13./14. Reizkonfrontation / Exposition Flashcards

1
Q

Definition Reizkonfrontation

Vor- und Nachbereitung

Einzel- oder Gruppe

4 Arten nennen und Bsp.

A

• Reizkonfrontation = Verfahren, bei dessen Anwendung Patient sich mit den von ihm gefürchteten Reizen (extern oder intern) nach bestimmten Regeln konfrontiert

Konfrontationsart In sensu In vivo
Graduiert, Massiert

Systematische Desensibilisierung
Habituationstraining
Systematische Desensibilisierung
Angstbewältigungstraining
Implosion
Flooding
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2
Q

2 Faktoren Theorie (Mowrer)

A

KK bei Entstehung

OK zur Aufrechterhaltung

Vermeidung = kurzfristiger neg. Verstärker

bei Konfrontation ohne Verstärker > forcierte Löschung

ABER: erklärt nicht planned escape Erfolg

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3
Q

system. Desensibilisierung (Wolpe)

Erklärungsmechanismus

CAVE - konträre Findings & alternative Erklärungen (4)

A

Vorgehen:
Verhaltensanalyse, besprechen, Angsthierarchie erstellen, Entspannung erlernen, system. gesteigerte Reizkonfrontation mit Entspannungsreaktion damit KEINE neg. Erregung eintritt

Mechanismus: Gegenkonditionierung / reziproke Inhibition: Angst wird um das Maß gemindert, wie nicht-kompatible Reaktion gestärkt wird

ABER

beste Effekte bei Pat. mit HOHER Herzrate während Entspannung > Notwendigkeit der Furchtreaktion für Konfrontationserfolg

Alternative Erklärungen:
- einfache Habituation - passiert schneller je niedriger Aktivationsgrad (bei system. Desens. sehr niedrig)

  • Erwartungsänderung - Überzeugung von Pat. ausschlaggebend für Entspannungsausmaß und Erfolg
  • kognitive Erweiterung: Training verbessert Selbstkontrolle und ermöglicht damit neue Erfahrung
  • kognitiv-physiologische Theorie: Neubewertung der Reizsituation > physiologische Habituation > geminderte Reaktion > Neueinschätzung der Situation
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4
Q

Angstbewältigungstraining - Fokus

A

erlernt neues Verhalten (Entspannung) und muskuläre Anspannung früher wahrzunehmen, um dann Entspannung einzusetzen

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5
Q

graduierte/massierte Reizkonfrontation in vivo

Mechanismus

Cave x 2

A

Habituation - Reduktion der Reaktionswahrscheinlichkeit oder - stärke bei wiederholter Reizdarbietung

2 Process Modell - schnelle Habituation = geringes tonisches Aktivierungsniveau + häufige Anwendung

ABER

Furchtreduktion braucht Interaktion zw. Affektzentrum und frontalen Arealen - Angst wird vor Kognition verarbeitet

Habituation erklärt nicht warum mänche Ängste auch nach wiederholter Expo nicht abnehmen

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6
Q

Heutige theoretische Grundlage

A

emotional-processing theory:
Furchtstruktur mit 3 Infoarten (Stim, R & Stim, Bedeutung/Interpret. zu R und Stim) muss aktiviert sein um neue inkompatible Infos zu verarbeiten

in-session, between-session change und physiologische Aktivierung während Konfrontation ausschlaggebend

ABER inkonsistente Befunde zu in-session change Veränderungen der Furchtstruktur

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7
Q

Extinktion durch Inhibition

und frühere Erklärung

A

früher: Löschung

heute: kein Verlernen, sondern neue stärkere Assoziation

neue Verbindung stärken: Situation und Kontext variieren, extra Symptome (Hyperventilieren) dazufügen, Sicherheitsverhalten (auch mental) vermeiden, alternative Attributionen (Th. war mit mir) vermeiden

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8
Q

Durchführung Implosion

und 3 Erweiterungen

A

Angsthierarchie erstellen, Reizkonfrontation bei max. Reiz beginnen und bis ins Unmögliche steigern und halten, Implosion (plötzlicher Rückgang der Angst)

Weiterentwicklungen:
1. imagery rescripting and reprocessing theory (IRRT) - bei sex./körperl. Gewalt: Erlebnis in sensu vorstellen und nochmal durchleben, Bewältigungsbilder schaffen, Täter konfrontieren, Selbst aus Szene befreien, Erwachsenen-Kind-Bewältigungsbilder

  1. Sorgenexposition bei GAS: Ziel emotionale und imaginative Aspekte bearbeiten, Sorgendrehbuch, Expo in sensu, Pat. erlernt, dass Sorgen gewachsen und Eintreten unwahrscheinlich
  2. Zwang: lernt, dass in Gedanken alles möglich aber im echten Leben doch Hemmung besteht
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9
Q

Durchführung system. Desensibilisierung

A

PMR erlernen, Angsthierarchie erstellen, beginnt mit Entspannungsinduktion, dann in sensu Konfrontation (Augen zu), beginnt bei niedrigster Stufe, Pat. zeigt an (Finger heben) wenn Angst aufkommt, UNTERBRECHUNG, Entspannung, wieder bei letzter angstfreier Stufe weiter und graduell Stufen hoch bis alle angstfrei, paar Wiederholungen, dann in vivo

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10
Q

Durchführung Angstbewältigungstraining

A

Reizkonfrontation in milder Form, Pat. soll Anspannung früh erkennen & dann PMR Entspannung einleiten - KEIN Abbruch der Konfrontation wie bei system. Desens.

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11
Q

Durchführung graduierte/massierte Reizkonfrontation in vivo

4 Phasen

Angstkurve mental vorab

Vermeidung

A
  1. diagnostische
  2. kogn. Vorbereitung
  3. Expo
  4. Selbstkontrollphase

Abfall Angstkurve vorab in Gedanken durchspielen

aufpassen, dass wirklich keine Vermeidung/Ablenkung

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12
Q

Indikation (& Kontra)

A

graduiert: Phobie, Ess, Sucht
massiert: GAS, Zwang, Trauma

ACHTUNG Typ 3. spez. Phobie: statt Entspannung applied tension einsetzen

Kontra: kein Einverständnis, Suizidalität (oder bisherige Versuche), psychot. Symptome, keine Motivation, bei Komorbiditäten evtl. Reihenfolge der Behandlung abwägen, zu wenig Zeit, Pat. nicht gut genug vorbereitet
körperliche Symptomatiken (Asthma, Epilepsie, Herz-Kreislauf)

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13
Q

Addendum

Ess, Alkohol

random facts

A

Ess: Auseinandersetzung mit Körper auf Video / im Spiegel

Sucht: Anblick/Geruch + individ. Versuchungssituationen

in vivo effektiver, lange Übung effektiver als mehrere kurze

massiert evtl. schnellerer Erfolg, aber graduiert besser wenn Emotionen nicht schnell zurückgehen (bei Angst)

Konfrontation durchführen bis Angst/Unbehagen mindestens teilweise reduziert!

Bedenkzeit geben!

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14
Q

Phänomene, die für Intaktbleiben der ursprünglichen Assoziation sprechen

A

Spontanerholung, Reinstatement, Erneuerungseffekt, schneller Wiedererwerb, Disinhibition

teilweise Kontextabhängig

Rückfallprophylaxe wichtig

Bsp. Rückkehr der Angst bei ca. 25-50% der Spinnenphobiker

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15
Q

toughening up

A

physiologische Erklärung: chron. Stress senkt Noradrenalinspiegel, kurzer Stress erhöht ihn, erklärt aber nicht alle Effekte

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16
Q

compliance

A

generell je höher, umso bessere Erfolge, aber mixed results

17
Q

Konfrontation als Verhaltensexperiment

A

Pat. überprüft dysfunktionale Annahme zu Reiz auf Realitätsgehalt

kog. Therapie & Konfrontation ungefährt gleiche Effekte aber unklar ob vergleichbare Mechanismen

18
Q

controlled escape

A

kontrollierte Fluchtreaktion: bei stärkstem Unbehagen, führt NICHT zu mehr Vermeidung, widerspricht Mowrers 2-Faktoren-Theorie

19
Q

deepened extinction

A

mehrere Auslöser kombinieren - besserer Erfolg

20
Q

verstärkte Extinktion

A

absichtliche Provokation der neg. Erwartungen (z.B. Fehler machen)

21
Q

linguistische Verarbeitung

A

während Expo - besseres Outcome bei Spinnenphobie

22
Q

Angstauslöser und Therapeut

A

muss für den Therapeuten neutral sein