Vorlesung 10 Essstörungen Flashcards

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1
Q

Definiere Essstörung

A

Störungen der Nahrungsaufnahme bzw. des Körpergewichts ohne organische Ursachen

Ein krankhaft verändertes Essverhalten mit dem Ziel der Gewichtskontrolle

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2
Q

Was sind die primären Essstörungen?

A

Magersucht –> Anorexia Nervosa (nervlich bedingt)
Heißhungerattacken mit anschließenden
gegensteuernden Maßnahmen (Bulimia nervosa)

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3
Q

Was sind sekundäre Essstörungen?

A

Nicht rein psychisch verursachte Essstörungen sondern mit einer anderen Krankheit verknüpfte. –> Beispielsweise wenn man eine Tumorerkrankung hat und stark abnimmt

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4
Q

Was versucht man mithilfe der Essstörung?

A

Man versucht einen zugrunde liegenden Konflikt über die Nahrung zu kompensieren durch Nahrungsaufnahme oder Ablehnung –> Meistens unbewusste psychische Konflikte –> Zudem. versuchen Erkrankten dadurch ihren Selbstwert zu steigern und denken das sie nur einen besseren Selbstwert haben wenn sie so und so dünn sind

Zudem ist Relevant, dass Unvermögen mit Emotionen umzugehen –> Sie wahrzunehmen, zu benennen –> Man kann damit nicht umgehen und man trägt das über die Nahrung aus

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5
Q

Was ist das Idealgewicht?

A

Das mit der höchsten Lebenserwartung

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6
Q

Wie wird Gewicht berechnet? (BMI)

A

Damals BROCA, heute aber BMI (Körpergewicht/ Körpergröße^2)

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7
Q

Was ist das Problem am BMI?

A

Es berücksichtigt beispielsweise nicht ob jemand Sportler ist und aufgrund der Muskelmasse so ein hohes Gewicht hat –> geht nur vom reinen Gewicht aus –> Keine Berücksichtigung des Körperfetts etc.

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8
Q

Was ist der BMI fürs Normalgewicht?

A

18-26

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9
Q

Definiere Anorexia Nervosa?

A

Die Anorexia nervosa ist gekennzeichnet durch ein selbst herbeigeführtes Untergewicht und ein negatives Körperbild

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10
Q

Beschreibe die Symptomatik der Anorexia Nervosa:

A
  • Betroffene entwickeln eine starke Willensstärke, ihr slebstdefiniertes Zielgewicht zu erreichen
  • Einteilung von Nahrungsmitteln in „erlaubt“ und „unerlaubt
  • Das Denken kreist ununterbrochen um das Essen
  • Exakter Kaloriengehalt verschiedener Lebensmittel ist
    häufig bekannt
  • Seltsames Essverhalten –> Zerreißen der Nahrung in kleine Stücke –> Oder andere Essrituale
  • Betroffene finden sich „zu dick“ auch wenn der BMI weit unter der Norm liegt  Körperschemastörung
    –> Gestörtes Bild des eigenen Körpers
    –> Wird nicht auf andere übertragen sondern nur gestörtes Bild bei sich selbst
  • Häufig wird zusätzlich exzessiver Sport betrieben
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11
Q

Welche 2 Typen werden unterschieden? Beschreibe diese kurz. Anorexia Nervosa

A

Restriktiver Typ: Ohne aktive Maßnahmen zur Gewichtsreduktion –> Nur strenge diät mit Kalorien zählen etc. (ohne aktive Maßnahmen)

Bulimischer Typ: mit zusätzlichem Gebrauch von gegensteuernden Maßnahmen wie Erbrechen oder Abführmittel –> Man scheidet die Nahrung unverdaut wieder aus
–> Man will das Gewicht runter treiben –> Gibt das extreme Gefühl davon es geschafft zu haben

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12
Q

Welche körperlichen Symptome können auftreten? Anorexia Nervosa

A

verlangsamter Herzschlag (Bradykardie) sowie Herzrhythmusstörungen.
niedriger Blutdruck (Hypotonie)
Verstopfung (Obstipation)
Frieren und Unterkühlung (Hypothermie)
Mangel an roten und weißen Blutkörperchen sowie an Blutplättchen (Panzytopenie)
trockene Haut.
Haarausfall.

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13
Q

Was sind die Diagnostischen Kriterien laut ICD-10? Anorexia Nervosa

A
  • Gewichtsverlust oder bei Kinder fehlende Gewichtszunahme (min. 15% unter Normalgewicht oder unter dem für das alter zu erwartende Gewicht)
  • Gewichtsverlust selbst herbeigeführt
  • Selbstwahrnehmung als zu dick, Furcht zu dick zu werden, und annehmen einer sehr niedrigen Gewichtsschwelle für sich selbst
  • umfassende Endokrine Störung
  • Kriterien A. und B. der Bulimia nervosa sind nicht erfüllt
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14
Q

Was sind häufige Komorbiditäten? Anorexia Nervosa

A
  • Affektive Störungen
     Angststörungen
     Zwangsstörungen
     Persönlichkeitsstörungen
     Störungen durch psychotrope Substanzen
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15
Q

Definiere Bulimia Nervosa:

A

Kernmerkmal der Bulimia nervosa sind wiederkehrende Essanfälle und der regelmäßige Einsatz unangemessener Maßnahmen, um einer Gewichtszunahme entgegenzusteuern

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16
Q

Wodurch zeichnet sich die Symptomatik aus? Bulimia Nervosa

A
  • Patienten sind meist normal oder Übergewichtig
  • Häufige Fressanfälle oder Heißhungerattacken und zusätzlich wird exessiver Sport betrieben
  • Extreme Schamgefühle nach einer „Fressattacke“ und
    stark Angst vor Gewichtszunahme
  • Herbeiführen von Erbrechen oder Gegensteuern auf
    andere Weise
17
Q

Was ist Purging Verhalten?

A

Kompensatorische Maßnahmen, die einer Gewichtszunahme entgegensteuern sollen wie z.B. selbstherbeigeführtes Erbrechen, Missbrauch von Laxanzien und Diuretika oder anderen Arzneimitteln

18
Q

Welche 2 Typen gibt es? (Purging)

A

Purging Type
Non-purging Type –> Nur exzessiver Sport und Diät nach Heißhungerattacken

19
Q

Nenne Körperliche Symptome der Bulimia Nervosa:

A

Schwere Karies durchs häufige Erbrechen
Geschwollene Speicheldrüsen
Mittelohrentzündungen durch Erbrechen
Probleme der Speiseröhre –> Säure durch erbrechen Herzrythmusstörung
Magenprobleme
Nieren Probleme

Diabetische entgleisungen –> Fressattacke –> Viel Insulin –> Wieder erbrechen –> Gerät durcheinander

Schwielen an Fingern oder Handrücken –> Durch Hand in hals stecken um Brechreizauszulösen –> Stelle an der Hand wird Wund

20
Q

Was sind die Diagnostischen Kriterien laut ICD-10? Bulimia nervosa

A
  • Häufige Essanfälle (min. 2 mal pro Woche über 3 Monate)
  • Andauernde Beschäftigung mit Essen
  • Versuche der Gewichtszunahme entgegenzusteuern
  • Selbstwahrnehmung als zu dick oder zu dick zu werden
21
Q

Was führt häufig zum Beginn? Bulimia Nervosa

A

Beginn bildet typischerweise ein restriktives Diäthalten,
häufig gefolgt von Essanfällen mit gegensteuernden Maßnahmen (v.a. bei prämorbid übergewichtigen Personen)

22
Q

Was sind die Ursachen der beiden Essstörungen?

A
  • Multifaktoriell bedingt
  • Genetik
  • Soziokulturelle Faktoren (Schönheitsideal, Schlankheit = Erfolg und Willensstärke, steigendes Nahrungsangebot und weniger Bewegungsnotwendigkeit der Gesellschaft)
  • Traumatische Kindheitsereignisse (Emotionen können nicht verarbeitet werde)
  • Familiäre Faktoren (Strenge Erziehung, Liebesbekundungen anhand von Essen, Emotionale Kälte, Hohe Anforderungen an sich und sein Kinder, Paarkonflikte der Eltern)
  • Life Events
  • Mögliche unbewusste Psychodynamische Konflikte
23
Q

Erkläre die psychodynamischen Konflikte die zu einer Essstörung führen können:

A

Das Körper Ich kollidiert mit dem IDEAL ich –> veränderungen des Körpers in der Pubertät wie die Entwicklung des triebes werden abgelehtn. Weibliche Identität und Sexualität werden abgelehtn durch die Flucht in ein aketisches Ideal (geschlechtloses und bedürfnisloses Wesen)

Durch die Kontrolle über das Essen wird ein Gefühl von Unabhängigkeit der Umwelt und auch einer fürsorgenden Mutter gegenüber erlebt, welches bei Ablösungsproblemen kompensatorisch wirkt –> “man kann auch ohne essen “

Dazu gehörende Grundkonflikte sind:
 Autonomie-Abhängigkeitskonflikt (richtiges Maß
zwischen Bindung und Freiheit)
 Autarkie-Versorgungskonflikt (verleugnete
Versorgungsbedürfnisse)

24
Q

Wie Therapiert man Essstörungen?

A

Gewichtsnormalisierung
 in akuten Fällen mittels Magensonde
 Ansonsten Kontrollierte Gewichtszunahme im
psychotherapeutischen Rahmen (häufig mit Hilfe von „Gewichtsverträgen“) –> Wenn sie selber motiviert sind

Bei einem BMI < 17,5 sollte eine stationäre Aufnahme erfolgen

Therapiemotivation seitens der Patient*innen ist unabdingbar! –> Sonst trickst der Patient den Therapeuten aus

Vermittlung eines normalen Essverhaltens mittels Ernährungsberatung, regelmäßigem Kochen und Essen in der Gruppe –> Man sollt voll Stationär behandeln weil wenn es nur Tagesklinisch ist verfallen sie zuhause Abends unter dem psychischen Druck wieder in die Störung obwohl Tagsüber alles gut war

Behandlung körperlicher Folgen (z.B. Elektrolyt- und Flüssigkeitsausgleich)

Psychoedukation –> um aufrechterhaltende und rezidive Faktoren zu erkennen

Verbesserung der Selbstwertregulierung

Verbesserung der Emotionsregulation

Behandlung der Körperschemastörung –> wird oft im Spiegel gemacht

Verbesserung der Akzeptanz der Rolle als Frau

Miteinbeziehung des Umfeldes, da dieses oft mit zu den
aufrechterhaltenden Faktoren gehört

Psychopharmakologisch hat sich allein Fluoxetin (SSRI) zur Regulation der Heißhungerattacken bei der Bulimie bewährt. Sonst werden Psychopharmaka nur zur Behandlung komorbider Erkrankungen eingesetzt.

25
Q

Was ist eine Binge-eating-störung?

A

Wiederkehrende Episoden unkontrollierten
Überessens, in deren Verlauf die Betroffenen in begrenzter Zeit große Massen an Essen zu sich nehmen. Dieses als „Essanfall“ oder „Heißhungerattacke“ umschriebene Phänomen entzieht sich der Kontrolle der Betroffenen.

26
Q

Wodurch kommt es zum Binge-Eating?

A

Essanfälle werden eher durch Stress oder Langeweile als durch starken Hunger ausgelöst

27
Q

Wie hört der Binge-eating Anfall auf und was sind die Gefühle danach?

A

Essattacke wird erst durch massives Völlegefühl beendet.
Anschließend stellen sich massive Schuld- und
Schamgefühle ein, teilweise bis hin zur Depression

28
Q

Beschreibe das Teufelskreis Modell nach Hilbert und Tuschen Caffier: Essstörung

A

Essanfall in Momenten von Negativer Stimmung wo man die Diät nicht weiter führen kann
Negative Stimmung durch –> interpersonelle Probleme (Familie etc.) + Affektregulationsdefizite (Kann bestimmten Affekten nicht begegnen und nicht damit umgehen)

29
Q

Was ist das Ziel einer Therapie beim Binge Eating?

A

Ziel der Behandlung der Binge-Eating-Disorder ist nicht eine Gewichtsreduktion, sondern die Rückgewinnung der Kontrolle über das Essverhalten

30
Q

Definiere Adipositas und ab welchen BMI gilt man als Adipös?

A

Einlagerung von Fett in verschiedenen Teilen des
Körpers durch eine den Kalorienbedarf dauerhaft
übersteigende Kalorienzufuhr
–> Fettleibigkeit
–> BMI >30

31
Q

Was sind die Symptome von Adipositas?

A
  • Hohes Risiko für zahlreiche Folgeerkrankungen
    • Das Mortalitätsrisiko steigt mit dem Grad der Adipositas
    • Ein Bauchumfang ab 88cm bei Frauen und ab 102 cm bei
    Männern stellt ein erhöhtes Risiko und stellt oft einen besseren Indikator da, als der BMI
32
Q

Was ist die Ursache für Adipositas?

A
  • Es gibt eine genetische Komponente, die jedoch durch Modelllern-Vorgänge und durch den von Eltern geprägten Ersatz von Emotionen durch Nahrung verstärkt wird.
  • Essen ist häufig auch später Ersatz für fehlende emotionale Zuwendung und gleichzeitig Abwehr von Gefühlen der Leere und Depressivität
  • Durch die soziale Missachtung verstärkt sich meist der Wunsch nach oraler Befriedigung
  • Endokrine Störungen sind nur in 5 % der Fälle verantwortlich für das Übergewicht
  • Abzugrenzen sind arzneimittelinduzierte Adipositas (ca.2 %)