13. Belastungsstörungen Flashcards
Diagnosen (ICD-10)
Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (F43)
– Akute Belastungsreaktion (F43.0)
– Posttraumatische Belastungsstörung (F43.1)
– Anpassungsstörung (F43.2)
Persönlichkeitsstörungen (F60)
– Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung (F62.0)
– Andauernde Persönlichkeitsänderung nach psychischer Krankheit (F62.1)
Diagnosen (DSM-IV)
Angststörungen
– Akute Belastungsstörung (308.3)
– Posttraumatische Belastungsstörung (309.81)
Leitsymptome von Belastungsstörungen
Leitsymptome laut ICD-10 – IntrusionenundWiedererleben – VermeidungundTaubheit(Numbing) – Überrergung(Hyperarousal) Leitsymptome laut DSM-V – IntrusionenundWiedererleben – VermeidungundTaubheit(Numbing) – Überrergung(Hyperarousal) – NegativekognitiveundemotionaleVeränderungen
Symptome
Intrusionen und Wiedererleben:
Aufdrängende Erinnerungen (blitzlichtartige Erinnerungsbilder mit „Hier-und-Jetzt“-Qualität, Flashbacks)
Wiedererleben in Bildern, Gedanken oder Wahrnehmungen
Physiologische und/oder emotionale Reaktivität (auch bei unbewusstem Erinnern oder Wiedererleben)
Belastende Träume oder Albträume
Vermeidung und Gefühlstaubheit (Numbing):
Gedanken- und Gefühlsvermeidung
Situations- und Aktivitätsvermeidung
Emotionale Erstarrung- oder Taubheitsgefühle Eingeschränkter Affektspielraum / Gestörte Affektregulation
Chronische Übererregung (Hyperarousal):
Reizbarkeit oder Wutausbrüche / Gestörte Affektregulation
Riskantes und selbstzerstörerisches Verhalten / Gestörte Affektregulation Konzentrationsschwierigkeiten
Schlafstörungen
Schreckhaftigkeit und Erregbarkeit / Wachsamkeit (Hypervigilanz)
Negative kognitive und emotionale Veränderungen:
(Dissoziative) Erinnerungsschwierigkeiten
Negative Einstellung gegenüber der eigenen Person, anderen Personen und der Welt Negative Grundstimmung/Gefühlslage
Interessensverlust
Scham- und Schuldgefühle, Versagensgefühle
Entfremdung
► ICD-10-PTBS: Intrusionen/Wiedererleben, Vermeidung/Gefühlstaubheit, Übererregung
► DSM-IV-PTBS: Intrusionen/Wiedererleben, Vermeidung/Gefühlstaubheit, Übererregung, Negative Veränderungen
Trauma, Objektives Kriterium, Subjektives Kriterium
Trauma: ICD-10
Objektives Kriterium: Konfrontation1 mit einem belastenden Ereignis oder einer Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes, das bei fast jedem eine tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde
Trauma: DSM-IV
Objektives Kriterium: Konfrontation1 mit einer potenziellen oder realen Todesbedrohung, ernsthaften Verletzung oder Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit bei sich oder anderen (inklusive unangemessene sexuelle Erfahrungen von Kindern)
Subjektives Kriterium: Erleben von intensiver Furcht, Hilflosigkeit oder
Realitätsanpassung
Entsetzen (chaotisches oder agitiertes Verhalten bei Kindern)
Trauma: DSM-V
Objektives Kriterium: Konfrontation1 mit tatsächlichem oder drohenden Tod, ernsthafter Verletzung oder sexuelle Gewalt
► Klassifikation: Verursachung (akzidentell/interpersonell) und Erstreckung (einmalig/mehrmalig; Typ-I, Typ-II)
Klassifikation von Traumata hinsichtlich Verursachung und Erstreckung
Akzidentelle:
Einmalige / kurzdauernde:
Schwere Verkehrsunfälle
Berufsbedingte Traumen (z.B. Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte)
Kurzdauernde Katastrophen (z.B. Wirbelsturm, Brand)
► Geringe PTBS-Risiko
Akzidentelle:
Mehrmalige / lang anhaltende:
Langdauernde Naturkatastrophen (z.B. Erdbeben, Überschwemmungen)
Technische Katastrophen (z.B. Giftgaskatastrophen)
► Mittleres PTBS-Risiko
Interpersonelle:
Einmalige / kurzdauernde:
Sexuelle Übergriffe (z.B. Vergewaltigung)
Kriminelle bzw. körperliche Gewalt
Ziviles Gewalterleben (z.B. Banküberfall)
► Mittleres PTBS-Risiko
Interpersonelle:
Mehrmalige / lang anhaltende:
Sexueller und körperlicher Missbrauch in der Kindheit bzw. im Erwachsenenalter
Kriegserleben
Geiselhaft
Folter, politische Inhaftierung (z.B. KZ-Haft)
► Hohes PTBS-Risiko
Akute Belastungsreaktion (F43.0, ICD-10)
A
Erleben einer außergewöhnlichen psychischen oder physischen Belastung
B
Unmittelbarer Beginn der Symptome nach Erleben der außergewöhnlichen Belastung (innerhalb einer Stunde)
C
Unterscheidung von zwei Symptomgruppen C1 und C2
– F43.00: leicht: Symptome aus C1
– F43.01: mittelgradig: Symptome aus C1 und zwei Symptome aus C2
– F43.02: schwer: Symptome aus C1 und vier Symptome aus C2 oder dissoziativer Stupor (F44.2)
Realitätsanpassung
C1 Symptome B, C, D der Generalisierten Angststörung (F41.1)
– Mindestens 4 Angstsymptome aus 6 Bereichen:
Vegetative Symptome, Thorax und Abdomen Symptome, Psychische Symptome, Allgemeine Symptome,
Anspannung Symptome, Unspezifische Symptome
– Keine Erfüllung der vollständigen Kriterien für eine Panikstörung, eine phobische Störung, eine Zwangsstörung oder eine hypochondrische Störung
– Symptome nicht aufgrund anderer Störungen (organische Krankheit, organische psychische Störung, Störungen durch psychotrope Substanzen)
C2 Symptome
– Rückzug von erwarteten sozialen Interaktionen
– Einengung von Aufmerksamkeit
– Offensichtlich Desorientierung
– Ärger oder verbale Aggressionen
– Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit
– Unangemessene oder sinnlose Hyperaktivität
– Unkontrollierbare und ungewöhnliche Trauer
D
Abklingen der Symptome nach spätestens 8 Stunden bei vorübergehender oder abmilderbarer Belastung
Nachlassen der Symptome nach spätestens 48 Stunden bei anhaltender Belastung
E
Kein Vorliegen einer anderen psychischen Störung (außer F41.1 Generalisierte Angststörung und F60 Persönlichkeitsstörungen)
Zurückliegen einer Krankheitsepisode einer anderen psychischen Störung für mehr als 3 Monate
Anmerkung: Kontroverse bzgl. Validität und Nutzen der ABS (Ausschluss aus ICD-11, Einschluss in DSM-V)
Generalisierte Angststörung (F41.1, ICD-10)
A
Anspannung, Besorgnis und Befürchtungen in Bezug auf alltägliche Ereignisse und Probleme über mindestens 6 Monate
B
Mindestens 4 Angstsymptome aus 6 Bereichen
– Vegetative Symptome (z.B. Schweißausbrüche)
– Thorax und Abdomen Symptome (z.B. Beklemmungsgefühle)
– Psychische Symptome (z.B. Angst vor Kontrollverlust)
– Allgemeine Symptome (z.B. Hitzegefühle oder Kälteschauer)
– Anspannung Symptome (z.B. Muskelverspannung)
– Unspezifische Symptome (z.B. Konzentrationsschwierigkeiten)
C
Keine Erfüllung der vollständigen Kriterien für eine Panikstörung, eine phobische Störung, eine Zwangsstörung
oder eine hypochondrische Störung
D
Symptome von A und B nicht aufgrund anderer Störungen (organische Krankheit, organische psychische Störung, Störungen durch psychotrope Substanzen)
Posttraumatische Belastungsstörung (F43.1, ICD-10)
A
Erleben oder Beobachten eines belastenden Ereignis außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes, das bei fast jedem eine tiefgreifende Verzweiflung hervorrufen würde
B
Anhaltende Erinnerung oder Wiedererleben der Belastung durch aufdringliche Nachhallerinnerungen, lebendige Erinnerungen, sich wiederholende Träume oder durch innere Bedrängnis in Belastungs-assoziierten Situationen
C
(Erstmaliges) Vermeiden (soweit möglich) von Belastungs-ähnlichen oder Belastungs-assoziierten Situationen
D Entweder Symptome aus D1 oder D2 D1 Teilweise oder vollständige eingeschränkte Erinnerung von wichtigen Aspekten des belastenden Ereignis D2 Anhaltende Symptome einer (erstmaligen) erhöhten psychischen Sensitivität und Erregung mit zwei oder mehr Merkmalen – Ein- und Durchschlafstörungen – Reizbarkeit oder Wutausbrüchen – Konzentrationsschwierigkeiten – Hypervigilanz – Erhöhte Schreckhaftigkeit
E
Auftreten der Symptome B, C und D innerhalb von 6 Monaten nach dem belastenden Ereignis oder nach Ende einer Belastungsepisode (Möglichkeit eines späteren Beginns: verzögerte Posttraumatische Belastungsstörung)
Posttraumatische Belastungsstörung (309.81, DSM-V)
A
Konfrontation mit tatsächlichem oder drohendem Tod, ernsthafter Verletzung oder sexueller Gewalt
B
Wiedererleben im Zusammenhang mit dem traumatischen Erlebnis, mindestens 1 von 5 Symptomen
– Wiederkehrende, unwillkürlich sich aufdrängende belastende Erinnerungen (Intrusionen)
– Wiederkehrende, belastende Träume mit trauma-bezogenem Inhalt und/oder Affekt
– Dissoziative Reaktionen
Realitätsanpassung
– Intensive oder anhaltende psychische Belastung bei der Konfrontation mit inneren oder äußeren Hinweisreizen
– Deutliche körperliche Reaktionen bei der Konfrontation mit inneren oder äußeren Hinweisreizen
C
Vermeidung Reizen im Zusammenhang mit dem traumatischen Erlebnis, mindestens 1 von 2 Symptomen
– Vermeidung oder Bemühungen zur Vermeidung von trauma-bezogenen belastende Erinnerungen, Gedanken
oder Gefühlen
– Vermeidung oder Bemühungen zur Vermeidung von Hinweisreizen trauma-bezogener belastender Erinnerungen, Gedanken oder Gefühle
D
Negative Veränderungen von Kognitionen und Affekten im Zusammenhang mit dem traumatischen Erlebnis, mindestens 2 von 7 Symptomen
– Unfähigkeit zur Erinnerung an einen wichtigen Aspekt des traumatischen Ereignis
– Anhaltende und übertriebene negative Überzeugungen oder Erwartungen
– Anhaltende verzerrte Kognitionen hinsichtlich der Ursache und Folgen des oder der traumatischen Erlebnisse
– Andauernder negativer emotionaler Zustand
– Deutlich vermindertes Interesse oder verminderte Teilnahme an wichtigen Aktivitäten
– Gefühle der Abgetrenntheit oder Entfremdung
– Anhaltende Unfähigkeit zur Empfindung positiver Gefühle
E
Deutliche Veränderungen des Erregungsniveaus oder Reaktivität im Zusammenhang mit dem traumatischen
Erlebnis, mindestens 2 von 6 Symptomen
– Reizbarkeit und Wutausbrüche
– Riskantes oder selbstzerstörerisches Verhalten
– Übertrieben Wachsamkeit (Hypervigilanz)
– Übertriebene Schreckreaktionen
E
Deutliche Veränderungen des Erregungsniveaus oder Reaktivität im Zusammenhang mit dem traumatischen Erlebnis, mindestens 2 von 6 Symptomen
– Konzentrationsschwierigkeiten – Schlafstörungen
F
Auftreten der Symptome B, C, D, und E über mindestens einen Monat
G
Leid oder Beeinträchtigung in sozialen, beruflichen und anderen Funktionsbereichen
H
Symptome nicht aufgrund von Medikamenten, Substanzeinnahme oder anderen Krankheiten
Angabe des Typus: Posttraumatische Belastungsstörung mit oder ohne dissoziativen Symptomen (Derealisation, Depersonalisation)
Angabe des Krankheitsbeginns: Posttraumatische Belastungsstörung mit oder ohne verzögerten Beginn (keine vollständige Erfüllung der Kriterien innerhalb der ersten 6 Monate nach dem traumatischen Erlebnis)
Anpassungsstörung (F43.3, ICD-10)
A
Erleben eines belastenden Ereignisses nicht außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes Auftreten der Symptome innerhalb von 6 Monate nach dem belastenden Ereignis
B
Symptome und Verhaltensstörungen (außer Wahngedanken und Halluzinationen) wie bei affektiven Störungen (F3), neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen (F4) und Störungen des Sozialverhaltens (F91)
Keine vollständige Erfüllung der Kriterien der Störungen / Variation der Art und Schwere der Symptome
– F43.20: kurze depressive Reaktion
– F43.21: längere depressive Reaktion
– F43.22: Angst und Depression gemischt
– F43.23 mit vorwiegender Störung von anderen Gefühlen
– F43.24 mit vorwiegender Störung des Sozialverhaltens
– F43.25 mit gemischter Störung von Gefühlen und Sozialverhalten
– F43.28 mit sonstigen näher bezeichneten vorherrschenden Symptomen
– F43.29 nicht näher bezeichnete Anpassungsstörung
C
Andauern der Symptome für maximal 6 Monate nach Ende des belastenden Ereignis und dessen Folgen außer
bei längeren depressiven Reaktion (F43.21)
Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung (F62.0, ICD-10)
A
Nachweis einer eindeutigen oder anhaltenden Änderung in der Wahrnehmung, in der Beziehung und im Denken der Betroffenen in Bezug auf ihre Umgebung und sich selbst nach einer Extrembelastung (z.B., Folter)
B
Ausgeprägte Persönlichkeitsänderung mit unflexiblen und unangepassten Verhalten, mindestens 2 Symptome
– (Erstmalig) Andauernde feindliche oder misstrauische Haltung gegenüber der Welt
– (Erstmalig) Sozialer Rückzug (nicht erklärbar durch eine andere Störung)
– (Erstmalig) Andauerndes Gefühl von Leere und/oder Hoffnungslosigkeit (nicht begrenzt auf Episode einer affektiven Störung), ggf. zusammen mit einer gesteigerten Abhängigkeit von anderen, einer Unfähigkeit, negative oder aggressive Gefühle zu äußern und einer anhaltenden depressiven Stimmung (nicht erklärbar durch vorherige depressive Störung)
– (Erstmalig) Andauernde Gefühl von innerer Anspannung oder von Bedrohung ohne äußere Ursache, ggf. mit Substanzmittelmissbrauch bzw. -abhängigkeit
– Andauernde Gefühl des Verändert/Anderseins (Entfremdung), ggf. mit emotionaler Betäubung
C
Störung der alltäglichen und sozialen Funktionsfähigkeit (Beeinträchtigung der sozialen Umgebung Persönliches Leid
D
Auftreten der Persönlichkeitsänderung nach der Extrembelastung
Auftreten der Persönlichkeitsänderung nicht erklärbar mit Persönlichkeitsstörungen oder akzentuierten Persönlichkeitseigenschaften des Erwachsenenalters
Auftreten der Persönlichkeitsänderung nicht erklärbar mit Persönlichkeits- und Entwicklungsstörungen des Kindes- oder Jugendalters
E
Bestehen der Persönlichkeitsänderung für mindestens zwei Jahre
Persönlichkeitsänderung nicht erklärbar mit anderer psychischer Störung (außer mit der Posttraumatischen Belastungsstörung) und Gehirnschädigung oder -krankheit
F
Oftmals Vorliegen einer Posttraumatischen Belastungsstörung im Vorfeld der Persönlichkeitsänderung mit Möglichkeit der Symptomüberlappung
Persönlichkeitsänderung als Form einer chronischen Posttraumatischen Belastungsstörung bei mindestens zwei Jahre anhaltender Posttraumatischer Belastungsstörung und mindestens zwei Jahre anhaltender Persönlichkeitsänderung
Belastungsstörungen: Differentialdiagnostik:
Posttraumatische Belastungsstörung (F43.1, ICD-10)
Psychische Störungen:
Normale Belastungsreaktion Belastungsstörungen
– Anpassungsstörung
– Akute Belastungsstörung
– Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung Affektive Störungen
– Depressive Störungen Persönlichkeitsstörungen
– Borderline Persönlichkeitsstörung Angststörungen
– Zwangsstörung
Andere Störungen:
Störungen durch somatische Störung und/oder Medikamente/Drogen
Differentialdiagnose, Überlappende Merkmale, Differenzierende Merkmale
Differentialdiagnose:
Trauerreaktion
Überlappende Merkmale:
Belastendes Ereignis
Angst und Depression Niedergeschlagenheit Emotionale Taubheit Konzentrationsschwierigkeiten Sozialer Rückzug
Differenzierende Merkmale:
Todesfall als belastendes, aber nicht traumatisches, Ereignis
Maximale Dauer von 6 Monaten Trauer und Niedergeschlagenheit
Keine PTBS-typische Symptome (Intrusionen/Wiedererleben, Vermeidung,
Realitätsanpassung
(partielle) Amnesie, Übererregung)
Differentialdiagnose:
Anpassungsstörung Überlappende Merkmale:
Belastendes Ereignis Angst und Depression Sozialer Rückzug
Differenzierende Merkmale:
Belastendes, meist weniger traumatisches, Ereignis
Maximale Dauer von 6 Monaten (innerhalb von max. 6 Monaten nach Ereignis)
Angst und Depression Sorgen und Grübeln
Keine PTBS-typische Symptome
(Intrusionen/Wiedererleben, Vermeidung,
(partielle) Amnesie, Übererregung)
Differentialdiagnose:
Akute Belastungsstörung
Überlappende Merkmale:
Traumatisches Ereignis
Reizbarkeit und Wutausbrüche Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit Sozialer Rückzug
Differenzierende Merkmale:
Belastendes, meist weniger traumatisches, Ereignis
Normale Belastungsreaktion (Problem der Pathlologisierung)
Rapides Auftreten (innerhalb von maximal 1 Stunde nach Ereignis)
Realitätsanpassung
Maximale Dauer von 48 Stunden Dissoziative Symptome (im Vordergrund)
Differentialdiagnose:
Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung
Überlappende Merkmale:
Traumatisches Ereignis
Reizbarkeit und Wutausbrüche Innere Leere und Hoffnungslosigkeit Anspannung und Hypervigilanz Entfremdung
Sozialer Rückzug
Differenzierende Merkmale:
Extremes traumatisches Ereignis
Minimale Dauer von 2 Jahren
Grundlegende und andauernde
Veränderung der Wahrnehmung, des Denkens, Fühlens, Verhaltens und des Umgangs mit anderen
Differentialdiagnose:
Depression
Überlappende Merkmale:
Belastendes, möglicherweise traumatisches, Ereignis
Angst und Depression
Traurigkeit und Niedergeschlagenheit Innere Leere
Reizbarkeit
Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit Sozialer Rückzug
Differenzierende Merkmale:
Belastendes, meist weniger traumatisches, Ereignis
Angst und Depression
Keine PTBS-typische Symptome
(Intrusionen/Wiedererleben, Vermeidung,
(partielle) Amnesie, Übererregung)
Differentialdiagnose: Zwang Überlappende Merkmale: Intrusionen Vermeidung Differenzierende Merkmale: Zwangsgedanken und Zwangshandlungen Keine PTBS-typische Symptome ((partielle) Amnesie, Übererregung)
Belastungsstörungen: Diagnostische Verfahren
Interviews und Checklisten (allgemein):
Strukturiertes Klinische Interview für DSM-IV (SKID-I, Wittchen et al., 1997; DSM-IV) Standardisiertes Interviewsystem (DIA-X-CIDI, Wittchen & Pfingster 1997; DSM-IV, ICD-10) Diagnostische Interview für psychische Störungen (DIPS, Margraf et al., 1994; DSM-IV) Internationale Diagnose Checkliste für ICD-10 (IDCL, Hiller et al. 1996; ICD-10)
Interviews (spezifisch):
Clinician Administered PTSD Scale (CAPS, Goodman et al., 1989)
Fragebögen (spezifisch):
Posttraumatic Diagnostic Scale (PDS, Foa et al., 1997)
Impact of Event Scale - Revised (IES-R, Weiss & Marmar, 1997) Posttraumatic Cognitions Inventory (PTCI, Foa et al., 1999)
Childhood Trauma Questionnaire (CTQ, Bernstein et al., 1994)
Risikofaktoren
Geschlecht:
Weibliches Geschlecht: Frauen > Männer
Alter:
Kindheit und Jugendalter Höheres Erwachsenenalter
Ethnie:
Ethnische Minderheit
Sozioökonomischer Status:
Niedriger sozioökonomischer Status Niedriger Bildungsstand / Niedrige Intelligenz
Trauma:
Schwere, interpersonelle und wiederholte Traumatisierung
Frühere Traumatisierung (vor allem frühkindliche Traumatisierung wie Missbrauch)
Stress und Belastung
Mangel an sozialer Unterstützung
Psychische Störungen:
Frühere psychische Störungen Psychische Störungen in der Familie
Belastungsstörungen: Verlauf
Auftreten:
Auftreten nach Traumatisierung in allen Lebensaltern
Sofortiges Auftreten der Symptome (Übergang von ABS in PTBS Symptome): 85-100%
– Sofortige Spontanremission/Resilienz (Abklingen der Symptome): 35-65%
– Verzögerte Spontanremission/Erholung (Verstärken und späteres Abklingen der Symptome): 15- 25%
– Chronifizierung (Verstärken und spätere Chronifizierung der Symptome): 5-30% Verzögertes Auftreten der Symptome (Übergang von ABS in PTBS Symptome): 0-15%
Behandlung:
Verkürzung der Krankheitsdauer von 5 auf 3 Jahre bei Behandlung Remission nach 2 Jahren: 50%
Verlauf:
Chronischer Verlauf trotz Behandlung
– Remission innerhalb von 1 Jahr: 30%
– Remission innerhalb von 4 Jahren: 50%
– Remission nach 10 Jahren (unabhängig von Behandlung): 70%
– Teilremission nach 10 Jahren (unabhängig von Behandlung): 30%