sozial kognitive ansätze 3 Flashcards
selbstbezogene dispositionen- Selbstkonzept allg.
- subjektives Wissen über die eigene Person
- typische Erfassung durch Selbstbericht
- Aufgaben
- Selbst-Regulation
- Filter der Informationsverarbeitung
- Verständnis anderer Menschen
- Identität
- selbstbewertete Intelligenz: r = .30 mit Intelligenztestergebnis
- selbstbewertete Attraktivität: r = .30 mit Fremdrating
Studie- Vazire (frage u. Umsetzung)
Studie: Simine Vazire (2010)
Fragestellung
- Spiegelt unser Selbstkonzept unsere
tatsächliche Persönlichkeit wieder?
- Welche Informationen können
Bekanntenurteile liefern?
Umsetzung
- 165 Studierende
- Persönlichkeit durch Selbstbericht und
Bericht von Freunden erhoben
- Verhaltensmessung:
Stresstest, Gruppendiskussion, Intelligenz- und Kreativitätstest
Studie: Ergebnis
- andere „kennen“ uns manchmal besser als wir uns selbst
- Ursachen für höhere Genauigkeit von Selbstbericht
- detailliertes Wissen über Gedanken und Gefühle
- umfangreiches Wissen über Biographie
- Wissen über intimes Verhalten
- Ursachen für geringere Genauigkeit von Selbstbericht
- blind spots: Lücken in Selbst-Wissen
- Mangel an Information (evtl. nur von außen auffällig)
- Überschuss an Information (erfordert Zusammenfassung)
- Motiv Selbstwert zu erhalten oder zu erhöhen
- Selbst- und Bekanntenbericht liefert unterschiedliche Information (d.h.
Berücksichtigung beider Quellen erhöht Aussagekraft
Selbstwertgefühl- allgemein
- subjektive Bewertung der eigenen Person
- Zufriedenheit mit sich selbst
- Einstellung gegenüber sich selbst
- wichtiger Indikator für psychische Gesundheit
- Messung z. B. mit Rosenberg Self-Esteem Scale (Rosenberg, 1965)
(10 Items)
- Alles in allem bin ich mit mir selbst zufrieden. (+)
- Ich kann vieles genauso gut wie die meisten anderen Menschen auch. (+)
- Ich fürchte, es gibt nicht viel, worauf ich stolz sein kann. (-)
- Ich fühle mich von Zeit zu Zeit richtig nutzlos. (-)
Struktur Selbstwertgefühl- hierarchische Organ.
- allgemeines Selbstwertgefühl
- spezifische Selbstwertfaktoren
- intellektuelles, soziales, emotionales und physisches Selbstwertgefühl
- weitere Differenzierung möglich, z. B. intellektuelles Selbstwertgefühl in
verbalen oder numerischen Bereichen
- Unterschiede zwischen Bereichen werden übertrieben
(d. h. nicht nur interindividueller, sondern auch intraindividueller Vergleich) - schon im Kindesalter ausgeprägt
- höhere Stabilität als allgemeines Selbstwertgefühl
Entwicklung Selbstwertgefühl
Selbstwertdynamik-sozialer Vergleich
Sozialer Vergleich
- Bewertung immer
relativ zu Bezugs-
gruppe
- Big-Fish-Little-Pond-
Effekt
- Kongruenz zwischen Selbst- und Fremdbild führt zu Anstieg des Selbstwerts
- Looking-Glass-Self Theorie: Wir formen unser Selbstbild durch die Augen
anderer
- Kongruenz führt zu einem klareren und positiverem Selbstbild
(Luan et al., 2018)
Selbstüberschätzung- Motiv und messung
Motiv Selbstwerterhöhung
- selbstbezogene Informationen selbstwertdienlich verzerren
- mäßige Selbstüberschätzung normal (und gesund)
- Teilweise in Konflikt mit Tendenz der Selbstkonsistenz
Messung Selbstüberschätzung
- Selbsteinschätzung – Einschätzung durch andere
- Selbsteinschätzung – Selbsteinschätzung von anderen
- Selbsteinschätzung – objektives Kriterium
Narzissmus-allgemein
- übermäßige Selbstliebe
- grandioses Selbstbild
- großes Bedürfnis nach Anerkennung
- wirken selbstsicher, energetisch, charmant und charismatisch…
- zeigen geringe Empathie
- verhalten sich aggressiv, manipulativ, impulsiv, dominant, eingebilde
Narzissmus-Dynamik-aufrechterhaltung
Grandioses aber fragiles Selbstbild aufrecht erhalten
Zwei Wege nach Back et al. (2013)
Bewunderung
- Streben nach Einzigartigkeit
- Grandiose Fantasien
- Charmates Verhalten
- „Soziale Potenz“ (Erfolg, Status, Anerkennung)
Rivalität
• Bedrohungen vermeiden
• Andere abwerten
• Aggressives Verhalten
- Soziale Konflikte
Narzissmus- NARQ- Bewunderung u. Rivalität
„Narcissistic Admiration and Rivalry Questionnaire” (NARQ, Back et al.,
2013) mit 18 bzw. 6 (Kurzversion) Items
Bewunderung
- Ich habe es verdient, als große Persönlichkeit angesehen zu werden.
- Ich ziehe viel Kraft daraus, eine ganz besondere Person zu sein.
- Mit meinen besonderen Beiträgen schaffe ich es, im Mittelpunkt zu stehen.
Rivalität
- Ich reagiere genervt, wenn eine andere Person mir die Schau stiehlt.
- Ich will, dass meine Konkurrenten scheitern.
- Die meisten Menschen sind ziemliche Versager.
Narzissmus- Befunde
Befunde
- Überschätzung der eigenen Intelligenz, Leistung und Attraktivität
- Labilität
- hohe intraindividuelle Variabilität in positiven und negativen Emotionen und im Selbstwertgefühl -> überhöhter, aber fragiler Selbstwert
- hohe Sensitivität für Erfolgs- und Misserfolgserlebnisse
- Extremgruppenvergleich (Young & Pinsky, 2006)
- Medienstars überdurchschnittlich narzisstisch Reality-TV-Stars, Komiker*innen, Schauspieler*innen, Musiker*innen)
- kein Zusammenhang mit Zeit in Medienbranche
- Selektionseffekt
selbstbezogene dispositionen- wohlbefinden (struktur u. allg.)
- Ausmaß, in dem Person denkt und fühlt, dass Leben gut verläuft
- Persönlichkeitseigenschaft, die nur eingeschränkt von äußeren Umständen abhängt
- Hohes Level universell angestrebt
- Struktur
- kognitives Wohlbefinden
- allgemeine Lebenszufriedenheit
- Bereichszufriedenheiten
- affektives Wohlbefinden
- Glücklichsein: Häufigkeit und Intensität von positivem und negativem Affekt
- Messung: Positive and Negative Affect Schedule (PANAS; Watson, Clark &
Tellegen, 1988)
Wohlbefinden- setpoint theorie u. Studie Brickman, coats, bulman
It may be that trying to be happier is as futile as trying to be taller
and therefore is counterproductive.“
- Lykken & Tellegen (1996, p. 189)
Setpoint-Theorie (Headey & Wearing, 1989)
- Personen haben stabilen Sollwert des Wohlbefindens
- je nach Lebensumständen schwankt tatsächliches Wohlbefinden um den Sollwert
- Tendenz, immer wieder zu Sollwert zurückzukehren
Studie von Brickman, Coates & Janoff-Bulman (1978)
- Lotteriegewinn erhöht Wohlbefinden nur kurzfristig
- Kontrast mit dem Peak vermindert normale Freude
- Habituation verringert den Wert neuer Freuden
Wohlbefinden- Studie (Lucas)
Studie: Lucas, 2007
- Der unmittelbare Einfluss von Lebensereignissen kehrt sich nach einiger Zeit um
- Einige Lebensereignisse haben jedoch einen anhaltenden Einfluss auf Lebenszufriedenheit (Sozialisationseffekt)
- Lebenszufriedenheit hat aber auch prädiktive Kraft (Selektionseffekt)