VL 3- Paradigmen 2 Flashcards
Eigenschaftsparadigma- Menschenbild
menschliches Verhalten als Funktion der Situation und mittelfristig stabiler
Persönlichkeitsmerkmal
Hierarchisches Eigenschaftsmodell
sortiert nach Abstraktheit (aufsteigend)
Eigenschaftsparadigma- Schema von William Stern
personenorientiert:
- ein oder mehrere Individuen werden bezüglich vieler
Merkmale beschrieben
variablenorientiert:
- ein oder mehrere Merkmale werden an vielen Individuen
beschrieben
Schema Stern- personenorientiert
- ein oder mehrere Individuen bezüglich vieler Merkmale beschrieben
- beschreibt eine Person anhand verschiedener Variablen
Schema Stern- variablenorientiert
- ein oder mehrere Merkmale an vielen Individuen beschrieben
Data Box
- von Cattell
Eigenschaftstheoretisches Paradigma- Persönlichkeitseigenschaften
- Grundlegendes Paradigma unserer Zeit
- Persönlichkeitseigenschaften
- individuelle Unterschiede
- verhaltensrelevant
- nicht-pathologisch
- nicht direkt beobachtbar
- mittelfristig stabil
- transsituativ konsistent
- reaktionskohären
Studie transituativ konsistent
- Hartshorne u. may (1928)
- Ehrlichkeit von 850 Schüler*innen in
acht verschiedenen Situationen im
Klassenzimmer, beim Sport oder bei
den Hausaufgaben
Eigenschaftstheoretisches Paradigma- Bewertung
- erlaubt empirische Untersuchung von Persönlichkeitsmerkmalen
- Begrifflichkeiten explizit und operational definiert
- erlaubt eine deskriptive Beschreibung
- muss für bestimmte Fragestellungen (z. B. zugrunde liegende Prozesse) ergänzt werde
weitere Paradigmen
- Informationsverarbeitungs-Paradigma
- Neurowissenschaftliches Paradigma
- Molekulargenetisches Paradigma
- Evolutionspsychologisches Paradigma
- Integrative Persönlichkeitstheorie
Informationsverarbeitungs-Paradigma
- Fokus liegt auf Rolle der Informationsverarbeitung beim Verhalten und Erleben
- Persönlichkeitseigenschaften durch
− individuelle, zeitlich stabile informationsverarbeitende Prozesse
− individuelle Gedächtnisinhalte im Langzeitgedächtnis
- Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung
- Kapazität des Arbeitsgedächtnisses -> Intelligenz
- impulsive versus reflektive Informationsverarbeitung
- implizite Einstellungen -> Bewertungsdispositionen
Neurowissenschaftliches Paradigma
- Fokus liegt auch auf Informationsverarbeitung, aber hier insbesondere auf der Aktivität des Nervensystems
- Messung
- Messung von Schweißdrüsenaktivität
- Blutdruck
- EEG: elektrische Erregung an Hirnoberfläche
- fMRT: kann tieferliegende Aktivität präzise lokalisieren
- Blut: Hormone
- Speichel: bspw. Testosteron (aber sehr ungenau)
- Bewertung
- diverse neue Messmethoden
- relevant für Temperamentsforschung
- Kausalrichtung häufig unkla
Molekulargenetisches Paradigma
- Persönlichkeit wird auf individualtypisches Allel-
Muster bezogen
- Allele (Struktur der Gene) ist stabil über die Zeit
- Allele variieren zwischen Menschen
- Genaktivität ist zeitlich variabel
- Epigenetik
- Ergebnisse
- einzelne Allele: kaum Zusammenhänge mit
Persönlichkeit - QTL (quantitative trait loci): Persönlichkeit wird mit
mehreren häufigen Allelen assoziier
Evolutionspsychologisches Paradigma
- Evolutionsbiologie
- verschiedene Formen universeller Anpassung an
Natur erklären - wichtiger Vertreter: Darwin (1809 – 1882)
- Persönlichkeitspsychologie
- individuelle Unterschiede innerhalb einer Spezies
erklären - Variabilität aus evolutionspsychologischer Sicht:
- unterschiedliche genetische Varianten haben in
unterschiedlichen Umwelten einen Selektionsvorteil - „The early bird gets the worm, but the second mouse
gets the cheese.
Integrative Persönlichkeitstheorien
- Anbahnen eines Paradigmenwechsels
- Kritik des Eigenschaftsansatzes als rein deskriptives Modell
- Verknüpfung mit weiteren Ansätzen
- sozial-kognitiv
- entwicklungspsychologisch
- kybernetisch
- verhaltensbezogen
- biologisch
A unified theory of motivation, personality, and
development (Dweck, 2017)
- Bedürfnisse als Ausgangspunkt
- Menschen verfolgen Ziele, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen
- Die Erfahrungen, die sie dabei über die Zeit machen, werden in mentalen Repräsentationen gespeichert
- Wiederkehrende Verhaltensweisen konstituieren Traits (Persönlichkeit)