VL 9 - Komplexere Stressmodelle Teil I: Die kognitiv-transaktionale Stresstheorie Flashcards

1
Q

Von wem ist die Kognitiv-transaktionale Stresstheorie?

A

Lazarus & Folkman (1986, 1987)

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2
Q

Wie wird Stress nach der kognitiv-transaktionalen Stresstheorie definiert?

A

Psychologischer Stress bezeichnet eine Beziehung mit der Umwelt,

die vom Individuum im Hinblick auf sein Wohlergehen als bedeutsam bewertet wird,

aber zugleich Anforderungen an das Individuum stellt, die dessen Bewältigungsmöglichkeiten beanspruchen oder überfordern.

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3
Q

Was sind die zentralen Elemente der Kognitiv-transaktionalen Stresstheorie?

A
  • zentral: kognitive Bewertungen (cognitive appraisals)
    –- Primärbewertungen (Situationsbewertungen; primary appraisals)
    –- Sekundärbewertungen (Ressourcenbewertungen; secondary appraisals)
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4
Q

Welche Fragen stellt man sich bei der Primärbewertungen (primary appraisals) ?

-> Anhand welcher Charakteristiken?

Kognitiv-transaktionale Stresstheorie

A

-> Relevanz für das Wohlbefinden?

-> What is at stake?

Beurteilung anhand verschiedener Charakteristiken die die
- Vorhersagbarkeit,
- Kontrollierbarkeit und
- zeitliche Erstreckung der Reizgegebenheiten betreffen

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5
Q

Wie findet die Primärbewertung / Situationsbewertung statt?

Kognitiv-transaktionale Stresstheorie

A
  1. Zielrelevant?
  2. Günstig oder Bedrohlich / Belastend? -> Wenn negativ -> Weiter verarbeiten
    .
    -> Wenn nicht Zielrelevant -> Neutral

ohne kognitiven Zugang zu allen relevanten Informationen oder ohne dass bewusst über das Ereignis nachgedacht wird.

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6
Q

Welche Möglichkeiten gibt es wenn Situation / Stimulus zielrelevant und bedrohlich/belastend?

Kognitiv-transaktionale Stresstheorie

A
  1. Schaden/Verlust
  2. Bedrohung
  3. Herausforderung
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7
Q

Sekundärbewertung (secondary appraisal) = Ressourcenbewertung

Kognitiv-transaktionale Stresstheorie

A
  • Welche Ressourcen sind da zum Bewältigen?
  • Reichen die Ressourcen?
  • Ressourcen: z.B. Verfügbarkeit eines sozialen Netzwerks, Geld, Gesundheit, Optimismus, Selbstwirksamkeit

Bewertung auf eine bewusste Überprüfung und Anpassung der primären Bewertung, die aufgrund von zusätzlichen Informationen, rationalem Denken und kognitiven Prozessen erfolgt.

Die sekundäre Bewertung kann helfen, eine klarere und realistischere Perspektive auf das Ereignis zu gewinnen und eine bessere Bewältigung zu ermöglichen

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8
Q

Was ist bei der Betrachtung von Primär- und Sekundärbewertung wichtig?

Kognitiv-transaktionale Stresstheorie

A
  • Bewertungsformen müssen nicht unbedingt nacheinander ablaufen
  • meistens parallel zueinander
  • nicht unabhängig voneinander
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9
Q

Wie entsteht Stress?
-> Was sagt Lazerus dazu?

Kognitiv-transaktionale Stresstheorie

A

aus Primär- und Sekundärbewertung:
Abgleich zwischen Situationsanforderungen und Ressourcen

-> Stress entsteht, wenn
- Bewältigung als unsicher eingeschätzt wird und
- negative Konsequenzen zu erwarten sind,
- wenn die Situation nicht bewältigt wird

-> „Stress is a postappraisal state“ (Lazarus)

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10
Q

Ist das empfinden abhängig von der Bewertung?

A

Je nach Bewertung -> unterschiedliche Emotionen als Folge:
* Bedrohungsbewertungen -> z.B. Angst, Furcht
* Schaden oder Verlust -> z.B. Traurigkeit, Ärger
* Herausforderung -> z.B. auch Anteile positiven Affekts

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11
Q

Gibt es noch weitere Bewertungsformen?

Kognitiv-transaktionale Stresstheorie

A

Neubewertung (re-appraisal) nach subjektiv wahrgenommener Veränderung der Situation (Umweltvariablen) oder als Ergebnis von Bewältigungsprozessen

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12
Q

Wie sieht die Kognitiv-transaktionale Stresstheorie als Graphik aus?

A

Beachte die zwei Mediatoren
1. Ressourcen (Grüner Kasten) - Teil der Bewertung
2. Coping (Blauer Kasten)

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13
Q

Was ist der Prozess des Coping in der kognitiv-transaktionalen Stresstheorie?
-> Zwei Punkte - Allgemein

A
  • Prozess, die Diskrepanz zwischen Anforderung und Ressourcen zu managen.
  • Anhaltender Prozess der Wahrnehmung und Bewertung der Situation (appraisal and reappraisal) (not static)
    .
  • Ändert den Stress verursachenden Umstand (problemorientierte Bewältigung)
    .
    ODER
    .
  • reguliert die emotionale Reaktion darauf (emotionsorientierte Bewältigung)
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14
Q

Gibt es empirische Forschung zu der kognitiv-transaktionalen Stresstheorie?

A
  • relativ wenig Forschung zu den Bewertungen
  • hauptsächlich wird Bewältigung/Coping untersucht
  • meist korrelative Studien
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15
Q

Gibt es Kritik an der kognitiv-transaktionalen Stresstheorie?

A
  • Hauptkritikpunkt: Bewertungsprozesse zu stark konfundiert
    -> Lazarus und Folkman (1987) sagen selbst, dass Primär- und Sekundärbewertung ohne einander nicht funktionieren
  • Bislang kein strenger experimenteller Test der Theorie (wg. Komplexität, Dynamik)
  • Keine zufriedenstellenden Messinstrumente für die Bewertungsvorgänge
  • kritisiert vor allem zentrale Stellung der subjektiven Sichtweise eines Individuums bei der Definition von Stress
    – Schwerpunkt auf subjektiver Sichtweise: unmöglich, Stressor von der emotionalen Reaktion darauf zu trennen
    – Evtl. bleiben Bewältigungsvorgänge unbemerkt, wenn Bewältigung erfolgreich
    .
  • Homöostase als Endpunkt einer erfolgreichen Bewältigung als Grundannahme des transaktionalen Modells
    -> Wiederspricht Streben nach Wachstum in belastungsfreier Zeit
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