V8 Flashcards
Wie definiert sich eine physische Abhängigkeit? Welche Aspekte greifen dabei?
Physische Abhängigkeit entsteht, wenn der Körper Prozesse verändert, um eine Substanz zu verarbeiten, z. B. durch Toleranzentwicklung. Der Metabolismus und Rezeptoren passen sich an, wodurch die Dosis für denselben Effekt erhöht werden muss.
Wie definiert sich eine psychische Abhängigkeit? Welche Aspekte greifen dabei?
Psychische Abhängigkeit äußert sich als starkes Verlangen (Craving) nach einer Substanz oder Aktivität. Dieses Verhalten wird durch das Belohnungssystem im Gehirn, insbesondere durch Dopaminausschüttung, verstärkt und motiviert.
Was sind die 3 Gruppen der Psychopharmaka?
Die drei Gruppen der Psychopharmaka sind Neuroleptika (für psychotische Störungen), Antidepressiva (für affektive Störungen) und Anxiolytika (für Angststörungen). Jede Gruppe zielt auf spezifische neuronale Prozesse ab.
Was ist der second messenger der Protein-/Aminhormone?
Der second messenger der Protein-/Aminhormone ist zyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP). Es überträgt die Signalwirkung vom Rezeptor an der Zellmembran ins Zellinnere und reguliert zelluläre Prozesse.
Haben Protein-/Aminhormone eine schnelle Wirkung?
Ja, Protein- und Aminhormone wirken schnell, meist innerhalb von Sekunden oder Minuten. Ihre Wirkung erfolgt durch Rezeptoren in der Zellmembran und die Aktivierung von sekundären Botenstoffen wie cAMP.
Wo binden die Protein-/Aminhormone?
Protein- und Aminhormone binden an spezifische Rezeptoren in der Zellmembran. Diese Bindung aktiviert Second-Messenger-Systeme, die Signale in das Zellinnere weiterleiten.
Welche konkrete Auswirkung auf cAMP hat dieser 2nd messenger?
Der Second Messenger cAMP überträgt die Hormonwirkung, indem er zelluläre Prozesse wie Stoffwechselregulation und Signalweiterleitung aktiviert oder hemmt. Dies geschieht durch Enzymaktivierungen.
Was sind Protein-/Aminhormone?
Protein- und Aminhormone bestehen aus Aminosäuren oder deren Derivaten. Sie regulieren zahlreiche Prozesse, indem sie an Zellmembranrezeptoren binden und Signale mittels Second Messengers weiterleiten.
Was sind Steroidhormone und wie schnell ist deren Wirkung?
Steroidhormone, aus Kohlenstoffringen aufgebaut, wirken langsamer, da sie durch die Zellmembran diffundieren und im Zellkern an die DNA binden. Ihre Effekte sind langfristig.
Durch was diffundieren die Steroidhormone und an welche Rezeptoren docken diese?
Steroidhormone diffundieren durch die Zellmembran und binden an intrazelluläre Rezeptoren. Der Hormon-Rezeptor-Komplex reguliert anschließend die Genexpression im Zellkern.
Wieviele Effekte haben Steroidhormone?
Steroidhormone haben vielseitige Effekte, da sie die Genexpression beeinflussen können. Dadurch regulieren sie langfristige Prozesse wie Zellwachstum, Stoffwechsel und Gewebedifferenzierung.
Was ist die neurokrine Kommunikation?
Neurokrine Kommunikation beschreibt die Freisetzung von Neurotransmittern in den synaptischen Spalt. Diese binden an postsynaptische Rezeptoren und lösen eine Spannungsänderung aus.
Zu was führt die synaptische Übertragung?
Die synaptische Übertragung führt zu einer Spannungsänderung an der Postsynapse. Diese folgt dem Alles-oder-Nichts-Prinzip und initiiert neuronale Signalweiterleitung.
Was ist die endokrine Kommunikation? Wie ist der Ablauf dahinter?
Endokrine Kommunikation erfolgt durch Hormone, die von endokrinen Zellen ins Blut abgegeben werden. Über den Blutkreislauf erreichen sie entfernte Zielorgane und docken dort an spezifische Rezeptoren an.
Ist die endokrine Kommunikation willkürlich?
Endokrine Kommunikation ist nicht willkürlich. Sie wird vom Körper automatisch reguliert und passt sich an physiologische Anforderungen an.
Was sind weitere Kommunikationsformen und wie funktionieren diese in kurzer Erklärung?
Weitere Kommunikationsformen sind: Pheromone (zwischen Individuen derselben Art), Allomone (zwischen unterschiedlichen Arten), autokrine (auf eigene Zellen) und parakrine Kommunikation (auf Nachbarzellen).
Welches Gehirnteil ist essentiell/anfangend zu der Hormonsignalisierung/-produktion/-weiterleitung?
Der Hypothalamus ist zentral für die Hormonregulation. Er steuert die Freisetzung von Releasinghormonen (z.B. Ocxtocin durch Hypophyse ins Blutkreislauf) und reguliert so die gesamte Hormonsignalisierung.
Welche Funktion hat Oxytocin?
Oxytocin fördert Gebärmutterkontraktionen, Milchfluss, soziale Bindung (= Nähe & Vertrauen), Stressreduktion & Reproduktionregulation. Es wird bei Geburt, Stillen und sozialen Interaktionen ausgeschüttet.
Was ist die unterschiedliche Funktion von Hypothalamus und Hypophysenvorderlappen und wie sind diese verbunden?
Der Hypothalamus steuert die Hormonproduktion durch Releasinghormone. Der Hypophysenvorderlappen setzt trophe Hormone frei, die Zielorgane aktivieren. Beide arbeiten über den Blutkreislauf zusammen.
Was sind trophe Hormone und wohin wandern diese?
Trophe Hormone, im Hypophysenvorderlappen produziert, wandern über das Blut zu Zielorganen wie Schilddrüse oder Gonaden und stimulieren dort die Hormonfreisetzung.
Wie ist der insgesamte Ablauf der Hormone? Womit startet dies? Wie läuft es dann über das Blut weiter und was geschieht danach?
Der Hypothalamus startet mit Releasinghormonen. Diese aktivieren die Hypophyse, die Hormone ins Blut abgibt. Über das Blut erreichen sie Zielorgane, wo spezifische Wirkungen ausgelöst werden.
Was ist “negatives Feedback” im Hormonkreislauf?
Negatives Feedback reguliert Hormone, indem hohe Konzentrationen im Blut den Hypothalamus und die Hypophyse hemmen. Dies verhindert eine Überproduktion und hält das Gleichgewicht.
Was ist das Zielorgan bei Cortisol? Wie wirkt Glucocorticoide?
Das Zielorgan von Cortisol ist die Nebennierenrinde. Glucocorticoide mobilisieren Energie, regulieren Stoffwechsel und helfen bei Stressbewältigung durch Bereitstellung von Glukose.
Welche Folgen hat zuviel Glucocorticoide?
Zu viel Glucocorticoide, wie bei Hyperkortisolismus, führen zu Bluthochdruck, Gewichtszunahme, Osteoporose, Diabetes und psychischen Störungen wie Depression oder Angstzuständen.
Was sind Störungsbilder der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse beim Hyperkortisolismus? Was ist das Cushing-Syndrom?
Hyperkortisolismus, wie beim Cushing-Syndrom, verursacht Fettansammlung (z. B. Vollmondgesicht), Bluthochdruck, Osteoporose und psychische Symptome. Es resultiert aus übermäßigem Cortisol.
Was ist Hypokortisolismus und was sind die Folgen?
Hypokortisolismus, wie beim Morbus Addison, führt zu Übelkeit, Erbrechen, Depression und Angst. Ein zu geringer Cortisolspiegel beeinträchtigt Stressbewältigung und Energieversorgung.
Was passiert, wenn ausreichend Schilddrüsenhormone ausgeschüttet werden?
Ausreichend Schilddrüsenhormone regulieren Stoffwechsel, Sauerstoffverbrauch und Körpertemperatur. Das negative Feedback verhindert eine Überproduktion.
Was passiert bei der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)? Was sind die Folgen dessen?
Hypothyreose verursacht Depression, Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Gewichtszunahme und Kälteempfindlichkeit. Langfristig kann die Schilddrüse physisch vergrößert sein (Kropf).
Was passiert bei der Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)? Was sind die Folgen dessen?
Hyperthyreose führt zu Nervosität, Gewichtsverlust, Schlaflosigkeit und Herzrasen. Der Körper produziert zu viele Schilddrüsenhormone, was den Stoffwechsel überlastet.
Was sind die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achsen beim Mann? Welcher Ablauf hat dies?
Beim Mann startet der Hypothalamus mit GnRH, das die Hypophyse aktiviert. Diese schüttet LH und FSH aus, die Hoden zur Testosteronproduktion und Spermienreifung anregen.
Was produzieren die Leydig-Zellen beim Mann im Zusammenspiel mit FSH?
Leydig-Zellen produzieren unter Einfluss von LH und FSH Testosteron, das für die Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale und Spermienproduktion wichtig ist.
Was produzieren die Sertoli-Zellen beim Mann im Zusammenspiel mit FSH?
Sertoli-Zellen fördern unter Einfluss von FSH die Spermienreifung und unterstützen die Ernährung sowie den Schutz der heranreifenden Spermien.
Was sind die negativen Folgen bei einer problematischen Entwicklung in Bezug auf die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achsen?
Probleme in der Gonadenachse führen zu Fruchtbarkeitsstörungen, Libidoverlust und Entwicklungsverzögerungen. Bei Männern betrifft es oft die Testosteronproduktion und Spermienbildung.
Was sind die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achsen bei der Frau? Welcher Ablauf hat dies?
Beim Frauen startet der Hypothalamus mit GnRH, was die Hypophyse zur Freisetzung von FSH und LH anregt. Diese Hormone fördern Eizellreifung und Östrogen-/Progesteronproduktion.
Was bewirken Östrogene bei der Frau?
Östrogene fördern das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut, Entwicklung sekundärer Geschlechtsmerkmale und regulieren den Menstruationszyklus sowie die Knochenstabilität.
Was bewirkt Progesteron bei der Frau?
Progesteron bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung vor, stabilisiert eine Schwangerschaft und reguliert den Menstruationszyklus.
Was wirft der Hypothalamus bei der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse aus und wohin?
Der Hypothalamus gibt GnRH an den Hypophysenvorderlappen ab, welcher FSH und LH freisetzt, um die Hormonproduktion der Gonaden zu regulieren.
Was bedeutet Epiphyse?
Die Epiphyse (Zirbeldrüse) ist eine endokrine Drüse im Gehirn, die den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert und Melatonin produziert, insbesondere bei Dunkelheit.
Wann setzt Epiphyse ein und was wird dann ausgeschüttet?
Die Epiphyse aktiviert sich bei Dunkelheit und schüttet Melatonin aus, das den Schlafrhythmus reguliert und Entwicklungsprozesse während der Pubertät unterstützt.
Warum ist Melatonin relevant? Wann setzt es ein? Was kann Melatonin regulieren?
Melatonin reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus, fördert den Schlaf und koordiniert biologische Rhythmen. Es wird abends bei Dunkelheit verstärkt ausgeschüttet.
Was sind Störungsbilder bei der Benutzung von Melatonin?
Störungen durch Melatonin umfassen Schlaflosigkeit und Jetlag. Langfristiger Missbrauch kann die körpereigene Melatoninproduktion hemmen und den Tagesrhythmus stören.
Was sind Problematiken bei der Benutzung von Melatonin?
Probleme entstehen durch Überdosierung oder Langzeitgebrauch, da dies die Eigenproduktion hemmt. Kurzfristig kann es helfen, langfristig jedoch Schlafstörungen verursachen.
Was macht die Bauchspeicheldrüse?
Die Bauchspeicheldrüse produziert Insulin und Glucagon zur Regulierung des Blutzuckerspiegels. Sie unterstützt zudem die Verdauung durch Enzymproduktion.
Was sind die Langerhans’schen Inseln und was produzieren diese?
Die Langerhans’schen Inseln sind Zellcluster in der Bauchspeicheldrüse. Sie produzieren Insulin (Beta-Zellen) und Glucagon (Alpha-Zellen) zur Blutzuckerregulation.
Was bedeutet “Hormone sind antagonistisch”? Und was bedeutet die Auswirkung dessen?
Antagonistische Hormone wie Insulin und Glucagon wirken gegensätzlich. Insulin senkt, Glucagon erhöht den Blutzuckerspiegel, wodurch ein Gleichgewicht entsteht.
Was sind autokrine Feedbackschleifen?
Autokrine Feedbackschleifen beschreiben Zellen, die Hormone ausschütten, die auf dieselbe Zelle zurückwirken. Diese Schleifen regulieren die eigene Funktion, z. B. bei Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse.
Was ist das homöostatische System zwischen Glukose und Glykogen mit Insulin und Glukagon? Inwiefern steigt oder sinkt der Blutzuckerspiegel dabei?
Das System hält den Blutzuckerspiegel konstant. Insulin senkt ihn, indem es Glukose in Glykogen umwandelt. Glucagon erhöht ihn, indem es gespeichertes Glykogen in Glukose abbaut.
Was ist Hyperinsulinismus und wie wirkt es sich aus?
Hyperinsulinismus beschreibt übermäßige Insulinproduktion. Er führt zu Unterzuckerung, Schwäche, Herzrasen, Schwitzen und kognitiven Problemen wie Gedächtnisstörungen oder Verwirrtheit.
Was ist Hypoinsulinismus und wie wirkt es sich aus?
Hypoinsulinismus bedeutet zu wenig Insulinproduktion. Dies führt zu erhöhtem Blutzuckerspiegel, Energiedefizit in Zellen und kann Diabetes mellitus Typ I oder II verursachen.
Was ist die Problematik bei Diabetes mellitus? Unterschied zwischen Typ I und Typ II?
Typ I ist durch Zerstörung der Betazellen und absoluten Insulinmangel gekennzeichnet. Typ II entsteht durch Insulinresistenz und verminderte Insulinproduktion, oft durch Übergewicht.
Wie unterscheidet man Stress? Und warum ist Stress nur psychopathologisch?
Stress wird in akuten (notwendig zur Anpassung) und chronischen (pathologisch) Stress unterteilt. Chronischer Stress überfordert den Körper, führt zu Erkrankungen und beeinträchtigt die Psyche.
Was ist der Grund der meisten Arbeitsunfähigkeitstage in Deutschland?
Psychische Störungen, oft durch Stress bedingt, sind der Hauptgrund für Arbeitsunfähigkeit. 2019 wurden rund 100 Millionen Fehltage auf solche Ursachen zurückgeführt.
Was ist Stress?
Stress ist die Reaktion des Körpers auf innere oder äußere Belastungen (Stressoren), die die Homöostase stören. Es zeigt sich physisch, emotional, kognitiv oder verhaltensbezogen.
Was sind Stressoren? Wie unterteilt man diese in 3 Unterkategorien?
Stressoren sind Belastungsfaktoren. Sie werden in physische (z. B. Lärm, Hitze), soziale (Isolation, Konflikte) und psychische (Zeitdruck, Prüfungen) Stressoren unterteilt.
Was ist eine physische Stressreaktion?
Die physische Stressreaktion umfasst die Aktivierung von Sympathikus und Hypothalamus, Freisetzung von Stresshormonen (Adrenalin, Cortisol) sowie Energiebereitstellung.
Was sind die 2 Reaktionsketten startend mit Sympathikus und dann startend mit Hypothalamus?
Die schnelle Reaktion erfolgt über den Sympathikus, der Adrenalin/Noradrenalin freisetzt. Der langsamere Weg über den Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Kreislauf schüttet Cortisol aus.
Was ist Eustress und Distress?
Eustress ist positiver Stress, der motiviert und Anpassung fördert. Distress ist negativer Stress, der Überforderung auslöst und langfristig schädlich ist.
Wie unterteilt man die Definitionen von Stress heutzutage?
Stress wird in akuten (kurzfristig) und chronischen (langfristig, schädlich) Stress unterteilt. Er kann als positiver (Eustress) oder negativer (Distress) empfunden werden.
Wie beantwortet man Stress psychisch?
Stress wird individuell verarbeitet. Die Reaktionen hängen von der Wahrnehmung, den Bewältigungsstrategien und der psychischen Belastbarkeit des Einzelnen ab.