VL5: Ziele und Handlungsregulation Flashcards
Def. Ziele
- kognitive Repräsentationen erwünschter Zustände
- Ziele konkreter als Wünsche, haben Intention
- hierarchische Struktur (Ziel Subziele Mittel) (Multifinalität, Äquifinalität)
Wie werden Ziele repräsentiert? (Wo zu sehen ?)
- allg. persönliche Ziele (Identität, Gestaltung Entwichlungsprozesse, Bewältigung Lebenskrisen)
- Ziele in allgemeiner Lebensgestaltung (Lebensform, Partner, Reichtum, Normen etc)
- implizite Motive wirksam bei Zielsetzung (antizipierte Affekte)
- Wohlbefinden bei Zielannäherung
Qualität der Zielsetzung - Faktoren
1) Schwierigkeit: Zieldiskrepanz, Realisierbarkeit je nach Kontext, Passung zu eigenen Fähigkeiten)
2) Spezifität und Teilziele (als unmittelbare Rückmeldung über Fortschritte)
3) Zielbindung (Verbindlichkeit, commitment): subjektive Bedeutung
4) Anstrengungsmobilisierung und Selbstwirksamkeit (self-efficacy): Selbstkonzept, “Packe ich das ?”
Probleme bei Zielsetzung
- Selbstbild
- Warten auf Ziele, für die man nichts machen muss
- Ziele, die extra zu hoch gestellt sind, sodass man sie nicht erreichen kann (bequem)
- sich keine Ziele setzen
Ziele haben zwei zugrundeliegende Prozesse - welche ?
Zielsetzung (Motivation) und Zielrealisierung (Volition)
Rubikon-Modell der Handlungsphasen
Annahme: zeitlicher Ablauf einer Handlung in 4 Phasen, die charakteristische Gedanken und Resultate enthalten
1) Prä-dezisionale Phase, motivational (Was)
2) Prä-aktionale Phase, volitional (Wie)
3) Aktionale Phase, volitional (Wie)
4) Post-aktionale Phase, motivational (Was)
Prä-dezisionale Phase des Rubikon-Modells
- erste Phase
- Gedanken: Abwägung verschiedener Handlungsalternativen
- Resultat: Fazit-Tendenz (Intentionsbildung)
- > von hier zur prä-aktionalen Phase bedarf es, den Rubikon zu überqueren (vom Denken zum Tun)
Prä-aktionale Phase des Rubikon-Modells
- zweite Phase
- Gedanken: konkrete Umsetzungsmöglichkeiten
- Resultat: Fiat-Tendenz (Handlungsplan)(Intentionsinitiierung)
Aktionale Phase des Rubikon-Modells
- dritte Phase
- Gedanken: Ausführung der Handlung, Beseitigung von Hindernissen
- Resultat: Abschluss oder Abbruch der Handlung (Intentionsdeaktivierung)
Post-aktionale Phase des Rubikon-Modells
- Gedanken: Vergleich von Ziel und Ergebnis; Bewertung
- Resultat: Neubewertung von Erwartung und Wert
- > hier wird entschieden, ob es nochmal zur prä-dezisionalen Phase kommt (Kreislauf aufgrund von Neubewertung)
Handlungs- und Lageorientierung
-unterschiedliche momentane Zustände: Handlungsorientierung (flexible Aktivitäten zur Verringerung der Ist-Soll-Diskrepanz), Lageorientierung (fixierte Gedanken zu vergangener, gegenwärtiger, zukünftiger Lage ->hinderlich für erfolgreiche Realisierung)
oder
-als stabile Disposition: entscheidungsbezogen, ausführungsbezogen (Ausdauer, Konzentration), misserfolgsbezogen
Mögliche negative Folgen einer Lageorientierung
-gelernte Hilflosigkeit und Depression
Wie Messung durch Handlungs- und Lageorientierung ?
Durch Handlungskontrollfragebogen
Gelernte Hilflosigkeit bei Menschen (Seligman, 1975)
- Erwartung, jetzige und zukünftige Ereignisse nicht kontrollieren zu können aufgrund von Misserfolgen vergangener Ereignisse
- Motivationale, kognitive und emotionale Defizite