11. Hirnschädigung und neuronale Plastizität Flashcards

1
Q

Welche sechs Ursachen für eine Hirnschädigung werden im Buch beschrieben?

A
  • Hirntumore
  • cerebrovaskuläre Erkrankungen
  • gedeckte Schädel-Hirn-Traumate
  • Infektionen des Gehirns
  • Neurotoxine
  • genetische Faktoren
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Welche Arten von Hirntumoren gibt es?

A
  • Meningiome (entwickeln sich zwischen den Meningen) -> immer abgekapselt, fast immer gutartig
  • Gliome (entwickeln sich aus Gliazellen) -> inflitrierend, schnell wachsend, häufig
  • metastische Tumoren (mit Ursprung ausserhalb des Gehirns) -> häufig von Lungenkrebs abstammend, Chance der Erholung gering
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was ist ein eingekapselter Tumor?

A
  • wächst innerhalb der eigenen Membran
  • auf Ct leicht zu identifizieren
  • Beeinflussung nur durch Druck auf das umliegende Gewebe
  • fast immer gutartig -> benign
  • chirurgisch leicht entfernbar
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Was ist ein infiltrierender Tumor?

A
  • wächst diffus in das umliegende Gewebe ein
  • gewöhnlich bösartig -> malign
  • entfernung schwierig
  • wächst nach Entfernung häufig weiter
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Welche zwei Arten von Schlaganfällen gibt es?

A
  • cerebrale Hämorrhagie (Blutung im Gehirn)
  • cerebrale Ischämie (Unterbrechung der Blutzufuhr zu einem Bereich im Gehirn)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was ist ein Kontusionssyndrom?

A
  • = Gehirnprellung
  • gedecktes Schädel-Hirn-Traumata
  • Schädigung des cerebralen Kreislaufsystems -> Hämatom = Bluterguss
  • Gehirn schlägt gegen das innere des Schädels
  • Häufig Contre-Coup
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Was ist ein Kommotionssyndrom?

A
  • = Gehirnerschütterung
  • gedecktes Schädel-Hirn-Traumata
  • Bewusstseinsstörung
  • kein Hinweis auf Gehirnprellung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was ist eine Contre-Coup-Verletzung?

A
  • Gegenstoss-Verletzungen
  • Treffen auf der Gegenüberliegendenseite des Gehirns auf
  • Häufig weil Gehirn auf der anderen Seite des Kopfs gegen das Innere des Schädels schlägt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Welche zwei Arten von Infektionen des Gehirns gibt es?

A
  • Bakterielle Infektionen (Bildung von eitertaschen im Gehirn, cerebrale Abszesse -> z.B. Meningitis, Syphilis, Antibiotika kann helfen)
  • Virale Infektionen (z.B. Tollwut)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was ist eine Enzephalitis?

A

Eine Entzündung des Gehirns wegen einer bakteriellen oder viralen Infektion

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Welche drei Arten von Neurotoxinen gibt es?

A
  • Schwermetalle (Blei, Quecksilber)
  • Medikamente, die toxisch wirkten
  • endogene (vom Körper erzeugte) Neurotoxine
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Was sind Symptome des Down-Syndroms?

A
  • charakteristische Entstellungen
  • intellektuelle Beeinträchtigung
  • beschwerliche medizinische Komplikationen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Welche genetischen Faktoren für neuropsychologische Erkrankungen gibt es?

A
  • abnorme rezessive Gene
  • gentischer Unfall (z.B. Down-Syndrom)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Was sind mögliche Ursachen von Down-Syndrom?

A
  • Genetischer Unfall: Beim Eisprung wird im Ei ein zusätzliches Chromosom 21 erzeugt
  • Alter der Mutter
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Was ist Epilepsie?

A
  • mehrfache epileptische Anfälle
  • viele Ursachen möglich
  • häufig begleitet von epileptischer Aura (eigenartige psychische Veränderungen vor einem Anfall)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Welche vier Arten von Epilepsie gibt es?

A
  • Einfach-partielle Anfälle (sensorische oder motorische Symptome oder eine Kombination)
  • komplex-partielle Anfälle (zwanghafte, wiederholte, einfache verhaltensweisen -> Automatismen) -> wenig Erinnerung an den Anfall
  • Grand-mal-Anfall (Bewusstseinsverlust, Gleichgewichtsverlust, Muskelstarre, Muskelzittern, häufig Zungenbisse, Harninkontinenz, Zyanose) -> kann Hirnschädigung verursachen
  • Petit-mal-Anfall (Unterbrechung des gerade ablaufenden Verhaltens, leerer Blick, manchmal flatternde Augenlieder) -> häufig bei Kindern
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Wie kann Epilepsie behandelt werden?

A
  • Nicht heilbar
  • antikonvulsive Medikamente verringern schwere Anfälle (haben aber Nebenwirkungen und wirken nicht bei allen)
  • Stimulation des Vagusnervs
  • transkranielle Magnetstimulation
  • ketogene Diät
  • EEG-Biofeedback
  • Chirurgische Behandlungen als last resort
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Was sind die Symptome einer Parkinson-Erkrankung?

A
  • Anfangs mild und nehmen mit dem Alter an Schweregrad zu
  • Tremor, der während Inaktivität verstärkt ist
  • Muskelsteifheit (Rigor)
  • Schwierigkeiten bei der Bewegungsinitiation
  • Bewegungsverlangsamung
  • Maskenhaftes Gesicht
  • Schmerzen und Depression
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Wie kann Parkinson behandelt werden?

A
  • keine dauerhafte verhingerung oder linderung, vermutlich weil vor Ausbruch schon irreversible Schäden vorhanden sind
  • Injektionen von L-Dopa lindern Symptome, aber Wirksamkeit lässt mit der Zeit nach
  • tiefe Hirnstimulation mit implantierter Elektrode, auch hier nimmt die Wirksamkeit mit der Zeit ab
20
Q

Was sind die Symptome der Huntington-Erkrankung?

A
  • fortschreitende motorische Erkrankung
  • geht einher mit schwerer Demenz
  • erste Anzeichen sind erhöhte Unruhen (ab zirka 40)
  • schnelle, komplexe, ruckartige Bewegungen ganzer gliedmassen
  • Am Schluss: können nicht essen, Stuhlgang nicht kontrollieren, eigene Kinder nicht erkennen

-> nicht heilbar, aber es gibt Tests zum Feststellen, ob jemand die Krankheit in sich trägt

21
Q

Was sind die genetischen Ursachen der Huntington-Erkrankung?

A
  • ein einzelnes, mutiertes dominantes Gen (Huntingtin)
  • wird von Generation zu Generation weiter gegeben
  • Das gen produziert das Huntingtin-Protein
22
Q

Was sind die Symptome der Multiplen Sklerose?

A
  • Sehstörungen
  • Muskelschwäche
  • Taubheit
  • Tremor
  • Ataxie (Verlust der motorischen Koordinationen)
  • manchmal kognitive defizite und emotionale Veränderungen
23
Q

Was sind Risikofaktoren für Multiple Sklerose?

A
  • Vitamin-D-Mangel
  • Epstein-Barr-Virus
  • Rauchen von Zigaretten
  • Kältere Klimatische Bedingungen während der Kindheit
24
Q

Was sind die Symptome der Alzheimer-Erkrankung?

A
  • anfangs selektiver Gedächtnisabbau, Aufmerksamkeitsdefizite und Persönlichkeitsveränderungen
  • Zwischenstadium mit Verwirrung, Reizbarkeit, Angst und Verschlechterung der Sprachfähigkeit
  • fortgeschrittenes Stadium mit Schluckproblemen und verlust der Blasenkontrolle
25
Q

Was ist die Amyloid-Hypothese?

A

Sie besagt, dass die Amyloidplaques das Hauptsymptom der Alzheimer-Erkrankung sind.

-> Bestätigt durch Familien mit früh beginnender Alzheimer-Erkrankung, Gegenargument dass viele Menschen Ablagerungen von Amyloidplaques haben, ohne Alzheimer

26
Q

Was ist das Kindling-Modell der Epilepsie?

A
  • Ratten wurden elektrische Stimulation über lange Zeit immer wieder verabreicht
  • mit der Zeit verstärkte sich die Entwicklung von Reaktionen (Konvulsionen = Krämpfen), ähnlich denen der Epilepsie
  • im Unterschied zur Epilepsie sin die Reaktionen jedoch nicht spontan, sondern induziert
  • Mit der Zeit zeigten die Versuchstiere die Anfälle jedoch auch, wenn keine Stimulation mehr verabreicht wurde
27
Q

Was ist das transgene Mausmodell der Alzheimererkrankung?

A
  • Tansgen = den Mäusen werden Gene injiziert, welche Amyloidplaques begünstigen
  • Mäuse zeigten wie Alzheimerpatienten auch Neuronenverlust und Gedächtnisstörungen
  • Modell ist aber nicht unproblematisch, falls nicht Amyloidplaques das Hauptsymptom von Alzheimer wären
28
Q

Was ist das MPTP-Modell der Parkinson-Erkrankung?

A
  • MTPT ist ein schädigender Wirkstoff (enthalten in einem synthetischen Heroin), welche Parkinson-Symptome hervorruft
  • dies wurde an Drogensüchtigen zufällig entdeckt und dann an Primaten getestet
29
Q

Was ist das Problem beim Tiermodellen für neurologische Erkrankungen? (Wie Kindling, transgenes Mausmodell, MPTP)

A

Tiermodelle gleichen menschlichen Bedingungen nicht in jeder Hinsicht

30
Q

Welche Arten von neuronaler Degeneration können nach einer Axotomie auftreten?

A
  • anterograde Degeneration (degeneration des distralen Abschnitts)
  • retrograde Degeneration (degeneration des proximalen abschnitts)
31
Q

Welche vier neuroplastischen Reaktionen des Gehirns auf eine Schädigung gibt es?

A
  • Degeneration
  • Regeneration
  • Reorganisation
  • Erholung der Funktion
32
Q

Was ist eine Axotomie?

A

Das durchtrennen von Axonen (um neuronale Degeneration im Labor zu simulieren)

33
Q

Wie verläuft anterograde Degeneration?

A
  • tritt schnell ein
  • abschnitt schwillt innerhalb weniger stunden starkt an
  • zerfällt innerhalb weniger Tage in Bruchstücke
34
Q

Wie verläuft retrograde Degeneration?

A
  • vom Schnitt (der Axotomie) zurück zum Zellkörper
  • grössere Veränderungen an den Zellkörpern nach 2-3 tagen
  • Abnahme der grösse bedeutet häufig Degeneration (Zunahme eher Regeneration)
35
Q

Wie unterscheide sich neuronale Regeneration im PNS und ZNS?

A
  • Im ZNS findet sie praktisch nicht statt, im PNS ist sie eine Zufallsangelegenheit
  • Schwan-Zellen myelinisieren PNS-Axone, sie entfernen Rückstände im Narbengewebe, sie fördern Regeneration durch neurotrophe Faktoren und Zelladhäsionsmoleküle (CAMs)
  • Oligodendroglia myelinisieren ZNS-Axone, sie entfernen keine Rückstände und setzen Faktoren frei, welche die Regeneration aktiv hemmen
36
Q

Wie funktioniert die kortikale Reorganisation nach einer Schädigung beim Menschen?

A
  • funktionale Schaltkreise sind in einem ständigen Wettstreit um kortikalen Raum
  • Wenn der Kortex z.B. keinen visuellen Input bekommt, findet eine Ausbreitung des auditorischen und/oder somatosensorischen Cortex statt
  • Bilnde Probanden bestätigen dies, sie haben überlegene auditive und somatosensorische Fähigkeiten
37
Q

Welche zwei Mechanismen der neuronalen Reorganisation gibt es?

A
  • Verstärkung bereits bestehender Verbindungen (violett in der Mitte), möglicherweise durch Wegfall einer Hemmung (Rot mitte)
  • Bildung neuer Verbindungen über kollaterale Sprossen (Schwarz oben)
38
Q

Was ist kognitive Reserve und warum zeigen Menschen, die sie haben, bessere Erholung nach Hirnschädigungen?

A
  • Kognitive Reserve ist annähernd gleichbedeutend mit Bildung und Intelligenz
  • Menschen haben Reserve, um Aufgaben auf alternative Weise zu bewältigen (es findet also nicht wirklich eine Erholung der kognitiven Funktionen statt
39
Q

Welche Rolle spielt adulte Neurogenese für die Erholung nach einer ZNS-Schädigung?

A

Man vermutet, dass Stammzellen zu den geschädigten Arealen wandern. Es gibt aber bisher keine Belegen, dass Stammzellen zur Erholung nach ZNS-Schädigungen beitragen.

40
Q

Welche frühen Arbeiten der Neurotransplantation wurden eingesetzt, um ZNS-Schädigungen zu behandeln?

A
  • Implantation von embryonalem Gewebe (Zunächst Vielversprechend, als man es aber verfrüht an Menschen ausprobierte, zeigten diese unkontrollierte Zuckungen und Kaubewegungen)
  • Nebennierenmark-Autotransplantation (D’Orta, welcher einen Artzt fand der das machte, starb einige Wochen später an einem Schalganfall)
  • Implantation der Myelinscheide von Schwann-Zellen (An Ratten erfolgreich)
41
Q

Wie ist die neuere Forschung zur Neurotransplantation?

A
  • Forschung ging trotz Rückschlägen weiter und wurde zu einem der wichtigsten Gebiete der klinischen neurowissenschaftlichen Forschung
  • Zur Jahrhundertwernde wurden Stammzellen erfolgreich aus menschlichen Embryos isoliert, nach zu häufiger Zellteilung wurden die Stammzellenkulturen jedoch unbrauchbar
  • Im Jahr 2007 berichtete man, dass aus menschlichen Hautzellen Stammzellen entwickelt werden können.
42
Q

Welche Methoden zur Förderung der Erholung von ZNS-Schädigungen durch Rehabilitation gibt es?

A
  • Behandlung von Schlaganfällen durch Restriktionstherapie (ein Arm funktioniert, wird an Körper festgebunden, am nicht funktionierenden Arm wird intensives Training durchgeführt)
  • Behandlung von Rückenmarkverletzungen durch stellen auf ein Laufband und festbinden an ein Laufgeschirr
  • Kognitive und körperliche Aktivität als Prävention von starken Symptomen neurologischer Krankheiten
43
Q

In welcher/n Region/en wurde die adulte Neurogenese bereits in den 1990er Jahren
bei Ratten entdeckt?

A
  • Hippocampus
  • Bulbus olfactorius
44
Q

Bei welcher Erkrankung wird das Myelin der Axone im ZNS angegriffen?

A

Multiple Sklerose

45
Q

Was sind die Hauptursachen einer cerebralen Ischämie?

A
  • Thrombose
  • Embolie
  • Arteriosklerose
46
Q

Was ist eine häufige Ursache einer cereralen Hämorrhagie?

A

Aneurysmen (Erweiterung oder Aussackung der Gefässwand)