biologische grundlagen Flashcards

1
Q

biologische Persönlichkeitstheorien- allgemein

A
  • haben explanativen Anspruch
  • interindividuelle Unterschiede sind

zumindest zu einem guten Teil
biologisch bedingt

  • genetische Komponente

Aufgabe biologischer
Persönlichkeitstheorie

  • Beschreibung biologischer

Systemparameter zwischen DNS
und Verhalten

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2
Q

Theorie von Eysenck

A

Hans-Jürgen Eysenck (1916-1997)
Theorie besteht aus zwei Teilen

  • deskriptiver Teil:

Temperamentseigenschaften
variieren auf zwei unabhängigen
Dimensionen
(Extraversion und Neurotizismus)

  • explanativer Teil:

Temperamentseigenschaften
basieren auf neurophysiologischen
Erregungs- und Hemmungsprozessen

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3
Q

Theorie von Eysenck: deskriptiver Teil

A
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4
Q

Eysenck Personalty Inventory

A
  • insgesamt 57 „ja-nein“-Items
  • Parallelformen A und B

3 Skalenwerte:

  • N: Neurotizismus

„Wechselt Ihre Stimmung häufig?“

  • E: Extraversion

„Haben Sie oft Lust, etwas Aufregendes zu erleben?“

  • L: „Lügenskala“

„Halten Sie stets ein Versprechen, gleichgültig wie schwierig es
auch sein könnte, das zu tun, was Sie gesagt haben?“

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5
Q

Theorie Eysenck: explanativer Teil

A

Extraversion

  • Aufsteigendes Retikuläres

Aktivierungssystem (ARAS)

  • retikuläre (netzartige) Formation in

Mittelhirn, Hirnstamm, Pons, Medulla

  • Projektionen in Thalamus, Hypothalamus

und Cortex

  • regelt u.a. Schlaf-Wach-Rhythmus,

unspezifische Aufmerksamkeit (Vigilanz)

  • Stärkung der Aktivität in ARAS durch Licht,

Lärm oder Anstrengung (kollaterale aus
Sinnessystemen) sowie Signale aus dem
limbischen System (Affekt und Motivation)

  • erhöht generelles kortikales Arousal
  • Unterscheidung von tonischer Erregung

(Arousal) und phasischer Erregbarkeit
(Arousability

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6
Q

Explanativer teil- yerkes-dodson-gesetz

A
  • Yerkes-Dodson-Gesetz:

Leistung ist bei mittlerer Aktivation maxima

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7
Q

explanativer teil- Extraversion (Annahmen)

A

Extraversion
Annahmen

  • Extravertierte haben hypoaktives

und hyposensitives ARAS

  • Introvertierte haben hyperaktives

und hypersensitives ARAS

  • Aktivierungspotential:

Merkmal der Situation
(durchschnittliche Aktivierung)

  • transmarginale Hemmung:

Schutzmechanismus bei starker
Aktivierung
 mindert retikuläre
Aktivierung von Introvertierten

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8
Q

Befunde- Eyseneck

A

Psychophysiologische Befunde

  • Studie zum Zusammenhang von

Extraversion und kortikaler
Aktiviertheit (Hagemann et al., 2009)

  • Alpha-Wellen im EEG sind invers mit

kortikaler Erregung assoziiert
(Klimesch, 1999)

  • N=49 (25 weiblich), zu je drei

Messzeitpunkten

  • Je vier Blöcke a 1 Minute mit Augen

geschlossen/Augen geöffne

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9
Q

Befunde- Ergebnisse

A

Ergebnisse:

  • Hohe Retest-Reliabilität

der Alpha-Power

  • Kleine, jedoch erwartungs-

konforme Zusammen-
hänge zwischen
Extraversion und
kortikaler
Aktiviertheit

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10
Q

explanativer teil- neurotizismus

A
  • Annahme: Limbisches System ist hoch

reagibel bei Neurotiker*innen versus gering
reagibel bei emotional Stabilen

  • leichtere Auslösung autonomer

Erregung

  • längere Aufrechterhaltung autonomer

Erregung

  • Untersuchungen für Neurotizismus
    (z. B. Fahrenberg & Myrtek, 2005)
  • Emotionale Stimulation (z.B. mittels

Stressinduktion)

  • Untersuchung der Auswirkung auf

verschiedene psychophysiologische
Indikatoren (z. B. EEG, Atmung,
Hauttemperatur)

  • Ergebnis: stärkere berichtete körperliche Erregungssymptome, aber keine

konsistenten Unterschiede in autonomen Erregungsindikatoren

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11
Q

Theorie von Eysenck: Kritik

A
  • wei unabhängige Dimensionen
  • werden häufig gefunden und sind Teil der Big Five
  • wichtige Außenbeziehungen (positiver und negativer Affekt;

Verhaltensmaße)

  • aber: sehr breit (Vielzahl untergeordneter Eigenschaften)

neurophysiologische Basis

  • neuroanatomisch nur schwer definierbar

viele methodische Probleme:

  • meist indirekte Tests in Extremgruppen
  • Operationalisierung uneinheitlich (z.B. Alpha, Hautleitwiderstand)
  • zu kleine Stichproben
  • Extraversionshypothese fruchtbar für Forschung, einige positive

Befunde, andere Dimensionen biologisch nicht gesicher

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12
Q

Verstärkungssensitivitätstheorie der Persönl. vpn Gray

A
  • Jeffrey Alan Gray (1934-2004)
  • Modifikation von Eysencks Theorie
  • drei Verhaltenssysteme
  • deskriptive Persönlichkeitsdimensionen haben nicht unbedingt eine neuroanatomische

Entsprechung

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13
Q

Basis Lerntheorien

A

Klassisches Konditionieren
- Pawlow: speichelnder Hund
- Watson: Little Albert
Operantes Konditionieren
- Thorndike:
Katzen-Experiment
- Skinner:
Ratten-Experiment

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14
Q

Vier Felder der Lerntheorie

A

Positive Verstärkung

  • Verstärker: Belohnung (Rew+)
  • Reaktion: Annäherung
  • SD: Getränkeautomat
  • R: Münze einwerfen

S: Erfrischendes Getränk erhalten

Bestrafung (1ter Art)

  • Verstärker: Bestrafung (Pun+)
  • Reaktion: Passives Vermeiden
  • SD: Schöne Streichholzschachtel
  • R: Mit Streichhölzern spielen
  • S: sich verbrennen

Negative Verstärkung

  • Verstärker: Nichtbestrafung (Pun-)
  • Reaktion: Aktive Vermeidung
  • SD: (Unangenehmes) Signal im Auto
  • R: Sicherheitsgurt anlegen
  • S: Unangenehmes Geräusch verschwindet

Löschung/Bestrafung 2ter Art

  • Verstärker: Nichtbelohnung (Rew-)
  • Reaktion: Löschung
  • SD: Andere Personen anwesend
  • R: Albernes Benehmen
  • S: niemand nimmt davon Notiz
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15
Q

Die Verstärkungssensitivitätstheorie der Persönlichkeit von Gray

A
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16
Q

Persönlichkeit bei Gray & Eyseneck-Impulsivität u. Ängstlichkeit

A
17
Q

Revidierte RST

A
  • Nicht alle Befunde mit

Theorie vereinbar

  • Unterscheidung zw.

konditionierten und
unkonditionierten
Reizen wurde
aufgegeben (CS & AS)

  • BAS und FFFS als

Systeme auf gleicher
Ebene

  • Je für positive bzw.

negative Verstärkung

  • BIS als Konflikt-

detektor zwischen
BAS und FFFS
Unterscheidung von
Angst und Furcht

18
Q

Gray- Fragebogenmaße für BAS&BIS-

generlle Maße

spezifische skalen

Fragebögen

A

Generelle Persönlichkeitsmaße

  • EPQ-R mittels E und N

Spezifische BIS-BAS-Skalen

  • BIS/BAS Scales (Carver & White, 1994): BIS, BAS

The Sensitivity to Punishment and Sensitivity to Reward Questionnaire (SPSRQ,

Torrubia, Avila, Moltó & Caseras, 2001)

  • Gray-Wilson Questionnaire (Wilson, Barrett & Gray, 1989):

Human reactions to reward and punishment.
Fragebögen zur revidierten RST

  • Reuter and Montag’s rRST-Q (Reuter et al., 2015): BIS, BAS, FFFS
  • The Reinforcement Sensitivity Theory of Personality Questionnaire

(RST-PQ, Corr & Cooper, 2016)

19
Q

Theorie von Grey: Fazit

A
  • Gray bezog sich hauptsächlich auf Tierexperimente
  • empirisch bestätigt
  • unabhängige Faktoren Gehemmtheit und Aktivierung
  • operiert näher an psychologischen Konzepten
  • Probleme:
  • oft wenig eindeutig Befundlage
  • Vielzahl verschiedener Operationalisierungen (BIS/BAS-Scales, EPQ-R, TPQ,

SPSRQ, …)

  • starke Veränderungen der ursprünglichen Konzeption in der revidierten

Theorie

20
Q

biologische Theorien Fazit

A

Ziel:

  • Suche nach biologischer Fundierung grundlegender Persönlichkeitsmerkmale
  • Modelle versuchen, den multidimensionalen Raum der

Persönlichkeitsunterschiede durch neurophysiologische Gegebenheiten zu
erklären

  • forschungsanregend
  • widersprüchliche und nicht replizierbare Befunde
  • Konzept physiologischer Temperamentseigenschaften steht noch am Anfan