19. Biopsychologie psychiatrischer Störungen Flashcards

1
Q

Welche Positivsymptome können bei Schizophrennie auftreten?

A
  • Wahn (kontrolliert oder verfolgt werden, Grössenwahn)
  • Halluzunationen (eingebildete Stimmen)
  • Unangemessener Affekt (keine angemessenen emotionalen Reaktionen)
  • desorganisierte Sprechweise oder denken (unlogisch, sonderbare Assoziationen, glauben an übernatürliche Mächte)
  • Ungewöhnliches Verhalten (Aufgaben des täglichen Lebens, Körperhygiene, Sprechen in Reimen)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Welche Negativsymptome können bei Schizophrenie auftreten?

A
  • Affektverflachung (Reduktion emotionaler Ausdrücke)
  • Alogie (Reduktion/Abwesenheit von Sprache)
  • Avolition (Reduktion/Abwesenheit von Motivation)
  • Anhedonie (Unfähigkeit, Freude zu empfinden)
  • Motorische Defizite (Mangel an Mimik und Gestik)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was sind Positivsymptome?

A

Symptome einer Übersteigerung der normalen Funktion

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Was sind Negativsymptome?

A

Symptome einer Reduktion oder des Verlusts einer normalen Funktion?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Wann darf Schizophrenie diagnostiziert werden?

A
  • Wenn zwei der Symptome auftreten
  • Wenn mindestens eines der beiden Symptome Wahn, Halluzinationen oder desorganisierte Sprechweise ist
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Welche Ursachen hat Schizophrenie?

A
  • Prädisposition ist genetisch (10x mehr Schizophrene Kinder bei Schizophrenen Eltern (10%)
  • Erfahrungen können Schizophrenie aktivieren oder nicht (z.B. Geburtskomplikationen, mütterlicher Stress, pränatale Infektionen, sozioökonomische Faktoren, leben in der Stadt, frühkindliche negative Lebenserfahrungen)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Welche frühen antipsychotischen Medikamente gegen Schizophrenie gab es?

A
  • Chlorpromazin
  • Reserpin
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was ist Chlorpromazin?

A
  • Ursprünglich ein Antihistaminikum
  • Durch Zufall entdeckte ein Artzt, dass es Symptome der Schizophrenie lindert
  • Wirkung erst nach 2-3 Wochen der Einnahme
  • Nebenwirkungen ähnlich der Parkinson-Erkrankung
  • Ist ein Rezeptorblocker: hindert Dopamin von der Bindung an Dopaminrezeptoren
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was ist Reserpin?

A
  • Wirksamer Bestandteil der Rauwolfia-Pflanze
  • Wurde zur Behandlung von Schizophrenie benutzt -> heute nicht mehr
  • Wirkung erst nach 2-3 Wochen der Einnahme
  • Nebenwirkung ist ein gefährlicher Blutdruckabfall und wie bei Chlorpromazin Symptome ähnlich der Parkinsonerkrankung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was sind die wichtigsten Ereignisse in der Entwicklung und Verbesserung der Dopamintheorie?

A
  • 1950er: Nachweis der antipsychotischen Wirkung von Chlorpromazin und Reserpin sowie deren Parkinsonähnlichen Nebenwirkungen
  • 1950er: Beobachtung einer Dopaminentleerung bei verstorbenen Parkinsonpatienten
  • 1960er: Hypothese, dass Schizophrenie mit hohem Dopaminspiegel zusammenhängt
  • 1960/1970er: Entdeckung, das Chlorpromazin ein Rezeptorblocker ist und Schizophrenie deswegen eher mit hoher Aktivität in Dopaminrezeptoren zusammenhängt
  • 1970er: Entdeckung, dass es mehr als nur ein Typ von Dopaminrezeptoren gibt
  • 1970er: Entdeckung, dass antipsychotische Wirkstoffe sich an nur D2-Rezeptoren binden und nicht an die anderen Typen
  • 1980/1990er: feststellung, dass Überaktivität der D2-Rezeptoren NUR EIN Faktor ist und es noch andere geben muss
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Zu welchen Themen wird im Zusammenhang mit der Behandlung von Schizophrenie aktuell geforscht?

A
  • atypische Antipsychotika
  • psychedelische Drogenwirkung
  • Schizophrenie-assoziierte Gene
  • Schizophrenie-assoziierte Gehirnveränderungen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Was sind atypische Antipsychotika?

A
  • binden sich nur schwach an D2-Rezeptoren, dafür an D1 und D4-Rezeptoren
  • sollten effektiver sein und weniger Parkinsonähnliche Nebenwirkungen haben -> stimmt nicht
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Was zeigte die forschung zu halluzinogenen Drogen im Bezug auf Schizophrenie?

A
  • klassische Halluzinogene (z.B. LSD) imitieren die Positivsymptome der Schizophrenie (durch agonistische Wirkung auf bestimmte Serotoninrezeptoren)
  • Dissoziative Halluzinogene (z.B. Ketamine) imitieren die Negativsymptome der Schizophrenie (durch antagonistische Wirkung auf Glutamat-Rezeptoren)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Was haben verschiedene Gene, die mit Schizophrenie assoziiert wurden, gemeinsam?

A
  • sie stören die neuronale Proliferation und Migration
  • stören das synaptische Pruning während der neuronalen Entwicklung
  • stören die Myelinisierung
  • stören die Transmission glutamaterger und GABAerger Synapsen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Inwiefern unterscheiden sich die Gehirne von Menschen mit Schizophrenie (oder sogar nur der genetischen Veranlagung dazu) von gesunden Patienten?

A

Das Gehirnvolumen ist insgesamt kleiner:
* Hippocampus, Amygdala, Thalamus und Nucleus accumbens sind signifikant kleiner
* Volumenverkleinerung in der grauen UND weissen Substanz
* am durchgängigsten in den Temporallappen

-> vermutlich entstanden durch eine reduzierte Grösse der Neurone und der dentritischen und axonalen Verzweigungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Was ist Anhedonie?

A

Verlust der Fähigkeit, Freude zu Empfinden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Ab wann spricht man von einer klinischen Depression bzw. Major Depression?

A

Wenn die depressiven Symptome länger als zwei Wochen anhalten.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Was ist Dysthymie bzw. persistierende Depression?

A

Depression, die länger als zwei Jahre andauert.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Welche zwei Kategorien der Depression werden unterschieden?

A
  • reaktive Depression (ausgelöst durch negative Erfahrung)
  • endogene Depression (ohne offensichtliche Auslöser)

-> nicht so im DSM-5 oder ICD-10 deklariert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Was sind Ursachen für Depressionen?

A
  • Genetische faktoren (vermutlich zwei Loci auf Chromosom 10)
  • wenig Sonnenlicht -> saisonal-affektive Störung oder Winterdepression
  • Schwangerschaft/geburt -> Postpartale Depression
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Welche fünf Hauptklassen von Wirkstoffen werden zur Behandlung von Depression verwendet?

A
  • Monoaminooxidasehemmer (MAO-Hemmer)
  • trizyklische Antidepressiva
  • selektive Monoamin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs)
  • atypische Antidepressiva
  • NMDA-Rezeptor-Agonisten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Was sind Monoaminooxidasehemmer (MAO-Hemmer)?

A
  • Erhöht Monoaminspiegel (z.B. Noradrenalin und Serotonin)
  • tut dies durch MAO-Hemmung (MAO baut normalerweise Monoamine ab)

z.B. Iproniazid

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Was sind Nebenwirkungen von MAO-Hemmern?

A

Käseeffekt: Nahrungsmittel wie Käse, Wein und Gewürzgurken erhöhen den Blutdruck und führen zu Schlaganfällen -> weil Tyramin in diesen Lebensmittel wegen MAO-Hemmern nicht mehr abgebaut wird.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Was sind trizyklische Antidepressiva?

A
  • besthen aus einer chemischen Struktur mit drei Atomringen
  • blockieren die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin und erhöhen so deren Spiegel im Gehirn

-> z.B. Imipramin
-> sichere Alternative zu MAO-Hemmern

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Q

Was sind selektive Monoamin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs)?

A
  • wirken agonistisch auf die serotonerge Übertragung, in dem sie die Wiederaufnahme von Serotonin aus den Synapsen blockieren
  • sin eine leichte Abwandlung von trizyklischen Antidepressiva wie Imipramin

z.B. Fluoxetin (Fluctin/Prozac)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
26
Q

Warum sind SSRIs so beliebt?

A
  • haben weniger Nebenwirkungen als trizyklische Antidepressiva oder MAO-Hemmer
  • wirken gegen einen grossen Bereich von psychischen Krankheiten zusätzlich zur Depression
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
27
Q

Was sind Atypische Antidepressiva?

A
  • kamen anfang der 80er auf
  • beinhaltet viele Medikamente, die unterschiedlich wirken
  • z.B. Bupropion -> mehrere Wirkungen auf Neurotransmitter
  • z.B. Agomelatin -> Melatoninrezeptor-Agonist
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
28
Q

Was sind NMDA-Rezeptor-Antagonisten?

A
  • Blockieren die glutamatergen NMDA-Rezeptoren
  • z.B. das dissoziative Halluzinogen Ketamin -> hat aber Nebenwirkungen
  • aktuell werden selektivere NMDA-Rezeptor-Antagonisten identifiziert (weil Nebenwirkungen von Ketamin)
29
Q

Wie wirksam sind Antidepressiva?

A
  • ca. 25% Erfolgsrate bei MAO-Hemmern, trizyklischen Antidepressiva und selektiven Monoamin-Wiederaufnahmehemmern
  • Wirksamkeit nur bei schwer depressiven Patienten
30
Q

Welche Gehirnauffälligkeiten gibt es bei Depression?

A
  • Reduzierung des Volumens der grauen Substanz im präfrontalen Cortex, Hippocampus, Amygdala und cingulären Cortex
  • Reduzierung der weissen Substanz, häufig im Frontalcortex
  • Auffällige Aktivitäten im frontalen, cingulären und insulären Cortex sowie in der Amygdala, Thalamus und Striatum
31
Q

Welche Theorien der Depression gibt es?

A
  • Monoamin-Theorie der Depression
  • Neuroplastizitäts-Theorie der Depression
32
Q

Was besagt die Monoamin-Theorie der Depression?

A

Besagen, des die Depression mit einer verringerten Aktivität an serotonergen und noradrenergen Synapsen zusammenhängt.

33
Q

Was ist die Kritik an der Monoamin-Theorie?

A
  • Behandlung mit Monoaminagonisten häufig nicht wirkungsvoll
  • auch andere Neurotransmitter spielen bei der Depression eine Rolle
34
Q

Was ist up-regulation?

A

Wenn eine ungenügende Menge eines Neurotransmitters freigesetzt wird, kommt es zu einer kompensatorischen Vermehrung der entsprechenden Rezeptoren.

35
Q

Was ist die Neuroplastizitäts-Theorie der Depression?

A

Besagt, dass Depression aufgrund einer Abnahme von neuroplastischen Prozessen in verschiedenen Gehirnstrukturen entsteht -> führt zu Neuronenverlust und anderen neuronalen Pathologien

36
Q

Welche zwei Behandlungen der Depression durch Gehirnstimulation gibt es?

A
  • Repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS)
  • Tiefenhirnstimulation
37
Q

Was ist repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS)?

A
  • non-invasive, repetitive Magnetimpulse
  • mit hoher Frequenz -> betroffene Gebiete werden aktiviert
  • mit niedriger Frequenz -> betroffene Gebiete werden inhibiert
  • alle Frequenzen führen zu einer Reduktion depressiver Symptome
38
Q

Was ist Tiefenhirnstimulation?

A
  • implantierung einer Elektrode in der weissen Substanz des anterioren cigulären Cortex im medialen präfrontalen Cortex
  • kontinuierliche, vom Patient unbemerkte abgabe von elektrischen Stimulationsimpulsen
  • Grosser Erfolg bei Patienten, die auf andere Behandlungen nicht ansprachen
39
Q

Was ist Hypomanie, was Manie?

A
  • Hypomanie: geringes Schlafbedürfnis, Energiegeladenheit und positiver Affekt
  • Manie: ähnlich, aber viel ausgeprägter mit zuästzlichen Symptomen wie grössenwahn, übersteigerstes Selbstvertrauen, Impulsivität und Ablenkbarkeit
40
Q

Was ist eine bipolare Störung Typ II

A

Episoden von Depression und Hypomanie

41
Q

Was ist eine bipolare Störung Typ I?

A

Episoden von Depression, Hypomanie und Manie

42
Q

Sind bipolare Störungen erblich?

A

Ja, hoch erblich!

43
Q

Was sind Stimmungsstabilisatoren?

A
  • Medikamente, die gegen Depression wirken, ohne die wahrscheinlichkeit einer Manie zu erhöhen
  • Medikamente, die gegen Manie wirken, ohne die Wahrscheinlichkeit einer Depression zu erhöhen

z.B. Lithium = antimanische Wirkung

44
Q

Was hat Cade bei seinen Experimenten an Meerschweinchen herausgefunden?

A

Dass manische Patienten einen niedrigen Spiegel von Lithium haben.

45
Q

Welche Gehirnauffälligkeiten haben Patienten mit bipolarer Störung?

A
  • reduziertes Volumen der grauen Substanz
  • verkleinerte GEhirnstrukturen (medialer präfrontaler Cortex, linker anteriorer cingulärer Cortex, linker superiore temoraler Gyrus, bestimmte präfrontale Regionen und der Hippocampus
  • auffällige Aktivierungen im frontalen Cortex, in medial-temporalen Gehirnstrukturen und in den Basalganglien
46
Q

Welche Theorien über physiologische Störungen bei bipolaren Störungen wurden aufgestellt?

A
  • es gibt eine Dysregulation der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA)
  • es gibt Störungen im zirkadianen Rhytmus
  • es gibt Veränderungen in der Neurotransmission von GABA, Glutamat und Monoaminen
  • niedere BDNF-Spiegel während manischer oder depressiver Phasen
47
Q

Welche fünf Arten von Angststörung gibt es?

A
  • Generalisierte Angststörung
  • Spezifische Phobien (z.B. vor Onjekten oder Situationen)
  • Agoraphobie (vor Öffentlichen Orten und offenen Plätzen)
  • Panikstörung (rasch einsetzende Attacken extremer Furcht)
  • Soziale Angststörung
48
Q

Was sind die Ursachen von Angststörungen?

A
  • Erfahrung allem voran
  • Genetischer Anteil ist ebenfalls bedeutsam (ca. 30-40%)
49
Q

Mit welchen drei Klassen von Medikamenten werden Angststörungen behandelt?

A
  • Benzodiazepine
  • Serotoninagonisten
  • Antidepressive Medikamente
50
Q

Was sind Benzodiazepine?

A

z.B. Chlordiazepoxid (Librium) und Diazepam (Valium) zur Behandlung von Angststörungen

-> werden auch als Schlafmittel benutzt

51
Q

Was ist das Problem bei Benzodiazepinen?

A
  • Nebenwirkungen: Sedierung, ataxie, Tremor, Übelkeit, Entzugserscheinungen
  • hohes Suchtpotenzial
52
Q

Was sind Serotoninagonisten?

A
  • z.B. Buspiron
  • Wirkt angstlöstend ohne die üblichen Nebenwirkungen von Benzodiazepinen
  • hat aber andere Nebenwirkungen (Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen)
53
Q

Was bedeutet Komorbidität im Zusammenhang mit Angststörungen und was bedeutet das für die Behandlung?

A
  • Angststörungen treten oft zusammen mit Depressionen oder bipolaren Störungen auf
  • Deswegen sind Antidepressiva häufig wirksam gegen Angststörungen und Anxiolytike (angstlösende Medikamente) häufig gegen Depresseionen.
54
Q

Welche drei Untersuchungsparadigmen für Tiermodelle der Angst bei Ratten gibt es?

A
  • erhöhtes Plus Labyrinth (4 Gänge mit oder ohne schützende Arme)
  • Defensives Vergraben (der Quelle eines verabreichten Schocks)
  • Risikoabschätzung (Katze wird auf Rattenkäfig gesetzt, Ratten freezen, beginnen Risikoabschätzung)
55
Q

Was sind die neuronalen Grundlagen der Angststörung?

A
  • Wie bei Depressionen sind der präfrontale Cortex, der Hippocampus und die Amygdala relevant
  • Diese Strukturen sind aber nicht wie bei der Depression verkleinert, sondern zeigen abnormale Aktivität
56
Q

Was ist eine Tourette-Störung?

A
  • Tic-Störung
  • unfreiwillige, wiederholte, stereotype Bewegungen oder Lautäusserungen
  • Beginn im Kindes- oder Jugendalter mit zunehmendem Schweregrad bis ins Erwachsenenalter, danach nehmen Symptome wieder ab
57
Q

Mit welchen einfachen motorischen tics beginnt eine Tourette-Störung?

A
  • Augenblinzeln
  • Kopfbewegungen
58
Q

Welche komplexen Tics entwickeln sich bei einer Tourette-Störung?

A

Komplexe motorische Tics
* Umsichschlagen
* Objekte berühren
* kauern
* hüpfen
* herumwirbeln

Verbale Tics
* unartikulierte Geräusche
* Korprolalie (Obszönitäten stammeln)
* Echolalie
* Palilalie (Wiederholen der eigenen Worte)

59
Q

Wie viel genetischen Anteil hat die Tourette-Störung?

A

Einen bedeutenden:
* 50% Konkordanzrate bei eineiigen Zwillingen
* 10% Konkordanzrate bei zweieiigen Zwillingen

60
Q

Welches sind neuronale Grundlagen der Tourette-Störung?

A
  • reduziertes Volumen des sTriatums
  • dysfunktionale dopaminerge und GAbAerge Signalübermittlung im cortico-striatalen-thalamischen-cortikalen Schaltkreisen
  • Ausdünnung der grauen Substanz im sensomotorischen Cortex
61
Q

Wo zeigen sich bei fMRT-Untersuchungen Aktivitäten bei der Unterdrückung von Tics (bei Tourette)?

A
  • im präfrontalen Cortex
  • im Striatum
62
Q

Wie wird die Tourette-Störung behandelt?

A
  1. Aufklärung des Patienten und dessen Umfeldes
  2. Umgang mit damit einhergehenden emotionalen Problemen
  3. Erst dann: Behandlung der Tics durch Antipsychotika (reduzieren sie um 70%)
63
Q

Was ist translationale Forschung

A

Forschung mit dem Ziel, grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse in wirksame klinische Behandlungen umzuwandeln.

64
Q

Was sind die Phasen der Entwicklung eines Medikaments?

A
65
Q

In welchen drei unabhängigen Phasen werden klinische studien durchgeführt?

A
  1. Prüfung der Sicherheit (beginn mit sehr kleinen Dosen an gesunden Freiwilligen)
  2. Festlegung des Testprotokolls (Dosierung, Häufigkeit & Dauer der Verabreichung, Nutzen an kranken Freiwilligen)
  3. Abschliessende Prüfung (an grosser Anzahl von Patienten, mit Learnings aus 2)
66
Q

Welche fünf Kritikpunkte an klinische Studien werden im Buch aufgezählt?

A
  • Notwendigkeit von Doppelblind-Design und Placebo-Kontrollbedingung (einige Patienten hoffen auf Heilung und erhalten nur Placebo)
  • Notwendigkeit aktiver Placebos
  • Benötigte Zeitdauer
  • Finanzielle Aspekte (Teuer, keine Entwicklung von Medikamenten für seltene Störungen)
  • Wirkziele der Psychopharmaka (Gegenwärtige Konzeption einer Krankheit häufig nicht ausreichend)
67
Q

Was sind aktive Placebos?

A

Placebos ohne therapheutische Wirkung, aber mit ähnlichen Nebenwirkungen wie das zu bewertende Medikament.

68
Q

Wie hoch ist die Lebenszeitrpävalenz von Angststörungen ungefähr?

A

14-34%