V17 Flashcards
Was sind Nachteulen und was sind Frühaufsteher? Wie unterscheiden sich diese Chronotypen?
Nachteulen (Abendtypen) sind Personen, die spät aktiv werden und bis in die Nacht wach bleiben. Frühaufsteher (Morgentypen) hingegen stehen früh auf und sind morgens geistig sowie körperlich aktiver. Die Unterschiede zeigen sich biologisch, etwa durch körperliche Parameter wie eine frühere Erhöhung der Körpertemperatur und Cortisol-Reaktivierungen bei Frühaufstehern.
Welche Hormone spielen bei Chronotypen eine Rolle?
Cortisol und Melatonin sind zentrale Hormone. Cortisol wird besonders stark direkt nach dem Aufwachen ausgeschüttet, was bei Frühaufstehern höhere Werte zeigt. Melatonin hingegen reguliert die Schlafbereitschaft und beeinflusst die circadianen Rhythmen, wobei Abendtypen spätere Ausschüttungen aufweisen.
Was genau ist der ultradiane Rhythmus? Inwiefern spielen Blutdruck, REM-Schlaf, Bedürfnis nach Nahrung/Flüssigkeit, Sauerstoff/Herzrate und Magenbewegungen/Harnausscheidung eine Rolle?
Ein ultradianer Rhythmus beschreibt Prozesse, die mehrfach täglich auftreten. Blutdruck zeigt Spitzen am Morgen und Abend, REM-Schlaf wiederholt sich nachts. Nahrung, Flüssigkeitsaufnahme, Sauerstoffaufnahme, Herzrate, Magenbewegungen und Harnausscheidung unterliegen ebenfalls mehrfachen, täglichen Schwankungen.
Was hat es genau mit dem circannualen Rhythmus auf sich? Welche genannten Aspekte spielen dabei eine Rolle?
Circannuale Rhythmen verlaufen über etwa ein Jahr und werden stark durch Licht und Temperatur beeinflusst. Beispiele sind saisonale Veränderungen im Körpergewicht, hormonelle Schwankungen und Verhaltensanpassungen wie Winterschlaf oder Fellveränderungen bei Tieren.
Was ist der Phänotyp und was hat dies mit Schlafrhythmen zu tun?
Der Phänotyp beschreibt äußerlich erkennbare Merkmale, die auf genetischer Grundlage basieren. Schlafrhythmen beeinflussen Phänotypen durch biologisch determinierte Muster, z.B. durch die genetisch bedingte Ausprägung des Chronotyps oder hormonelle Reaktionen wie Cortisolausschüttung.
Was ist die Funktion der biologischen Rhythmen in Bezug auf Energieeinsparungen, Synchronisation oder Nachtaktivität?
Biologische Rhythmen helfen bei der Energieeinsparung durch reduzierte körperliche Funktionen nachts, synchronisieren innere Prozesse mit Umweltfaktoren und ermöglichen evolutionäre Vorteile durch Anpassung an Tageszeiten, wie Nahrungssuche bei Nachtaktivität oder Ruhephasen.
Was genau ist Schlaf? Was beschreibt dieser Zustand? Und von was genau wird dies bestimmt?
Schlaf ist ein rhythmischer Bewusstseinszustand, in dem Körper und Gehirn herunterfahren, jedoch nie komplett offline sind. Er wird durch den Nucleus suprachiasmaticus reguliert und durch externe Zeitgeber wie Licht, Temperatur und soziale Faktoren beeinflusst.
Was passiert im Schlaf in Bezug auf das Immunsystem, Zellreparatur, Befindlichkeit/Vitalität, Lernen/Gedächtnis (deklarativ/motorisch) und Energiehaushalt?
Schlaf stärkt das Immunsystem durch Zellregeneration, Neurotransmitter-Produktion und Wachstumshormon-Ausschüttung. Deklarative und motorische Gedächtnisinhalte werden gefestigt. Energie wird eingespart, die Temperatur gesenkt und Kohlenhydrate gespeichert.
Was genau ist der NREM- und REM-Schlaf – was definiert diese Phasen?
NREM-Schlaf besteht aus Stadien leichter bis tiefer Erholung, wobei langsame Hirnwellen dominieren. REM-Schlaf ist durch schnelle Augenbewegungen, hohe Hirnaktivität und lebhafte Träume gekennzeichnet. Beide Phasen wechseln sich zyklisch ab.
Was passiert im Gehirn im ersten Stadium in Bezug auf Beta-Aktivitäten und Theta-Aktivitäten?
Im ersten Schlafstadium sinkt die Beta-Aktivität, während Theta-Wellen zunehmen. Diese Phase leitet den Übergang vom wachen Zustand in den leichten Schlaf ein und führt zur muskulären Entspannung.
Was passiert im Gehirn im zweiten Stadium in Bezug auf Schlafspindeln und K-Komplexe?
Das zweite Stadium zeigt charakteristische Schlafspindeln und K-Komplexe. Diese Wellen schützen vor Weckreizen, stabilisieren den Schlaf und sind mit Gedächtnisprozessen sowie sensorischer Filterung verbunden.
Was passiert im Gehirn im dritten Stadium in Bezug auf Deltawellen und Amplituden?
Im dritten Stadium dominieren langsame Deltawellen mit großen Amplituden. Diese Phase ist entscheidend für die körperliche und mentale Erholung und wird oft mit dem tiefsten, erholsamsten Schlaf verbunden.
Was genau passiert im REM-Stadium und warum spricht man davon, dass man rein körperlich als „wach-Stadium“ festgemacht werden kann?
Im REM-Stadium sind die Gehirnaktivität und körperliche Parameter wie Atmung, Herzfrequenz und Augenbewegungen ähnlich wie im Wachzustand. Die Muskeln sind jedoch gehemmt, wodurch Träume intensiv durchlebt werden.
Was ist der paradoxe Schlaf?
Der paradoxe Schlaf ist eine Bezeichnung für den REM-Schlaf, da er hohe Hirnaktivität (wie im Wachzustand) zeigt, während der Körper muskulär gehemmt bleibt. Diese Diskrepanz zwischen Hirnaktivität und körperlicher Inaktivierung macht ihn paradox.
Wie werden Messungen im Schlaf aufgegriffen?
Messungen erfolgen durch EEG (Hirnströme), EMG (Muskelaktivität) und EOG (Augenbewegungen). Diese Methoden helfen, Schlafphasen, Hirnaktivität und körperliche Parameter zu bestimmen und so den Schlafzyklus umfassend zu analysieren.
Was passiert beim NREM-Schlaf in Bezug auf autonome Aktivitäten, Skelettmuskulatur, Hormonausschüttung, Aktivität im Cortex und kognitiven Zustand?
Die autonome Aktivität verlangsamt sich, die Skelettmuskulatur entspannt sich, und Wachstumshormone werden vermehrt ausgeschüttet. Die Cortex-Aktivität ist reduziert, und der kognitive Zustand ist durch Gedanken ohne lebhafte Träume geprägt.
Was passiert beim REM-Schlaf in Bezug auf autonome Aktivitäten, Skelettmuskulatur, Hormonausschüttung, Aktivität im Cortex und kognitiven Zustand?
Die autonome Aktivität steigt, Puls und Atmung sind unregelmäßig. Die Skelettmuskulatur ist gehemmt, während der Cortex hochaktiv bleibt. Im REM-Schlaf treten lebhafte Träume auf, die intensiv verarbeitet werden.
Wie ist der Schlafverlauf bei jungen Erwachsenen in Bezug auf Schlafzeit, Schlafstadien, Schlafzyklen, frühe Nacht, REM, Träume und NREM-Träume?
Junge Erwachsene schlafen 7-8 Stunden, durchlaufen 4-5 Zyklen à 90 Minuten. In der frühen Nacht dominiert der Tiefschlaf, später häufen sich REM-Phasen. REM-Träume sind lebhaft, während NREM-Träume abstrakt und fragmentiert bleiben.
Wie sieht der Schlaf bei Babys aus? Und woran liegt das?
Babys verbringen etwa 50 % ihres Schlafes im REM-Zustand. Ihre kurzen Zyklen resultieren aus der Unreife des zentralen Nervensystems und der fehlenden circadianen Rhythmen, die sich erst nach einigen Monaten stabilisieren.
Wie sieht das Schlafmuster über die Lebensspanne aus? Wie sieht es dabei mit dem Stadium 3 aus?
Mit zunehmendem Alter nimmt der Gesamtschlaf und der Anteil an Tiefschlaf (Stadium 3) ab. Während Neugeborene viel REM-Schlaf haben, verringern ältere Menschen ihre Tiefschlafphasen drastisch, was oft zu Schlafproblemen führt.
Welche Faktoren beeinflussen unseren Schlaf in Bezug auf Alter, Geschlecht, Substanzen, Umwelteinflüsse, psychologische Faktoren, Psychopathologien und Länge des vorgegangenen Wachzustandes?
Alter reduziert Tiefschlaf, Frauen berichten häufiger von Schlafproblemen. Substanzen wie Koffein und Alkohol stören den Schlafzyklus. Lärm und Licht als Umwelteinflüsse, psychischer Stress sowie Depressionen oder Psychosen beeinträchtigen die Schlafqualität.
Was sind die Schlafkontrollzentren im Gehirn?
Der Hypothalamus (Nucleus suprachiasmaticus) reguliert circadiane Rhythmen, der Thalamus kontrolliert sensorische Signale. Das Vorderhirn fördert das Einschlafen, während der Hirnstamm Wachzustände induziert und die Muskellähmung im REM-Schlaf unterstützt.
Wann erfahren Menschen Schlafdeprivation? Welche Zeitspannen beeinflussen die physiologischen Aspekte des Menschen in Bezug auf Schlafdeprivation?
Schlafdeprivation tritt bei chronischem Schlafmangel oder Wachphasen über 24 Stunden auf. Bereits wenige Tage mit 4-6 Stunden Schlaf reduzieren Konzentration, Immunsystem, Gedächtnis und emotionale Regulation. Längerer Mangel kann ernste gesundheitliche Folgen haben.