Unkräuter & Unkrautregulierung Teil 1 Flashcards
Definitionen des Begriffs Unkraut
Unkräuter sind Pflanzen, die mehr schaden als
nützen.
(Koch und Hurle, 1978)
Unkräuter sind unerwünschte Pflanzen, die den
Kulturpflanzen Nährstoffe, Wasser und Wuchsraum
wegnehmen, die Pflege und Erntearbeit stören,
vielfach Krankheiten und Schädlinge übertragen
sowie giftig sein können.
(Neururer und Herwirsch, 1992)
Nenne die Schadwirkungen der Unkräuter
• Konkurrenz um Ressourcen
– Nährstoffe
– Licht
– Wasser
– Wuchsraum
• Allelopathie
• Behinderung von Pflege- und Erntemaßnahmen
• Minderung der Qualität der Ernteprodukte
• Wirte für Krankheitserreger und Schädlinge
Nenne Ursachen für die zunehmende Verbreitung vom Jakobs-Greiskraut
Ursachen für zunehmende Verbreitung
• Ausweitung von Brachflächen
• Extensive Bewirtschaftung von Wiesen und
Weiden
• Überweidung durch zu hohen Weidebesatz, durch
die die Konkurrenz der gewünschten
Futterpflanzen abnimmt; an Kahlstellen kann das
Jakobs-Greiskraut vermehrt aufkommen
• Späte Mahd
• Förderung der Ansiedlung des Jakobs-Greiskraut
durch ausbleibende Nachmahd (ungenügende
Weidepflege)
Welchen Nutzen von Ackerunkräutern haben wir? (3)
- Erhalt der Artendiversität
- Schutz abiotischer Ressourcen
- Förderung von Nutzinsekten
Welche Ökologischen Ansprüche haben Unkräuter?
Acidität -> saure Böden bevorzugende Arten
-> kalkige Böden bevorzugende Arten
Nährstoffangebot -> nährstoffarme& nährstoffreiche Böden bevorzugende Arten
Feuchtigkeit -> feuchte& Trockene Standorte bevorzugende Arten
Wie erhalten wir die Artendiversität?
• Bis Mitte der 50ger Jahre: Standörtlich
geprägte Segetalzönosen
• Großflächiger Einsatz selektiver Herbizide
– Zurückdrängung herbizidsensitiver Arten
– Ausbreitung ± resistenter Arten
=> Artenarme Segetalzönosen mit wenigen,
oft hochdominanten Arten
=> Günstige Entwicklungsbedingungen für spezifisch
angepasste Arten
Macht eine Förderung von Nutzinsekten Sinn? Bsp. nennen
Förderung von Nutzinsekten Nutzen der Ackerunkräuter Beispiel: Schwebfliegen - Larven sind Blattlausprädatoren - Adulte Tiere sind Blütenbesucher
Schutz abiotischer Ressourcen, wie ?
• Ackerunkräuter, tragen dazu bei, den Oberboden vor
Verlusten durch Abtragung zu schützen.
• Ackerunkräuter sind in der Lage, den Austrag
überschüssiger mobiler Nährstoffe zu verringern.
Was ist die Biologie der Unkräuter?
• Vermehrung – generativ – vegetativ • Lebensdauer • Standortansprüche
Welche 3 Entwicklungszyklen gibt es ?
Entwicklungszyklus
– winterannuell (keimen im Herbst)
Senecio vulgaris, Apera spica-venti, Viola arvensis zzz
– sommerannuell (keimen im Frühjahr)
Avena fatua, Sinapis alba, Solanum nigrum
– ausdauernd (mehrjähriger Entwicklungszyklus)
Rumex crispus, Agropyron repens, Cirsium arvense
Was meint die Vegetative Vermehrung?
• Ausläufer (Stolonen)
waagerecht wachsende Sprossachsen Agropyron repens, Ranunculus repens
• Rhizome
unterirdisch wachsende Sprossachsen mit Speicherfunktion
Equisetum arvense, Polygonum amphibium
• Wurzelsprosse
Bildung endogener Sprosse aus älteren Wurzeln
Cirsium arvense, Rumex acetosella
Was muss beim Herbizideinsatz im konventionellen
Ackerbau beachtet werden ? Welche Aneile haben die zugelassenen Herbizide?
Herbizideinsatz im konventionellen
Ackerbau
- etwa 30% der in der deutschen Landwirtschaft zugelassenen Pestizide sind Herbizide
- etwa 44% der im Inland abgesetzten Pestizide sind Herbizide
=>Der Pflanzenschutz in der dt. Landwirtschaft wird
vom Herbizideinsatz dominiert, der im Ackerbau
nahezu flächendeckend zum Einsatz kommt
=>Eine signifikante Verringerung des Eintrages von PSM in das Ökosystem ist insbesondere bei Herbiziden
möglich
Die Wirkung von Herbiziden auf höhere pflanzen kommt durch die Beeinflussung
lebenswichtiger Stoffwechselprozesse zustande. Gebe wesentliche Ansatzpunkte und entsprechende Wirkstoffgruppen bzw. Wirkstoffe an
Die Wirkung von Herbiziden auf höhere pflanzen kommt durch die Beeinflussung
lebenswichtiger Stoffwechselprozesse zustande. Im Folgenden werden wesentliche
Ansatzpunkte und entsprechende Wirkstoffgruppen bzw. Wirkstoffe angegeben:
• Photosynthese; Hemmung des Elektronentransports im Lichtsystem I (BipyridilliumSalze)
• Photosynthese; Hemmung des Elektronentransports im Lichtsystem II (Phenylharnstoffe,
Triazine, Biscarbamate)
• Biosynthese von verzweigten Aminosäuren; Hemmung des Enzyms AcetolactatSynthase (Sulfonylharnstoffe)
• Biosynthese von Glutamin; Hemmung der Glutamin-Synthetase
(Organophosphorverbindungen)
• Biosynthese von aromatischen Aminosäuren; Hemmung der 3-PhosphoSenolpyruvylshikimisäure-Synthetase (Organophosphorverbindungen)
• Biosynthese der Fettsäuren; Hemmung der Acetyl-CoA-Carboxylase (Aryloxyphenoxyfettsäuren)
• Zerstörung der Membranlipide durch lichtinduzierte Radikalbildung (Diphenylether)
• Biosynthese der Carotinoide; a) Hemmung der Phytoen-desaturase (Diflufenican,
Flurtamone); b) HPPD-Hemmer (Triketone, Mesotrione)
• Zellteilung (Mitose); Wachstumshemrnung durch Beeinflussung der Zellteilung
(Dinitroaniline, Carbamate).
Was ist die wirtschaftliche Schadensschwelle?
Die wirtschaftliche Schadensschwelle ist die zu einem gegebenen Zeitpunkt vorhandenen Populationsdichte eines Schadorganismus (Verunkrautung), die bei
Nichtbekämpfung Schäden in gleicher Höhe verursachen würde, wie Kosten für die
Bekämpfungsmaßnahmen entstehen.
Welche Wirkung hat der Herbizideinsatz auf
biotische und abiotische Ressourcen?
Artenverarmung, insb. der Ackerbegleitflora
Beseitigung der Nahrungsgrundlage der Ackerfauna
potentielle Oberflächen- und Grundwasserbelastung
potentielle Kontamination von Lebensmitteln