VL 5 - Die Intentions-Verhaltenslücke und Versuche ihrer Überbrückung Flashcards

1
Q

Was ist die Bedeutung von Zielintentionen?

A

Zielintentionen sind wichtige Voraussetzungen für eine Verhaltensänderung.

Aber: Meta-Analysen zum Intentions-Verhaltens-Zusammenhang finden keine allzu großen Zusammenhänge zwischen Intentionen und Verhalten

-> d.h. Zielintentionen alleine reichen für eine erfolgreiche Verhaltensänderung nicht aus

-> Intentions-Verhaltens-Lücke

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2
Q

Wie kann man die Intentions-Verhaltens-Beziehung Graphisch darstellen?

Wie nennen sich die Verschiedenen Typen?

A

Orbell & Sheeran, 1998

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3
Q

Was kann mit hilfe der traditionallen gesundheitspsychologischen Modellen nur schlecht unterschieden werden?

Was wäre eine bessere Betrachtungsweise?

A

Unterscheidung von Mustern der Intentions-Verhaltens- Konsistenz

  • Mit der Hilfe von traditionellen gesundheitspsychologischen Modellen (TPB, PMT, SCT) können inclined actors nur schlecht von den inclined abstainers unterschieden werden:
  • inclined abstainers unterscheiden sich in ihrer Motivation nicht von inclined actors.

-> Das Problem ist also nicht motivationaler, sondern volitionaler Art

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4
Q

Welches Model beschreibt den Zusammenhang von Motivation, Rubikon und Volition?

Wie sieht dieses graphisch aus?

A
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5
Q

Woher kommt der Begriff Rubikon?

A

«49 v. Chr. überschritt Gaius Iulius Caesar das Flüsschen Rubikon (Italien), das damals die natürliche Grenze zwischen Italien und der Provinz Gallia Cisalpina bildete. Diese Überquerung bedeutete einen Bürgerkrieg.

“Den Rubikon überschreiten” steht als Ausdruck dafür, sich unwiderruflich auf eine riskante Handlung einzulassen […].»

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6
Q

Was ist laut dem Rubikonmodel der handlungsphasen wichtig für die Vorhersage der Veränderung gesundheitsrelevantem Verhalten?

  • Was ist vor und was nach dem Rubikon?
  • was muss mit einbezogen werden?
A
  • Intention ist gut, reicht aber nicht aus.
  • Was nun?

-> Trennung zwischen motivationaler (vor dem Rubikon) und volitionaler Phase (nach dem Rubikon) und Einbezug volitionaler Konstrukte

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7
Q

Was ist das health Action Prozess Model?

A

(HAPA; dt: Prozessmodell gesundheitlichen Handelns; z.B. Schwarzer, 1992, 2008)

  • Hybridmodell zur Vorhersage gesundheitsrelevanter Verhaltensänderung
  • Denn:
    – Nutzung als kontinuierliches Modell bei Verhaltensvorhersage
    – Nutzung als Stadienmodell bei Interventionen zur Verhaltensänderung (2-3 Stadien)
    .
  • Anleihen aus verschiedenen Theorien der Verhaltensänderung:
    – Rubikonmodell der Handlungsphasen (Heckhausen, 1989)
    – Sozial-kognitive Theorie (Bandura, 1997)
    – Health Belief Model (Rosenstock, 1966; Becker, 1974)
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8
Q

Hapa Model

Wie sieht das Health Action process Model Graphisch aus?

A
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9
Q

Hapa Model

Beispiele für HAPA Messinstrumente: Die Selbstwirksamkeiten - Welche gibt es und was bedeuten sie?

A

Self-Efficacy

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10
Q

Hapa Model

Welche Formen von Planung gibt es in dem HAPA Modell?

A

Ausführungsplanung oder Handlungsplanung (action planning; implementation intentions) und Bewältigungsplanung (coping planning)

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11
Q

Hapa Model

Was ist die Ausführungsplanung?

A
  • Zielintentionen in Handeln übersetzen
  • Formuliert mit “Wenn.., dann..” Struktur

implementation intentions - Wenn-dann Struktur:
„Wenn Situation Y auftritt, werde ich Handlung Z ausführen.”

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12
Q

Hapa Model

Wozu führen Implementation Intentions?

A

„Implementation Intentions are hypothesized to cause the mental representation of the anticipated situation […] to
become highly activated and thus easily accessible.“ (Gollwitzer)

Ausführungspläne/Implementation Intentions schaffen
Situations-Verhaltens-Kontingenzen

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13
Q

Hapa Model

Was ist der unterschied zwischen Ausführungsplänen und Zielintentionen?

An einem Beispiel

A

Ausführungspläne:
„Wenn Situation Y auftritt, werde ich Handlung Z ausführen.”

Zielintentionen:
„Ich will den gewünschten Zustand X erreichen”
Beispiel: „Ich will regelmäßig sportlich aktiv sein.“

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14
Q

Hapa Model

Was ist der Mehrwert von Ausführungsplanung bei der Gesundheitsverhaltensänderung?

A
  • Personen mit Ausführungsplänen handeln schneller und häufiger im Sinne ihrer Zielintentionen
    .
  • Über verschiedene Verhaltensweisen und verschiedene Populationen hinweg gezeigt
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15
Q

Hapa Model

Was ist die Bewältigungsplanung?

(Coping planing)

Wodurch Kennzeichnet sich erfolgreiches coping planing?

A
  • Zielintentionen werden gegen Hindernisse abgeschirmt
    .
  • auch bei Bewältigungsplanung werden Situations-Verhaltens- Kontingenzen geschaffen
  • konkrete Bewältigungshandlungen stehen in den persönlichen „Risikosituationen“ zur Verfügung
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16
Q

Hapa Model

Nenne eine Beispiel für Bewältigungsplanung

A

Wenn es regnet, während ich eigentlich joggen möchte, dann gehe ich einfach schwimmen.”

17
Q

Hapa Model

Wie definiert sich Handlungskontrolle in dem Hapa Modell?

A
  • Handlungskontrolle enthält drei Subfacetten
    .
  • Bewustsein der eigenen Standards
    –„Was ist mein Ziel?“
    – Voraussetzung für den erfolgreichen Vergleich von tatsächlichem mit intendiertem Verhalten
  • Selbstbeobachtung / Self-Monitoring
    – „Was mache ich tatsächlich?“
    – Voraussetzung für den erfolgreichen Vergleich von tatsächlichen mit intendierten Verhalten
  • Regulationsbemühungen
    – wenn Diskrepanz zwischen tatsächlichem und intendiertem Verhalten:
    -> Anstrengung zur Verringerung dieser Diskrepanz
18
Q

Gibt es empirische Befunde zur Wirksamkeit von Handlungskontrolle?

|HAPA

A
  • Ergebnisse aus quer- und längsschnittlichen, korrelativen Studien: Handlungskontrolle als wichtiger Prädiktor für Verhaltensänderung
  • Ergebnisse aus randomisierten kontrollierten Interventionsstudien: Handlungskontrolle effektiv in der
    Steigerung der Verhaltensänderung
19
Q

Bewertung des HAPA Models und Implikationen?

-> Welche Faktoren helfen besonders?

Was hat das mit der Intentions-Verhaltens-Lücke zu tun?

A
  • HAPA bildet einen guten Rahmen zur Untersuchung der Effektivität (auch) volitionaler Selbstregulationsstrategien auf die Verhaltensänderung
    .
  • Postintentionale / volitionale Konstrukte
  • Ausführungs- und Bewältigungsplanung,
  • Handlungskontrolle und
  • volitionale Selbstwirksamkeitserwartungen
    .
    -> können die Intentions- Verhaltens-Lücke verringern

ABER: Einmalige Ausführungsplanungsinterventionen zeigen kaum Langzeiteffekte, Kombination mit anderen volitionalen Strategien (z.B. Bewältigungsplanung, Handlungskontrolle) wichtig.

20
Q

Gibt es Kritik am HAPA?

A
  • Hybridmodell: Möglich?
  • Verletzt Sparsamkeitsprinzip
  • Risikowahrnehmung kann vernachlässigt werden
  • Einige Konstrukte zeigen starke empirische
    Überlappungen (z.B. verschiedene stadienspezifische Selbstwirksamkeitserwartungen)
  • Effekte des HAPA in Meta-Analysen schwer feststellbar, weil je unterschiedliche Ausschnitte bzw. Versionen des Modells in empirischen Studien überprüft