10.) Volition - Planung und Rechtfertigungsstrategien Flashcards

1
Q

🎯 Lernziele

A

🎯 Interventionsbeispiele für die Förderung der Handlungsplanung geben können

🎯 erläutern können unter welchen Bedingungen + für welche Zielgruppen Planungsinterventionen bei der Zielrealisierung unterstützen

🎯 Unterschied zw Stadien- u. Kontinuumsmodellen erläutern können

🎯 erläutern können, was man unter kompensatorischen Gesundheitsüberzeugungen (engl. compensatory health beliefs; CHBs) versteht + Beispiele geben

🎯 ein Messinstrument zur Erfassung von CHBs kennen

🎯 erläutern können, warum kompensatorische Gesundheitsüberzeugungen für die Gesundheitsverhaltensänderung von Bedeutung sind

.

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Q

🎯 Interventionsbeispiele für die Förderung der Handlungsplanung geben können

A

➡️ Planung in Interventionen

👉 Wenn-Dann-Struktur

  • im Wenn-Teil eigene Hinweisreize spezifizieren
  • die mental verknüpft werden im DANN-Teil ans Zielverhalten

-> Gollwitzer

👉 Was-Wann-Wo-Wie- Struktur

  • zunächst Zielverhalten spezifizieren
  • anschließend Hinweisreize festlegen (genau umgekehrt)

-> Snihotter (?)

.

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3
Q

🎯 erläutern können unter welchen Bedingungen + für welche Zielgruppen Planungsinterventionen bei der Zielrealisierung unterstützen

A

-> hierfür Fazit: Planung Folie ansehen

Fazit: Planung

  • Die Wirksamkeit von Plänen, die Verhaltensausübung zu fördern beruht auf aufmerksamkeits- wahrnehmungs- u. gedächtnisspezifischen Prozessen
  • Pläne funktionieren v.a. für Personengruppen, die:
  • motiviert, aber noch nicht aktiv sind (sog. Motivierte/engl. Intender)
  • die altersbedingt Einschränkungen im Gedächtnis haben
  • die krankheitsbedingt Einschränkungen in der Selbstregulation haben

• Stadienmodelle (z.B. HAPA) liefern eine nützliche theoretische Grundlage, um Interventionen maßzuschneidern

◾️ Wirksamkeit von Plänen, d. Verhaltensausübung zu fördern

👉 beruht auf

▫️ aufmerksamkeits-
▫️ wahrnehmungs- u.
▫️ gedächtnisspezif. Prozessen

  • > erhöhte Aufmerksamkeit ggü Hinweisreizen, die wir festgelegt haben
  • > wir nehmen Hinweisreize, die wir zuvor spezifiziert haben viel besser + schneller wahr
  • >
    • durch vorherige Verbindung im Wenn-Dann-Satz zw Hinweisreiz + Verhalten sind diese im Gedächtnis abgespeichert
  • sodass Zielverhalten nach Auftreten d. Hinweisreizes automatisch ausgelöst werden
  • od. zumindest mental repräsentiert sein

◾️ Pläne funktionieren v.a. für Personengruppen, die:

▫️ motiviert, aber noch nicht aktiv sind (Motivierte = Intender)

▫️ altersbedingt Einschränkungen im Gedächtnis haben

▫️ krankheitsbedingt Einschränkungen in d. Selbstregulation haben

◾️ Stadienmodelle (⚪️HAPA)

👉 liefern nützl theoretische Grundlage
↪️ um Interventionen maßzuschneidern

  • > Motiviertheitsstadium = Stadium d. Verhaltensänderung
  • diese Stadieneinteilung kann sehr nützl sein, um Interventionen maßzuschneidern (wie diese Verhaltensänderung)
  • d.h. Maßnahmen können daraufhin personalisiert werden, wenn man weiß, in welchem Stadium sich die Person befindet

🤷‍♀️ Für wen sind Planungsinterventionen hilfreich?

✔️ für Personen, die Einschränkungen im Gedächtnis haben

( ⚪️ prospektives Gedächtnis; Wolff et al., 2016 )

✔️ für Personen, die krankheitsbedingt Einschränkungen mit selbstregulativen Prozessen haben

(
⚪️ Opiatabhängige, Brandstädter et al., 2001;
⚪️ Personen mit Epilepsie, Brown et al., 2009;
⚪️ Kinder mit ADHS, Gawrilow et al., 2011
)

💡 Das Motivationsstadium von Personen kann mit einem sog. Stadienalgorithmus erfasst werden (Schwarzer, 1992)

—> Abb.: Stadienalgorithmus basierend auf dem HAPA (Lippke et al., 2009)

=> Könnte auch Prüfungsfrage sein:

⁉️ Welche psycholog Variablen stecken in diesem Stadienalgorhythmus drinnen, welche Variablen werden hier erfasst?

—> man schlägt 2 Fliegen mit einer Klappe: man erfährt etw übers Verhalten d. Person + wie motiviert sie ist (Motivation/Intention + Verhalten werden erfasst)

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4
Q

🎯 Unterschied zw Stadien- u. Kontinuumsmodellen erläutern können

A

-> Unterschied besteht darin, wie man Interventionen entw

🔺 Kontinuumsmodelle (kontinuierlich)

▫️ gehen von kontinuierlichem Prozess d. Verhaltensänderung aus

✔️ ein best Set an Variablen sind prädiktiv für Gesundheitsverhalten

  • > ⚪️ Selbstwirksamkeit, Handlungsergebniserwartung, Motivation, soziostrukturelle Faktoren
  • > direkt / indirekt prädiktiv

✔️ Individuen werden je nach Ausprägung dieser Variablen an einem best Pkt auf dem Kontinuum einer Verhaltenswahrsch angesiedelt

-> d.h. je höher die Ausprägung auf d. einzelnen Variablen, desto wahrschlicher, dass es zur Verhaltensausübung kommt

👉 Interventionen basierend auf Kontinuumsmodellen drehen an allen „Schrauben“ gleichzeitig ⚙️

👉 🔺One-size-fits-all-Ansatz“: alle Personen erhalten die gleiche Intervention

—> Abb.
-> noch mal nachhören, was sie alles dazu sagt

  • wenn Intervention entw würden, zB basierend auf SCT / TPB
  • > würde man allen Personen die gleiche Intervention anbieten = “One-size-fits-all-Ansatz”

HELFEN

  • zB bei SCT: zur Förderung der Selbstwirksamkeit
  • Hilfeleistung bei Zielsetzung
  • Unterstützung sich auf pos Konsequenzen d. Verhaltens zu konzentrieren
  • unterstützende soziostrukturelle Faktoren aus Umwelt zu identifizieren

=> man würde versuchen, an allen Schrauben gleichzeitig zu drehen
=> + bei allen Variablen gleichzeitig pos Entw zu bewirken

=> um damit näher an Verhaltensänderung heranzukommen

🔺 Stadienmodelle (Stufen)

▫️ gehen davon aus, dass Verhaltensänderung in untersch Stadien abläuft (Schwarzer, 1992)

☝️ zeichnen sich durch 4 Kriterien aus

▫️ Personen lassen sich in Stadien einteilen

▫️ es gibt eine eindeutige Anordnung d. Stadien

▫️ Personen im gleichen Stadium ähneln sich stark

▫️ Personen in untersch Stadien unterscheiden sich stark

  • > im unmotiviertem Stadium: sehr niedrige Risikowahrnehmung
  • > im motivationalem Stadium: meist viel höhere Risikoeinschätzung

❗️WICHTIG

❌ keine biologischen Stadien 🐛❌

➡️ Rückfälle sind mögl!

⚪️🚬

—> Abb.: (Stadienalgorithmus basierend auf dem HAPA)

👉 Das 🔺HAPA unterscheidet mind. 3 Stadien, auf die eine Intervention maßgeschneidert werden kann

❓ “Frage…”

⬜️ Unmotivierte = Non-Intender 😒
💬 Nein und ich habe es auch nicht vor.
💬 Nein, aber ich denke darüber nach.

🟩 Motivierte = Intender 🤩
💬 Nein, aber ich habe die feste Absicht dazu.

⬜️ Handelnde = Actor 🤨
💬 Ja, aber es fällt mir sehr schwer.
💬 Ja, und es fällt mir leicht.

💻 Computerbasierte Diagnostik d. Stadiums

👉 Zuordnung d. Teilnehmer zur Intervention aufgr ihres Stadiums

=> Interventionen

  • welche auf Stadienmodellen basierend entw werden würden, wären
  • > = maßgeschneiderte / Stadien-passende Interventionen
  • d.h. man würde Personen, die im

🤩 motivationalem (/motiviertem) Stadium sind
-> Planungsinterventionen anbieten

😒 unmotiviertem Stadium

  • > eher Intervention zur Zielsetzung
  • also eher Kombi aus Risikokommunikation + Ressourcenkommunikation fokussiert auf die Selbstwirksamkeit

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5
Q

🎯 erläutern können, was man unter kompensatorischen Gesundheitsüberzeugungen (engl. compensatory health beliefs; CHBs) versteht + Beispiele geben

A

🔺 Kompensatorische Gesundheitsüberzeugungen (compensatory health beliefs, CHBs)

▫️ eine Rechtfertigungsstrategie
▫️ «Lizenz zum Ungesund Sein» 🍩
▫️ der Glaube, dass man ungesundes Verhalten durch ein anderes gesundes Verhalten kompensieren kann

⚪️ Wenn ich körperlich aktiv bin, dann ist es ok sich ungesund zu ernähren.

  • also auch Möglichkeit, um kogn Dissonanz zu reduzieren

♻️ Aktivierung ♻️

♻️ werden meist schon im „Versuchungsmoment“ aktiviert
♻️ /od. nachdem man bereits einer Versuchung nachgegeben hat (Rabiau et al., 2009)

💡 Rechtfertigung kann sich auf vergangenes/zukünftiges, gesundes Verhalten beziehen

⚪️ Es ist ok jetzt ein Eis zu essen, da ich vorhin schon beim Sport war (Kompensationsverhalten vorher)

⚪️ Es ist ok jetzt ein Eis zu essen, wenn ich später zum Sport gehe (Kompensationsverhalten nacher)

.

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6
Q

🎯 ein Messinstrument zur Erfassung von CHBs kennen

A

➡️ 📐 Compensatory Health Beliefs Scale (Selbstbericht in Fragebogen)

(explizites Verfahren)

  • > mit der compensatory health beliefs scale
  • > von Knäuper et al.
  • untersch Bereiche werden abgefragt
  • 4 Subskalen mit insg. 17 Items
  • Substanzkonsum 🚬🍷
  • Essen/Schlafen 🍔/😴
  • Stressbereich 🥵🤏
  • Gewichtsregulation ⚖️♻️

-> hat sehr gute psychometrische Kennwerte

.

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7
Q

🎯 erläutern können, warum kompensatorische Gesundheitsüberzeugungen für die Gesundheitsverhaltensänderung von Bedeutung sind

A

➡️ kompensatorische Gesundheitsüberzeugungen sind für die Gesundheitsverhaltensänderung relevant

  • können falsch sein (e.g., Benowitzetal.,2005)
  • zur Entstehung von Krankheitenbeitragen (Rabiau et al., 2006)
  • nicht garantiert,dass Personen das intendierte, kompensatorische Verhalten auch ausüben (Rabiau et al., 2006)
  • > sind Konstrukt, die Verhalten im Zsmh mit anderen Verhaltensweisen betrachten
  • was ja sehr wichtig ist, um möglichst realitätsnah Verhaltensänderung modellieren zu können

Folie dazu auch noch:

➡️ Empirisch Evidenz CHB

🧑‍🔬 bisherige Forschung: v.a. (quantitative) längsschnittl. Beobachtungsstudien

➕ CHBs hängen pos zsm mit … ➕

👉 je stärker CHBs ausgeprägt, desto mehr …

➕ Konsum von hochkalorischen Nahrungsmitteln (📖 Kronick et al., 2011)

➕ ungesundem Ernährungsstil (📖 Tăut + Băban, 2008)

  • > d.h. je stärker CHBs ausgeprägt, desto ungesünder ernährt man sich
  • dadurch, dass andere gesunde Verhaltensweisen als Rechtfertigung dafür sich zurechtgelegt werden

➖ CHBs hängen neg zsm mit …➖

👉 je stärker CHBs ausgeprägt, desto weniger …

➖ Selbstfürsorge bei Jugendlichen mit Typ1 Diabetes (📖 Rabiau et al., 2009)

➖ der (Intention zur) Aufnahme eines gesunden Lebensstils (⚪️ 📖 Berli et al., 2014; 📖 Fleig et al., 2016; 📖 Radtke et al., 2014; 📖 Kronick et al., 2009)

-> d.h. je stärker CHBs ausgeprägt, desto weniger motiviert, Lebensstil zu ändern

Qualitative Forschung hat gezeigt, dass Eltern sogar stellvertretende CHBs für Verhalten ihrer kleinen Kinder haben (⚪️ 📖 Radtke et al., in Vorbereitung)

.

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8
Q

⁉️ Welche 2 psychologischen Variablen stecken im HAPA Stadienalgorithmus (Nennen Sie 2 Begriffe).

A

✅ Selbstwirksamkeit (?)

✅ Handlungsergebniserwartung/ Risikowahrnehmung oder Intention (für Kompensationsverhalten) (??)

.

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9
Q

⁉️ Wie verändert sich die Ausprägung der Risikowahrnehmung in Abhängigkeit vom Stadium? Welche der folgenden 4 Grafiken bildet die Ausprägung der Risikowahrnehmung im Stadium der Unmotivierten (1), Motivierten (2) und Handelnden (3) am theoretisch sinnvollsten ab?

A

B

C

D

A

✅ B (?)

Motivierte + Handelnde hoch, Unmotivierte niedrig ??

.

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10
Q

🔅 Für welche Zielgruppen sind Pläne hilfreich? Welche Einsatzbereiche halten Sie für sinnvoll?

A
  • > noch mal nachschauen in KK
  • für Motivierte (Intender ??) ??? , die …
  • sinnvolle Einsatzbereiche: … ???

.

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11
Q

🔅 Was würden Sie an Stadienmodellen kritisieren?

A

👉 Es gibt 2 Hauptkritikpunkte an Stadienmodellen 🧐

🧐 Stadienmodelle simplifizieren die Komplexität menschlichen Verhaltens

🧐 willkürliche Einteilung von eig kontinuierlichen Prozessen in diskrete Kategorien

→ Pseudostadien: wenn Stadien nach der Ausprägung einer kontinuierlichen Variable eingeteilt werden, z.B. nach Intention

—> Abb.
—> Abb.

Diskontinuitätsmuster sind ein Indikator für das Vorhandensein von Stadien (Sutton, 2000, 2005)

Pseudostadien: alle Variablen eines Modells weisen ein kontinuierliches Muster über die Stadien auf

Evidenz für Stadien: wenn die Variablen Diskontinuitäten aufweisen

.

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12
Q

❓Was bewirken Handlungspläne?

A

➡️ Handlungspläne helfen unseren Zielen (und Gedächtnis) auf die Sprünge

=> Hinweisreize + Verhalten wird schneller + häufiger gezeigt

↪️ als Resultat entstehen 🔺mentale Situations-Verhaltens-Assoziationen (🔺Repräsentation)

🧠 Gedächtnis:
▫️ Personen können Hinweisreize aus Plan besser erinnern,
▫️ Personen können geplantes Verhalten schneller aus Gedächtnis abrufen

👁 Aufmerksamkeit + Wahrnehmung:
▫️ Personen können Hinweisreize besser + schneller erkennen

• Hinweisreiz tritt auf → Repräsentation wird aktiviert → Situation erkannt →
geplantes Verhalten nahezu automatisch ausgelöst

🔺 strategischer Automatismus
▫️ „künstlich herbeigeführte Gewohnheiten“
▫️ “Automatismus ohne Lerngeschichte“

.

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13
Q

❓Wodurch zeichnen sich Stadienmodelle aus?

A

👉 Stadienmodelle zeichnen sich durch 4 Kriterien aus (Weinstein, Rothman & Sutton, 1998)

  1. ) Personen lassen sich in verschiedene Stadien einteilen
  2. ) Es gibt eine eindeutige Anordnung der Stadien
  3. ) Personen im gleichen Stadium ähneln sich stark
  4. ) Personen in untersch Stadien unterscheiden sich stark

❌ keine biologischen Stadien 🐛❌

✅ → Rückfälle sind möglich

.

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14
Q

❓ Stadium der Verhaltensänderung als Moderator (Abb.)

A

—> Erklärung dazu noch mal im VIDEO anhören !!

.

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15
Q

❓ Wie viele Stadien unterscheidet das HAPA?

A

➡️ Das HAPA unterscheidet 3 Stadien (Schwarzer, 1992)

😒 Unmotivierte = Non-Intender
💬 Nein und ich habe es auch nicht vor.
💬 Nein, aber ich denke darüber nach.

👉 motivationale Interventionen 
🔺 Selbstwirksamkeit
🔺 Handlungsergebniserwartungen
🔺 Risikowahrnehmung
🔺 Zielsetzung 

🤩 Motivierte = Intender
💬 Nein, aber ich habe die feste Absicht dazu.

👉 Planungsinterventionen
🔺 Planung

🤨 Handelnde = Actor
💬 Ja, aber es fällt mir sehr schwer.
💬 Ja, und es fällt mir leicht.

👉 Rückfallprävention
🔺 Verhalten
🔺 Initiative 
🔺 Aufrechterhaltung 
🔺 Wiederherstellung 

.

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16
Q

Fazit: Planung

A
  • Die Wirksamkeit von Plänen, die Verhaltensausübung zu fördern beruht auf aufmerksamkeits- wahrnehmungs- u. gedächtnisspezifischen Prozessen
  • Pläne funktionieren v.a. für Personengruppen, die:
  • motiviert, aber noch nicht aktiv sind (sog. Motivierte/engl. Intender)
  • die altersbedingt Einschränkungen im Gedächtnis haben
  • die krankheitsbedingt Einschränkungen in der Selbstregulation haben

• Stadienmodelle (z.B. HAPA) liefern eine nützliche theoretische Grundlage, um Interventionen maßzuschneidern

.

17
Q

❓ Was sind bspw. evidenzbasierte Tipps für gute Pläne?

A

👉 TIPPS für Personen, die…

✔️ 🌟Annäherungspläne statt Vermeidungspläne🌟 machen (Adriaanse et al., 2009) ✅👩‍❤️‍💋‍👨 ❌🏃🙉

✔️ 🌟bestehende Verhaltensroutinen als Hinweisreize🌟 nutzen (Fleig et al., 2016; Keller et al., 2017) 🔄🪥🧺 ➡️ 🌟 ➡️ 🍏 / 🏋️‍♀️

✔️ 🌟sehr detaillierte Hinweisreize aufschreiben🌟 (Fleig et al., 2018) ✍️

.

18
Q

❓ Gibt es auch den Fall, dass wir uns ganz bewusst für die ungesunde Alternative entscheiden?

A

✅ Ja, viele „ungesunde“ Entscheidungen werden bewusst getroffen

💡 bei motivationalen Konflikten greifen wir auf Rechtfertigungsstrategien zurück

  • Reevaluation der Schädlichkeit eines ungesunden Verhaltens
  • Ausnahmefall (engl. ‘exception from the norm’)
  • Ich-hab-mir-das-jetzt-verdient-Gefühl
  • Unwiderstehlichkeit
  • Neugierde
  • Kompensation

.

19
Q

❓ Was für ein Prozess ist die Anwendung von Rechtfertigungsstrategien

A

✅ ein reflexiver Prozess

20
Q

❓Was wird häufig in der Werbung eingesetzt, um Konsumenten zum Kauf anzuregen?

A

➡️ Rechtfertigungsstrategien

⚪️ because you`re worth it

.

21
Q

❓Welches Modell betrachtet Verhalten erstmals im Kontext mit anderen Verhaltensweisen

A

➡️ das Modell kompensatorischer Gesundheitsüberzeugungen (CHB-Modell)

.

22
Q

🔺 Modell kompensatorischer Gesundheitsüberzeugungen

Rabiau et al., 2006

A

—> Abb.

.

23
Q

Empirisch Evidenz CHB

A

Bisherige Forschung: vor allem (quantitative) längsschnittliche Beobachtungsstudien

… CHBs hängen positiv zusammen (Je stärker CHBs ausgeprägt, desto mehr …)

… mit Konsum von hochkalorischen Nahrungsmitteln (Kronick et al., 2011)

… mit ungesundem Ernährungsstil (Tăut & Băban, 2008)

CHBs hängen negativ zusammen (Je stärker CHBs ausgeprägt, desto weniger …)

… mit Selbstfürsorge bei Jugendlichen mit Typ1 Diabetes (Rabiau et al., 2009)

… mit der (Intention zur) Aufnahme eines gesunden Lebensstils (z.B. Berli et al., 2014; Fleig et al., 2016; Radtke et al., 2014; Kronick et al., 2009)

Qualitativ: Eltern haben stellvertretende CHBs für Verhalten ihrer kleinen Kinder (z.B. Radtke et al., in Vorbereitung)

.

24
Q

Fazit

❗️ was zu CHBs gemerkt werden sollte ☝️

A

🔺kompensatorische Gesundheitsüberzeugungen (engl. compensatory health beliefs, CHBs)

👉 sind verhaltensübergreifende Kognitionen
↪️ + betrachten Gesundheitsverhalten im Zsmhang mit anderen Risikoverhaltensweisen

👉 sind relevant für Gesundheitsverhaltensänderung
↪️ erklären, warum wir uns bew für ungesunde Verhaltensalternativen entscheiden

👉 hängen v.a. dann neg mit Gesundheitsverhaltensänderung zsm
↪️ wenn intendiertes, gesundes Verhalten zur Rechtfertigung herangezogen wird …

↪️ … und wenn CHBs auf falschen Annahmen beruhen
(⚪️ Es ist ok viel zu Sitzen, wenn ich rglm. Joggen gehe)

.