V11 Flashcards

1
Q

Wie kann man lokalisieren, aus welcher Richtung der Schall kommt?

A

Man lokalisiert den Schall durch Unterschiede in der Schallintensität und Schalllatenz, also durch die Zeitdifferenz und Lautstärke, mit der der Schall die Ohren erreicht. Diese binaurale Verarbeitung ermöglicht die Richtungsbestimmung.

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2
Q

Was besagt die Duplex-Theorie?

A

Die Duplex-Theorie besagt, dass die Schalllokalisation auf zwei primären Faktoren basiert: Intensitätsunterschiede zwischen den Ohren für hohe Frequenzen und Latenzunterschiede für niedrige Frequenzen. Diese Mechanismen arbeiten komplementär.

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3
Q

Was ist bei der binauralen Unterscheidung der Richtungsbestimmung relevant?

A

Bei der binauralen Unterscheidung sind sowohl die Intensitätsunterschiede (Lautstärke) als auch die Latenzunterschiede (Zeitdifferenz des Schalleingangs) entscheidend. Diese Faktoren ermöglichen dem Gehirn die präzise Lokalisation der Schallquelle.

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4
Q

Was bedeutet Intensität in Bezug auf die Richtungsbestimmung der binauralen Unterscheidung?

A

Die Intensität bezieht sich auf den Unterschied in der Lautstärke des Schalls zwischen beiden Ohren. Wenn der Schall von einer Seite kommt, ist er auf dem näherliegenden Ohr lauter und hilft, die Richtung zu bestimmen.

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5
Q

Was bedeutet Latenz in Bezug auf die Richtungsbestimmung der binauralen Unterscheidung?

A

Latenz beschreibt den Zeitunterschied, mit dem der Schall beide Ohren erreicht. Schall von der Seite trifft das näherliegende Ohr früher, wodurch das Gehirn die Quelle der Schallrichtung ermitteln kann.

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6
Q

In Bezug auf veränderte Sinne innerhalb der Psychopathologie – wie können beim Sehen Halluzinationen oder Illusionen auftreten?

A

Visuelle Halluzinationen entstehen durch neuronale Fehlverarbeitungen im visuellen Kortex. Sie treten bei Störungen wie Schizophrenie, Delirium oder Substanzmissbrauch auf und manifestieren sich oft als Lichtblitze oder Figuren.

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7
Q

In Bezug auf veränderte Sinne innerhalb der Psychopathologie – wie können beim Hören akustische Halluzinationen auftreten?

A

Akustische Halluzinationen entstehen häufig durch ein überaktives Dopaminsystem. Stimmen oder Geräusche werden ohne externe Reize wahrgenommen, etwa bei Schizophrenie oder bei durch Neuroleptika nicht vollständig unterdrückter Überaktivität.

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8
Q

In Bezug auf veränderte Sinne innerhalb der Psychopathologie – wie können beim Fühlen taktile Halluzinationen auftreten?

A

Taktile Halluzinationen entstehen durch abnorme neuronale Erregung im somatosensorischen Kortex. Dies kann durch Schizophrenie, Entzug oder Substanzeinfluss ausgelöst werden und führt zu Berührungsempfindungen ohne äußere Reize.

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9
Q

Was sind chemische Sinne?

A

Chemische Sinne sind Geruch (olfaktorisch) und Geschmack (gustatorisch). Sie reagieren auf chemische Verbindungen in der Luft oder Nahrung, die durch spezifische Rezeptoren aufgenommen und verarbeitet werden.

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10
Q

Arbeiten die chemischen Sinne zusammen?

A

Ja, Geruch und Geschmack arbeiten eng zusammen und beeinflussen die Wahrnehmung von Aromen. Ein gestörter Geruchssinn, etwa bei einer Erkältung, kann die Geschmackswahrnehmung stark einschränken.

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11
Q

Welche Art der Rezeptoren nehmen die chemischen Verbindungen wahr?

A

Chemische Verbindungen werden durch spezifische chemosensitive Rezeptoren erkannt, die auf chemische Moleküle reagieren. Dazu zählen olfaktorische Rezeptoren für Geruchsstoffe und gustatorische Rezeptoren für gelöste Moleküle im Mund.

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12
Q

Wo werden die sensorischen Informationen in Bezug auf Geruch und Geschmack verarbeitet und zusammengeführt?

A

Sensorische Informationen von Geruch und Geschmack werden im primären gustatorischen Kortex (Insula) und olfaktorischen Kortex verarbeitet und im sekundären Kortex zur Wahrnehmung von Aromen zusammengeführt.

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13
Q

Wie können Aromen wahrgenommen werden?

A

Aromen entstehen durch die Kombination von Geschmacks- und Geruchsinformationen. Moleküle werden in der Mundhöhle gelöst, gelangen über den Rachenraum zur Nase und erzeugen in beiden Systemen integrierte Sinneseindrücke.

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14
Q

Womit sind die beiden Systeme eng verbunden?

A

Geruchs- und Geschmackssystem sind eng mit Hunger, Durst, Emotionen, Geschlechtstrieb und Gedächtnis verbunden. Diese Verbindungen entstehen über das limbische System, besonders die Amygdala und den Hypothalamus.

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15
Q

Wie kann ein Geruch eine Erinnerung hervorrufen?

A

Gerüche aktivieren schnell das limbische System, besonders die Amygdala und den Hippocampus, wodurch emotionale und episodische Erinnerungen ausgelöst werden. Die direkte Verschaltung fördert unbewusste Erinnerungsprozesse.

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16
Q

Was sind die 5 Grundgeschmacksrichtungen?

A

Die fünf Grundgeschmacksrichtungen sind süß, salzig, sauer, bitter und umami. Jede dieser Geschmacksqualitäten wird durch unterschiedliche Rezeptoren auf der Zunge wahrgenommen.

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17
Q

Was ist die biologische Bedeutung von Geschmack?

A

Der Geschmackssinn hilft, nahrhafte von schädlichen Substanzen zu unterscheiden. Süß signalisiert energiereiche Nahrung, salzig wichtige Elektrolyte, während bitter und sauer oft vor toxischen oder verdorbenen Lebensmitteln warnen.

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18
Q

Womit wird süß assoziiert?

A

Süß wird mit energiereichen Nahrungsmitteln assoziiert, insbesondere mit Kohlenhydraten und Zucker. Evolutionär fördert der süße Geschmack die Aufnahme von Kalorien für den Energiebedarf des Körpers.

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19
Q

Was bedeutet umami/wohlschmeckend?

A

Umami, was „herzhaft“ oder „wohlschmeckend“ bedeutet, signalisiert proteinreiche Nahrungsmittel. Es wird vor allem durch Glutamat ausgelöst und steht für eine angenehme Wahrnehmung fleischiger oder proteinhaltiger Speisen.

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20
Q

Wie wird salzig eingestuft?

A

Salziger Geschmack wird durch den Gehalt an Natriumionen ausgelöst und als wichtig für den Elektrolythaushalt wahrgenommen. Salziges Essen unterstützt essentielle körperliche Funktionen wie die Nervenleitung und Muskelarbeit.

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21
Q

Wie wird sauer/bitter eingestuft?

A

Sauer und bitter werden meist als Warnsignale eingestuft. Sie deuten auf verdorbene oder toxische Substanzen hin, obwohl sich mit zunehmendem Alter oder Erfahrung Präferenzen entwickeln können.

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22
Q

Was präferiert man zur Geburt als Geschmack?

A

Neugeborene zeigen eine angeborene Präferenz für süßen Geschmack, da er mit energiereicher Nahrung verknüpft ist. Saure und bittere Geschmäcker werden zunächst abgelehnt und später durch Erfahrung angepasst.

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23
Q

Können Präferenzen durch Erfahrung verändert werden?

A

Ja, Präferenzen verändern sich durch Erfahrung und wiederholte Exposition. Was anfangs als unangenehm empfunden wird, wie bitterer Kaffee, kann im Laufe des Lebens akzeptiert oder sogar bevorzugt werden.

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24
Q

Gibt es unterschiedliche Kombinationen und Intensitäten von Grundgeschmacksrichtungen?

A

Ja, unterschiedliche Kombinationen und Intensitäten der fünf Grundgeschmacksrichtungen ergeben komplexe Geschmacksprofile. Beispielsweise verbinden sich süß und umami in bestimmten Gerichten zu intensiven Geschmackserlebnissen.

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25
Q

Was sind weitere Kombinationen mit anderen sensorischen Informationen?

A

Zusätzlich zur Geschmackswahrnehmung beeinflussen visuelle und mechanische Informationen (Textur), Temperatur sowie Schmerzempfindlichkeit (z.B. Schärfe) das gesamte sensorische Geschmackserlebnis.

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26
Q

Was sind Papillen und wie teilt man diese auf?

A

Papillen sind warzenartige Erhebungen auf der Zunge, die Geschmacksinformationen aufnehmen. Es gibt vier Haupttypen: Pilzpapillen, Blätterpapillen, Wallpapillen und Fadenpapillen, wobei Letztere eher für Tastempfindungen zuständig sind.

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27
Q

Wieviele Geschmacksknospen trägt jede Papille?

A

Jede Papille enthält zwischen 1 und 100 Geschmacksknospen. Die genaue Anzahl variiert je nach Papillentyp, wobei Wallpapillen tendenziell mehr Geschmacksknospen enthalten als andere.

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28
Q

Wieviele Geschmacksrezeptorzellen enthält jede Geschmacksknospe?

A

Jede Geschmacksknospe enthält etwa 50 bis 150 spezialisierte Geschmacksrezeptorzellen. Diese Rezeptorzellen sind für die Wahrnehmung der verschiedenen Geschmacksrichtungen verantwortlich.

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29
Q

Was sind Basalzellen und wofür sind diese da?

A

Basalzellen sind Stammzellen, die für die Regeneration der Geschmacksrezeptorzellen verantwortlich sind. Sie ersetzen regelmäßig abgestorbene oder beschädigte Zellen und sorgen für die kontinuierliche Erneuerung der Geschmacksknospen.

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30
Q

Was sind afferente Geschmacksaxone?

A

Afferente Geschmacksaxone sind Nervenfasern, die sensorische Informationen von den Geschmacksknospen zum zentralen Nervensystem leiten. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei der Weiterleitung von Geschmacksreizen an das Gehirn.

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31
Q

Was ist abhängig von der Selektivität der Papillen für einen Geschmacksreiz?

A

Die Selektivität der Papillen hängt von der Konzentration des Geschmacksreizes ab. Bei schwacher Konzentration reagieren Papillen spezifisch auf bestimmte Geschmäcker, während diese Spezifität bei höheren Konzentrationen abnimmt.

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32
Q

Sinkt mit steigender Konzentration des Geschmacks die Selektivität der Knospen und muss ein Schwellenwert erreicht werden?

A

Ja, mit steigender Konzentration sinkt die Selektivität der Geschmacksknospen. Ein bestimmter Schwellenwert muss überschritten werden, damit eine Geschmackswahrnehmung ausgelöst wird.

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33
Q

Was sind Mikrovilli und wofür sind diese da?

A

Mikrovilli sind feine Fortsätze der Geschmacksrezeptorzellen, die in die Geschmacksknospen hineinragen. Sie vergrößern die Kontaktfläche und ermöglichen den effizienten Kontakt mit gelösten chemischen Substanzen.

34
Q

Wie geschieht eine Aktivierung der Geschmackszellen?

A

Die Aktivierung erfolgt, wenn chemische Substanzen an Rezeptoren auf den Mikrovilli binden. Sobald ein Schwellenwert erreicht wird, kommt es zur Depolarisation, die ein Aktionspotenzial auslöst.

35
Q

Sind Geschmackszellen primäre oder sekundäre Sinneszellen und was bedeutet das?

A

Geschmackszellen sind sekundäre Sinneszellen, da sie keine eigenen Axone besitzen. Stattdessen geben sie die Signale über synaptische Verbindungen an afferente Nerven weiter.

36
Q

Wie ist der Ablauf nach Erregung einer chemischen Synapse?

A

Nach Erregung der Synapse erfolgt eine Depolarisation, die zur Freisetzung von Neurotransmittern führt. Diese erregen das postsynaptische sensorische Axon, das das Signal weiterleitet.

trifft nicht auf Geschmacksknospen zu

37
Q

Wohin werden die Geschmacksinformationen weitergeleitet?

A

Die Geschmacksinformationen werden zum Nucleus gustatorius in der Medulla oblongata weitergeleitet, wo die erste Verarbeitung der sensorischen Signale erfolgt.

38
Q

Welche Nerven reichen in das vordere zwei Drittel der Zunge?

A

Das vordere zwei Drittel der Zunge wird durch den Nervus facialis (VII. Hirnnerv) innerviert, der sensorische Geschmacksinformationen an das zentrale Nervensystem weiterleitet.

39
Q

Welche Nerven reichen in das hintere Drittel der Zunge?

A

Das hintere Drittel der Zunge wird vom Nervus glossopharyngeus (IX. Hirnnerv) versorgt, der die Geschmacksinformationen aus diesem Bereich zum Gehirn transportiert.

40
Q

Welcher Nerv greift am Zungengrund?

A

Am Zungengrund ist der Nervus vagus (X. Hirnnerv) zuständig. Er leitet sensorische Informationen aus dem Bereich des Zungengrunds und des Kehlkopfs weiter.

41
Q

Was wird direkt am Hirnstamm verarbeitet?

A

Am Hirnstamm wird die grundlegende Verarbeitung sensorischer Informationen wie Geschmacks- und Reflexreaktionen, einschließlich des Würge- oder Schluckreflexes, durchgeführt.

42
Q

Wohin gehen die Informationen nach der Weiterleitung im primären gustatorischen Kortex und was passiert dort?

A

Sie gehen zum sekundären gustatorischen Kortex, wo Geruchs- und Geschmacksinformationen integriert werden, um komplexe sensorische Wahrnehmungen wie Aromen zu erzeugen.

43
Q

In welche Richtungen laufen die Geschmacksbahnen des Nucleus gustatorius?

A

Die Geschmacksbahnen projizieren zum Thalamus und limbischen System (Amygdala, Hypothalamus), wo die emotionale und affektive Bedeutung von Geschmack verarbeitet wird.

44
Q

Was sind “Super-Taster” und was ist an denen besonders?

A

Super-Taster haben eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Geschmacksknospen, was zu einer intensiveren Wahrnehmung von Geschmäckern führt. Sie sind besonders empfindlich gegenüber bitteren und süßen Aromen.

45
Q

Wieviele Düfte kann der Mensch wahrnehmen?

A

Der Mensch kann etwa 10.000 verschiedene Düfte unterscheiden, obwohl die Benennung der Düfte oft willkürlich ist und stark kulturell variiert.

46
Q

Welche biologische Bedeutung hat der Geruch für den Menschen?

A

Der Geruchssinn dient der Warnung vor schädlichen Stoffen, wie verdorbenem Essen oder Rauch, und spielt eine wichtige Rolle in sozialen Interaktionen und der Partnerwahl.

47
Q

Wie wird das Klassifizierungssystem der verschiedenen Duftkategorien verbalisiert?

A

Das Klassifizierungssystem der Duftkategorien ist relativ unspezifisch und willkürlich. Es basiert auf beschreibenden Begriffen wie blumig, fruchtig, erdig oder würzig, da die chemische Vielfalt der Düfte schwer in präzise Kategorien zu fassen ist.

48
Q

Wie schnell ist die Adaption des olfaktorischen Systems?

A

Das olfaktorische System adaptiert schnell an Gerüche, oft innerhalb weniger Minuten. Dies ermöglicht es, auf neue Gerüche zu reagieren und Hintergrundgerüche auszublenden, wie beispielsweise bei intensiven Küchengerüchen.

49
Q

Wie groß ist das menschliche Riechepithel und was bedeutet dies?

A

Das menschliche Riechepithel ist etwa 10 cm² groß, was relativ klein im Vergleich zu Tieren wie Hunden ist. Dies erklärt die geringere Sensitivität des menschlichen Geruchssinns im Vergleich zu vielen Tieren.

50
Q

Wie funktioniert Riechen?

A

Riechen beginnt mit der Bindung von Duftmolekülen an olfaktorische Rezeptoren im Riechepithel. Dies löst eine Signaltransduktion aus, die elektrische Signale an das Gehirn weiterleitet, wo die Duftwahrnehmung entsteht.

51
Q

Was ist die biologische Bedeutung des Geruchssystems? Welche Funktion trägt dies?

A

Das Geruchssystem schützt vor Gefahren, etwa durch die Wahrnehmung schädlicher Stoffe wie Rauch oder verdorbener Nahrung. Es ist außerdem wichtig für soziale Bindungen, die Nahrungswahl und emotionale Erinnerungen.

52
Q

Welche Bedeutung hat das Riechen in der Tierwelt?

A

In der Tierwelt dient der Geruchssinn der Nahrungssuche, der Orientierung, der Kommunikation über Pheromone und der Markierung von Territorien. Viele Tiere nutzen ihn auch zur Partnerfindung und zur Warnung vor Feinden.

53
Q

Was ist die emotionale Komponente beim Riechen?

A

Das Riechen hat eine starke emotionale Komponente, da olfaktorische Signale direkt das limbische System erreichen. Dies aktiviert emotionale Reaktionen und Gedächtnisprozesse, die mit bestimmten Düften assoziiert sind.

54
Q

Trägt der Geruch zur Steuerung des Körpergeruchs bei?

A

Ja, der Geruchssinn beeinflusst die Wahrnehmung und Regulation des Körpergeruchs. Pheromone und genetisch determinierte Duftstoffe tragen zur individuellen Geruchsidentität und sozialen Kommunikation bei.

55
Q

Inwiefern ist der Körpereigengeruch genetisch determiniert? Und wie?

A

Der Körpereigengeruch wird durch MHC-Proteine (Hauptgewebeverträglichkeitskomplex) bestimmt. Diese beeinflussen die Sekretion spezifischer Duftstoffe und ermöglichen eine Unterscheidung zwischen selbst und fremd.

56
Q

Was sind MHC-Proteine?

A

MHC-Proteine (Major Histocompatibility Complex) sind molekulare Marker des Immunsystems. Sie präsentieren Antigene auf Zelloberflächen und beeinflussen die Immunerkennung sowie die Wahrnehmung des individuellen Körpergeruchs.

57
Q

Können die MHC-Proteine fremd und eigen/selbst erkennen?

A

Ja, MHC-Proteine spielen eine zentrale Rolle bei der Unterscheidung von „eigen“ und „fremd“. Sie ermöglichen dem Immunsystem, körpereigene Zellen zu schützen und fremde, potenziell gefährliche Zellen zu erkennen.

58
Q

Was sind Riechepithelien und wofür sind diese da?

A

Riechepithelien sind spezialisierte Gewebe in der Nasenhöhle, die olfaktorische Rezeptorzellen enthalten. Sie sind für die Erkennung und Weiterleitung von chemischen Reizen (Düften) an das Gehirn zuständig.

59
Q

Wo startet die Geruchswahrnehmung?

A

Die Geruchswahrnehmung beginnt in der Schleimhaut der Nasenhöhle, wo Duftstoffe an Rezeptorzellen binden. Diese Signalbindung löst die Weiterleitung elektrischer Impulse ans Gehirn aus.

60
Q

Was sind Basalzellen in Bezug auf den Geruchssinn?

A

Basalzellen sind Stammzellen im Riechepithel, die für die kontinuierliche Erneuerung der olfaktorischen Rezeptorzellen sorgen. Sie ermöglichen die Regeneration der Zellen, die eine begrenzte Lebensdauer haben.

61
Q

Was ist die Signaltransduktion und was passiert dabei?

A

Signaltransduktion bezeichnet die Umwandlung chemischer Reize in elektrische Signale. Bei Geruchsreizen binden Duftmoleküle an Rezeptoren, was ionale Veränderungen in der Zelle auslöst und elektrische Impulse generiert.

62
Q

Was genau machen die Geruchsrezeptorzellen und sind diese primäre oder sekundäre Sinneszellen? Warum?

A

Geruchsrezeptorzellen sind primäre Sinneszellen, da sie eigene Axone besitzen und elektrische Signale direkt zum Gehirn weiterleiten. Sie wandeln chemische Reize in neuronale Impulse um.

63
Q

Wie nennt man die Art von Neuronen, die ein Dendrit und ein Axon haben?

A

Diese Art von Neuronen wird als bipolare Neuronen bezeichnet. Sie besitzen ein Axon und ein Dendrit, wodurch sie Signale effizient empfangen und weiterleiten können.

64
Q

Wo endet das Dendrit der Geruchsrezeptorzellen?

A

Das Dendrit der Geruchsrezeptorzellen endet in der Schleimhaut der Nasenhöhle, wo es mit Rezeptorcilien ausgestattet ist. Diese nehmen Duftmoleküle aus der eingeatmeten Luft auf.

65
Q

Was sind Rezeptorcilien?

A

Rezeptorcilien sind haarähnliche Strukturen an den Dendriten der Geruchsrezeptorzellen. Sie vergrößern die Kontaktfläche und ermöglichen die Bindung von Duftmolekülen zur Signaltransduktion.

66
Q

Wohin führen mehrere kleine Axonengruppen? Was zusammengefasst bildet den Riechnerv?

A

Mehrere kleine Axonengruppen führen zum Bulbus olfactorius, wo sie konvergieren. Diese Axone bilden gemeinsam den Riechnerv (Nervus olfactorius), der die Geruchsinformation ans Gehirn weiterleitet.

67
Q

Was ist der Bulbus olfactorius?

A

Der Bulbus olfactorius ist die erste zentrale Verarbeitungsstation für Geruchsinformationen. Hier konvergieren die Axone der Geruchsrezeptoren und die Geruchssignale werden moduliert, bevor sie ans Gehirn weitergeleitet werden.

68
Q

Was sind Mitralzellen?

A

Mitralzellen sind sekundäre Neuronen im Bulbus olfactorius, die Geruchssignale von den Rezeptorzellen empfangen. Sie projizieren diese Signale über den Tractus olfactorius zu höheren Gehirnregionen wie der Amygdala.

69
Q

Wo enden die Geruchsrezeptorzellen?

A

Die Geruchsrezeptorzellen enden im Glomeruli-Bereich des Bulbus olfactorius. Hier konvergieren etwa 25.000 primäre Axone auf 100 sekundäre Mitralzellen, was die Verarbeitung der Geruchsinformationen ermöglicht.

70
Q

Was erhält Eingänge von Geruchszellen mit dem gleichen Rezeptortyp?

A

Der Glomerulus erhält Eingänge von Geruchszellen mit demselben Rezeptortyp. Diese Konvergenz ermöglicht die präzise Weiterleitung spezifischer Geruchsinformationen an nachgeschaltete Neuronen.

71
Q

Wie modifiziert der Glomeruli die Geruchsinformationen?

A

Der Glomeruli modifiziert Geruchsinformationen durch inhibitorische und exzitatorische Wechselwirkungen. Dies verstärkt relevante Signale, filtert irrelevante aus und optimiert die Weiterleitung ans Gehirn.

72
Q

Was sind einige Beispiele in Bezug auf Geruchsstörungen innerhalb einer psychischen Störung?

A

Geruchsstörungen treten bei Depressionen, Schizophrenie, Alzheimer und Parkinson auf. Depressive Patienten zeigen häufig eine reduzierte Geruchswahrnehmung, während bei Schizophrenie Geruchshalluzinationen auftreten können.

73
Q

Was ist eine Anosmie?

A

Anosmie bezeichnet den vollständigen Verlust des Geruchssinns. Sie kann durch Infektionen, Traumata, neurologische Störungen oder toxische Einflüsse verursacht werden und beeinflusst Geschmack und Wohlbefinden.

74
Q

Was ist eine Ageusie?

A

Ageusie ist der vollständige Verlust des Geschmackssinns. Ursachen sind Nervenverletzungen, Infektionen oder neurologische Erkrankungen, die die Übertragung der Geschmackssignale beeinträchtigen.

75
Q

Was passiert bei Schizophrenie in Bezug auf Geruchsstörungen?

A

Bei Schizophrenie können Geruchshalluzinationen auftreten, bei denen Patienten nicht existierende Gerüche wahrnehmen. Dies wird durch abnorme neuronale Aktivität im olfaktorischen und limbischen System verursacht.

76
Q

Was wurde beim Experiment in Bezug auf den Geruch der Angst gemacht und was waren die Ergebnisse?

A

Schweißproben ängstlicher Fallschirmspringer wurden Probanden präsentiert. Die Probanden zeigten eine Aktivierung in der Amygdala, was darauf hinweist, dass Angst über olfaktorische Signale wahrgenommen werden kann.

77
Q

Kann Angst in Bezug auf Geruch ansteckend sein?

A

Ja, Angst kann über Gerüche ansteckend sein. Studien zeigen, dass Geruchssignale von gestressten oder ängstlichen Personen die Amygdala aktivieren und bei anderen ebenfalls Angstreaktionen auslösen können.

78
Q

Was sagt die aktuelle Forschung in Bezug darauf, wenn Leute gleich riechen?

A

Menschen mit ähnlichem Körpergeruch empfinden häufig eine größere Sympathie füreinander. Studien zeigen, dass ähnliche Gerüche zu stärkeren sozialen Bindungen, insbesondere bei Freundschaften, führen können.

79
Q

Wie würde man den Schmerz definieren?

A

Schmerz ist ein unangenehmes sensorisches und emotionales Erlebnis, das durch Gewebeschädigungen oder potenzielle Verletzungen ausgelöst wird. Er dient als Schutzmechanismus, um den Körper vor weiteren Schäden zu bewahren.

80
Q

Wie würde man den psychischen Schmerz definieren?

A

Psychischer Schmerz bezieht sich auf das Leiden, das durch emotionale Verluste, soziale Ausgrenzung oder traumatische Erfahrungen ausgelöst wird. Er zeigt im Gehirn ähnliche Aktivierungen wie physischer Schmerz.