V20 Flashcards
Was ist ein Polymorphismus in Bezug auf Genlocus, Allelausprägung, Genotyp und Phänotyp?
Ein Polymorphismus bezeichnet das Auftreten von zwei oder mehr Varianten (Allelen) eines Gens an einem Genlocus in einer Population. Diese Varianten führen zu unterschiedlichen Genotypen, die wiederum verschiedene Phänotypen verursachen können. Polymorphismen sind wichtig für die genetische Vielfalt und beeinflussen Merkmale und Krankheitsanfälligkeiten.
Was sind nun Kandidatengenstudien?
Kandidatengenstudien untersuchen gezielt bestimmte Gene, die aufgrund ihrer Funktion als potenziell relevant für bestimmte Merkmale oder Krankheiten gelten. Dabei werden bekannte genetische Varianten analysiert, um Zusammenhänge zwischen Genotypen und Phänotypen zu identifizieren.
Was bedeutet die theoriegeleitete Kandidatengenstudien?
Theoriegeleitete Kandidatengenstudien basieren auf vorherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Hypothesen über die biologische Funktion bestimmter Gene. Sie fokussieren sich auf Gene, die aufgrund ihrer bekannten Funktionen plausibel mit einem bestimmten Merkmal oder einer Krankheit assoziiert sein könnten.
Was sind die wichtigen Kandidatengene?
Wichtige Kandidatengene sind jene, die aufgrund ihrer Funktion und bisherigen Forschungsergebnisse als besonders relevant für bestimmte Merkmale oder Erkrankungen angesehen werden. Beispiele sind Gene, die Neurotransmitter, Hormone oder immunologische Funktionen betreffen.
Was sind die zentralen Befunde in Bezug auf die Studie von Michael Meany an Ratten für den Nachweis an frühkindlichen Erfahrungen zu epigenetischen Veränderungen in stressrelevanten Genen?
Meanys Studien zeigten, dass mütterliche Fürsorge epigenetische Veränderungen in stressrelevanten Genen verursacht. Eine intensive Fürsorge führte zur Demethylierung bestimmter Genabschnitte, erhöhte die Expression von Glukokortikoid-Rezeptoren und minderte die Stressanfälligkeit der Ratten. Diese Veränderungen waren langfristig und beeinflussten das Verhalten nachhaltig.
Wie lassen sich Gene “an- bzw. ausschalten”? Was hat die Methylierung und die Histon-Acetylierung damit zu tun?
Gene lassen sich durch epigenetische Mechanismen regulieren. Die Methylierung von DNA (Anlagerung von Methylgruppen an Cytosinbasen) kann die Genexpression hemmen, während die Histon-Acetylierung die DNA-Struktur lockert und die Transkription aktiviert. Beide Prozesse beeinflussen, ob Gene aktiv oder inaktiv sind.
Was sind die zentralen neuronalen Prozesse der Cannon-Bard-Theorie?
Stimulus, Wahrnehmung/Interpretation → allgemeine autonome Erregung + Erfahrung bestimmter Emotionen
Sind Emotionen abhängig oder unabhängig von peripheren Körperprozessen nach der Cannon-Bard-Theorie? Welche Rolle spielt der Thalamus dabei und was vermittelt das Gehirn zwischen Eingangsreiz und Ausgangsreiz?
Nach der Cannon-Bard-Theorie sind Emotionen unabhängig von peripheren Körperprozessen. Der Thalamus spielt eine zentrale Rolle, indem er sensorische Informationen simultan an den Kortex für die bewusste Emotionserfahrung und an das autonome Nervensystem für die körperliche Reaktion weiterleitet.
Was sind die Kritikpunkte der Cannon-Bard-Theorie?
Kritiker bemängeln, dass die Theorie die Bedeutung peripherer Signale für Emotionen unterschätzt. Studien zeigen, dass Veränderungen im autonomen Nervensystem Emotionen beeinflussen können. Zudem wird kritisiert, dass die Theorie keine differenzierten Mechanismen für verschiedene Emotionen anbietet.
Was sind die zentralen neuronalen Prozesse der Schachter & Singer Theorie/Zwei-Faktoren-Theorie?
Stimulus/Wahrnehmung/Interpretation → Stimulus/Kontext → allgemeine autonome Erregung + Erfahrung bestimmter Emotionen → Feedback
In welchem Rahmen werden autonome Aktivitäten des Stimulus interpretiert in Bezug auf die Schachter & Singer Theorie/Zwei-Faktoren-Theorie? Und inwiefern kann der frontale Kortex Emotionen modifizieren?
herunter- oder heraufregulieren, umbenennen bzw. keine Angst, sondern Abenteuer
Was war das Experiment von der Schachter & Singer Theorie/Zwei-Faktoren-Theorie?
Das Experiment setzte Adrenalin ein, um unspezifische Erregung hervorzurufen. Abhängig vom Kontext (euphorische oder ärgerliche Begleitperson) interpretierten die Teilnehmer ihre Erregung als Freude oder Wut. Die Ergebnisse stützten die Hypothese, dass Emotionen aus Erregung und kognitiver Bewertung entstehen.
Was waren Vorhersagen der Schachter & Singer Theorie/Zwei-Faktoren-Theorie?
Die Theorie sagte voraus, dass physiologische Erregung ohne klare Ursache durch den Kontext interpretiert wird, um spezifische Emotionen zu erzeugen. Zudem wurde erwartet, dass gleiche körperliche Reaktionen je nach Interpretation unterschiedliche Emotionen hervorrufen können.
Was war das Experiment von Dutton & Aron? Unter welcher Bedingung werden die Männer die Frau eher anrufen?
Das Experiment untersuchte das Fehlattributionsphänomen. Männer, die auf einer schwingenden Hängebrücke eine attraktive Frau trafen, interpretierten ihre erhöhte Erregung als Anziehung. Sie riefen die Frau eher an als Männer auf einer stabilen Brücke.
Was waren die Ergebnisse unter Bedingung Hängebrücke?
Männer auf der Hängebrücke berichteten intensivere Gefühle und riefen die Frau häufiger an. Die erhöhte Erregung durch die unsichere Brücke wurde fälschlicherweise als sexuelle Anziehung interpretiert, was die Fehlattribution von Erregung belegte.
Wie sind Faktoren “Interview mit attraktiver Frau, kognitive Bewertung, Euphorie, +/- Anrufen in Bezug auf Betonbrücke und Hängebrücke?
Die kognitive Bewertung der Erregung unterschied sich: Auf der Hängebrücke wurde die Erregung stärker als Anziehung interpretiert, was zu häufigeren Anrufen führte. Auf der Betonbrücke blieb die Erregung gering, sodass die kognitive Bewertung weniger in Richtung Anziehung tendierte.
Was hat es mit den 2 Wegen der Furcht nach LeDoux auf sich? Wie erklärt sich die Verarbeitung der Wahrnehmung einer z.B. Schlange?
LeDoux beschreibt zwei Wege der Furchtverarbeitung: den schnellen „low road“ und den langsameren „high road“. Der schnelle Weg verarbeitet bedrohliche Reize direkt über den Thalamus zur Amygdala, wodurch schnelle Reaktionen möglich sind. Der langsame Weg analysiert die Reize detailliert über den Kortex, bevor die Amygdala aktiviert wird.
Was ist nach den 2 Wegen der Furcht nach LeDoux der low road?
Der „low road“ ist der schnelle, unbewusste Pfad der Furchtverarbeitung. Hierbei gelangen sensorische Informationen direkt vom Thalamus zur Amygdala, ohne Umweg über den Kortex. Dies ermöglicht schnelle, automatisierte Reaktionen auf potenzielle Gefahren.
Was ist nach den 2 Wegen der Furcht nach LeDoux die high road?
Der „high road“ ist der langsame, bewusste Pfad der Furchtverarbeitung. Dabei werden sensorische Informationen zuerst über den Thalamus an den Kortex weitergeleitet, wo sie detailliert analysiert werden, bevor die Amygdala aktiviert wird. Dies erlaubt differenzierte Reaktionen.
Was hat es mit der Affective Neuroscience nach Panksepp auf sich? Inwiefern spielen Erwartung, Furcht, Wut und Panik eine Rolle?
Panksepps Affective Neuroscience beschreibt grundlegende emotionale Systeme im Gehirn. Erwartung, Furcht, Wut und Panik sind primäre emotionale Netzwerke, die über evolutionär alte Hirnstrukturen gesteuert werden und Überlebensfunktionen unterstützen, wie z. B. die Suche nach Belohnungen oder das Vermeiden von Gefahren.
Inwiefern werden die 4 Emotionen nach dem noradrenergen und serotonergen System beeinflusst?
Die noradrenergen Systeme fördern Aufmerksamkeit und Erregung und verstärken Furcht und Wut. Serotonerge Systeme modulieren Stimmung und Impulskontrolle und wirken beruhigend auf Panik und Wut. Beide Systeme beeinflussen die Intensität und Regulation dieser Emotionen.
Was beeinflusst die Entstehung von Erwartung und positive Reize nach welchem System?
Das dopaminerge System ist entscheidend für die Entstehung von Erwartung und die Verarbeitung positiver Reize. Es vermittelt Belohnungsprozesse und motiviert zielgerichtetes Verhalten durch die Freisetzung von Dopamin im Belohnungssystem des Gehirns.
Was umfasst das vegetative Nervensystem?
Das vegetative Nervensystem besteht aus dem sympathischen und dem parasympathischen Nervensystem. Es reguliert unbewusste Körperfunktionen wie Herzschlag, Atmung, Verdauung und die Reaktion auf Stress, um das innere Gleichgewicht zu wahren.
Wie sind die Erregungsniveaus in Bezug auf einfachere Aufgabe, Aufgabe mittlerer Schwierigkeit und schwierige oder komplexe Aufgabe – Wie unterscheiden sich die Optima der Leistung und Erregungsniveaus?
Das Yerkes-Dodson-Gesetz beschreibt, dass bei einfachen Aufgaben ein höheres Erregungsniveau zu besseren Leistungen führt, während bei schwierigen Aufgaben ein moderates Erregungsniveau optimal ist. Zu hohe oder zu niedrige Erregung verschlechtert die Leistung bei komplexen Aufgaben.
Sind die Leistungen bei extrem geringer und extrem hoher Erregung am schlechtesten?
Ja, sowohl sehr geringe als auch sehr hohe Erregungsniveaus beeinträchtigen die Leistung. Bei geringer Erregung fehlt die Motivation, während hohe Erregung zu Stress und Fehlern führen kann. Ein mittleres Erregungsniveau ist optimal für die Leistungsfähigkeit.
Welche Gehirnareale aktivieren unter fMRT-Studien bei Emotionen?
fMRT-Studien zeigen, dass Emotionen insbesondere die Amygdala, den präfrontalen Kortex, den anterioren cingulären Kortex und das Insuläre Netzwerk aktivieren. Diese Areale sind an der Bewertung, Verarbeitung und Regulation emotionaler Reize beteiligt.
Was sind die sozialen Funktionen der Emotion und was haben die gesichtlichen Ausdrücke damit zu tun?
Emotionen erfüllen soziale Funktionen, indem sie nonverbal Informationen über innere Zustände vermitteln. Gesichtsausdrücke dienen als Signale für andere, erleichtern Empathie und unterstützen soziale Interaktionen durch die Kommunikation von Freude, Angst, Wut oder Trauer.
Was sind die notwendigen Voraussetzungen für die soziale Funktion von Emotionen?
Sozialkontakte, Gruppenprozesse, Empathie, enge Bindungen
Inwiefern sind soziale Funktionen individuumsbezogene Funktionen?
liefern Infos über Relevanz von Stimuli für persönliche Ziele, hat adaptiven Charakter: bedingt motivationales Verhalten, bereitet Handlungen vor
Was sind evolutionsbiologische Funktionen (Überlebensvorteile) in Bezug auf die Funktion von Emotionen?
Bedrohlicher Gesichtsausdruck = Gefahr → Angst, um selbstschützende Handlungen einzuleiten /// schnelleres Erkennen von bedrohlichen Gesichtern als nicht bedrohliche Gesichter
Was hatte es mit Patient HM auf sich? Was ist die Folge der Operation gewesen?
Patient HM litt nach der Entfernung beider medialer Temporallappen, einschließlich des Hippocampus, unter schwerer anterograder Amnesie. Er konnte keine neuen expliziten Langzeiterinnerungen bilden, behielt aber seine alten Erinnerungen und seine Fähigkeit für prozedurales Lernen.
Was ist die retrograde und anterograde Amnesie in Bezug auf Speicherproblem und Abrufproblem?
Retrograde Amnesie betrifft den Verlust bereits gespeicherter Erinnerungen (Abrufproblem), während anterograde Amnesie die Unfähigkeit beschreibt, neue Erinnerungen zu speichern (Speicherproblem).
Was hat sich bei HM nicht verändert? Wie verlief der Spiegeltest bei HM?
HM’s prozedurales Gedächtnis blieb intakt. Er konnte neue motorische Fähigkeiten wie den Spiegeltest erlernen und verbessern, obwohl er sich nicht an die Übungssituationen erinnern konnte.
Wie waren die Leistungen des Kurzzeitgedächtnisses und Langzeitgedächtnisses bei Patient HM?
HM’s Kurzzeitgedächtnis funktionierte normal, aber er konnte keine neuen expliziten Langzeiterinnerungen bilden. Sein prozedurales Langzeitgedächtnis blieb erhalten.
Inwiefern besteht das Gedächtnis in mehreren Arealen im Gehirn?
Das Gedächtnis umfasst verschiedene Gehirnareale: der Hippocampus für deklaratives Gedächtnis, das Striatum für prozedurales Gedächtnis, die Amygdala für emotionale Erinnerungen und der Neokortex für semantische Inhalte.
Was ist das deklarative und nondeklarative Gedächtnis?
Deklaratives Gedächtnis umfasst bewusst abrufbare Fakten und Ereignisse. Nondeklaratives Gedächtnis umfasst unbewusste Prozesse wie Fertigkeiten, Konditionierungen und Gewohnheiten.
Was ist das episodische, semantische deklarative Langzeitgedächtnis?
Das episodische Gedächtnis speichert persönliche Erlebnisse mit Kontextinformationen. Das semantische Gedächtnis umfasst Faktenwissen ohne Kontext wie Bedeutungen von Wörtern und Allgemeinwissen.
Was ist das Skill Learning, Priming und Conditioning des nondeklarativen Langzeitgedächtnisses?
Skill Learning betrifft das Erlernen von Fähigkeiten. Priming erleichtert die Wiedererkennung durch vorherige Reize. Conditioning beschreibt gelernte Reaktionen auf bestimmte Reize durch klassische oder operante Konditionierung.
Was passiert beim Enkodieren, Konsolidieren und Abruf im Gedächtnis?
Enkodieren wandelt sensorische Informationen in speicherbare Formate um. Konsolidierung stabilisiert diese Informationen, oft durch Schlaf. Abruf ermöglicht die Wiederherstellung gespeicherter Erinnerungen.
Was hat es mit dem Beispiel der anterograden Amnesie im Alltag auf sich?
Menschen mit anterograder Amnesie können sich nicht an kürzlich Erlebtes erinnern, z. B. an ein Gespräch wenige Minuten zuvor, und erleben ständig eine „Gegenwart“ ohne neue Langzeiterinnerungen.
Was passiert bei der Gedächtnisbildung bei der Encoding, Retrieval of memory, Retrieval cue in Bezug auf visual, auditory und spatial?
Visuelle, auditive und räumliche Hinweise unterstützen das Enkodieren und den Abruf von Gedächtnisinhalten, indem sie spezifische Assoziationen aktivieren, die als Abrufhilfen dienen.
Was ist die synaptische Plastizität und ist die neuronale Grundlage vom Lernen?
Synaptische Plastizität beschreibt die Fähigkeit von Synapsen, sich durch Stärkung oder Abschwächung zu verändern. Diese Anpassungen bilden die Grundlage für Lernen und Gedächtnis.
Inwiefern ändert sich beim Lernen etwas physiologisch? Was hat dies mit der Prä- und Postsynapse zu tun?
Beim Lernen erhöhen sich die Anzahl und Effizienz der Rezeptoren an der Postsynapse und die Neurotransmitterfreisetzung an der Präsynapse, wodurch die synaptische Übertragung verbessert wird.
Was bedeutet Modulation in Bezug auf die synaptische Plastizität?
Modulation beeinflusst die Stärke synaptischer Verbindungen durch Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin, die die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung oder Verstärkung synaptischer Signale verändern.
Was hat es mit der strukturellen Veränderung der Synapse zu tun in Bezug auf neue Synapsen und Rearrangement of synaptic input?
Strukturelle Veränderungen umfassen die Bildung neuer Synapsen und die Reorganisation bestehender Synapsenverbindungen, um effizientere neuronale Netzwerke für Gedächtnis und Lernen zu schaffen.
Was für ein Experiment hatte Mark R. Rosenzweig in Bezug auf Effekte der Lernumgebung auf das Gehirn gemacht?
Rosenzweig untersuchte Ratten in angereicherten und standardisierten Umgebungen. Angereicherte Umgebungen führten zu größeren Gehirnen, mehr Synapsen und besserem Lernen, was die Plastizität des Gehirns bestätigte.
Wie war der Experimentaufbau von Mark R. Rosenzweig in Bezug auf Veränderungen von neuronalen Schaltkreisen?
Ratten wurden in angereicherten, standardisierten und isolierten Käfigen gehalten. Angereicherte Käfige boten Spielzeug und soziale Interaktionen, was zu stärkeren neuronalen Schaltkreisen und größerem Kortex führte.
Was hatte die Lernumgebung damit zu tun bei Mark R. Rosenzweigs Experimenten?
Eine angereicherte Umgebung förderte die Neuroplastizität durch erhöhte dendritische Verzweigungen und stärkere Synapsen, was die kognitiven Fähigkeiten der Ratten verbesserte.
Was waren die zentralen Befunde von Mark R. Rosenzweigs Experiment?
erhöhte cholinerge Aktivität, Größenunterschiede im Okzipitallappen, dickere und schwerere cerebralen Cortex, erhöhte Dendritenanzahl, größere kortikale Synapsen, veränderte Genexpression
Heißt es also, dass eine angereicherte Umwelt dazu führt, zu nachweisbaren biochemischen und strukturellen Veränderungen im Gehirn gibt?
Ja, Studien zeigen, dass angereicherte Umgebungen zu messbaren Veränderungen wie erhöhter Synapsenzahl, verstärkter Neurotransmitteraktivität und strukturellen Anpassungen im Gehirn führen, die Lernen und Gedächtnis verbessern.
Was hat es mit der Langzeitpotenzierung auf sich?
Die Langzeitpotenzierung (LTP) beschreibt die dauerhafte Verstärkung der synaptischen Übertragung nach wiederholter Aktivierung. Sie gilt als zentrale Grundlage für Lernen und Gedächtnis durch erhöhte Effizienz und Signalübertragung an Synapsen.
Was sind die fundamentalen Bedeutungen für die synaptische Plastizität und die Gedächtnisbildung in Bezug auf Langzeitpotenzierung, verbesserte synaptische Kommunikation und Zellverbände?
LTP stärkt die synaptische Übertragung und unterstützt Zellverbände im Hippocampus und Kortex, die Gedächtnisinhalte speichern. Dadurch wird effektives Lernen und die Langzeitspeicherung von Informationen ermöglicht.
Was für eine Untersuchung bei Ratten hatte Donald O. Hebb in Bezug auf präsynaptische Neuronen im Hippocampus?
Hebb stellte fest, dass sich Synapsen verstärken, wenn präsynaptische und postsynaptische Neuronen wiederholt gemeinsam aktiviert werden („Hebb’sche Lernregel“). Diese Synapsenverstärkung bildet die Basis für assoziatives Lernen.
Was hat Emotionen mit Gedächtnis zu tun?
Emotionen verstärken die Gedächtnisbildung, indem sie die Amygdala aktivieren, welche die Speicherung emotional relevanter Ereignisse im Hippocampus fördert. Dadurch bleiben emotional bedeutsame Erinnerungen länger erhalten.
Inwiefern hat der Memory Score mit einer Story Phase (neutral, emotional, neutral) und Controls, Placebo und Amygdala-Patients (Schädigungen) zu tun?
Personen mit intakter Amygdala zeigten erhöhte Memory Scores für emotionale Phasen, während Patienten mit Amygdalaschädigungen keine Verbesserung für emotionale Inhalte aufwiesen. Emotionen erleichtern somit den Gedächtnisabruf.
Warum fällt uns das Erinnern bei starken Emotionen leichter in Bezug auf PTBS?
Starke Emotionen fördern die Konsolidierung durch Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin, die die Amygdala aktivieren. Dies erklärt auch die lebhaften Erinnerungen bei PTBS-Betroffenen.
Welcher Mechanismus greift hinter der Tatsache, dass man besser bei Stresshormonen etwas besser erinnert?
Stresshormone wie Cortisol und Noradrenalin verstärken die LTP und die Aktivität der Amygdala, was die Speicherung und den Abruf emotionaler Inhalte im Hippocampus verbessert.
Was passiert im Alter und Lernen in Bezug auf die Kodierung und Retrievalaufgaben (bei jungen und alten Menschen) in Bezug auf die aktiven und low activation Gehirnareale? Was sind die Ergebnisse dabei?
Ältere Menschen zeigen oft geringere Aktivierung im präfrontalen Kortex bei Kodierung und Abruf. Kompensatorische Aktivierungen anderer Areale können jedoch teilweise Defizite ausgleichen.
Was sind die Gründe für Gedächtnisprobleme im Alter?
Beeinträchtigung bei Kodierung und Abruf deklarativer Inhalte, weniger kortikale Aktivierung bei manchen Aufgaben, Verlust von Neuronen-/Verbindungen, Volumenabnahme bestimmter Gehirnregionen, Rückgang des cholinergen Systems aka Alzheimer
Was sind Präventionsmaßnahmen für Gedächtnisprobleme im Alter?
Lebensstil kann kognitiven Abbau verringern: günstiges Umfeld, bereichernde Aktivitäten inkl. körperliche Bewegung, Lebenspartner mit hohen kognitiven Fähigkeiten, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Stressreduktion, soziale Interaktionen UND Vermeidung von Risikofaktoren bzw. kein Rauchen, mäßiger Alkoholkonsum, Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker im Blick behalten
Was macht Nootropikum in Bezug auf das Stoppen von Alzheimer?
Nootropika sollen die kognitiven Funktionen durch die Verbesserung der Neurotransmitteraktivität und die Hemmung amyloider Plaques unterstützen. Sie bieten jedoch meist nur begrenzte Linderung bei Alzheimer.
Was bedeutet Modulation in Bezug auf die synaptische Plastizität?
Modulation beschreibt die Veränderung der Stärke und Effizienz synaptischer Übertragungen durch biochemische Prozesse wie Neurotransmitterfreisetzung oder Rezeptorempfindlichkeit. Sie beeinflusst Lernen und Gedächtnis.
Was hat es mit den strukturellen Veränderungen der Synapse zu tun in Bezug auf neue Synapse und Rearrangement of synaptic input?
Strukturelle Veränderungen umfassen die Bildung neuer Synapsen und die Umstrukturierung bestehender Verbindungen, um effizientere neuronale Netzwerke für die Speicherung von Informationen zu schaffen.
Was für ein Experiment hatte Mark R. Rosenzweig in Bezug auf Effekte der Lernumgebung auf das Gehirn gemacht?
Rosenzweig zeigte, dass Ratten in angereicherten Umgebungen eine erhöhte kortikale Dicke, größere Synapsen und verbesserte kognitive Fähigkeiten entwickelten. Dies verdeutlicht die Plastizität des Gehirns.
Wie war der Experimentaufbau von Mark R. Rosenzweig in Bezug auf Veränderungen von neuronalen Schaltkreisen?
Ratten wurden in angereicherten oder isolierten Umgebungen gehalten. Die angereicherte Gruppe erhielt Spielzeuge und soziale Interaktionen, was zu messbaren neuronalen Veränderungen führte.
Was hatte die Lernumgebung damit zu tun bei Mark R. Rosenzweigs Experimenten?
Eine stimulierende Umgebung förderte die synaptische Dichte, Neurogenese und dendritische Verzweigung, was die Fähigkeit zur Informationsverarbeitung und Gedächtnisbildung steigerte.
Was waren die zentralen Befunde von Mark R. Rosenzweigs Experiment?
erhöhte cholinerge Aktivität, Größenunterschiede im Okzipitallappen, dickere und schwerere cerebralen Cortex, erhöhte Dendritenanzahl, größere kortikale Synapsen, veränderte Genexpression
Heißt es also, dass eine angereicherte Umwelt dazu führt, zu nachweisbaren biochemischen und strukturellen Veränderungen im Gehirn gibt?
Ja, angereicherte Umgebungen fördern nachweislich die synaptische Plastizität, dendritische Verzweigungen und Neurotransmitteraktivität, was die Lern- und Gedächtnisleistung verbessert.
Was hat es mit der Langzeitpotenzierung auf sich?
Die Langzeitpotenzierung (LTP) ist ein Prozess, bei dem die synaptische Übertragung durch wiederholte Aktivierung nachhaltig verstärkt wird. Sie bildet die Grundlage für Lernen und Gedächtnis, indem sie die Effizienz der Signalübertragung zwischen Neuronen erhöht.
Was sind die fundamentalen Bedeutungen für die synaptische Plastizität und die Gedächtnisbildung in Bezug auf Langzeitpotenzierung, verbesserte synaptische Kommunikation und Zellverbände?
LTP fördert die synaptische Plastizität durch Stärkung der Verbindungen zwischen Neuronen. Sie ermöglicht die Bildung stabiler Zellverbände im Hippocampus, die für die Speicherung und den Abruf von Gedächtnisinhalten essenziell sind.
Was für eine Untersuchung bei Ratten hatte Donald O. Hebb in Bezug auf präsynaptische Neuronen im Hippocampus?
Hebb entdeckte, dass sich Synapsen verstärken, wenn präsynaptische Neuronen wiederholt und gleichzeitig mit postsynaptischen Neuronen feuern („Hebb’sche Lernregel“). Diese Synchronisation fördert die LTP und assoziatives Lernen.
Was hat Emotionen mit Gedächtnis zu tun?
Emotionen aktivieren die Amygdala, die die Konsolidierung von Erinnerungen im Hippocampus unterstützt. Besonders emotionale Ereignisse werden dadurch intensiver und langanhaltender im Gedächtnis gespeichert.
Inwiefern hat der Memory Score mit einer Story Phase (neutral, emotional, neutral) und Controls, Placebo und Amygdala-Patients (Schädigungen) zu tun?
Studien zeigen, dass Personen mit intakter Amygdala höhere Memory Scores für emotionale Inhalte erreichen, während Amygdala-Patienten keine Verbesserung zeigen. Dies unterstreicht die Bedeutung der Amygdala für emotionales Gedächtnis.
Warum fällt uns das Erinnern bei starken Emotionen leichter in Bezug auf PTBS?
Starke Emotionen erhöhen die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol, die die Amygdala aktivieren und die Speicherung emotionaler Ereignisse im Hippocampus verstärken. Dies erklärt die lebhaften Erinnerungen bei PTBS.
Welcher Mechanismus greift hinter der Tatsache, dass man besser bei Stresshormonen etwas besser erinnert?
Stresshormone fördern die LTP und die Aktivität der Amygdala, was die Effizienz der Gedächtniskonsolidierung und die Abrufbarkeit emotional bedeutsamer Ereignisse erhöht.
Was passiert im Alter und Lernen in Bezug auf die Kodierung und Retrievalaufgaben (bei jungen und alten Menschen) in Bezug auf die aktiven und low activation Gehirnareale? Was sind die Ergebnisse dabei?
Im Alter zeigen sich oft geringere Aktivierungen im präfrontalen Kortex und Hippocampus, was die Kodierung und den Abruf erschwert. Kompensatorische Aktivierungen anderer Areale können Defizite teilweise ausgleichen.
Was sind die Gründe für Gedächtnisprobleme im Alter?
Beeinträchtigung bei Kodierung und Abruf deklarativer Inhalte, weniger kortikale Aktivierung bei manchen Aufgaben, Verlust von Neuronen-/Verbindungen, Volumenabnahme bestimmter Gehirnregionen, Rückgang des cholinergen Systems aka Alzheimer
Was sind Präventionsmaßnahmen für Gedächtnisprobleme im Alter?
Lebensstil kann kognitiven Abbau verringern: günstiges Umfeld, bereichernde Aktivitäten inkl. körperliche Bewegung, Lebenspartner mit hohen kognitiven Fähigkeiten, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Stressreduktion, soziale Interaktionen UND Vermeidung von Risikofaktoren bzw. kein Rauchen, mäßiger Alkoholkonsum, Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker im Blick behalten
Was macht Nootropikum in Bezug auf das Stoppen von Alzheimer?
Nootropika sollen die kognitiven Funktionen unterstützen, indem sie Neurotransmitteraktivität verbessern und neurodegenerative Prozesse verlangsamen. Bei Alzheimer bieten sie jedoch meist nur begrenzte symptomatische Linderung.