Vorlesung 7 Zwangsstörungen Flashcards
Was ist die Symptomatik von der Zwangsstörung?
- Hauptsymptome = Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen
- Bei versuchen den Zwang zu unterdrücken = massive Ängste und innere Spannungszustände
Wodurch sind Zwänge charakterisiert?
Zwänge sind charakterisiert dadurch, dass Gedanken, Handlungen oder Impulse nicht unterdrückt werden können, obwohl deren Unsinnigkeit erkannt wird
Zwangsgedanken vs. Zwangshandlungen:
Zwangsgedanken:
- Vorstellungen die sich aufdrängen und nicht unterdrückt werden können
- oftmals Beschmutzungsängste oder Vorstellungen aggressiver bzw. sexuell anstößiger Art
- Häufig resultiert daraus ein Handlungszwang –> wie das Wegsperren aller Messer im Haus, obwohl man nie wirklich jemanden abstechen würde –> Ist aber die ganze Zeit im Kopf
Zwangshandlungen:
- Aktionen, die ohne oder gegen den eigenen Willen
ausgeführt werden müssen, um eine innere
Spannung zu vermeiden
- Beim Kontrollzwang wird aus einen inneren Drang immer wieder kontrolliert ob der Herd aus oder die Tür zu ist
- Können viele Stunden des Tages beanspruchen –> hoher Leidensdruck (wichtig als Therapeut nachzufragen wieviel Zeit es beansprucht)
Was sind Ursachen für Zwangsstörungen?
- Genetik
- Neurobiologisch –> Veränderungen des Serotoninstoffwechseln in verschiedenen Gehirnregionen werden verantwortlich gemacht, was durch die Wirksamkeit von SSRI erklärt wird
- Lerntheoretisch –> Negative Verstärkung (Spannungszustand wird durch Zwangshandlung reduziert)
- Tiefenpsychologisch –> Man geht von einer übertriebenen Sauberkeits und Moralerziehung der Eltern aus, so dass aggressive und sexuelle Impulse als unzulässig abgewehrt werden und sich in der Ausbildung von Zwängen äußern
Was sind häufige Komorbiditäten?(Zwangsstö)
- Depression
- Abhängige Persönlichkeitsstörung
- zu fast 50% Angststörungen
Welche Krankheiten könnten angesichts der Symptomatik noch in betracht gezogen werden (DD)?
- Angststörung: Angst und Furcht sind Bestandteil der Zwangsstörung
- Depressionen: Zwangsgedanken können Bestandteil einer Depression sein
- Schizophrenie: Symptome werden als von außen gemacht erlebt
- Zwanghafte Persönlichkeitsstörung: Werden als ICH-synton wahrgenommen und nicht als Ich-dyston wie bei der ZS
Was sind die wichtigsten Merkmale für die Diagnostik der ZS?
- Zwangssymptomatik besteht länger als 2 Wochen
- wird als quälend empfunden
- Gedanken sind als eigene erkennbar
- Gedanken oder Impulse wiederholen sich auf unangenehme weise
- Patienten versuchen erfolglos den Gedanken oder Impulsen Widerstand zu leisten
Wie wird eine Zwangsstörung Therapiert?
- Durch Medikamente und Psychotherapie in Kombination
- Jedoch kommt es in nur 15% der Fälle zur vollständigen Heilung, wodurch eine Symptomatische Verbesserung bereits als Erfolg gilt
Ab wann wirken Medikamente?
- Später als bei Depressionen –> erst nach 6-12 Wochen
Wie funktioniert die Verhaltenstherapeutische Vorgehensweise bei der ZS?
Reizkonfrontation mit Reaktionsvermeidung:
- Man soll den Spannungszustand aushalten und Vermeidungsverhalten verhindern bis ein Spannungsabfall eintritt –> Teufelskreis brechen
Symptomtagebücher um dysfunktionale Gedanken zu erkennen und zusammenhänge zu erkennen (wann ist es aufgetreten? Was ist davor passiert? gibt es was was eine Rolle spielt?)
Wie funktioniert die Psychodynamische Vorgehensweise bei der ZS?
- Ziel ist die abgewehrten (triebe) Impulse aufzudecken, die nicht ausgesprochen oder ausgelebt werden
- oft lange Therapie und geprägt durch widerstände der Patienten
- Das Ausüben der Zwangshandlung hat oft tragende Rolle im sozialen System –> Machtverhältnisse darüber aufrechterhalten und Angehörige zum Teil in die Zwangsrituale mit einbezogen werden –> Autonomie-Abhängigkeits Problematik