VL 2-Paradigmen Flashcards
Begriff des Wissenschaftsparadigmas
Bündel von theoretischen Leitsätzen, Fragestellungen und Methoden
charakterisiert Vorgehen einer größeren Zahl von Wissenschaftler*innen zu
einer bestimmten Zeit
typische zeitliche Abfolge:
- „normale Wissenschaft“
- erwartungswidrige Befunde, neue Methoden oder Fragen
- leichte Modifikation oder Krise
- Paradigmenwechsel
Psychoanalytisches Paradigma Begründer und Allgemeines
- Begründer Sigmund Freud
- aus psychoanalyse entstanden
- nicht pathologische Aspekte
Psychoanalytisches Paradigma- Dynamisches Modell
- menschliche Aktivität beruht auf Verarbeitung von Energie
- Energie aus angeborenen Trieben (körperliche Spannungszustände)
- Psyche als abgeschlossenes Energiesystem
- spezifisches Interesse für:
- Sexual-/Selbsterhaltungstrieb (Eros) und
- sexuelle Energie (Libido)
- Aggressions-/Todestrieb (Thanatos) und aggressive Energie (Destrudo)
Psychoanalytisches Paradigma- Strukturmodell
- Universelles Modell
- kann individuelle Unterschiede erklären
- besteht aus:
- Über Ich
- ich
- es
Psychoanalytisches Paradigma- Topografisches Modell
- Kritik: selbst hier nicht deutlich definiert
Psychoanalytisches Paradigma- Entwicklungsmodell
- ein Ansatz zur späteren Charakterisierung
Psychoanalytisches Paradigma- Theorie der Angstverarbeitung
Psychoanalytisches Paradigma- Methodik
- freies Assoziieren
- Deutung aufgrund von Theorie
- Kommunikation der Interpretation
- Reaktion der zu behandelnden Person: Akzeptanz? Widerstand?
- Ziel: Einsicht in unbewusste Motive gewinnen
Psychoanalytisches Paradigma- Bewertung
- Empirische Bewährung
- unklare Definition verhindert Operationalisierung
- keine falsifizierbare Theorie
- negative Evidenz (insbesondere zu Entwicklungsmodell)
- Überbetonung von irrationalen (vs. rationalen) Prozessen, frühkindlichen (vs.späteren) Erfahrungen, sowie sexuellen und aggressiven (vs. anderen) Motiven
- gab Impulse für Wissenschaft
- unbewusste Prozesse
- Objekt-Beziehungs-Theorie:
Einfluss früher Erfahrungen (bspw. Bindungsverhalten) - Angstabwehr
Lerntheoretisches Paradigma Allgemeines
- umfasst Ideen des Behaviorismus und der sozial-kognitiven Lerntheorie
- Kritik an der Introspektionsmethode
- Forderung nach Analyse direkt beobachtbaren Verhaltens
- auch: Reiz-Reaktions-Theorien
- Mensch kommt als „tabula rasa“ zur Welt und erlernt alle komplexen Reaktionen durch Einfluss von Umweltreizen
Lernmechanismen
Klassisches Konditionieren
- Pawlow: speichelnder Hund
- Watson: “Little Albert” (unsystematisch und unethisch”
Operantes Konditionieren (mit Verstärkern)
- Thorndike: Katzen Experiment
- Skinner: Ratten Experiment
- Aussage: Tier erlernt alles durch Einflüsse der Umwelt
- Kritik: Einfluss des Menschen auf seine Umwelt und vorherige Intuitionen nicht berücksichtigt
sozial-kognitive Lerntheorie Allgemeines
- Erweiterung um kognitive Elemente
sozial-kognitive-Lerntheorie- Julian B. Rotter
Julian B. Rotter (1916 – 2014)
- Erwartungs-mal-Wert-Modelle
- Verhaltenspotential in einer Situation von Erwartung eines Verstärkers und dessen Verstärkungswert abhängig
- generalisierte Erwartungen als Persönlichkeitsmerkmal: z. B. Kontrollüberzeugung, interpersonales Vertrauen
sozialkognitive Lerntheorie- Bandura
Albert Bandura (*1925)
- Mensch gestaltet Umwelt
aktiv mit
- Selbstbewertungen
- Selbstwirksamkeitserwartung
- Erfolgserwartung
(Lernen am Modell)
Persönlichkeit- Begriff
- Menge aller erlernter Verhaltensdispositionen
- Person als „Opfer“ seiner Umwelt