23 Evolution von Populationen Flashcards

1
Q

Mikroevolution

A

(microevolution) Evolutive Veränderung unterhalb der Ebene der Art. Veränderungen in den Allelhäufigkeiten einer Population über die Generationen. Vergleiche: Makroevolution.

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2
Q

Genpool

A

(gene pool) Die Gesamtheit aller Allele sämtlicher oder ausgewählter Genorte der Individuen einer Population. Der Begriff Genpool wird auch in einem enger gefassten Sinn als Gesamtheit aller Allele eines bestimmten oder weniger ausgesuchter Genortes benutzt (Genpool des Allels X; Genpool der Allele des Gens Y, etc.). Gen-/Allelvorrat in einer Population.

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3
Q

adaptive Evolution

A

(s.628) Anpassung von Organismen an ihre Umwelt, wozu nur die natürliche Selektion führen kann.

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4
Q

durchschnittliche Heterozygotiegrad

A

(s.630) Der durchschnittliche Prozentsatz der Genloci, die heterozygot (mischerbig) sind.

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5
Q

Geographische Variation

A

(geographic variation) Unterschiede im Genpool geographisch isolierter Populationen oder Subpopulationen.

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6
Q

Kline

A

(cline) (1) gerichtete Abwandlung eines Merkmals zwischen verschiedenen Populationen. Kline können vor allem geographisch oder ökologisch bedingt sein; z.B. Ökokline. (2) Grenzschicht mit einer sprunghaften Veränderung einer Zustandsgröße; z.B.: Thermokline, Chemokline.

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7
Q

Mutation

A

(mutation) Vererbliche Veränderung im genetischen Material eines Organismus, die nicht auf Rekombination zurückzuführen ist. Molekular eine Veränderung in der Nucleotidsequenz des Erbmaterials (DNA oder RNA).

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8
Q

Punktmutation

A

(point mutation) Mutative Abänderung eines einzelnen Basenpaares bzw. einer einzelnen Nucleobase eines DNA-Moleküls. Kann wieder zum Wildtyp mutieren.

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9
Q

Population

A

(population) Geamtheit der Individuen derselben Art (homotypische Population), die ein bestimmtes, zusammenhängendes Siedlungsgebiet bewohnen, sich dort über mehrere Generationen fortpflanzen und damit eine genetische Kontinuität zeigen. Bei einer Subpopulation herrscht Panmixie (gleiche Paarungswahrscheinlichkeit aller Individuen), bei einer Metapopulation, die aus mehreren Subpopulationen besteht, ist der Gensaustausch zwischen den Subpopulationen eingeschränk

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10
Q

Metapopulation

A

(metapopulation) Begriff der Populationsökologie. Gruppe räumlich getrennter Populationen einer Art (Teilpopulationen, Subpopulationen), zwischen denen es noch zu einem gelegentlichen Individuenaustausch und damit eingeschränktem Gen- und Allelaustausch zwischen den Teilpopulationen kommt. Innerhalb einer idealen Subpopulation herrscht hingegen Panmixie (gleiche Paarungswahrscheinlichkeit aller Individuen und vollständiger Gen- und Allelaustausch).

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11
Q

Hardy-Weinberg-Prinzip

A

(Hardy-Weinberg principle) Populationsgenetisches Prinzip, welches besagt, dass die Häufigkeiten von Allelen und Genotypen in einer Population von Generation zu Generation konstant bleiben, vorausgesetzt, dass nur die von Mendel beschriebenen Mechanismen der Aufteilung und Rekombination von Allelen maßgeblich sind. Die Gültigkeit dieses Prinzips setzt unbeschränkten Genfluss, zufällige Paarung und eine hohe Individuendichte voraus. Auch dürfen in einer solchen idealen Population keine Mutationen, keine Selektion und keine Ein- oder Auswanderung von Individuen erfolgen. Gleichung: p2 + 2pq + q2 = 1 p = erwartete Frequenz des Genotyps CRCR pq = erwartete Frequenz des Genotyps CRCW q = erwartete Frequenz des Genotyps CWCW

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12
Q

Hardy-Weinberg-Gleichgewicht

A

(Hardy-Weinberg-equilibrium) Quantitatives Modell, das eine nicht-evolvierende Population (eine sich im genetischen Gleichgewicht befindliche Population) beschreibt. Siehe Hardy-Weinberg-Prinzip. 80%-CR 20%-CW Population ist in Gleichgewicht, da 64%-CR (von p2) + 16%-CR (von 2pq) = ursprüngliche 80%

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13
Q

Voraussetzungen für die Gültigkeit des Hardy-Weinberg-Gleichgewichts

A

Keine Mutationen Zufällige Paarungen Keine natürliche Selektion Eine sehr große Population Kein Genfluss

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14
Q

genetische Drift

A

(genetic drift) Vorgang, bei dem zufällige Ereignisse unvorhersagbare Veränderungen in den Allelhäufigkeiten von einer Generation zur nächsten hervorrufen. Die Wirkungen der genetischen Drift sind in kleinen Populationen besonders ausgeprägt: Verringerung der genetischen Variabilität und Zunahme der Homozygotie.

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15
Q

Gründereffekt

A

(founder effect) Entsteht durch genetische Drift, die dadurch auftritt, dass in der Regel nur wenige Kolonisatoren eine Gründerpopulation bilden. Diese verfügt in einzelnen Fällen nur über einen geringen Anteil an gene tischer Variabilität der Ausgangspopulation. Nach einigen Generationen kann sich diese eingeschränkte genetische Variabilität negativ auswirken, denn solche Populationen reagieren empfindlicher gegenüber extremen Umweltschwankungen.

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16
Q

Flaschenhalseffekt

A

(bottleneck effect) Genetischer Flaschenhals. Konsequenz der genetischen Drift (Abnahme der Allelfrequenz), die auftritt, wenn die Größe einer Population durch Zufallsereignisse abnimmt (durch Naturkatastrophen, menschlichen Einfluss, Besiedlung neuer Lebensräume). Im Regelfall ist der verbleibende Teil der Population zufällg zusammensetzt und nicht repräsentativ für die Ursprungspopulation. Die „Einengung“ der Allelfrequenz führt unter Umständen zu einer verminderten Plastizität der Population in ihrer Reaktion auf Umweltveränderungen. Dieser Flaschenhals kann von der Population nicht passiert werden und führt zu einer größeren Aussterbewahrscheinlichkeit.

17
Q

Genfluss

A

(gene flow) Übertragung von Allelen aus einer Population in eine andere durch die Abwanderung fertiler Individuen, Gameten oder anderen Ausbreitungseinheiten.

18
Q

individuelle Fitness

A

(fitness) individuelle Fitness. Begriff der Evolutions- und Verhaltensbiologie. Die Fitness ist das Maß dafür, wie erfolgreich ein Individuum (und damit die von ihm gezeigten Merkmale und Verhaltensweisen) aus evolutionärer Sicht ist; das heißt wie viele „Kopien“ es im Vergleich zu anderen Artgenossen aus derselben Population an die nächste Generatiomn weitergibt. Als Näherungsmaß der Fitness dient häufig der Lebensfortpflanzungserfolg eines Individuums. Man unterscheidet: (1) Direkte Fitness: Fitness über die Produktion eigener Nachkommen. (2) Indirekte Fitness: Fitness, die dadurch entsteht, dass man den Fortpflanzungserfolg von Verwandten durch Hilfeleistungen steigert. Siehe Hamilton Rule.

19
Q

gerichtete Selektion

A

(directional selection) Natürliche Selektion, bei der Individuen an einem Ende des Phänotypenspektrums eine höhere Überlebens- und/oder Fortpflanzungsrate (individuelle Fitness) zeigen als die übrigen. In einer sich einseitig verändernden Umwelt vorkommend. Gegensatz: stabilisierende Selektion, disruptive Selektion.

20
Q

disruptive Selektion

A

(disruptive selection) Form der natürlichen Selektion, bei der Individuen beider Extreme eines Phänotypenspektrums eine höhere Überlebens- und/oder Fortpflanzungsrate (individuelle Fitness) haben als intermediäre Phänotypen. Gegensatz: stabilisierende Selektion, gerichtete Selektion.

21
Q

stabilisierende Selektion

A

(stabilizing selection) Natürliche Selektion, bei der intermediäre Phänotypen (siehe dort) überleben oder sich erfolgreicher vermehren als extreme Phänotypen.

22
Q

Sexualdimorphismus

A

(sexual dimorphism) Geschlechtsdimorphismus. Unterschiedliches Aussehen (Größe, Gestalt, Färbung) von Männchen und Weibchen einer Art. Bezieht sich nur auf die sekundären Geschlechtsmerkmale.

23
Q

intrasexuelle Selektion

A

(intrasexual selection) Konkurrenz zwischen den Angehörigen eines Geschlechts (bei Wirbeltieren gewöhnlich die Männchen) um einen Paarungspartner bzw. um einen möglichst großen Fortpflanzungserfolg.

24
Q

(inter)sexuelle Selektion (Partnerwahl)

A

(sexual selection) geschlechtliche Zuchtwahl, geschlechtliche Auslese. (1) Reproduktion von Individuen, die einen höheren Erfolg bei der Partnerfindung haben. (2) Selektive Auswahl bestimmter Merkmale durch Individuen des anderen Geschlechts. Ein von der sexuellen Selektion begünstigtes Merkmal; z.B. Prachtkleider männlicher Vögel, exzessive Geweihbildung bei Hirschen. Kann sich als nachteilig für die Überlebenswahrscheinlichkeit auswirken und durch natürliche Selektion (siehe dort) ganz oder teilweise gegenselektiert werden.

25
Q

balancierter Polymorphismus

A

(balancing selection) Erhaltung von zwei oder mehreren Allelen in einer Population durch Überlegenheit der Heterozygoten bei der natürlichen Selektion über die Homozygoten.

26
Q

Heterozygotenvorteil

A

(heterozygote advantage) Größerer Fortpflanzungserfolg heterozygoter im Vergleich zu homozygoten Individuen. Aufrechterhaltung der genetischen Variabilität im Genpool einer Population.

27
Q

frequenzabhängige Selektion

A

(frequency-depen d ent selection) Abnahme des Reproduktionserfolges von Individuen, die einen Phänotyp aufweisen, der in einer Population eine zu große Häufigkeit erlangt hat.

28
Q

neutrale Variabilität

A

(neutral variation) Genetische Variabilität, die nach den vorliegenden Erkenntnissen keinen selektiven Vor- oder Nachteil hat.

29
Q

Warum die natürliche Selektion keine „perfekten“ Organismen hervorbringen kann

A

Die Selektion kann nur auf die existierende genetische Variabilität einwirken. Die Evolution wird durch historische Gegebenheiten beeinflusst. Anpassungen sind häufig Kompromisse. Zufall, natürliche Selektion un Umweltfaktoren interagieren miteinander.