Vorlesung 5 Psychotherapeutische Verfahren 2 Flashcards

1
Q

Was ist Psychoanalyse (Idee, Ziel, Anspruch, Setting, Grundlage):

A

Idee: Psychische Störung entstehen wenn frühkindliche ungelöste Konflikte Reaktiviert werden die unbewusst sind und verdrängt wurden
○ Ungelöste Konflikte an die wir keine Erinnerung mehr haben da sie sehr früh eine Rolle gespielt haben
○ Später passiert etwas was diesen wunden punkt wieder aufgreift und das wieder hervorruft –> Beispielsweise: Verlustängste

  • Symptome entsprechen Lösungsversuchen bzw. misslungene Verarbeitungsversuche dieser Konflikte
  • Freuds Idee ist, dass wenn man den Hintergrund herausfindet dafür Worte finden kann, es Verbalisieren kann und dadurch SYMPTOME überflüssig werden

Ziel: Strebt Konfliktbearbeitung durch Konfliktbewältigung an und führt so zu einer Nachreifung der Persönlichkeit, die mit einer strukturellen und dauerhaften Umstrukturierung der Persönlichkeit verbunden ist.

Anspruch: Nicht nur die Symptome, sondern die Störung selbst zu behandeln. –> Die Symptome sind schließlich Lösungsversuche für die Störung –> Problem bearbeiten damit der Lösungsversuch überflüssig wird

Setting: Couch-Sessel –> Therapeut außerhalb vom Blickfeld des Patienten (dadurch offenere Kommunikation, man kommt nicht in Versuchung zu interpretieren was der Therapeut davon hält). Patient liegend = Entspannungszustand. Sehr Zeit intensiv.

Grundlage: Säuglingsforschung, Bindungstheorie, Neurowissenschaften

Grundlage:

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2
Q

Indikation für Psychoanalyse:

A
  • Bei chronifizierten Erkrankungen oder Erkrankungen ohne klaren Auslöser
  • Bei Patient*innen mit ausgeprägtem Leidensdruck, hoher
    Therapiemotivation und ausreichender Introspektionsfähigkeit
  • Beispiele: Neurotische Erkrankungen, Affektive Störungen, Persönlichkeitsstörungen
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3
Q

Modelle: Erkläre das Prinzip von Übertragung und Gegenübertragung:

A

Definition Übertragung: Jede wichtige zwischenmenschlichen
Beziehung ist durch Gefühle Gedanken, Erwartungen und Fantasien beeinflusst, die nicht allein aus der aktuellen Interaktion stammen, sondern vielmehr aus früheren wichtigen Beziehungen stammen und nun wiederholt werden. So können auch unbewusste Erwartungen an das Gegenüber gerichtet werden, die aus früheren Erfahrungen mit Bezugspersonen stammen.
–> Im Rahmen der Psychoanalyse bedeutet das, dass man genau beobachten sollte was für eine Übertragung zwischen Patient und Therapeut stattfindet (Gefühl sich öffnen zu können? Vertrauen zu können? ODER Angst verurteilt zu werden? Verachtet zu werden?) –> Gibt Indizien zu früheren Erfahrungen mit Personen

Definition Gegenübertragung: Die Gesamtheit aller emotionalen Reaktionen, die im Kontakt mit einer/m Patientin auf Seite der/des Therapeutin entstehen (Emotionen, Gedanken, Fantasien und Handlungsimpulse)
–> Bspw.: wenn man merkt das man den Patienten gerne hat (Fantasien etc.)
–> Handlungsimpulse (Patienten beim Weinen trösten wollen, oder Impuls zu sagen hör auf zu weinen)
–> WICHTIG = Impulse wahrnehmen, die genau der Patient auslöst
–> Therapeut hat eigene Übertragungen, und um das zu erkennen und zu trennen sollte man eine gute Analyse betreiben
–> Je klarer das ist, desto besser kann man Gegenübertragungen Beobachten (Was löst der Patient in mir aus? )

Therapeut sollte das erkennen und gezielt mit den beiden Prinzipien Arbeiten!

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4
Q

Widerstand

A
  • Behinderungen im Therapieprozess die das Erreichen des Therapieziels verhindern
  • Man muss sie Beobachten und aufklären (Geht etwas zu nahe, zu beängstigend, zu schwierig, ständiges zu spät kommen, unklares ausdrücken, abschweifen?)
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5
Q

Modelle: Erkläre das Strukturmodell der Seele Psychoanalyse

A

Es = Beinhaltet Triebimpulse –> Lustprinzip –> Viele Forderungen sind Unbewusst
- Starkes ES = genießt zu sehr und kann den Pflichten schlecht nachgehen

Ich = Entscheidungsinstanz nach dem Realitätsprinzip, verhandelt zwischen beiden –> Wie bekommt man beides befriedigt

Über-Ich = Moralische und Elterliche Instanz –> Unser gewissen, der Pflicht nachgehen
- Starkes Über-Ich = Probleme sich zu entspannen, kann das Leben nicht genießen

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6
Q

Modelle: Erkläre Abwehrmechanismen:

A

Abwehr:
-unbewusst durchgeführtes, selbsttäuschendes Verhalten mit dem Ziel des Schutzes des Selbstbildes
- Man möchte damit unangenehme Gefühle vermeiden und ein Bild erhalten was so nah wie möglich am IDEAL-ICH ist und weniger nah am tatsächlichem
-> Dadurch entstehen Verzerrungen wie man sich sieht
- jeder nutzt sie, ohne sie würde man auch psychisch krank werden

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7
Q

Nenne 3 Beispiele für Abwehrmechanismen:

A
  • Verdrängung (Unbeabsichtigter Ausschluss von
    Gedanken und Gefühlen aus dem Bewusstsein)
    -Spaltung (Undifferenziertes „nur gut“ vs. „nur böse“,
    Idealisierung und Entwertung)
  • Wendung gegen das Selbst (Aggressionen, die einer anderen Person gelten, werden stattdessen gegen sich selbst gerichtet)
    -Projektion
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8
Q

Erkläre die Methode der Psychoanalyse:

A
  • Liegend auf der Couch (Entspannend) sollen Patienten frei Assoziieren
  • Man soll also nicht über ein Spezifisches Thema sprechen sondern soll sagen was einen durch den Kopf geht
  • liefert Anhaltspunkte für die verborgenen Bedeutungen und die unbewussten Kräfte, die das Seelenleben bestimmen
  • Das unbewusste der Psyche soll dem ICH somit zugänglich gemacht werden
  • Konfliktbehaftete Beziehungserfahrungen werden von Patienten in der gegenwärtigen Therapeutischen Beziehung reinzeniert
  • Dabei werde infantile Gefühle im Rahmen der Übertragung auf die/ den Analytiker*in projiziert.

Kernelemente der Psychoanalyse:
 Widerstands- und
 Übertragungsanalyse

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9
Q

Definition “Freie Assoziation”:

A

Aufforderung, frei und möglichst ungehindert seine Fantasien, Einfälle, Gedanken zu folgen und diese zu äußern, auch wenn sie peinlich, unzusammenhängend oder unbedeutend erscheinen mögen

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10
Q

Ziel der Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie:

A

-bezieht sich auf nur einen inneren Konflikt
-Ziel: Symptomverringerung bzw. –auflösung und die Behandlung der zugrundeliegenden Störung
-aber keine Veränderung der Gesamtpersönlichkeitsstruktur wie in der Psychoanalyse

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11
Q

Indikation der Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie:

A

Bei Patient*innen, bei denen eine Umstrukturierung der
Persönlichkeit während der Behandlung nicht erforderlich oder
nicht möglich ist

Auch Patient*innen mit psychotischen Episoden können
profitieren (wenn sie Wahrnehmungsverzerrungen haben –> Kein Realitätsverlust abgleich)

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12
Q

Methode der Tiefenpsychologie?

A

Ähnelt der Psychoanalyse aber bezogen auf nur EINEN Konflikt

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13
Q

Was sind die Grundkonflikte der TP?

A

Autonomie vs. Abhängigkeit
Unterwerfung vs. Kontrolle
Versorgung vs. Autarkie
Selbstwertkonflikt
Ödipale Konflikte
Identitätskonflikt

*Beispiele in Notizen

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14
Q

Was ist das Krankheitsmodell der Verhaltenstherapie?

A

Psychische Störungen entstehen durch erlerntes Fehlverhalten im Umgang mit Belastungssituationen. Da Lernvorgänge reversibel sind, können „falsch“ gelernte Verhaltensweisen umgelernt werden

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15
Q

Ziel der Verhaltenstherapie:

A

Die Verhaltenstherapie befasst sich mit den auslösenden und Aufrechterhaltenden Faktoren einer Störung und ist ziel- und handlungsorientiert. Die aktive Ausbildung und Förderung menschlicher und sozialer Handlungsfähigkeit steht hier im Fokus. (Nicht das „Warum?“)
–> Es geht also darum Verhalten umzulernen

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16
Q

Indikation für Verhaltenstherapie:

A

Sehr hohe Erfolgsquoten in der Symptomreduktion
insbesondere bei Patientinnen mit
 Phobien
 Angst- und Panikstörungen
 Zwangsstörungen
 Essstörungen
 Depressive Erkrankungen
Voraussetzung ist ein abgrenzbares Problemverhalten (sollte Wissen das sein Verhalten und seine Gedankenwelt so nicht zu seiner Persönlichkeit gehören)
der/des Patient
in und Bereitschaft zur Kooperation („Hausaufgaben“, „Tagebücher“, etc.)

17
Q

Was sind die 4 Modelle der Verhaltenstherapie?

A
  • Klassische Konditionierung
  • Operante Konditionierung
  • SORKC Modell
  • Modelllernen
18
Q

Nenne die 4 Prinzipien der Operanten Konditionierung:

A

Positive Verstärkung –> Hinzufügen eines Positiven Reizes
Negative Verstärkung –> Entfernen eines Negativen Reizes
Positive Bestrafung –> Hinzufügen eines Negativen Reizes
Negative Bestrafung –> Entfernen eines Positiven Reizes

19
Q

Wofür nutzt man das SORKC Modell?

A

Dient der Erläuterung des Menschlichen Verhaltens (vorausgehende, begleitende und nachfolgende Bedingungen) und ist für die Diagnostik und aktuelle Verhaltensanalyse grundlegend
–>Was passiert unmittelbar vor dem Verhalten, was während dessen, was unmittelbar danach (wichtig für Modelle der Operanten Konditionierung)
–> Es wird oft in der Therapie genutzt um zu schauen was wann passiert

20
Q

Wofür stehen die einzelnen Buchstaben des SORKC Modells und gebe wenn möglich ein Beispiel:

A
  • Situation, die dem problematischen Verhalten vorausgeht
  • Organismusvariablen (körperliche Erkrankungen, Grundüberzeugungen, etc.)
  • Reaktion; Beschreibung der Reaktion
  • Kontingenz; Beschreibung des Verstärkungsmusters auf
    das jeweilige Verhalten
  • Consequences
21
Q

Welche Methode der Verhaltenstherapie wurde erläutert? Erkläre die Methode.

A

Techniken der Stimuluskontrolle und Angstbewältigung:
- Eine Angstreaktion wird erlernt durch eine Negative Verstärkung
- Angstsituation = Angstreaktion = Vermeidungsverhalten
- Die negative Verstärkung führt zu einer Stabilisierung der Angstreaktion (funktioniert ja) = Teufelskreis
- Teufelskreis muss durchbrochen werden –> Löschung der Konditionierten Angstreaktion und Gegenkonditionierung von Entspannung ins der Angstsituation (Nutzen der Situation)
- WICHTIG: Prinzip der reziproken Hemmung –> Angst und Entspannung können nicht gleichzeitig besteht –> Wenn man sich also Entspannen kann hat man keine Angst

22
Q

Nenne 3 Beispiele der Stimuluskontrolle und Angstbewältigung:

A
  • Systematische Desensibilisierung
  • Flooding
  • Strategien der Selbstkontrolle

*Detaillierter in Folien

23
Q

Was ist das Prinzip der Systemischen Therapie?

A

Prinzip: Analyse der gegenwärtigen Beziehungen im System

24
Q

Was ist das Krankheitsmodell der Systemischen Therapie?

A

Jedes Individuum wird als Teil eines Systems verstanden,
welches sein Verhalten prägt (Familie, Partnerschaft, Schule,
Uni, Arbeit, Freundeskreis,…)
Heutige Annahme:
 Ein Problem erzeugt ein Problemsystem
 Fokus: Bedeutung des Problems für die darin verstrickten
Personen

25
Q

Ziel der Systemischen Therapie:

A

Konkrete Veränderungen familiärer Strukturen und Interaktionsmuster, um besseres Zusammenleben zu ermöglichen und Symptome einzelner Familienmitglieder überflüssig zu machen

26
Q

Methodik der Systemischen Therapie:

A
  • Zirkuläre Fragen
  • Paradoxe Intervention –> Man bekommt einen anderen Blick auf das Problemverhalten und ein besseres Verständnis dafür
  • Lösungsorientierte Methoden –> Wunderfrage
  • Reflecting Team –> 2 Therapeuten leiten Sitzung gemeinsam, danach unterhalten sie sich in Gegenwart der Familie über ihre subjektiven eindrücke der Sitzung –> Dadurch neue Perspektive + Sie sollten nachfragen wie es empfunden wurde die Eindrücke zu hören
  • Genogrammarbeit = Ziel: Symbolisch Visuelle Darstellung eines Familiensystems –> Welche Muster wiederholen sich möglicherweise auch über Generationsgrenzen hinweg?
    –> Kann man auch gemeinsam mit dem Patienten machen damit diese ein besseres Verständnis für ihr Familiensystem bekommen