VL 3 - Theoretische Modelle der Gesundheitsverhaltensänderung: Ein Überblick Flashcards

1
Q

Was ist Gesundheitsverhalten?

2 Punkte

A
  • Präventive Lebensweise, die Schäden fernhält, die Fitness fördert, die Lebenserwartung verlängern kann
  • Gesundheitsverhalten als Oberbegriff für gesundheitsförderndes und für riskantes Handeln (bspw. die Unterlassung desselben)
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2
Q

Wodurch ist das Vorgehen der Gesundheitspsychologie gekennzeichnet?

A
  • Theoriebasiertes Vorgehen bei der Identifikation von Faktoren, die bei der Gesundheitsverhaltensänderung eine Rolle spielen.
  • Entwicklung theoriebasierter Interventionen.
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3
Q

Warum brauchen wir Theoriebasiertes Vorgehen?

3 Punkte

A
  1. Reduziert Anzahl möglicher Variablen, Mechanismen
    - Mediatoren, Moderatoren, Kriterien
    - Erleichtert den Forschungsprozess
  2. Erklärungen, warum Interventionen wirksam
    - Erklärt die Kausalprozesse
    - Erfassung der Wichtigkeit der Variablen in der Praxis
  3. Gemeinsame Sprache und gemeinsame methodische Herangehensweise über verschiedene Studien hinweg
    - Erlaubt die Kumulierung von Ergebnissen und den Aufbau darauf in verschiedenen Bereichen
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3
Q

Welche unterteilung der Theorien der Gesundheitsverhaltensänderung gibt es?

A
  • kontinuierliche Prädiktionsmodelle
  • dynamische Stadienmodelle
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4
Q

Was sind die Annahmen kontinuierlicher Modelle?

3p

A
  • Veränderung des Gesundheitsverhaltens = kontinuierlicher Prozess
  • Je günstiger die theoriespezifischen Konstrukte ausgeprägt, desto höher die Wahrscheinlichkeit für das Gesundheitsverhalten
  • Personen haben je nach Ausprägung auf den Konstrukten bestimmte Verhaltenswahrscheinlichkeit
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5
Q

Kontinuierliche Modelle: Interventionen

-> Was wird erwartet bzw. was soll erhöht werden?
-> Wie sehen interventionen aus?

A
  • Verhaltenswahrscheinlichkeit erhöhen
  • Für alle Personen werden die gleichen Konstrukte als gleich wichtig bei der Intervention erachtet
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6
Q

Was kann man daraus schließen, dass für alle Personen die gleichen Konstrukte als gleich wichtig bei der Intervention erachtet werden?
-> Was bedeutet das wenn man bestimmte Konstrukte im Auge hat?

A

Alle erhalten die gleiche Intervention, mit Strategien zur Förderung der gleichen Konstrukte (1 Size Fits All Interventionen)

Beispiel: Förderung positiven Einstellung -> alle Personen: höhere Verhaltenswahrscheinlichkeit

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7
Q

Was sind Beispiele für kontinuierliche Prädiktionsmodelle?

A
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8
Q

Kontinuierliche Modelle: Health Belief Model

A
  • Wurde in den 50er/60er Jahren entwickelt
  • Ausgangspunkt: soziodemographischer Gradient bei Gesundheitsverhalten (bspw. Rauchen)
  • Suche nach veränderbaren, verhaltensnahen Faktoren, die das Gesundheitsverhalten beeinflussen
    -> Kognitionen!
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8
Q

Was ist die Grundannahme des Health Belief Models?

A

Wahrscheinlichkeit einer Verhaltensänderung steigt mit dem Grad der wahrgenommenen Gesundheitsbedrohung und dem Ausmaß der wahrgenommenen Wirksamkeit der Verhaltensänderung an

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9
Q

Woraus setzt sich die wahrgenommene Gesundheitsbedrohung bei dem Health Belief Model zusammen?

A

wahrgenommenen Gesundheitsbedrohung = subjektive Vulnerabilität und Schweregrad einer Krankheit

  • Vulnerabilität = Überzeugung über die eigene Anfälligkeit für eine Erkrankung
  • Schweregrad einer Krankheit = Einschätzung der Schwere der Konsequenzen einer Erkrankung
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10
Q

Woraus setzt sich die wirksamkeit der Gegenmaßnahme bei dem Health Belief Model zusammen?

A

Wirksamkeit der Gegenmaßnahme = subjektive Nutzen und Kosten einer Verhaltensänderungsmaßnahme

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11
Q

Wann ist also eine Gesundheitsintervention nach dem Health Belief Model am wirksamsten?

A
  • Hohe wahrgenommene Gesundheitsbedrohung und
  • hohe Wirksamkeitseinschätzung

führen nach Annahmen des ursprünglichen Modells zur Aufnahme des Gesundheitsverhaltens.

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12
Q

Wurde das Health Belief Model noch angepasst?

A
  • Ja: revidierte Version des HBM (z.B. Becker, 1974)
  • Gesundheitsmotivation = Bereitschaft, sich um gesundheitliche Fragen zu kümmern
  • situative Faktoren: Hinweisreize (engl.: cues to action)
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13
Q

Wie sieht die Graphische Darstellung des Health Belief Models aus?

A
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14
Q

Gibt es kritik an dem Health Beliefe Model?

A

Kritik am Modell (nach Abraham & Sheeran, 2015):

  1. Keine Kombinationsregel der einzelnen Faktoren der Gesundheitsbedrohung und der Wirksamkeit der Gegenmaßnahme
  2. Grundannahme, dass die wahrgenommene Gesundheitsbedrohung und die wahrgenommene Wirksamkeit eines Gesundheitsverhaltens ausreichen, um eine Verhaltensänderung zu bewirken -> empirisch widerlegt
  3. Intention, die in den meisten anderen Modellen des Gesundheitsverhaltens als wichtigster Prädiktor des Verhaltens enthalten ist, nicht im HBM integriert

Fazit: Health Belief Model hat viel Forschung angeregt, bleibt aber in seiner Vorhersageleistung für die Verhaltensänderung hinter neueren Modellen zurück.

15
Q

Was sind die Annahmen von Stadienmodellen?

A
  • Veränderung des Gesundheitsverhaltens über zeitlich geordnete Sequenz diskreter, qualitativ unterschiedlicher Stadien
  • Stadien werden nacheinander durchlaufen
  • Aber auch Rückfall in frühere Stadien möglich
16
Q

Was sind die definierenden Eigenschaften von Stadienmodellen?

A

Definiertes Klassifikationssystem der Stadien:
* Stadien sind distinkt voneinander
* Stadien sind sequentiell geordnet
* Personen innerhalb eines Stadiums sind sich bezüglich der Konstrukte des Stadienmodells ähnlicher als den Personen in anderen Stadien

-> Personen im gleichen Stadium nehmen gleiche Barrieren wahr
-> Personen in unterschiedlichen Stadien nehmen unterschiedliche Barrieren wahr

17
Q

Was kann man daraus schließen, dass Personen innerhalb eines Stadiums sich bezüglich der Konstrukte des Stadienmodells ähnlicher als den Personen in anderen Stadien sind?

-> Wie nennt man die Interventionen also?

A
  • Personen in unterschiedlichen Stadien profitieren von unterschiedlichen Interventionen
    .
  • Konstrukte/Interventionsstrategien sind je nach Stadium unterschiedlich wichtig für die Intervention
  • Tailored Interventions (etwa maßgeschneiderte Interventionen)
18
Q

Was sind die Vor und Nachteile von Stadienmodellen?

3 Punkte

A
  • Vorteile:
    – Möglichkeit der gezielten Förderung einer bestimmten Gruppe
    –>Dadurch gesteigerte Effizienz
    .
  • Nachteile und Kritik:
    – Interventionen sind ungleich aufwendiger
    – Nachweis, dass Stadien auch wirklich existieren, erforderlich
19
Q

Welche Stadienmodelle gibt es bspw.?

A
20
Q

Was sind die Stadien der Verhaltensänderung im Transtheoretisches Model?

Beschreibe sie jeweils

A
21
Q

Wie kann man zusammenfassend die Unterschiede kontinuierliche Modelle vs. Stadienmodelle beschreiben?

Was ergibt sich daraus?

A

Zwei Klassen von Theorien/Modellen verfolgen verschiedene Herangehensweise zur Erklärung der Änderung des Gesundheitsverhaltens

  • Theoretische Implikationen (z.B. für die Erklärung der Verhaltensänderung)
  • Praktische Implikationen (z.B. für die Entwicklung und Wirksamkeit von Interventionen)