07. Bipolare Störungen und Suizidalität Flashcards
Affektive Störungen: Klassifikation
Depressives Syndrom
Manisches Syndrom
Depressives Syndrom
- Niedergeschlagene und traurige Stimmung
- Interessensverlust und Lustlosigkeit
- Antriebsminderung
- Sozialer Rückzug und soziale Hemmung
- Selbstwertminderung
- Denkhemmung und Grübeln
- Denkeinengung auf negative Inhalte
- Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörung
- Appetitlosigkeit
- Schlafstörung
- Libidoverlust
Manisches Syndrom
- Euphorische oder reizbare Stimmung
- Antriebssteigerung und Risikoverhalten
- Soziale Untriebigkeit und soziale Enthemmung
- Selbstwertsteigerung und Größenwahn
- Ideenflucht und Rededrang
- Denkeinengung auf überwertige/wahnhafte Idee
- Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörung
- Appetitminderung oder Appetitsteigerung
- Mangelndes Schlafbedürfnis
- Libidosteigerung
Manisches Syndrom
-Affektive Symptome: Heiterkeit, Gereiztheit, Enthemmung, Flegelhaftigkeit, Überzogenheit, Angstfreiheit, Sorglosigkeit, Optimismus
-Kognitive Symptome: positive bis extreme optimistische Einstellung, positive Sichtweise der eigenen Person, der
eigenen Fähigkeiten und der Zukunft, Gedankenrasen, Gedankendrängen, Ideenflucht,
Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme, schlechte Problemlösefähigkeit, erhöhte
Entscheidungs-freudigkeit, Impulsivität, Größenideen, wahnhafte Selbstüberschätzung und
Größenwahn1, Verantwortungslosigkeit, Risikobereitschaft und Risikofehleinschätzung
-Motivational- behaviorale Symptome: behaviorale Symptome
Hedonismus, Antriebssteigerung, Aktivitätssteigerung, sozialer Umtriebigkeit und soziale Enthemmung, Beschleunigung (Sprache, Motorik) / Agitiertheit und Unruhe (Sprache, Mimik, Haltung, Motorik), Übertriebenheit (Mimik)
-Somatisch-vizerale Symptome: Symptome
Energieüberschuss, Kraft (Körperhaltung, GangbTirliedb)b,efmriedaignunggelnde ErmüdbarkAebiwte,hvr erringertes Schlaf- und Erholungsbedürfnis, Schlafstörungen, Appetits- und Gewichtsverlust, Libidosteigerung, innere Unruhe, Übererregbarkeit
Depressives Syndrom
-Affektive Symptome: Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Verzweiflung, Interessensverlust, Freudlosigkeit, Ängstlichkeit, innere Leere, Reizbarkeit, Feindseligkeit, Einsamkeit, Entfremdung
-Kognitive Symptome: pessimistische Einstellung, negative Sichtweise der eigenen Person, der eigenen Fähigkeiten und Zukunft, Selbstzweifel, Selbstvorwürfe, Schuldgefühle, Gedankensperren, Denkhemmung, Denkverlangsamung, Grübeln, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme,
Unentschlossenheit, Risikoaversion, Suizidgedanken, überwertige Ideen und Schuld-,
Krankheits- oder Verarmungswahn1
- Motivational- behaviorale Symptome: Anhedonie, Lustlosigkeit, Antriebsminderung, Aktivitätsverringerung, sozialer Rückzug und soziale Hemmung, Vermeidungsverhalten, Verlangsamung (Sprache, Motorik) / Agitiertheit und Unruhe (Motorik), Starrheit (Mimik, Köperhaltung), Überforderung im Alltag, Suizidhandlungen
- Somatisch-vizerale Symptome: Energieverlust, Ermüdbarkeit, Kraftlosigkeit (KörTpreiebrbheafriletduignungg, Gangbild), SchlaAbfwsethörrungen, Tagesschwankungen, Appetits- und Gewichtsverlust, Libidoverlust, innere Unruhe, Über- oder Untererregbarkeit, innere Unruhe, vegetativ-somatische Beschwerden, Schmerzempfindlichkeit
Manische Syndrom VS Hypomanisches Syndrom
Manische Syndrom:
-Symptome:
Übertriebene gute Stimmung (sorglose Heiterkeit bis fast unkontrollierbarer Erregung)
Übertriebener Optimismus
Übertriebener Selbstvertrauen /Größenideen Antriebsteigerung im Sinne von Übersteuerung Übertriebene Geselligkeit / Rededrang Geringes Schlaf- und Erholungsbedürfnis Leistungssteigerung bis zum Zusammenbruch
-Beeinträchtigung: Starke Beeinträchtigung der privaten, sozialen und beruflichen Leistungsfähigkeit
-Dauer: Mindestens 1 Woche
Hypomanisches Syndrom: -Symptome: Leicht gehobene Stimmung (Wohlbefinden) Optimismus Selbstvertrauen Antriebssteigerung Realitätsanpassung Geselligkeit / Gesprächigkeit Vermindertes Schlafbedürfnis Leistungssteigerung (körperlich, seelisch) -Beeinträchtigung: Geringe Beeinträchtigung der privaten, sozialen und beruflichen Leistungsfähigkeit Triebbefriedigung Abwehr -Dauer: Mindestens ein paar Tage
Diagnose (ICD-10)
Manische Episode (F30.X)
– Hypomanie
– Manie mit oder ohne psychotischen Symptomen
Bipolare affektive Störung (F31.X)
– gegenwärtige Episode: hypomanisch [+ depressiv / (hypo)manisch]
– gegenwärtige Episode: manisch [+ depressiv / (hypo)manisch]
– gegenwärtige Episode: depressiv [+ (hypo)manisch / gemischt]
– gegenwärtige Episode: gemischt [+ depressiv / (hypo)manisch / gemischt]
– gegenwärtige Episode: remittiert [+ depressiv / (hypo)manisch / gemischt] Andere bipolare affektive Störung (F31.8)
– Bipolar II Störung, rezidivierende manische Episoden, etc. Nicht näher bezeichnete bipolare affektive Störung (F31.9)
Zyklothymie (F34.0)
Diagnose (DSM-V5)
Hypomanische Episode6
Manische Episode6
– mit oder ohne psychotischen Symptomen
Bipolar I Störung
– gegenwärtige/letzte Episode: manisch [+/- depressiv! / gemischt]
– gegenwärtige/letzte EpRiseoadlitäet:sadnepapsrseunsgsiv [+ (hypo)manisch / gemischt]
– gegenwärtige/letzte Episode: nicht näher bezeichnet Bipolar II Störung
– gegenwärtige/letzte Episode: hypomanisch [+ depressiv]
Triebbefriedigung Abwehr
Zyklothymie Störung
Diagnose (ICD-10): Manische Episode (F30.X)
Hypomanische Episode (F30.0) über mind. 4 Tage Manische Episode ohne (F30.1) oder mit (F30.1) psychotischen Symptomen über mind. 1 Woche
Diagnose (ICD-10): Bipolare affektive Störung (F31.X)
Hypomanische, manische oder gemischte Episode über mind. 1 Woche
– gegenwärtige Episode: hypomanisch (F31.0)
– gegenwärtige Episode: manisch ohne (F31.1) oder mit (F31.2) psychotischen Symptomen
– gegenwärtige Episode: depressiv leicht/mittelgradig (F31.3), depressiv schwer ohne (F31.4) oder mit (F31.5) psychotischen Symptomen
– gegenwärtige Episode: gemischt (F31.6)
– gegenwärtige Episode: remittiert (F31.7)
Diagnose (ICD-10): Sonstige bipolare affektive Störung (F31.8)
Bipolar II Störung
Rezidivierende manische Episoden o.n.A.
Diagnose (ICD-10): Zyklothymie (F34.0)
Milde depressive und hypomanischen Episoden über mind. 2 Jahre
Hypomanische Episode (F30.0)
Hauptsymptome, Zusatzsymptome, Dauer, Schweregrad
Hauptsymptome: Abnorm gehobene oder gereizte Stimmung
Zusatzsymptome: Mindestens 3 Zusatzsymptome
– Gesteigerte Aktivität oder motorische Ruhelosigkeit
– Gesteigerte Gesprächigkeit (Rededrang)
– Gesteigerte Geselligkeit oder übermäßige Vertraulichkeit
– Gesteigerte sexuelle Energie
– Ablenkbarkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten
– Tollkühnes oder leichtsinniges Verhalten wie bspw. übertriebene Geldausgaben
– Vermindertes Schlafbedürfnis
Dauer: Mindestens 4 Tage
-Schweregrad: leicht
Manische Episode (F30.1, F30.2)
Hauptsymptome, Zusatzsymptome, Dauer, Schweregrad
Hauptsymptome:
Abnorm gehobene, expansive oder gereizte Stimmung
Zusatzsymptome:
Mindestens 3 Zusatzsymptome / 4 Zusatzsymptome bei ausschließlich gereizter Stimmung
– Gesteigerte Aktivität oder motorische Ruhelosigkeit
– Gesteigerte Gesprächigkeit (Rededrang)
– Ideenflucht / Gedankendrängen
– Ablenkbarkeit oder ständiger Wechsel von Plänen/Aktivitäten
– Tollkühnes oder leichtsinniges Verhalten, Verkennung von Risiken
– Verlust sozialer Hemmung
– Vermindertes Schlafbedürfnis
– Überhöhte Selbsteinschätzung oder Größenideen
Dauer:
Mindestens 1 Woche
Schweregrad:
Leicht: Hypomanische Episode, Mittel: ohne psychotische Symptome (F30.1), Schwer: mit psychotischen Symptomen (F30.2)
Zyklothymie (F34.0)
Hauptsymptome, Zusatzsymptome, Dauer
Hauptsymptome:
Wiederholte depressive und hypomanische Episoden subklinischer Form mit beschwerdefreien Episoden
Zusatzsymptome:
Mindestens 1 Zusatzsymptom
– Verminderte Energie oder Aktivität
– Schlafstörung
– Vermindertes Selbstvertrauens
– Konzentrationsschwierigkeiten
– Verminderte Geselligkeit (Sozialer Rückzug)
– Verminderte Gesprächigkeit
– Verminderte Freude oder Interessen an sexuellen/angenehmen Aktivitäten
– Pessimismus bzgl. Zukunft oder Grübeln über Vergangenheit
Mindestens 1 Zusatzsymptom
– Vermehrte Energie oder Aktivität
– Vermindertes Schlafbedürfnis
– Übersteigertes Selbstvertrauen
– GeschärftesReoadliteätrsaknrpeaasstuivnegsDenken
– Gesteigerte Geselligkeit (Soziale Umtriebigkeit)
– Gesteigerte Gesprächigkeit
– Gesteigerte Freude oder Interessen an sexuellen/angenehmen Aktivitäten
– Über-Optimismus oder Übertreibung früherer TrieEbrbfeofrligedeigung
Dauer: Mindestens 2 Jahre
Differentialdiagnostik: Manische Episode (F31.1, F31.2) / Zyklothymie (F34.0)
Psychische Störungen:
Affektive Störungen
– Unipolare depressive Störungen
Schizoaffektive und schizophrene Störungen
– Schizoaffektive Störung, gegenwärtig manisch Borderline Persönlichkeitsstörung Aufmerksamkeitsdefizit/-Hyperaktivitätsstörunge (ADHS)
Körperliche Erkrankungen: Zerebrale Erkrankungen (Epilepsie, Chorea Huntington, Alzheimer etc.), Endokrinologische Erkrankungen (hypo und Hyperthyreose, Diabets Mellitus, etc.), Kardiologische Erkrankungen (Essentielle Hypertonie, Myokardinfarkt, etc.), Gastroenterologische Erkrankungen (Pankreatitis, Morbus Whipple, etc.), Metabolische Störungen (Leberinsuffizienz, Morbus Wilson, etc.), Immunologische Krankheiten (Rheumatoide Arthritis, etc.), Infektionskrankheiten (AIDS, Borreliose, etc.), Karzinome (Pankreaskarzinom, etc.)
Medikamente:
Antihypertensiva (Betablocker, etc.), Kardiaka (Digitalis, eTtrcie.b),beSfrtiedrigouindghormone (GestagenAeb,wGehlrucokortikoide, etc.), Antibiotika (Tetrazykline), Zytostatika (Interferon, etc.), Psychopharmaka (Antipsychotika, Benzodiazepine, etc.), Alkohol und Drogen (Konsum, Entzug)
Komorbide Störungen
Angststörungen (BP-I: 32%, BP-II: 27%): Spezifische Phobien Soziale Phobie Panikstörung Generalisierte Angststörung Zwangsstörung Posttraumatische Belastungsstörung
Substanzmittelstörungen (BP-I: 67%, BP-II: 28%):
Substanzmittelmissbrauch und -abhängigkeit (Stimulanzien induzierte Bipolare Störungen?)
Persönlichkeitsstörungen (BP: 37%):
Borderline Persönlichkeitsstörung Histrionische Persönlichkeitsstörung
Anakastische Personlichkeitsstörung
Andere psychische Störungen:
Aufmerksamkeitsdefizit/-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) (Stimulanzien induzierte Bipolare Störungen?)
Somatische Störungen (BP: 40%):
Kardiovaskuläre Störungen, Adipositas, Diabetes Mellitus
Diagnostische Verfahren
->Interviews und Checklisten (kategorial):
Strukturiere Klinische Interview für DSM-IV (SKID-I, Wittchen et al. 1997; DSM-IV) Standardisiertes Interviewsystem (DIA-X-CIDI, Wittchen & Pfingster 1997; DSM-IV, ICD-10) Diagnostische Interview für psychische Störungen (DIPS, Margraf et al. 1994; DSM-IV) Internationale Diagnose Checkliste für ICD-10 (IDCL, Hiller et al., 1996; ICD-10)
->Interviews (dimensional):
Young Mania Rating Scale (YMRS, Young et al. 1978) Bech-Rafaelsen-Manie-Skala (BRMAS, Bech 2005)
->Fragebögen (dimensional):
Manie-Selbstbeurteilungsskale (MSS, Krüger et al. 1998)
Mood Disorder Questionnaire (MDQ, Hautzinger & Meyer, 2002)
► Notwendigkeit einer Verlaufsdiagnostik zur Feststellung gegenwärtiger und vergangener depressiver und
(hypo)manischer Phasen!
Risikofaktoren
Geschlecht:
Gleiche Häufung bipolarer Störungen bei Frauen und Männern Häufung von Rapid Cycling und Zyklothymie bei Frauen Häufung depressiver Episoden bei Frauen
Alter:
Häufung bipolarer Störungen im Alter von 19-30 Jahre
Häufung prognostisch ungünstiger Verläufe bei frühem Erkrankungsalter
Familienstand:
Häufung bipolarer Störungen bei Unverheirateten
Sozioökonomischer Status:
Häufung bipolarer Störungen bei geringem Status (Ursache-Wirkung? Drift-Hypothese)
Geographie:
Unklarheit bzgl. Häufung bipolarer Störungen in urbanen oder ländlichen Regionen
Psychosoziale Stressoren und Lebensereignisse:
Häufung bipolarer Störungen bei Traumatisierung und Stress
Phase: Erstauftreten
Erste Episode zwischen 15-19 Jahre nach längerer Prodromalphase
– Diagnose und Behandlung meist 5-10 Jahren nach Erstmanifestation aufgrund von Fehldiagnosen
– Erkrankungsgipfel um 30 Jahre
Erste Episode vor allem in Reaktion auf psychosoziale Stressoren
Erste Episode vor allem in Form von depressiver Episode (50%) mit nachfolgender manischer
Episode innerhalb von 5 Jahren
Wechsel von unipolarer depressiver Störung in bipolare Störung: 10-25%
Verlauf
Hohe inter-individuelle Variabilität bzgl. Anzahl, Dauer und Intensität der Episoden (Episoden-Dauer: ca. 3-5 Monate, Episoden-Verhältnis: 3:1 (depressiv:manisch))
– Einmaliger Verlauf mit Vollremission: 15%
– Rezidivierender Verlauf mit Vollremission/Teilremission: 30%/50%
– Chronifizierter Verlauf ohne Remission bzw. Teilremission: 20% Häufung von Rezidiven trotz Rezidivprophylaxe
– Rezidive: 50% innerhalb von 2 Jahren, 90% innerhalb von 5 Jahren
Verkürzung der Episoden-Zwischenintervalle mit Störungsdauer (nach 5 Episoden: 5-9 Monate)
Wechsel von unipolarer depressiver Störungen in bipolare Störungen: Risikofaktor
Schwere erste depressive Episode Rezidivierende depressive Episode Frühes Erkrankungsalter Stimmungslabilität
Erhöhtes Aktivitäts- und Energieniveau
Behandlung mit trizyklischen Antidepressiva (Switch-Risiko)
Häufung von Episoden: Risikofaktor
Frühes Erkrankungsalter
Weibliches Geschlecht
Kritische und stressende Lebensereignisse
Gemischte depressive/manische Symptome
Psychotische Symptome
Schneller Phasenwechsel
Unzureichendes Ansprechen auf phasenprophylaktische Therapie
Chronifizierung von Episoden: Risikofaktor
Frühes Erkrankungsalter
Häufige Episoden
Psychosoziale Stressoren
Prämorbide Persönlichkeitsmerkmale mit inadäquaten Copingstrategien
Unzureichendes Ansprechen auf phasenprophylaktische Therapie
Schlechte Compliance
Komorbider Substanzmittelmissbrauch
Komorbidität mit psychischen und somatischen Störungen
Konsequenzen
Leid und Beeinträchtigung:
Häufung von Leid und Beeinträchtigung
– Persönliches Leid
– Einschränkung der privaten, sozialen, familiären und schulischen/beruflichen Leistungsfähigkeit
► Erhöhtes Risiko für private und soziale Probleme (Isolation, Trennung, Scheidung)
► Erhöhtes Risiko für schulische/ausbildungsbezogenen Probleme (Noteneinbruch, Ausbildungsabbruch)
► Erhöhtes Risiko für berufliche Probleme (Kündigung, Arbeitsplatzverlust)
Suizidalität:
Häufung von Suizidgedanken und Suizidhandlungen (aufgrund von Leid und Beeinträchtigung
– Suizidversuche (Frauen > Männer): 30%
– Suizid (Männer > Frauen): 4-5 % (Allgemeinbevölkerung: 0.01%)
► Erhöhtes Risiko bei schwerer Störung, komorbiden Substanzmissbrauch und Suizidalität in der Vergangenheit/Familie!
Biologische Faktoren: Gene
Heredität:
Unipolare depressive Störung: Moderate genetische Disposition (40% Heredität)
– Konkordanzrate bei dizygoten Zwillingen: 50%
– Konkordanzrate bei monozygoten Zwillingen: 50%
Bipolare Störungen: Hohe genetische Disposition (80% Heredität)
– Konkordanzrate bei dizygoten Zwillingen: 5-25%
– Konkordanzrate bei monozygoten Zwillingen: 33-90%
Gene:
Unipolare depressive Störung: Unklarer Beitrag bestimmter Gene auf genetische Disposition – Kandidaten-Gene: Serotonin-Transporter-Gen, Catechol-O-Methyl-Transferase, … Bipolare Störungen: Unklarer Beitrag bestimmter Gene auf genetische Disposition
– Chromosomen 3, 4, 10, 12, 18, 18, 21
– Kandidaten-Gene: Serotonin-Transporter-Gen, Catechol-O-Methyl-Transferase, …
► Aktive und passive Gen x Gen x Umwelt-Interaktionen / Epigenetik ► Beeinflussung bestimmter Funktionen (Informationsverarbeitung, Stressreagibilität) über Veränderung neurobiologischer Systeme (Neurotransmitter, Hormone, Neuroanatomie, Neurophysiologie)
Biologische Faktoren: Neurotransmission
- Noradrenalin, Serotonin
- Noradrenalin, Acetylcholin
- Dopamin
- Glutamat
- GABA
► Komplexe Dysbalancen in Neurotransmitter-Systemen (Konzentration, Rezeptordichte/-affinität, Signalkaskaden)
► Beeinflussung bestimmter Funktionen (Informationsverarbeitung, Stressreagibilität) über Veränderung neurobiologischer Systeme (Neuroanatomie, Neurophysiologie)
Noradrenalin, Serotonin
Unipolare depressive Störung: Noradrenalin und Serotonin Hypotransmission Bipolare Störung: Noradrenalin Hypertransmission?
► Nachweis mittels Noradrenalin-Serotonin-Reuptake-Inhibitor
Stimmung ↓↑
Noradrenalin, Acetylcholin
Unipolare Depression: Cholinerg-Noradrenege-Hypertransmission / Cholinerge
Hypersensitivität
Bipolare Störung: Cholinerge Hypersensitivität ► Nachweis mittels Cholinesterase-Inhibito
Stimmung ↓↑
Dopamin
Unipolare depressive Störung: Dopamin Hypotransmission
Bipolare Störung: Dopamin Hypertransmission
► Nachweis mittels Dopamin-Rezeptor-Antagonisten
Antrieb ↓↑ und
Motivation ↓↑