Intelligenz 2 Flashcards

1
Q

Jäger- Berliner Intelligenzstrukturmodell

A
  • Analyse von Elementen aus anderen Strukturmodellen der Intelligenz
  • ca. 2000 Typen von Intelligenztestaufgaben
  • rationale Reduktion auf 191 Aufgabenblöcken
  • Faktorenanalysen
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2
Q

Berliner Strukturintelligenzmodell- was ergaben Strukturanalysen von Intelligenzaufgaben?

A

1.vier hochgradig generelle Leistungsklassen, die sich in der Art der
durchzuführenden Operation unterschieden:
- Bearbeitungsgeschwindigkeit
- Merkfähigkeit
- Einfallsreichtum
- Verarbeitungskapazität
2.material- bzw. inhaltsspezifische Faktoren, die in allen vier operativen
Klassen vorkamen:
- sprachgebundenes Denken (verbal)
- zahlengebundenes Denken (numerisch)
- anschauungsgebundenes Denken (figural-bildhaf

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3
Q

Berliner Intelligenzstrukturtest (BIS)- allgemein

A
  • Basierend auf dem Berliner

Intelligenzstrukturmodell
 theoretisch fundiert

  • Durchführung als Gruppentest möglich
  • 45 Aufgaben, jeweils 3 bis 5 pro Zelle

 Jede Aufgabe indiziert 3 Merkmale
(g, Operation, Inhalt)

  • 150 Minuten Bearbeitungsdaue
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4
Q

Prozessmodelle- allgemeines

A
  • Ein Intelligenztestwert sagt was über die Höhe der erzielten Leistung aus, aber

nichts über die Prozesse, die der Leistung zugrunde liegen.

  • Faktorenanalysen von Testwerten können diese Frage nicht beantworten.
  • andere Methode: Experiment
  • Paradigma: Modell der Informationsverarbeitung (Allgemeine Psychologie).
  • Beispiel: Mentale Rotation (Shepard & Metzler, 1971
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5
Q

Prozessmodelle: Mentale Rotation- Versuchsanordnung

A

Versuchsanordnung

  • Material: Paarweise dargebotene geometrische

Figuren.

  • Aufgabe: „Sind beide Figuren gleich (nur verdreht)

oder ungleich?“

  • UV: Rotationswinkel der paarweise gleichen Figuren
  • AV: Reaktionszeit
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6
Q

Mentale Rotation- Interpretation

A
  • Intelligenztestaufgabe wird nicht mit Hilfe von Such- und Vergleichsprozessen

gelöst, sondern durch eine „mentale Rotation“.

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7
Q

Prozessmodelle- Ansätze

A
  • Kognitiver-Korrelate-Ansatz
  • Kognitive-Komponenten-Ansatz
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8
Q

Kognitiver-Korrelate-Ansatz

A
  • Ausgangspunkt: hoch und niedrig intelligente Vpn
  • Ziel: Identifikation der kognitiven Prozesse, in denen sich beide Gruppen

unterscheiden.

  • „What does it mean to be high verbal?“ (Hunt, Lunneborg & Lewis, 1975
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9
Q

Kognitive-Komponenten-Ansatz

A
  • Ausgangspunkt: Klasse von Testaufgaben
  • Ziel: Identifikation der kognitiven Prozesse, die bei der Lösung der Aufgabe

verwendet werden

  • „What do intelligence tests test?“ (Pellegrino & Glaser, 1979
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10
Q

Prozessmodelle: Befunde- Analyse zum INDUKTIVEN DENKEN

A
  • Sternberg (1977): Red: Stop = Green: (a. Go, b. Halt)

Verarbeitungsstufen des induktiven Denkens:

  • Enkodierung
  • Merkmalsentdeckung
  • Merkmalsvergleich
  • Beurteilung
  • Beantwortun
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11
Q

Prozessmodelle: Befunde- chronometrische Analysen

A
  • Latenz der Amplituden im EEG (P300) sind

mit Intelligenz korreliert (Schubert, Hagemann
et al., 2015)

  • Arbeitsgedächtniskapazität
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12
Q

Befunde-Flynn-Effekt

A
  • Intelligenztestrohwerte nahmen in

westlichen Kulturen in den letzten
Jahrzehnten ständig zu (ca. 3 IQ-Punkte
pro Dekade)

  • mögliche Ursachen
  • ständig verbesserte Lebens-
    bedingungen (v.a. Ernährung)
  • Bildung
  • „test-wiseness“: Gewöhnung an Tests
    und Umgang damit
  • veränderte Denkgewohnheiten in
    komplexer Welt
  • „Life history speed“ als integratives
    Konzept
  • Trend schwächt sich aber ab (Woodley of

Menie et al., 2018)

  • Geringerer Anstieg während der

Weltkriege

  • Stärkerer Anstieg für Erwachsene,

im Vergleich zu Kindern

  • Brutto-Inlands-Produkt mit Anstieg

in gc korrelier

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13
Q

Altersverlauf kognitive Fähigkeiten

A
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14
Q

Kognitive Fähigkeiten- bedeutung Intelligenz in vers. Lebensbereichen

A
  • Bildungsniveau (Jencks et al., 1972)
  • Berufsstatus (Jensen, 1980)
  • Schulnoten (Roth et al., 2015)
  • Studienerfolg (Poropat, 2009)
  • Beruflicher Erfolg (Schmidt, Oh & Schaffer, 2016)
  • Fluktuation (Roberts et al., 2007)
  • Sozio-ökonomischer Status (Gottfredson, 2004)
  • Gesundheit (Gottfredson & Deary, 2004)
  • Langlebigkeit (Gottfredson & Deary, 2004)
  • Wahrscheinlichkeit von Unfällen (Mackintosh, 2011)
  • kriminellem und aggressivem Verhalten (Mackintosh, 2011
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15
Q

Geschlechtsunterschiede-Psychometrische Aspekte

A
  • Frauen haben höhere Werte als Männer in Wortflüssigkeit, Wortschatz,

Grammatik

  • Männer haben höhere Werte als Frauen in räumliche Vorstellung,

technisches Verständnis, Kreativitä

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16
Q

Geschlechtsunterschiede- Neuropsychologische Aspekte

A
  • Gehirne von Frauen sind kleiner
  • Frauen haben mehr weiße Substanz und weniger graue Substanz als

Männer

  • Bei Frauen ist weiße Substanz stärker mit psychometrischer Intelligenz

korreliert als bei Männern, bei Männern ist graue Substanz stärker mit
psychometrischer Intelligenz korreliert als bei Frauen

17
Q

Geschlechtsunterschiede- Varianzhypothese

A

Die Verteilung der Intelligenzwerte hat für Männer eine größere Varianz als
für Frauen (Johnson et al., 2008; Lynn, 1999

18
Q

Geschlechtsunterschiede- Neuronale Korrelate

A
  • Korrelationen von Intelligenz mit

präfrontaler Gehirnaktivität bei
Bearbeitung einer
Arbeitsgedächtnisaufgabe (a)

  • Leistungsverringerung bei fluider
Intelligenz durch Schädigung des
frontalen Kortex (b)
  • Neuere Studien nehmen ein weiteres

Netzwerk von frontalen und parietaler
Arealen an (c) (d)
- Z.B. Lee et al., 2006; Narr et al., 2007;
Raz et al., 1993; Waltz et al., 1999; Jung
& Haier, 2007

19
Q

Erblichkeit von Intelligenz- allgemein und beispiel

A
  • Erblichkeit: Anteil der Variation in einem Merkmal, die auf Unterschiede in

den Genen zurückgeführt werden können

  • Koeffizient zw. 0 (kein Einfluss der Gene) und 1 (vollständig auf Gene

zurückführbar)
 Beispiele:
 Brustkrebs: .27 (Lichtenstein et al., 2000)
 Bodymaß-Index: .59 (Silventoinen et al., 2008)
 Diabetes (Typ 1): .88 (Hyttinen et al., 2003)
 Schizophrenie: .64 (Lichtenstein et al., 2009)
 Neurotizismus: .48 (Lichtenstein et al., 2009)
 Intelligenz: bis zu .80 (z.B. Bouchard, 2004

20
Q

Erblichkeit von Intelligenz- zugrunde liegende mechanismen, mögliche Erklärungen

A

Zugrunde liegenden Mechanismen jedoch weitgehend unverstanden

  • Studien zu Kandidatengenen klären max. 0.1% der Varianz auf
  • Genomweite Assoziationsstudien ähnlich erfolglos

Mögliche Erklärungen:

  • Komplexe Kombination aus vielen Genen bestimmt Intelligenz
  • Hohe Intelligenz als „ungestörter“ Spezialfall; einzelne Gene, auch

Neumutationen, können die Funktion in unterschiedlichem Maß
beeinträchtige

21
Q

Erblichkeit von Intelligenz- warum dennoch Veränderlich?

A

Veränderlichkeit trotz hoher Erblichkeit

  • Umweltfaktoren können einen erheblichen Einfluss haben, z.B.:
  • Studie von Kendler et al. (2015) an 436 getrennten Geschwisterpaaren, eines

davon bei den leiblichen Eltern aufgewachsen

  • höheres Ausbildungsniveau der Adoptiveltern im Vergleich zu leiblichen Eltern

führt zu 7.6 Punkten höherem IQ

  • Anteil der genetischen Varianz ist niedriger bei niedrigem

sozioökonomischem Status (Tucker-Drop et al., 2013)

  • Erblichkeitsschätzungen nehmen mit dem Alter zu (z. B. Penke, 2013)

Erklärung: Erbe-Umwelt-Interaktionen

  • Mit zunehmenden Alter können Personen gezielter Umwelten auswählen,

die ihren Fähigkeiten entsprechen
 passive, reaktive und aktive Selektion der Umwelt
 führen zur Überschätzung der genetischen Varianz (Sauce & Matzel,
2018)

22
Q

Fazit Intelligenz

A

keine homogene Fähigkeit, sondern komplexes Fähigkeitsbündel

  • hierarchische Gliederung mit übergeordnetem g-Faktor und spezifischen

Unterfaktoren

  • starke Zusammenhänge mit Leistungskriterien
  • allgemeine Intelligenz als bester einzelner psychologischer Prädiktor von

Leistungen

  • Populationsabhängig; Testaufgaben nie vollständig kultur-/gesellschafts-

unabhängig