15. Schlaf, Traum und circadiane Rhythmen Flashcards

1
Q

Welche drei psychophysiologischen Standardmasse zur Definition der Schalfstadien gibt es?

A
  • Elektroenzephalogramm (EEG) zum Messen von Amplituden (Grössen) und Schnelligkeit (Frequenz) von EEG-Wellen
  • Elektrookulogramm (EOG) zur Messung der rapid eye movements
  • elektromyogramm (EMG) zur Messung der elektromyographischen Aktivität der Nackenmuskeln
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2
Q

Welche drei Schlafstadien gibt es und wie lassen sie sich charakterisieren?

A
  • Schlafstadium 1: EEG niederamplitudig und hochfrequent (ähnlich wie im aktiven Wachzustand)
  • Schlafstadium 2: EEg leicht höher-amplitudig, leicht niederere Frequenz
  • Schlafstadium 3: EEG mit hohen Amplituden und sehr niedriger Frequenz
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3
Q

Wie verteilen sich die verschiedenen Schlafstadien über die Nacht?

A
  • Von Stadium 1 bis 3 und dann wieder zurück
  • Dieser Zyklus dauert etwa 90 Minuten und wiederholt sich im Verlauf der Nacht
  • Im Verlauf der Nacht wird zunehmend mehr Zeit im Stadium 1 und immer weniger Zeit im Stadium 3 verbracht
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4
Q

Was ist REM-Schlaf?

A
  • auch: paradoxer Schlaf
  • üblicherweise im Schlafstadium 1
  • mit schnellen Augenbewegungen
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5
Q

Was ist Non-REM-Schlaf?

A
  • auch: orthodoxer Schlaf
  • üblicherweise im Stadium 2 und 3
  • auch das jeweils erste Schlafstadium 1 der Nacht
  • auch: Slow-Wave-Sleep, SWS oder Tiefschlaf genannt
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6
Q

Was sind die physiologischen Korrelate des REM-Schlafes?

A
  • rapid eye movement
  • tonusverlust der quergestreiften Muskulatur
  • niederamplitudiges, hochfrequentes eeg
  • Cerebrale Aktivität steigt in vielen Strukturen bis auf das WAchnieveau an
  • Zunahme der VEriabilität der Aktivität des autonomen Nervensystems
  • zucken der Muskeln
  • fast immer eine Ansatzweise Erektion von Penis oder Klitoris
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7
Q

In welchen Schlafphasen geschieht Träumen?

A
  • Früher dachte man im REM-Schlaf, weil Erinnerungen häufig nach dem Aufwachen aus dem REM auftraten
  • Heute weiss man,d ass träume in jeder Schlafphase auftreten können
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8
Q

Können äussere Reize (z.B. spritzen von Wasser) in Träume eingebaut werden?

A

Vermutlich ja, etwa die Hälfte der TN einer Studie bestätigten dies.

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9
Q

Läuft träumen in Echtzeit ab oder dauern Träume nur einen Augenblick?

A

Sie laufen vermutlich in Echtzeit ab.

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10
Q

In welchen Schlafphasen geschieht Somniloquie (Sprechen im Schlaf) und Somnambulismus (Schlafwandeln)

A

Somniloquie: kein Zusammenhang mit REM, kann während jeder Schlafphase auftreten, häufig vor dem Aufwachen
Somnambulismus: normalerweise während des Tiefschlafes, nie während des REM-Schlafes

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11
Q

Was ist Hobsons (1989) Aktivierungs-Synthese-Hypothese?

A

Sie besagt, dass dem Cortex während des REM-Schlafes grösstenteils zufällige Informationen zur Verfügung gestellt werden und der daraus entstehende Traum der Versuch des Cortex ist, den zufälligen Signalen Sinn zu verleihen.

Im Gegensatz zu Freuds Traumtheorie

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12
Q

Welche zwei Arten von Theorien des Schlafs gibt es?

A
  • regenerative Theorien: Wachsein stört die Homöostase (inneres physiologisches Gleichgewicht) des Körpers und Schlaf stellt es wieder her
  • adaptive Theorien: Schlaf wird durch einen inneren 24-Stunden Rhytmus gesteuert, nachts wird geschlafen, unabhängig davon, was tagsüber passiert ist. Wir sind motiviert zum schlafen, brauchen es aber nicht zwingend, um gesund zu bleiben.
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13
Q

Welches sind die zwei bekanntesten regenerativen Theorien des Schlafs?

A
  • Schlaf stellt das Energieniveau, das während des Wachseins abnimmt, wieder her
  • Das Gehirn sowie anderes Gewebe wird während des Schlafes von Giftstoffen gereinigt
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14
Q

Womit hängt die Schlafdauer bei verschiedenen Spezies zusammen?

A

Mit dem Ausmass, wie verwundbar sie im Schlaf sind und wi viel Zeit sie jeden tag mit Fressen oder anderen lebenserhaltenden Massnahmen verbringen müssen.

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15
Q

Warum sind Studien zur Auskwirkung von Schlafdeprivation problematisch?

A

Weil Schlafentzug kaum von Stress zu unterscheiden ist und die Befunde deswegen mit Vorsicht genossen werden müssen.

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16
Q

Was passiert mit Schlafdeprivierten Probanden?

A
  • Schläfrigkeit nimmt zu
  • verstärkte Müdigkeit wird berichtet
  • sie schlafen schneller ein, wenn sie die Gelegenheit dazu haben
  • sie werden durch einen negativen Affekt charakterisiert
  • schneiden in Vigilanztests schlecht ab
  • Müdigkeit ist häufig in der Nacht um 3 Uhr am extremsten
  • Tagsüber ist wachsein einfacher, wenn sie in Bewegung bleiben
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17
Q

Welche kognitiven Funktionen leiden unter Schlafdeprivation und welche weniger?

A
  • logisches Schlussfolgern und kritisches Denken ist auch unter Schlafdeprivation nicht stark eingeschränkt
  • exekutive Funktionen wie innovatives Denken, Querdenken, einsichtiges Denken und Berücksichtigung neuer Informationen, um Pläne und Strategien zu aktualisieren, sind stark von Schlafdeprivation beeinflusst.
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18
Q

Welche physiologischen Auswirkungen hat Schlafdeprivation?

A
  • reduzierte Körpertemperatur
  • erhöhter Blutdruck
  • Reduktion einiger Aspekte der Immunfunktion
  • reduzierte Schmerzschwellen
  • hormonelle Veränderungen
  • Metabolische Veränderungen

-> Aber wenige Belege, dass diese Veränderungen Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

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19
Q

Was passiert bei einer Schlafdeprivation von REM-Schlaf?

A
  • REM-Rebound: In den nächten danach findet mehr REM-Schlaf als normal statt
  • Nichts, wenn der REM-Schlaf durch Wachphasen ersetzt wird (die Probanden sind dann trotzdem erholt)
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20
Q

Was ist die Default-Theorie des REM-Schlafs?

A
  • Es ist schwierig, ununterbrochen im NREM-Schlaf zu bleiben, weshalb das Gehirn periodisch in einen von zwei weiteren Zuständen wechselt (Wachzustand, REM)
  • REM-Schlaf dient dazu, den Organismus auf das Wachsein vorzubereiten (weil in natürlichen Umwelten effektive Reaktion nach dem Aufwachen notwendig sein könnte)
21
Q

Hat der Schlaf eine Gedächtnisfördernde Rolle?

A

Es gibt unterschiedliche Studie zu unterschiedlichen Schlafphasen, aber keine klaren Ergebnisse und keinerleich klaren Zusammenhang zwischen Gedächtnis und schlaf.

22
Q

Welche Belege gibt es dafür, dass Menschen unter Schlafentzug zu effizienteren Schläfern (mehr regenerativer Slow-Wave-Schlaf) werden?

A
  • nur ein kleiner Teil des eingebüssten Schlafes wird nachgeholt, aber den grössten Teil des verlorenen Slow-Wave-Schlafes
  • der Slow-Wave-Schlaf nach Schlafentzug hat sogar noch höhere und langsamere Wellen
  • Schläfer, die sechs Stunden schlafen, zeigen normalerweise genausoviel Slow-Wave-Schlaf wie schläfer, die acht Stunden schlafen
  • wiederholtes Wecken während des REM-Schlafes erhöht die Schläfrigkeit am nächsten tag kaum, wiederholtes Wecken während des Slow-Wave-Schlafes hingegen sehr.
23
Q

Was sind Zeitgeber?

A

Hinweisreize aus der Umwelt, wie z.B. der Hell-Dunkel-Zyklus, die circadiane Rhythmen synchronisieren können (den zeitlichen Ablauf steuern)

24
Q

Was sind freilaufende Rhythmen?

A

Circadiane Rhytmen unter konstanten Umweltbedingugnen, d.h. ohne zeitliche Hinweisreize der Umbgeung.

25
Q

Was ist innere desynchronisation?

A

Wenn die circadianen Schlaf-Wach-Zyklen sich von den circadianen Körpertemperaturzyklen (welche viele Tiere haben) abkoppeln.

26
Q

Was kann zur Reduktion von Jetlag unternommen werden?

A
  • Verschiebung des Schlaf-Wach-Zyklus in den Tagen vor dem Flug
  • Am neuen Ort Melatonin vor dem Schlafengehen einnehmen
27
Q

Was kann zur REduktion von Effekten durch Schichtwechsel unternommen werden?

A
  • Schichtwechsel so gestalten, dass es bei den Arbeitern zu Phasenverzögerungen anstatt zu Phasenvorverlagerungen kommt (weil das einfacher ist). So beginnt die Schicht am nächsten Tag später als die aktuelle Schicht.
28
Q

Was ist die Grundlage für die Interne Circadiane Uhr?

A
  • Nucleus suprachiasmaticus
  • Vermutlich noch weitere Zeitgebermechanismen
29
Q

Welche circadianen Säugetier-Gene wurden identifiziert?

A
  • tau-Gen
  • clock-Gen (circadian locomotor output cycles kaput)
30
Q

Welche vier Bereiche des Gehirns haben wichtige Einflüsse auf Schlaf?

A
  • anteriorer Hypothalamus (wichtig für den Schlaf)
  • posteriorer Hypothalamus (wichtig für den Wachzustand)
  • Formatio reticularis im Hirnstamm (niedriges Aktivitätsniveau = Schlaf, hohes Aktivitätsniveau = Wachzustand)
  • kaudale Formation reticularis (steuert den REM-Schlaf)
31
Q

Welche zwei bis drei Typen von Pharmaka beeinflussen den Schlaf?

A
  • Hypnotika (fördern den Schlaf)
  • Antihypnotika (hemmen den Schlaf)
  • Dritte Klasse, die den circadianen Rhytmus beeinflusst (z.B. Melatonin)
32
Q

Welche drei Klassen von Hypnotika gibt es?

A
  • Benzodiazepine (am häufigsten verschrieben, viele Nebenwirkungen)
  • Imidazopyridine (war hoffnung, ist aber weder sicherer noch effektiver als Benzodiazepine)
  • 5-Hydroxytryptophan (5-HTP) (Hatten bei Tierversuchen aber nicht bei Menschen einen Nutzen gegen Insomnie)
33
Q

Welche Wirkungen und Nebenwirkungen haben Benzodiazepine?

A

Wirkungen:
* verstärken kurzfristig die Schläfrigkeit
* verkürzen die Zeit bis zum Einschafen
* reduzieren die Häufigkeit des nächtlichen Erwachsens
* erhöhen die Gesamtschlafdauer

Nebenwirkungen:
* müssen immer höher Dosier werden
* Rufen nach Absetzen nach längerer Einnahme Schlaflosigkeit hervor
* verzerren das normale Schlafmuster
* führen zu Schläfrigkeit am Tag und mehr Verkehrsunfälle
* chronische Einnahme reduziert die Lebenserwartung substanziell

34
Q

Welche drei Arten von Antihypnotika gibt es?

A
  • Kokainderivate
  • Amphetaminderivate
  • trizyklische Antidepressiva
35
Q

Wie hängen Epiphyse und Melatonin zusammen?

A

Die Epiphyse (eine Drüse) steuert bei vielen Arten über die Freisetzung von Melatonin circadiane Rhytmen.

36
Q

Wie wirkt Melantonin bei der Gabe zu verschiedenen Tageszeiten?

A
  • Abends: fördert den Schlaf, weil es den Beginn der Nachtphase des circadianen Rhytmus beschleunigt
  • Morgens: fördert den SChlaf, weil das Ende der Nachtphase verzögert wird.
37
Q

Warum ist Insomnie häufig iatrogen (durch den Arzt) verursacht?

A

Wegen Schlafmitteln wie Benzodiazepinen, die häufig von Ärzten verschrieben werden.

38
Q

Was sind einige Ursachen für Insomnie?

A
  • Schlafapnoe
  • Periodic-Limb-Movement-disorder (periodische, unfreiwillige Bewegungen der Gliedmassen, oft ein Zucken der Beine, unbewusst)
  • Restless-Legs-Syndrom (unbehagliches GEfühl in den Beinen, Problem bewusst, meist chronisch)
39
Q

Welche zwei Arten von Schlafapnoe gibt es?

A
  • obstruktive Apnoe (Verengung der Atemwege aufgrund von Moskelkrämpfen oder fehlendem Muskeltonus, häufig bei Menschen die stark schnarchen)
  • zentrale apnoe (unzureichende Stimulierung der Atmung durch das zentrale Nervensystem)
40
Q

Was ist eine häufige Behandlung von Insomnie?

A

Schlafrestriktiontherapie
* Zuerst wird die Zeit im Bett beträchtlich reduziert
* dann wird sie in kleinen Schritten auf ein normales Niveau erhöht.

41
Q

Welche drei Klassen von Schlafstörungen gibt es?

A
  • Insomnie (Einschlaf- und Durchschlafstörungen)
  • Hypersomnie (Störungen mit übermässiger Schlafdauer oder Schläfrigkeit)
  • Störungen des REM-Schlafs
42
Q

Was sind die Leitsymptome von Narkolepsie (der am häufigsten untersuchten Hypersomnie)?

A
  • Schlafattaken zu unpassenden Zeiten (z.B. mittem im Gespräch, beim Essen, beim Sex)
  • Kataplexie (Verlust des Muskeltonus im Wachzustand -> von kurz hinsetzen müssen bis zu wie tot umfallen und ein bis zwei Minuten bei vollem Bewusstsein am Boden liegen)
43
Q

Was sind zwei weitere Symptome von Narkolepsie?

A
  • Schlafparalyse (Bewegungsunfähigkeit kurz vor dem Einschlafen oder dem Aufwachen)
  • Hypnagoge Halluzinationen (traumartige erlebnisse während des Wachzustandes)
44
Q

Was ist die REM-Schlaf-Verhaltensstörung?

A
  • keine Atonie der quergestreiften Muskeln
  • häufig bei Parkinson-Erkrankung
  • Menschen damit leben ihre Träume aus (bewegen sich zu ihren Träumen)
45
Q

Welche Unterschiede gibt es zwischen Langschläfern (8h und mehr) und Kurzschläfern (6h und weniger)

A

Keine, ausser dass sie unterschiedlich lange schlafen.

46
Q

Was sind polyphasische Schlafzyklen?

A

Mehrere Schlafzyklen am tag (statt nur einer, wie Erwachsene es gewohnt sind -> monophasische Schlafzyklen)

47
Q

Was sind die aktuellen Erkenntnisse aus der Schlafforschung?

A
  • Weniger als 8h Schlaf pro Tag sind kein risiko für Leben und gesundheit
  • Vermutlich braucht es nur 5.5-6h Schlaf pro Nacht
  • Eventuell würde es sogar noch weniger Schlaf brauchen, wenn man polyphasische Schlafzyklen einführen würde
48
Q

Welche Rezeptoren geben von unseren Augen aus die Information über den täglichen
Hell-Dunkel-Zyklus weiter, um unsere biologische Uhr zu synchronisieren?

A

Spezielle retinale Ganglienzellen