13. Hunger, Essen und Gesundheit Flashcards

1
Q

Wie läuft der Verdauungsprozess ab?

A
  1. Beim Kauen wird die Nahrung durch Speichel befeuchtet
  2. Schlucken befördert die Nahrung in den Magen -> das Speicherreservoir
  3. Salzssäure zerlegt die Nahrung in kleine Teile
  4. Pepsin startet Prozess der Aufspaltung von Eiweissmolekülen in Aminosäuren
  5. Der Magen entleert die Nahrung über den Schliessmuskel in den Zwölffingerdarm
  6. Im Zwölffingerdarm werden Eiweissmoleküle in aminosäuren und Stärke/Zucker in Monosacharide gewandelt.
  7. Monosachharide und Aminosäuren gelangen durch die Wand des Zwölffingerdarms in den Blutstrom und dann zur Leber.
  8. Fette werden in Tröpfchen zerlegt und werden ins Lymphsystem transportiert.
  9. Verbliebenes Wasser und Elektrolyte werden im Dickdarm absorbiert.
  10. Der Rest wird durch den Anus ausgestossen.
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2
Q

Wie wird Energie im Körper gespeichert?

A

In drei Formen geliefert und gespeichert:
* Lipiden (Fette) -> Speicherung als fette
* Aminosäuren (Abbauprodukte der Eiweisse) -> Speicherung als Proteine
* Glukose (Monosacharid) -> Speicherung als Glykogen

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3
Q

Was sind die drei Phasen des Energiestoffwechsels?

A
  • cephalische Phase (Vorbereitung, Anblick oder Gedanken an Essen bis Absorption ins Blut)
  • absorptive Phase (Absorption, um unmittelbaren Energiebedarf zu decken
  • Fastenphase (Keine Energie von der Nahrungsaufnahme mer übig, Körper baut Energie aus Reserven ab)
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4
Q

Was ist die Sollwerthypothese?

A
  • Der Glaube, dass Hunger und Essen angestossen werden, wenn die Energiereserven des Körpers unter einen Sollwert fallen
  • Nach der Hypothese dauert eine Mahlzeit so lange an, bis das Energielevel wieder zum Sollwert zurückkehrt (die Person nicht mehr Hunger hat)
  • Es gibt jedoch keine logische Notwendigkeit für die Regulation des Essens durch einen Sollwert
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5
Q

Was ist die glukostatische Sollwerttheorie?

A

Vorstellung, dass wir hungrig werden, wenn unser Blutzuckerspiegel unter einen Sollwert fällt und uns satt fühlen, wenn er den Sollwert wieder erreicht.

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6
Q

Was ist die lipostatische Sollwerttheorie?

A

Sollwert für Körperfett reguliert die Nahrungsaufnahme (so wie bei der glukostatischen Theorie)

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7
Q

Was glaubte man in den 1950ger Jahren bezüglich Sollwerttheorien?

A

Dass die glukostatischen und lipostatischen Sollwerte einander ergänzen, so, dass ein glukostatisches System für die Kurzzeitregulation und ein lipostatisches System für die Langzeitregulation zuständig war.

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8
Q

Was sind die Probleme der Sollwerttheorien bei Hunger und Essen?

A
  • sie sind nicht vereinbar mit dem evolutionären Selektionsdruck: um zu überleben brauchte man ein System, das Energiedefizite vorbeugt und nicht nur auf entstandene Energiedefizite reagiert
  • wichtige Vorhersagen der Theorie konnten nicht bestätigt werden: z.B. haben viele Erwachsene einen Fettüberschuss, wenn sie eine Mahlzeit beginnen
  • Einflüsse wie Geschmack, Lernen und soziale Faktoren können bei den Theorien nicht berücksichtigt werden.
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9
Q

Was ist die positive Anreziperspektive?

A

Sie geht davon aus, dass Menschen und Tiere durch die Antizipation der positiven Wirkungen zum Essen motiviert werden.

(Z.B. Gschmack der Nahrung, was man über die Nahrung gelernt hat, wie viel Zeit seit der letzten Nahrungsaufnahme vergangen ist, Blutzuckerspiegel, Anwesenheit anderer Personen etc.)

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10
Q

Welche Faktoren bestimmen, was wir essen?

A
  • artspezifische Geschmackspräferenzen (hochenergetische Nahrung)
  • Erlernte geschmackspräferenzen und -aversionen
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11
Q

Welche Faktoren beeinflussen, wann wir essen?

A
  • Zu bzw. vor den normalerweise üblichen Essenszeiten meldet sich vermeintlicher Hunger
  • “Hunger” wird oft durch die Erwartung von Nahrung ausgelöst und nicht durch ein Energiedefizit (Klassische Konditionierung)
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12
Q

Welche Faktoren beeinflussen, wie viel wir essen?

A
  • Sättigungssignale, welche durch den Magen-Darm-Trakt und Glukose im Blut entstehen
    * Erfahrung, wie viel Essen es braucht (Schein-Essen: Auch wenn Mäuse nur kauen und das Essen durch einen Schlauch wieder abtransportiert sind fühlen sie sich satt
  • Appetizer-Wirkung: Appetizer machen mehr hunger statt ihn zu reduzieren
  • Portionsgrösse: Je grösser, desto mehr essen wir
  • Soziale Einflüsse:Mit anderen Menschen zusammen essen wir mehr
  • Abwechslung: Bei vielen verschiedenen Geschmäckern essen wir mehr (sensorisch-spezifische Sättigung)
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13
Q

Was ist sensorisch-spezifische Sättigung?

A

Wenn man bezogen auf ein Nahrungsmittel satt ist, von einem anderen dann aber doch noch essen kann (Sättigung bezogen auf ein spezifisches Nahrungsmittel)

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14
Q

Welche Rolle spielt der Blutzuckerspiegel bei Hunger und Sattheit?

A

Eigentlich keinen grossen, der Blutzuckerspiegel fällt plötzlich unmittelbar vor der Nahrungsaufnahme, aber falls diese doch nicht geschieht, steigt er doch wieder.

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15
Q

Stimmt die Aussage, dass der Ventromediale Hypothalamus (VMH) und der laterale Hypothalamus (LH) wichtig für Hunger und Sättigung sind?

A

Nicht im ursprünglichen Sinn (nämliche dass sie für exzessives Fressen bzw. Einstellung der Nahrungsaufnahme zuständig sind)

Jedoch zeigt neuere Forschung, dass bestimmte Neurone im Hypothalamus wie Nährstoffsensoren funktionieren und die Sattheit beeinflussen.

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16
Q

Welche Bedeutung hat der Magen-Darm-Trakt für die Sattheit?

A

Vermutlich setzt er als Reaktion auf Kaloriengehalt und Volumen der Nahrung chemische Substanzen (Peptide) ab, welche sich auf die Sättigung auswirken.

17
Q

Was sind Peptide?

A

Kurze Ketten von Aminosäuren, die als Hormone und Neurotransmitter wirken können.

18
Q

Welche Peptide gibt es?

A
  • Sättigungspeptide (z.B. CCK, Bombesin, Glukagon, Alpha-Melanozyten-stimulierendes Hormon, Somatostatin, usw.)
  • Hungerpeptide (z.B. Neuropeptid Y, Galanin, Orexin A, Ghrelin)
19
Q

Welche Bedeutung hat Serotonin für Sattheit?

A
  • reduziert Nahrungsmenge pro Portion aber nicht Anzahl Portionen
  • verlagert Geschmackspräferenzen weg von fetthaltigen Nahrungsmitteln
  • könnte für die Bekämpfung von Adipositas von Bedeutung sein
20
Q

Was sind die Symptome des Prader-Willi-Syndroms?

A
  • unstillbarer Hunger
  • schwache Muskeln
  • kleine Hände und Füsse
  • Fütterungsprobleme im Säuglingsalter
  • Wutanfälle
  • Zwanghaftigkeit
21
Q

Was ist das dynamische Gleichgewichtsmodell der Gewichtskontrolle?

A

Es besagt, dass das Körpergewicht meist um einen natürlichen Gleichgewichtspunkt schwankt.

-> Dies kann gut am “Undichtes-Fass-Modell” demonstriert werden (siehe Bild)

22
Q

Warum werden manche Menschen Übergewichtig und andere nicht?

A
  • Unterschiede in der Energiezufuhr
  • Unterschiede im Energieverbrauch
  • Unterschiede in der Zusammensetzung des Mikrobioms des Darms
  • Genetische und epigenetische Faktoren
23
Q

Warum sind Programme zur Gewichtsreduktion meist nicht effektiv?

A

Gleichgewichtstheorie -> dauerhafte Gewichtsreduktion gelingt nur mit dauerhafter Veränderung des Lebensstils

24
Q

Welche Wirkungen haben Leptin und Insulin zur Regulierung von Körperfetti?

A

Sie sind vermutlich negative Feedbacksignale, die von den Fettspeichern freigesetzt werden, um den Appetit zu verringern und den Fettstoffwechsel zu erhöhen.
-> Leptin in Verbindung mit Unterhautfett
-> Insulin in Verbindung mit Eingeweidefett

25
Q

Können Leptin-Injektionen adipösen Menschen verabreicht werden, um die Epidemie von Übergewicht zu stoppen?

A

Nein, leider scheinen Menschen nicht gleich wie Mäuse auf Injektionen von Leptin zu reagieren. Nur Menschen mit Mutationen des ob-Gens reagieren auf Leptin positiv. (Dies haben nur wenige Adipöse)

26
Q

Welche zwei Arten der Behandlung von Adipositas gibt es?

A
  • Serotoninagonisten
  • Magenoperation
27
Q

Wie helfen Serotoninagonisten gegen Adipostitas?

A
  • scheinen kurzfristige Sättigungssignale in Zusammenhang mit dem Konsum einer Mahlzeit zu verstärken
  • reduzieren das Verlangen nach kalorienreichen Nahrungsmitteln, den KOnsum von Fett, die empfundene Intensität des Hungers, die Grösse der Mahlzeiten und Anfälle von übermässigem Essen

-> ABER: bei chronischer Anwendung gab es bei einigen Patienten zusammenhänge mit Herzerkrankungen

28
Q

Wie helfen Magenoperationen gegen Adipostitas?

A
  • Magenbypass (Verkürzung des normalen Nahrungsweges)
  • Magenband (einstellbares Silikonband um den Magen, um den Nahrungsfluss durch den Magen zu verringern.

-> Funktionieren nur, wenn auch Essgewohnheiten verändert werden.

29
Q

Sind Anorexia nervosa und Bulimia nervosa zwei unterschiedliche Krankheiten?

A
  • Aus Sicht von Medizinern ja: Sie werden auch unterschiedlich behandelt
  • Aus Sicht von Wissenschaftlern nein: sie sind Varianten derselben Erkrakung, beide gehen mit zwanghafter Beschäftigung mit Körperbild und Schlankheit einher und oft gibt es keine klare Diagnose für das eine oder andere.
30
Q

Worin unterscheiden sich Anorexia nervosa und Bulimia nervosa?

A
  • Menschen mit Bulimie haben mehr mühe, ihren Appetit zu kontrollieren
  • Menschen mit Bulimie haben Heisshungerattaken, die sie danach entweder zu Purging oder z.B. extremem Sport verleiten
31
Q

Warum sind Menschen mit Anorexia nervosa trotz sehr geringer Nahrungsaufnahme nicht hungrig?

A
  • Weil sie vermutliche einen verminderten positiven Anreizwert von Nahrung haben, im vergleich zu gesunden Patienten.
  • Dies liegt vermutlich daran, dass Mahlzeiten eine vielzahl konditionierter Geschmacksaversionen erzeugen, die die Motivation zu essen reduzieren.
32
Q

Warum ist es nicht sinnvoll, einer Person mit Anorexia grosse Mahlzeiten anzubieten?

A

Weil Personen, die so wenig essen, durch plötzliche Nahrung krank werden oder sogar sterben könne. Durch das negative Erlebnis des Krank werdens nach dem Essen entwickeln sie noch mehr Geschmacksaversionen.

33
Q

Rezeptoren für Insulin und Leptin sind besonders dicht in/im…?

A

Nucleus arcuatus