Wildtiergesundheit Flashcards

1
Q

Was wird oft als Unterscheidung fuer einen Hegeabschuss gefordert? Probleme damit?

A

gesund oder krank; problematisch koennen dann aber Abschuesse werden, bei denen ein einfacher Parasitenbefall als krank gilt, waehrend ein mutterloses Jungwild nicht per se krank ist, aber haeufig kuemmert und krankheitsanfaelliger ist

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2
Q

Was kann einen guten Einblick in den Gesundheitsstatus von Wildtieren einer Region liefern?

A

exakte Beobachtung von Auffaelligkeiten im Zuge des Aufbrechens von erlegtem Wild und die Untersuchung von Fallwild

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3
Q

Was ist unbedingt erforderlich um Veraenderungen zu erkennen?

A

das Wissen des Jaegers um das Normalbild → hauefig werden weiterfuehrende Untersuchungen nicht herangezogen

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4
Q

Wodurch kennen viele Informationen zur Wildtiergesundheit verloren?

A

Fallwild und Strassenfallwild wird entweder nicht frisch genug fuer eine Sektion gefunden oder es wird erst garnicht an die Moeglichkeit einer weiterfuehrenden Untersuchung gedacht

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5
Q

Was wird in Zukunft eines der Hauptargumente fuer die Aufrechterhaltung der Jagd in annaehrend gewohnter Art und Weise darstellen?

A

die intensive und fachkundige Auseinandersetzung der Jaeger und Berufsjaeger mit dem Thema Wildtiergesundheit (neben dem Thema Wildbret) → diese positiv-oeffentlichkeitswirksame Verantwortung fuer die Wildtiergesundheit und das oeffentliche Gesundheitswesen (Beispiel Saeuchenbekaempfung) sollte von den Jaegern offensiv verfolgt werden

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6
Q

Risikopotentiale im Zusammenhang mit Krankheitsausbruechen?

A
  • regional hohe Wilddichte
  • Einwanderung von Wildtieren
  • Geographische Ausbreitung von Krankheiten (Klimawandel)
  • Begegnungen von Wild und Haustieren (z.B. Salzlecken, Fuetterungen)
  • Unhygienische Fuetterungsbedingungen
  • Import von Wild und Haustieren
  • Auswildern von (Gehege)Wild
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7
Q

Was ist ein besonder beguenstigender Faktor fuer die Seuchenausbreitung?

A

hohe Tierdichten → auch das Leben in Rudeln (wie bei Stein und Gamswild) oder intensive Tierkontakte

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8
Q

Krankheiten welche bei Gams und Steinwild besonders hervorzuheben sind?

A

Raeude und Gamsblindheit

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9
Q

Krankheiten welche bei Fuchs und Dachs besonders hervorzuheben sind?

A

Raeude, Staupe und Tollwut

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10
Q

Was kann bei Hasen im Herbst, besonders bei nasskalter Witterung seuchenhaft sein?

A

Pseudotuberkulose

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11
Q

Welches Risiko nimmt bei Rotwild in den letzten Jahren in Mitteleuropa wieder zu?

A

das Tuberkulose Risiko

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12
Q

Welche Aspekte sind bei Wildkrankheiten vor allem zu beachten?

A
  1. kann eine Krankheit eine Wildart lokal, regional, ueberregional gefaehrden?
  2. Existiert eine Infektionsgefahr fuer andere Wild bzw Haustierarten?
  3. Besteht eine Zoonosegefahr (Zooantroponose)?
  4. Hat die Krankheit einen Einfluss auf die Verwendbarkeit von Wildbret?
  5. Besteht hinsichtlich der Krankheit eine Melde oder Anzeigepflicht?
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13
Q

Wodurch kann es durch gegenseitige Infektionen zwischen Wild unbd Haustieren kommen?

A
  • zu kleinischen Erkrankungen
  • Todesfaellen
  • Virulenzsteigerung (Steigerung der krankmachenden Wirkung von Krankheitserregern)
  • Gefaehrdung der menschlichen Gesundheit
  • veterinaerbehoerdlichen Sperrmassnahmen
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14
Q

Welche Ursachen von Krankheiten kann man grundsaetzlich unterscheiden?

A

aeussere und innere; also ob die Krankheit mit oder ohne Einwirkung von aussen entsteht

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15
Q

Innere Krankheitsursachen?

A
  1. Altersbedingte Erkrankungen z.B. in Folge von Zahnausfall
  2. Erblich bedingte Erkrankungen z.B. Unterkieferverkuerzung
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16
Q

Was versteht man unter erblich bedingten Erkrankungen?

A

einerseits genetisch bedingte Missbildungen, andererseits auch im weiteren Sinne inzuchtbedingte Abwehrschwaechen gegenueber Infektionskrankheiten; genetisch bedingt koennen bspw Veraenderungen am Gebiss (Unterkieferverkuerzungen, fehlenden oder ueberzaehlige Zaehne) oder auch Veraenderungen des Immunsystems, die die Wiederstandskraft des Tieres schwaechen und das Angehen von Infektionskrankheiten erleichtern, sein

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17
Q

Sind Inzuchterscheinungen bei Wildtieren haeufig?

A

nein, eher selten

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18
Q

Wodurch kuemmern Wildtiere altersbedingt?

A

durch starken Zahnabrieb oder Zahnverlust, der eine Zerkleinerung der Nahrung dann nicht mehr vollstaendig moeglich macht, diese Mangelernaehrung bedingt wiederum eine erhoehte Anfaelligkeit gegenueber weiteren Erkrankungen

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19
Q

Faktoren aeusserer Krankheitsursachen?

A
  1. unbelebte Faktoren: Aesung, Futter, Witterung, Klima, usw
  2. belebte Faktoren: Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten, Prionen
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20
Q

Was sind die haeufigsten Ursachen fuer eine Abmagerung und Kuemmern von Wildtieren?

A

Parasitosen, Infektionskrankheiten, chronische Verdauungsstoeren, Zahnanomalien, schwere Erkrankungen des Bewegungsapparates, und bei Jungtieren der Fruehzeitige Verlust von Muttertieren

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21
Q

Was kann zu Verdauungsstoerungen, Durchfall und Abmagerung fuehren?

A

Fuetterungsfehler, verdorbene oder nicht Wiederkaeuergerechte Futtermittel

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22
Q

Was ist eine haeufig auftretende Konsequenz von Fuetterungsfehlern beim Rehwild?

A

eine Pansenazidose, als eine akute und chronische Uebersaeuerung des Pansens → durch uebermaessige Verabreichung von zu leicht verdaulichem Kraftfutter

→ dies kann auch zur Folge haben das Darm und Pansenschleimhaut geschaedigt werden und somit den Ausbruch von Infektionskrankheiten (zB Paratbc) foerdern oder die Chance auf einen Parasitenbefall des Magen-Darm-Traktes erhoehen

! man spricht in diesem Fall von Faktorenkrankheiten

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23
Q

Was ist eine Faktorenkrankheit?

A

nicht die alleinige Anwesenheit eines Krankheitserregers reicht aus, um Erkrankungen groesseren Ausmasses hervorzurufen; am Angehen von Krankheiten auch negative Umweltfaktoren (Lebensraumverlust, Aesungsmangel, nasskalte Witterung…) und innerartliche Faktoren wie hohe Wilddichte, Stress….) mitverantwortlich durch Schwaechung des Immunsystems

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24
Q

Ausloeser fuer zunehmend schwere Lungen und Brustfellentzuendungen beim Gamswild?

A

ein Lungenwurmbefall, hierfuer Klimawandel und Lebensraumverlust sowie gestoerte Sozialstrukturen beim Gamswild mitverantwortlich

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25
Q

Was nimmt auch in Hochlagen zu?

A

Endoparasiten

26
Q

Wann stellen die freilebenden Stadien der wichtigsten Magen - Darm Parasiten jegliche Weiterentwicklung ein?

A

unter 5 Grad Celsiusl; steigt die Temperatur im Fruehjahr auf 5-6 Grad an, werden die Parasitenstadien wieder aktiv

27
Q

Problem von Losung und Endoparasiten?

A

dunkle Losung durch Sonneneinstrahlung und bakterielle Zersetzung zusaetzlich erwaermt → bei 7 Grad dauert es 5 Wochen, bei 9 Grad 3 Wochen und bei 15 Grad nur mehr etwa 9 Tage bis aus einem mit der Losung ausgeschiedenen Parasitenei eine infektionsfaehige Larve (meist L3) heranwaechst

28
Q

Wann erhoeht sich der Infektionsdruck von Endoparasiten?

A

bei hoeheren Temperaturen, hier entstehen wesentlich mehr Parasitengenerationen pro Zeiteinheit

29
Q

Was wird in Zusammenhang mit den hoeheren Temperaturen bei Gamswild vermehrt gefunden?

A

die hoeher werdenden Temperaturen haben die Entwicklung von frei lebenden Endoparasiten in hoeheren Regionen erst ermoeglicht; Befall mit kleinen Lungenwuermern und sich sekundaer aufpfropfenden bakteriellen

30
Q

Was sind bedeutende Krankheitsuebertraeger?

A

Zecken

31
Q

Vorkommen des gemeinen Holzbockes (Ixodes ricinus) in unseren Breiten?

A

bis in Seehoehe zwischen 1500 und 1700 m

32
Q

Woran leiden Elche in Skandinavien besonders?

A

unter dem vermehrten Zeckendruck

33
Q

Bleiben Zecken im Winter aktiv?

A

bei hoeheren Temperaturen, ja; erst bei Temperaturen von 6 bis 7 Grad ziehen sich die Zecken in die Laubstreu zurueck und verweilen dort inaktiv

34
Q

Was ist bemerkenswert bei vielen Erregern?

A
  • ihre Widerstandskraft
  • Vermehrungsfaehigkeit
  • langes Ueberleben in der Umwelt
35
Q

Was sind Bakterien?

A

mikroskopisch klein, meist einzellig, und besitzen keinen echten Zellkern; haben sich in ihrer Evolution bestens an die spezifischen Lebensbedingungen angepasst;

36
Q

Kategorien von Bakterien?

A
  • bewegliche und unbewegliche Arten
  • Bakterien, die Dauerformen (Sporen) bilden, welche jahrzentelang in der Umwelt ueberleben (z.B. Milzbrand oder Rauschbranderrerger - Clostridium chauvoi )
  • Bakterien in heissen Quellen
  • Bakterien, die sich noch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt vermehren
37
Q

Toetet einfrieren Bakterien ab?

A

nein

38
Q

Wodurch koennen sich Bakterien bewegen?

A

durch fadenfoermige Anhaenge, Geisseln; oder durch einen schraubenartigen Aufbau der Bakterienzelle

39
Q

Wieviele Bakterien befinden sich in der Mundhoehle von Tier und Mensch? Wieviele im Kot?

A

100 Milliarden in der Mundhoehle; in 1 g bis ueber 100 Millionen Colikeime und zahlreiche andere Bakterien

40
Q

Wildkrankheiten die durch Bakterien ausgeloest werden?

A
  • Milz bzw Rauschbrand
  • Gamsblindheit
  • Moderhinke
41
Q

Vermehrungspotential von Bakterien?

A

bei optimalen Umweltbedingungen (Temperatur, Nahrung, Wassergehalt, PH Wert) nahezu unvorstellbar; aus einem Colibakterium etnstehen z.B. bei 37 Grad innerhalb von 10 Stunden ueber eine Milliarde Colibakterien, nachdem sie sich alle 20 Minuten teilen

42
Q

Wie vermehren sich Bakterien?

A

ungeschlechtlich, durch Teilung der Bakterienzelle, andere Arten durch Sporung oder Knospung

43
Q

Wie gross sind Viren?

A

deutlich kleiner als Bakterien, und nur mit dem Elektronenmiksroskop bei Vergroesserungen ab 1000-fach sichtbar

44
Q

Wo koennen sich Viren vermehren?

A

nur innerhalb von lebenden Zellen, sie benoetigen fuer die Vermehrung Material aus der Wirtszelle und haben keinen eigenen Stoffwechsel

45
Q

Ueberleben Viren in der Umwelt lange?

A

im Vgl zu Bakterien , nicht sonderlich lange, jedoch abhaengig von Temperaturen, Luftfeuchte, UV-Strahlung, usw); einige Tage koennen die meisten Virusarten in der Umwelt ueberlebn, manche Wochen oder Monate

46
Q

Wie kann ein Parasit mit seinem Wirt interagieren?

A

kann ihn toeten, schaedigen oder ihm auch nicht schaden

47
Q

kann jeder Parasit auf jeden Wirt gehen?

A

nein, die meisten Parasiten sind hochspezialisiert

48
Q

Welche “Arten” von Parasiten koennen unterschieden werden?

A

Innen und Aussenparasiten; Also Endo - und Ektoparasiten

49
Q

derzeit wichtigste Ektoparasitose in den Ostalpen?

A

die Gamsraeude

50
Q

Welche Ektoparasiten gibt es?

A
  • Zecken
  • Haarlinge
  • Laeuse
  • Lausfliegen bzw Dasselfliegen
51
Q

Was koennen Endoparasitosen bei sonstigen, unguenstigen Verhaeltnissen annehmen?

A

seuchenhaften Charakter

52
Q

Welche Endoparasiten haben fuer unsere Wildarten groessere Bedeutung?

A
  • Lungenwuermer
  • Labmagen-Duenndarm- Wuermer
  • Dickdarmwuermer
  • Leberegel
  • Bandwuermer
  • Finnen

! Fuchsbandwurm und Trichinose des Schwarzwildes auf fuer Menschen bedeutsam

53
Q

Was ist im Falle von Endoparasitosen zu bedenken?

A

von der gesamten Individuenmasse einer Parasitenpopulation befindet sich nur ein schwindend kleiner Prozentsatz als parasitierende Stadien in den Wirten; mehr als 90 bis 95% als Eier oder heranwachsende Stadien in der Umwelt

54
Q

Was ist fuer viele Parasiten zum Ueberdauern unguenstiger Witterungsbedingungen moeglich?

A

eine entwicklungsgehemmte Ruhephase (Hypobiose)

55
Q

Pilze sind hauptsaechlich Krankheitserreger von?

A
  • Haut
  • Haaren
  • Atmungstrakt
  • Verdauungstrakt
  • Milchdruese
56
Q

Sind Hautpilzerkrankungen Zooantroponosen?

A

ja, viele

57
Q

Wann haben Feld-und Lagerpilze Bedeutung?

A

als Futtermittelverderbe und Verursacher von Schweren Krankheitsbildern wenn verpilztes Futter verfuettert wird

58
Q

Wann habgen Schimmelpilze Bedeutung?

A

beim Einatmen von Staub aus verschimmeltem Futter; koennen Lungenentzuendungen mit Abszessen verursachen

59
Q

Was sind Toxine?

A

keine eigenstaendigen Erreger sondern giftige Stoffwechselprodukte von Bakterien und Pilzen; bspw Botulinumtoxin des Clostridium botulinum Ausloeser von Lebensmittelvergiftungen

60
Q

Wie entstehen Mykotoxine?

A

in feuchteren Erntejahren durch den Befall von z.B. Mais oder Hafer mit Fusarienarten (Feldpilzen) und verursachen bei Verfuetterung u.a. Leberschaeden und Fruchtbarkeitsstoerungen

61
Q

Wo sind Clostridien Toxine seit langem bekannt?

A

in der Schafhaltung, hier im Herbst gehaeuft Durchfall und Todefaelle; aehnliche Ausfaelle in den letzten Jahren bei Reh und Gamswild

61
Q

Wo sind Clostridien Toxine seit langem bekannt?

A

in der Schafhaltung, hier im Herbst gehaeuft Durchfall und Todefaelle; aehnliche Ausfaelle in den letzten Jahren bei Reh und Gamswild