VL12: Emotionspsychologie: Anwendungsaspekte Flashcards

1
Q

Täuschung von Emotionen (falsche Emotionen) und Undichtigkeit

A
  • Emotionen werden in einem Kanal gesendet (Enkodierung, Dekodierung)
  • Manipulation eines Kanals ist zur Täuschung nötig
  • Je schwieriger es ist, einen Kanal zu kontrollieren (d.h. eine Emotion vorzutäuschen/zu verheimlichen), desto höher seine Undichtigkeit
  • > Mimik > Körper > Stimmlage > Muskelbewegungen > Harmonie zwischen Kanälen
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2
Q

Duchénne-Lächeln

A
  • echtes Lächeln

- Mundwinkel und Augenwinkel hoch beim Lächeln

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3
Q

Non-Duchénne-Lächeln

A
  • falsches/soziales Lächeln
  • auch “PanAm-“ oder “Botox-Lächeln” genannt
  • nur Mundwinkel hoch
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4
Q

Erkennen von Lügen/falschen Emotionen

A
  • für Laien schwierig; bessere Leistung, wenn direkter Vergleich zwischen ehrlich und unehrlich möglich ist
  • Spezialisten (CIA-Agenten zB) bessere Leistung
  • Beachten von micromomentary expression kann erlernt werden, dann sehr gute Leistung
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5
Q

Experiment: Falsche Emotionen (Ekman et al., 1991): ehrliche vs unehrliche Beschreibung von einem Film

A
  • Stichprobe: Krankenschwesterschülerinnen
  • Aufgabe: ehrliche vs unehrliche Beschreibung von Film mit OPs, Amputationem, Verbrennungen
  • Befund: in allen Kanälen Hinweise auf Täuschung, v.a. maskierendes Lächeln, höhere Stimmlage, Gestikeinschränkung
  • > für Laien schwierig, erfolgreich zu lügen
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6
Q

Polygraph als Lügendetektor ?

A
  • misst nur physiologische Erregung (arousal) (physiolog. Parameter)
  • Ergebnisse abhängig von Art der Befragung
  • > CQT (Control-Question-Test; Raskin, 1978)(Hypothese: Unschuldige reagieren stärker auf Kontrollfragen; Schuldige stärker auf Experimentalfragen)
  • > GKT (Guilty-Knowledge-Test; Lykken, 1981)(Fragen zu Details, die nur Schuldige Wissen können)
  • Evaluation: hohe Erkennensraten und hohe Fehlerraten (Wahheit als falsch eingestuft)
  • > in DE nicht als Beweismittel erlaubt
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7
Q

Emotion: Relevanz bei psychopathologischen Erscheinungen (psych. Krankheiten/Eigenschaften)

A

Emotion als

1) Ursache: emot. Reaktivität, Defizite in Regulation
2) Diagnostik: gut 50% aller psych. Störungen haben “Leiden”(Emotion) als Symptom
3) Intervention (Therapie)

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8
Q

Systematik der Psychopathologie emotionaler Störungen (Gross und Jazaieri, 2014) mit Beispielen

A

Unangepasste Intensität:

  • zu hoch: Angststörung
  • zu niedrig: antisoziale Persönlichkeitsstörung
  • beides: Depression

Unangepasste Dauer:

  • zu lang: Phobien
  • zu kurz: PTSD
  • beides: Borderline

Unangepasste Häufigkeit:

  • zu häufig: Impulsivität
  • zu selten: Depression
  • beides: Autismus-Spektrum

Unangepasste Art der Emotion:
-zB Schizophrenie

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9
Q

Probleme der Emotionsregulation (Gross und Jazaieri, 2014) (psycholog. Störungen, klinische Psychologie) + Beispielserkrankungen

A

In

1) Wahrnehmung:
- zu sensibel: Panikstörung
- zu wenig sensibel: Alexithymie; Bulima nervosa

2) Ziele
- problematisches Abwägen von kurz- und langfristigen Zielen
- Bsp.: bipolare Störung 1 (“Manie”)

3) Strategien
- Merkmale, die problematisch sein können: Effektivität, Ressourcen, Intensität von Emotionen
- problematische Wahl: Bsp. Agoraphobie (Angst vor großen, freien Flächen): Vermeidung hat keinen therapeutischen Zweck
- problematische Umsetzung: zB ADHS: Umsetzung schwierig aufgrund mangelnder Konzentration

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10
Q

Möglichkeit zur Messung von Depression

A

-Beck-Depressions-Inventar (BDI) (Rating von Aussagen)

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11
Q

Alexithymie (Gefühlsblindheit,-kälte)

A

Drei-Faktoren-Modell (klassisch)

1) Schwierigkeit, eigene Gefühle zu identifizieren
2) Schwierigkeit, eigene Gefühle zu beschreiben
3) externaler Denkstil

  • Messung durch Toronto Alexithymia Scale (TAS-20) (Bagby et al., 1994; Popp et al., 2008)
  • > zufrieden stellende Reliabilität
  • > Korrelationen von Alexithymie mit Depressivität und Neurotizismus
  • > verstärkter Bericht negativer Gefühle bei Alexithymie
  • Evaluation des klassischen Drei-Faktoren-Modells: hohe Korrelation zwischen 1) und 2) ->vllt. dasselbe ? + keine Korrelation mit 3)
  • ->neues Modell

Alternatives Drei-Faktoren-Modell:

1) Schwierigkeit, eigenes Gefühl zu identifizieren und zu beschreiben
2) externaler Denkstil
3) Wichtigkeit emotionaler Introspektion gering

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12
Q

Emotionspsychologie in Arbeits- und Organisationspsychologie

A
  • emotionsrelevante Bereiche (Arbeitsprozesse,-ergebnisse, soziale Interaktionen)
  • Arbeitszufriedenheit und Arbeitsleistung (laut Metaanalyse von Six und Eckes (1991) moderate Korrelation)
  • Arbeitsklima und commitment (Bindung/Identifikation)
  • Emotionsarbeit=Emotionsregulation im beruflichen Kontext (zB Polizei, Arzt, Therapeut, Stewardess)
  • mögliche Ergebnisse der Emotionsarbeit (Zapf, 2002):
    1) automatisierte Emotionsregulation
    2) surface-acting (oberflächlich)
    3) deep-acting (Absicht ist da)
    4) Emotionale Devianz
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13
Q

Emotionspsychologie in pädagogischer Psychologie

A

-Kompetenz, Motivation, Aktivierungspotential (Spaß am Lernen zB)

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14
Q

Emotionspsychologie in Konsumentenpsychologie

A
  • Produktgestaltung (“emotional design”)

- Image und Werbung: evaluatives Konditionieren

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