06 Essstörungen Flashcards

1
Q

Krankheitsbild

A
  • Definition: Überdauernde Störung des Essverhaltens oder des Verhaltens, das auf Kontrolle des
    Körpergewichts abzielt
  • Negatives Körperbild und starke Figur- und Gewichtssorgen (große Angst vor Zunehmen)
  • Übermäßige Abhängigkeit der Selbstbewertung von Figur und Köpergewicht
  • Folgen: Erhebliche gesundheitliche und/oder psychische Beeinträchtigungen
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2
Q

Unterteilungen

A
  • Anorexia Nervosa
  • Bulimia Nervosa
  • Binge Eating Disorder
Adipositas nicht dabei -> berechtigt?
- ICD-10: Stoffwechselerkrankung:
- ggf. Zusatzdiagnose:
• „Atypische Essstörung"
• „Essstörung nnb“
• „Psychische Faktoren und Verhaltenseinflüsse bei andernorts klassifizierten Krankheiten“

Grafik: Zusammenfassung der Essstörungen (Folie 29)

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3
Q

Diagnostik

A
  1. Diagnosestellung:
    - Strukturierte Interviews (EDE, SIAB-EX)
    - Selbstbeurteilung (FFB, EDE-Q, SIAB-S)
    - Ernährungs- und Essanfallstagebücher
    - Medizinische Diagnostik: Medizinische Anamnese und körperliche Untersuchung
  2. Differentialdiagnostik:
    - Andere Essstörungen
    - Affektive Störungen (verminderte Nahrungsaufnahme)
    - Zwangs- oder Angststörungen (Sorgen)
    - Psychosen
    - Körperdismorphe Störungen (Sorgen spez. Körperteile)
    - Gewichtsverlust bei somatischen Erkrankungen
  3. Komorbide Störungen:
    - Affektive Störungen
    - Angststörungen (Zwangsstörungen)
    - Störungen durch psychotrope Substanzen
    - Persönlichkeitsstörungen
    • Ängstlich-Vermeidende
    • Anankastische (zwanghafte)
    • Emotional instabile
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4
Q

Verlauf der Störungen ineinander

A
  • Übergang von einer in andere Störung sehr wahrscheinlich
  • Häufige Wechsel: (Wechsel in AN seltener)
    • Atypisch -> gesund
    • AN -> Atypisch
    • BN -> Atypisch
    • AN -> BN
  • Wechsel:
    • AN -> gesund
    • BN -> gesund
    • Atypisch -> AN
    • Atypisch -> BN
  • Selten:
    • BN -> AN
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5
Q

Ätiologie

A
  1. Allgemeine Risikofaktoren:
    - Genetische Faktoren
    - Geschlecht
    - Psychische Vulnerabilität
    - Familiäre Probleme
    - Elterliche Psychopathologie
    - Prämorbide aversive Erfahrungen
    - Übermäßige Beschäftigung mit Figur und Gewicht
    - Erhöhter Perfektionismus (v.a. bei AN)
    - Kulturelle Einflüsse
  2. Multifaktoriell-Bio-Psycho-Soziale Bedingtheit
  3. Transdiagnostisches Modell: Entstehung und Aufrechterhaltung (Fairburn, Cooper & Shafran)

Modell

Erweiterung:
Allgemeine Aufrechterhaltungsfaktoren:
- Klinisch signifikanter Perfektionismus
- Grundlegend geringes Selbstwertgefühl
- Affektregulationsdefizite
- Interpersonelle Probleme

4. Kognitiv-behaviorales Störungsmodell:
Teufelskreis: Aufrechterhaltende Faktoren
  • Negatives Körperbild
  • Motiviert zu strikter Nahrungseinschränkung und gewichtskontrollierenden Verhaltensweisen
  • Positive und negative Verstärker für weitere Einschränkungen
  • z.T. starvationsbedingter Heißhunger und Essanfälle, gefolgt von kompensatorischen Maßnahmen und weiteren Restriktionen
  • Langfristige Verstärkung negativen Körperbilds -> Fortsetzung gestörten Hunger-Sättigungs-Regulation
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