04. Ätiologie und Pathogenese I Flashcards

1
Q

Genetisches Modell

A

Grundannahme:
Genetische Auffälligkeiten als Ursache für Störungen

Grundlagen:
Genotyp und Phänotyp
Gen x Umwelt Interaktion Verhaltensgenetik
Molekulare Genetik

Bewertung:
Problem der mangelnden Berücksichtigung von komplexen Phänomen (Gen x Gen Interaktion, Gen x Umwelt Interaktion)
Problem der mangelnden Güte der Studien (Stichprobengröße, Design)
Lösung der Probleme durch Kombination genetischer und neurobiologischer Methoden (Genetic Imaging & Animal Model)

Implikationen:
Genotyp-spezifische Behandlung von Störungen

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2
Q

Genexpression

A

Genotyp:
– Genetische Ausstattung eines Organismus (äußerlich unsichtbar)
– Gesamtheit der Gene / Erbbild eines Organismus

Phänotyp:
– Erscheinungsbild eines Organismus (äußerlich sichtbar; morphologisch, neuronal, physiologisch, behavioral)
– Beeinflussung durch Genotyp und Umwelt (Gen x Umwelt Interaktion)
– Variation der Einflüsse aufgrund von phäno- typischer Plastizität (Genotyp-Dominanz)
► Manifestation der genetischen Ausstattung im Erscheinungsbild (Gentranskription, Gentranslation)

► Störungen als Phänotypen: Störungen infolge abnormaler genetischer Prozesse
► Nachweis mittels verhaltens- und molekular-genetischer Studien

Gentranskription und Gentranslation
– Prozesse zur Steuerung der Manifestation der genetischen Ausstattung im Erscheinungsbild eines Organismus

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3
Q

Gene

A

– 46 Chromosomen (23 Chromosomenpaare)
– Pro Chromosom 100-1000 Gene
– Charakterisierung der Gene durch DNA1- Strang mit spezifischer Abfolge von Basen (Einzelnukleotide, Adenin, Thymin, Guanin, Cytosin)

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4
Q

Genpolymorphismus

A

– Bezeichnung der spezifischen Abfolge von Basen als Einzelnukleotid-Polymorphismus oder SNP (Single Nucleotide Polymorphism)

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5
Q

Gentranskription

A

– Übertragung der in der DNA gespeicherten Informationen in RNA2
– Aktivierung von spezifischen DNA- Sequenzen (Promotoren) und Proteinen (Transkriptionsfaktoren) bei Bildung von Aminosäuren aus RNA

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6
Q

Gentranslation

A

– Bildung von Zellen und Organen aus Aminosäuren
– Festlegung der Struktur und Aktivität der Zellen und Organe durch Aminosäuren
► Festlegung der genetische Ausstattung (Genotyp)

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7
Q

Verhaltensgenetik

A

Ziel:
– Identifizierung genetischer Faktoren für Störungen
– Berücksichtigung umwelt-bezogener Faktoren für Störungen
► Identifizierung genetischer Faktoren im Sinne einer Prädisposition
(Risiko =/ Erblichkeit)

Methoden:
– Familien-Studien
– Adoptionsstudien
– Zwillingsstudien

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8
Q

Familien-Studien

A

– Untersuchung des Vorliegens einer Störung bei Verwandten mit unterschiedlichem Anteil gemeinsamer Gene (Kondordanz)
 Verwandte 1. Grades: 50%
 Verwandte 2. Grades: 25 %
– Genetische Prädisposition für Störung bei Häufung der Störung bei Verwandten mit höherem Anteil gemeinsamer Gene
– Keine Berücksichtigung der Umwelt (geteilte Umwelt / nicht-geteilte Umwelt)
► Unklarheit bzgl. Umwelteinflüsse

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9
Q

Zwillings-Studien

A

– Untersuchung des Vorliegens einer Störung bei monozygoten und dizygoten Zwillingen (Konkordanz)
 Monozygote Zwillinge. 100%  Dizygote Zwillinge: 50%
– Genetische Prädisposition für Störung bei Häufung der Störung bei Zwillingen mit höherem Anteil gemeinsamer Gene
– Keine Berücksichtigung der Umwelt (geteilte Umwelt / nicht-geteilte Umwelt)
► Unklarheit bzgl. Umwelteinflüsse

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10
Q

Adoptions-Studien I

A

– Untersuchung des Vorliegens einer Störung bei Kindern psychisch kranker Eltern in Adoptivfamilien
– Genetische Prädisposition für Störung bei Häufung der Störung bei adoptierten Kindern
– Berücksichtigung der Umwelt (geteilte Umwelt / nicht-geteilte Umwelt)
► Klarheit bzgl. Umwelteinflüsse

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11
Q

Adoptions-Studien II

A

– Untersuchung des Vorliegens einer Störung bei Kindern in Adoptivfamilien mit psychisch kranken Adoptiveltern
– Umweltbezogene Prädisposition für Störung bei Häufung der Störung bei adoptierten Kindern
– Berücksichtigung der Umwelt (geteilte Umwelt / nicht-geteilte Umwelt)
► Klarheit bzgl. Umwelteinflüsse

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12
Q

Kandidatengen-Assoziationsstudien I

A

– Untersuchung des Vorliegens einer Störung bei Personen mit einem bestimmten Gen (SNP)
– Genetische Prädisposition für Störung bei Häufung der Störung bei Personen mit bestimmten Gen
– Keine Berücksichtigung von umweltbezogenen Einflüssen
► Unklarheit bzgl. Umwelteinflüsse

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13
Q

Kandidatengen-Assoziationsstudien II

A

– Untersuchung des Vorliegens einer Störung bei Personen mit einem bestimmten Gen (SNP) und bestimmter Umwelt
– Genetische und umweltbedingte Prädisposition für Störung bei Häufung der Störung bei Personen mit bestimmten Gen und bestimmter Umwelt
► Klarheit bzgl. Genotyp und Umwelteinflüsse

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14
Q

Genomweite Assoziationsstudien I

A

– Vergleich der Gensequenz von Personen mit und ohne Störung
– Genetische Prädisposition für Störung bei Häufung bestimmter Gensequenzen bei Personen mit Störung
– Keine Berücksichtigung von umweltbezogenen Prädispositionen
► Unklarheit bzgl. Umwelteinflüsse

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15
Q

Genomweite Assoziationsstudien II

A

– Vergleich der Gensequenz von Personen mit und ohne Störung und bestimmter Umwelt
– Genetische und umweltbedingte Prädisposition für Störung bei Häufung der Störung bei Personen mit bestimmten Gensequenz und bestimmter Umwelt
– Berücksichtigung von umweltbezogenen Prädispositionen
► Klarheit bzgl. Genotyp und Umwelteinflüsse

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16
Q

Copy Number Variations (CNV) Studien I

A

– Vergleich der Genstruktur von Personen mit und ohne Störung
– Genetische Prädisposition für Störung bei Häufung bestimmter Genstrukturen bei Personen mit Störung
– Keine Berücksichtigung von umweltbezogenen Prädispositionen
► Unklarheit bzgl. Umwelteinflüsse

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17
Q

Copy Number Variations (CNV) Studien II

A

– Vergleich der Genstruktur von Personen mit und ohne Störung und bestimmter Umwelten
– Genetische und umweltbedingte Prädisposition für Störung bei Häufung der Störung bei Personen mit bestimmten Genstruktur und bestimmter Umwelt
– Berücksichtigung von umweltbezogenen Prädispositionen
► Klarheit bzgl. Genotyp und Umwelteinflüsse

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18
Q

Neurobiologisches Modell

A

Grundannahme:
Neuronale, autonome und/oder endokrine Auffälligkeiten als Ursache für Störungen

Grundlagen
Zentrales Nervensystem (ZNS)
– Neurone und Neurotransmitter
– Neuronale Strukturen und Neuronale Funktionen Autonomes Nervensystem (ANS)
– Autonome Strukturen und Autonome Funktionen Endokrines System (ENS)
– Drüsen und Hormone
– Endokrine Strukturen und Endokrine Funktionen

Bewertung
Problem der mangelnden Berücksichtigung von komplexen Phänomen (Interaktion von neuronalen, autonomen und endokrinen Prozessen, Kausalität)
Problem der mangelnden Identifikation von Biomarkern/Tests Lösung der Probleme durch multimodale Studien

Implikationen
Neurobiologische Behandlung von Störungen

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19
Q

Nervensysteme

A

Neuronales Nervensystem (ZNS)
– Steuerung des Organismus über neuronale Informationsverarbeitung
Peripheres Nervensystem (PNS)
– Verbindung des Organismus mit Umwelt über somatosensorische und motorische Informationsverarbeitung (SNS)
– Verbindung des Organismus mit Organen über autonome Informationsverarbeitung (ANS)

Neuronales Nervensystem (ZNS)
– Steuerung des Organismus über neuronale Informationsverarbeitung
Autonomes Nervensystem (ANS)
– Verbindung des Organismus mit Organen über autonome Informationsverarbeitung
Endokrines Nervensystem (ENS)
– Verbindung des Organismus mit Drüsen über endokrine Informationsverarbeitung
► Fokus auf ZNS, ANS (PS/SP)5 und ENS (HHA)6

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20
Q

Neuron und Neurotransmitter

A

Neuron
– Zellen des zentralen Nervensystems
– Aufnahme und Weiterleitung von Informationen im Nervensystem
– Hemmung und Erregung von Prozessen im Nervensystem
Neurotransmitter
– Chemische Substanzen zur Übertragung von Informationen zwischen Neuronen
– Unterscheidung von hemmenden und erregenden Neurotransmittern
► Steuerung von neuronalen Prozessen

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21
Q

Neuron (Aufbau, Funktion)

A
Aufbau:
– Peripheres: Informationsaufnahme
– Soma: Informationsverarbeitung
– Axone: Informationsweiterleitung
– Endköpfe: Informationsabgabe

Funktion:
– Chemische Informationsaufnahme über Neurotransmitter
– Elektrische Informationsweiterleitung über Ruhe- und Aktionspotentiale
– Chemische Informationsabgabe über Neurotransmitter (Prozess-Steuerung)

22
Q

Neurotransmitter (Aufbau, Funktion)

A

Aufbau
– Unterschiedliche Substanzklassen
– Unterschiedliche Bildungs- und Wirkorte3
– Unterschiedliche zu steuernde Prozesse
Funktion
– Chemische Informationsvermittlung zwischen Neuronen mit hemmender oder erregender Wirkung auf Prozess- Steuerung

NT Unterteilung in:

  • Aminosäuren (Glutamat, GABA)
  • Amine (Acetylcholin)
  • Monoamine (Serotonin, Dopamin, Noradrenalin)
  • Peptide (Oxytocin, Endorphine, etc.)
23
Q

Typ: Glutamat (Glu)

A

Klasse: Aminosäure (GABA-Antagonist, GABA-Precursor)

Wirkung: Erregung

Prozesse: ZNS: alle Hirnfunktionen, Wahrnehmung, Lernen, Gedächtnis, Motorik

System: Diffus

24
Q

Typ: Gamma- Amino- buttersäure (GABA)

A

Klasse: Aminosäure (Glu-Antagonist)

Wirkung: Hemmung

Prozesse: ZNS: alle Hirnfunktionen, Gedächtnis, Beruhigung (Unruhe, Angst)

System: Diffus

25
Typ: Acetylcholin (ACh)
Klasse: Amine Wirkung: v.a. Erregung Prozesse: ZNS: Wachzustand, Aufmerksamkeit, Lernen, Gedächtnis, ANS/SP&PS: Homöostase, Muskulatur, Organe System: ACh-System
26
Typ: Serotonin (5-HT)
Klasse: Monoamine Wirkung: Erregung Hemmung Prozesse: ZNS: alle Hirnfunktionen, Wachzustand, Schlaft, Appetit, Schmerz, Sexualität, Temperatur, Wahrnehmung, Emotion (Depressivität, Agressivität), Belohnung ANS: Blutdruck System: 5-HT System
27
Typ: Dopamine (DA)
Klasse: Monoamine (NAd-Precursor, Ad-Precursor) Wirkung: v.a. Hemmung Prozesse: ZNS: Wachzustand, Sexualität, Motorik, Exekutive Kontrolle, Arbeitsgedächtnis, Motivation, Emotion (Erregung), Belohnung ANS: Blutfluss, Organe System: DA-System
28
Typ: Nor- adrenalin (NAd)
Klasse: Monoamine (Ad-Precursor) Wirkung: Erregung Hemmung Prozesse: ZNS: Wachzustand, Aufmerksamkeit, Exekutive Kontrolle, Arbeitsgedächtnis, Gedächtnis, Motivation, Emotion (Angst) ANS/SP: Stress, Homöostase System: NAd-System
29
Typ: Adrenalin (Ad)
Klasse: Monoamine Wirkung: Erregung Hemmung Prozesse: Hemmung ZNS: Wachzustand, Aufmerksamkeit, Motivation, Emotion ANS: Stress System: Diffus
30
Typ: Oxytocin
Klasse: Peptide Wirkung: Erregung Hemmung Prozesse: ZNS: Sexualität, Reproduktion, Bindung, Sozialverhalten ANS: Blutdruck System: OXT-System
31
Neurotransmitter: Störungsrelevant
Aminosäuren: GABA -> Angst Monoamine: Serotonin, Dopamin -> Depression, Manie, Zwang, Schizophrenie Noradrenalin -> Angst, Stress, Depression Peptide: Oxytocin -> Soziale Dysfunktion
32
Neurotransmission | Ablauf: Störungen
Übertragung – Verringerte oder erhöhte Aufbau- Enzymaktivität – Verringerte oder erhöhte postsynaptische Rezeptoren ► Neurotransmitter-Dysbalance Wiederaufnahme – Verringerte oder erhöhte Abbau- Enzymaktivität – Verringerte oder erhöhte präsynaptische (Auto-)Rezeptoren ► Neurotransmitter-Dysbalance
33
Neurotransmission
Ablauf – Neurotransmitter zur Übertragung von Information vom präsynaptischen (Sender) zum postsynaptischen Neuron (Empfänger) – Erregende bzw. hemmende Neurotransmitter zur Erregung oder Hemmung des postsynaptischen Neurons (Schlüssel-Schloss-Prinzip: Transmitter- Rezeptor) Funktion – Steuerung von neuronalen Prozessen ► Störungen infolge abnormaler4 Neurotransmission ► Nachweis mittels Neurotransmitter-Forschung
34
Neuronale Strukturen/Funktionen: Gehirn
Aufbau – Gehirn mit grauer (Nervenzellen) und weißer Substanz (Faserverbindungen) – Lokalisation unterschiedlicher Strukturen mit unterschiedlichen Funktionen in bestimmten Bereichen (Großhirn, Mittelhirn, Zwischenhirn, Rautenhirn) Funktion – Steuerung von neuronal vermittelten Prozessen in bestimmten Strukturen mit bestimmten Funktionen ► Störungen aufgrund von abnormalen neuronalen Strukturen und Funktionen ► Nachweis mit Bildgebungsstudien
35
Aufbau Gehirn Bereiche
Großhirn (Telencephalon): Cerebraler Kortex und limbisches System Basal Ganglien Zwischenhirn (Diencephalon): Thalamus Hypothalamus / Hypophyse Mittelhirn (Mesencephalon): Tectum Tegmentum Rautenhirn: Hinterhirn (Metencephalon): Pons Cerebrellum Rautenhirn: Nachhirn (Myelencephalon): Medulla Oblongata
36
Neuronale Strukturen/Funktionen: Großhirn
``` Frontallappen – Präfrontaler und motorischer Kortex – Kontrolle emotionaler, kognitiver, motorisch- er und autonomer Prozesse – Denken, Planen, Regulieren – Sprache ``` ``` Parietallappen – Parietaler und somatosensorischer Kortex – Sinneswahrnehmung – Orientierung – Sprache (Broca Areal) ``` ``` Temporallappen – Temporaler und auditorischer Kortex – Visuelle Wahrnehmung – Soziale Wahrnehmung – Sprache (Wernicke Areal) ``` Okzipitallappen – Okzipitaler und visueller Kortex – Visuelle Wahrnehmung Corpus Callosum – Informationsvermittlung – Großhirn-Hemisphären-Verbindung Basal Ganglien – Pallidum, Putamen, Nucleus Caudatus – Motorik Limbisches System – Amygdala, Hippocampus, Fornix, Septum, anteriores Cingulum, Mammilarkörper – Emotion und Motivation – Aufmerksamkeit – Gedächtnis – Autonome und endokrine Steuerung (Hypothalamus)
37
Neuronale Strukturen/Funktionen: Zwischenhirn
Thalamus – Informationsvermittlung – Sensorische Wahrnehmung/Bewusstsein (Filterung, Weiterleitung) Hypothalamus – Kontrolle autonomer Prozesse (Schlaf, Sexualität, Hunger/Durst, Temperatur, Kreislauf): Homöostase – Kontrolle endokriner Prozesse (Hypothalamus-Hypophysen-System)
38
Neuronale Strukturen/Funktionen: Zwischenhirn
Tegmentum – Hirnnerven III-IV – Dopamin Produktion (Substania Nigra, Ventrale Tegementale Areal) – Motorik (Substania Nigra) Tectum – Visuelle Wahrnehmung (Colliculus Superiores) – Auditive Wahrnehmung (Colliculus Inferiores) Mesolimibisches System – Verbindung zwischen Mittelhirn und Limbisches System – Belohnung und Motivation
39
Neuronale Strukturen/Funktionen: Hinterhirn
Cerebrellum (Kleinhirn) – Motorik – Sensomotorik – Kognition ``` Pons – Informationsvermittlung – Kleinhirn-Hemisphären-Verbindung – Motorik – Hirnnerven V-VIII – Acetylcholin-Produktion – Noradrenalin-Produktion (Locus Coeruleus) ```
40
Neuronale Strukturen/Funktionen: Nachhirn
Medulla Oblongata – Hirnerven IV-XII – Autonome Prozesse – Reflexe
41
Autonome Strukturen/Funktionen: ANS
Aufbau – Parasympathikus: Acetylcholin zur Steuerung von Organen (v.a. Hemmung) – Sympathikus: Acetylcholin und Noradrenalin zur Steuerung von Organen (v.a. Erregung) Funktion – Steuerung von autonom vermittelten Prozessen in bestimmten Organen mit bestimmten Funktionen (Homöostase) ► Störungen infolge abnormaler autonomer Prozesse ► Nachweis mittels physiologischer Studien
42
Sympathikus
Leistung (Erregung) ``` Stress – Erhöhung von Herzschlag – Erhöhung von Puls und Blutdruck – Erhöhung von Atmung – Erweiterung von Pupille – Erweiterung von Bronchien – Verringerung von Magen-Darm-Tätigkeit – Erhöhung von Schweißproduktion ``` ► Vorbereitung auf Kampf-Flucht ► Störungs-relevante Veränderungen (Angst, Stress, Somatisierung)
43
Parasympathikus
Erholung (Hemmung) ``` Entspannung – Verringerung von Puls und Blutdruck – Verringerung von Herzschlag – Verringerung von Atmung – Verengung von Pupille – Verengung von Bronchien – Erhöhung von Magen-Darm-Tätigkeit ``` ► Vorbereitung auf Ruhe-Erholung
44
Drüsen und Hormone
Drüsen – Bildung von Hormone in Drüsen im peripheren7 oder zentralen7 Nervensystem – Transport der Hormone zu Organen im peripheren7 oder zentralen7 Nervensystem Hormone – Chemische Substanzen zur Übertragung von Informationen ► Steuerung von somatosensorischen, autonomen und neuronalen Prozessen
45
Hormone
Aufbau – Unterschiedliche Substanzklassen – Unterschiedliche Bildungs- und Wirkorte3 – Unterschiedliche zu steuernde Prozesse Funktion – Chemische Informationsvermittlung zwischen wischen Organen
46
Hormonklasse
Protein- oder Peptid-Hormone: -Hypothalamus Releasing-Hormone (CRH, GnRH), Oxytocin (OT) -Hypophyse Adrenokortikopes Hormon (ACTH), Follikelst. (FH), Luteinisierendes Hormon (LH) Amin- Hormone: -Nebennierenmark Noradrenalin8 (NAd), Adrenalin8 (Ad) Steroid- Hormone: -Nebennierenrinde Kortisol (COR), Dehyroephiandrosteron (DHEA) -Hoden/Eierstöcke/Uterus Testosteron (T), Östradiol (E2), Progesteron (P4) 8Noradrenalin/Adrenalin-Freisetzung als Hormon über Sympathikus-Aktivierung
47
Hormontransmission
Ablauf – Hormone bzw. Neurohormone zur Übertragung von Information im peripheren und zentralen Nerven- system (Schlüssel-Schloss-Prinzip: Hormon-Rezeptor) Funktion – Steuerung von peripheren und neuronalen Prozessen ► Störungen infolge abnormaler4 Hormontransmission ► Nachweis mittels endokriner Studien
48
Hormonachsen
Hypothalamus-Hypophyse- Nebennierenrinde: -CRH → ACTH → COR Hypothalamus-Hypophyse- Gonaden: 1. GnRH → FSH→ E2 2. GnRH → LH → P4 GnRH → LH → T Nebennierenmark: -S → NAd7, S → Ad7
49
Hypothalamus-Hypophyse- Nebennierenrinde
Typ: Kortikopin-Releasing- Hormon (GnRH) Klasse: Releasing-Hormon (Adrenokortikopin) Bildung: Hypothalamus Wirkung: Hypophyse: Adrenokortikopin- Produktion (ACTH) Typ: Adrenokortikopin (ACTH) Klasse: Releasing-Hormon (Glucocorticoide) Bildung: Hypophyse Wirkung: Nebennierenrinde: Kortisol- Produktion, Kortison- Produktion Typ: Kortisol (COR) Klasse: Glucocorticoide Bildung: Nebennieren- rinde Wirkung: Stress, Energie, Immun- supression Typ: Kortison (CORT) Klasse: Glucocorticoide Bildung: Nebennieren- rinde Wirkung: Stress, Energie, Immun- supression
50
Hypothalamus-Hypophyse- Gonaden:
Typ: Gonadotropin- Releasing-Hormon (GnRH) Klasse: Releasing-Hormon (Gonadotropine) Bildung: Hypothalamus Wirkung: Hypophyse: Gonadotropin- Produktion (LH, FSH) Typ: Follikelstimulierendes Hormon (FSH) Klasse: Gonadotropine Bildung: Hypophyse Wirkung: Gonaden: Östrogen- Produktion, Reproduktion Typ: Luteinisierendes Hormon (LH) Klasse: Gonadotropine Bildung: Hypophyse Wirkung: Gonaden: Testosteron- Produktion, Reproduktion Typ: Östrogen (E2) Klasse: Gonadotropine Bildung: Gonaden Wirkung: Reproduktion Typ: Progesteron (P4) Klasse: Gonadotropine Bildung: Gonaden Wirkung: Reproduktion Typ: Testosteron (T) Klasse: Gonadotropine Bildung: Gonaden Wirkung: Reproduktion
51
Nebennierenmark:
Typ: Noradrenalin (NAd) Klasse: Katecholamin Bildung: Nebennierenmark Wirkung: Stress, Energie Typ: Adrenalin (Ad) Klasse: Katecholamin Bildung: Nebennierenmark Wirkung: Stress, Energie Typ: Noradrenalin (NAd) Klasse: Katecholamin Bildung: Locus Coeruleus Wirkung: Stress, Energie Typ: Adrenalin (Ad) Klasse: Katecholamin Bildung: Locus Coeruleus Wirkung: Stress, Energie
52
Endokrine Strukturen/Funktionen: Störungsrelevant
Hypothalamus-Hypophyse- Nebennierenrinde: - CRH → ACTH → COR - > Stress, Angst ``` Hypothalamus-Hypophyse- Gonaden: 1. GnRH → FSH→ E2 -> Reproduktion, Angst 2. GnRH → LH → P4 GnRH → LH → T -> Reproduktion, Aggressivitä ``` Nebennierenmark: - S → NAd7, S → Ad7 - > Stress, Angst, Depressivität