Umsetzung statistischer Daten in thematischen Karten Flashcards

1
Q

1.) Wertintervalldarstellung

A

→ vorhandenen Werte werden in Klassen eingeteilt
Damit ist immer ein Informationsverlust verbunden
digitale interaktive Karten erlauben Angabe der Einzelwerte (z.B. über Tooltips)

Wertintervalldarstellung geeignet für:
• nominale, ordinale und metrische Skalen
• absolute und relative Werte
• 1 Merkmal
• einfachste Methode: Strichlisten; Visualisierung über Häufigkeitsdiagramm
• Häufigkeitsdiagramme als Grundlage für die Klassifizierung

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2
Q

2.) Stetige Mengendarstellung

A

Liegt ein Merkmal in absoluten Werten vor (z.B. Wahlberechtigte), bietet sich eine stetige bzw. kontinuierliche Mengenwertdarstellung an
Mengen eines Merkmals nur darstellbar sofern die Werte auch Absolutwerte (Mengenangaben) sind

Stetige Mengendarstellung geeignet für…
• metrische Skala
• absolute Werte
• 1 Merkmal

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3
Q

Im Überblick…

A
  1. Wertintervalldarstellung
    − gestufte Mengendarstellung
    − basiert auf Klassifizierung
    − anwendbar bei allen Skalenniveaus, Absolut- und Relativwerten
  2. Individualwertdarstellung
    − stetige/kontinuierliche Mengendarstellung
    − Darstellung eines Merkmals
    − nur wenn die Werte Absolutwerte (zählbare Mengenangaben) sind
  3. Bei >1 Merkmal empfiehlt sich die Diagrammdarstellung
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4
Q

3.) Diagrammdarstellung

A

• Für die gleichzeitige Darstellung mehrerer zusammengehöriger Merkmale
◦ Meist gibt es ein übergeordnetes Merkmal, das in mehrere untergeordnete Merkmale unterteilt wird,
z.B. gültige Stimmen unterteilt nach den Stimmen pro Partei, Bevölkerung 0-21, 21-64, 64+
◦ Wichtig: die untergeordneten Merkmale müssen 100% ergeben!
• Bei der Ausprägung der Merkmale kann es sich um relative und/oder absolute Werte
handeln
◦ z.B. gültige Stimmen (Absolutwert), Stimmen der Parteien in Prozenten (Relativwert)
→ Diagrammdarstellung geeignet für…
• mehrere Merkmale
• metrische Skala
• Übergeordnetes Merkmal: Absolutwert
• Untergeordnete Merkmale: relativ / absolut
4 Typen von Diagrammformen: Kreissektordiagramm, Flügeldiagramm, Stabdiagramm,
Flächendiagramm

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5
Q

Diagrammwahl

A

… abhängig von Art und Ausprägung der Daten:
1. Schritt: Grobselektion.
Welche Diagramme sind grundsätzlich für die Abbildung der Daten geeignet?
• Vergleich von Gesamtmengen
• Vergleich von Teilmengen verschiedener Diagramme
• Vergleich von Teilmengen mit der Gesamtmenge
• Darstellen von Nullmengen
• Darstellen von negativen Werten

  1. Schritt: Detailselektion.
    Welches ist bei der konkreten Ausprägung der Daten am Besten geeignet?
    • Erlaubt die Streuung eine angemessene Abbildung?
    • die kleinsten Diagramme sollten die gängigen Minimalwerte einhalten
    • die größten Diagramme sollten die Karte nicht zu sehr überdecken
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6
Q

Wahl des Signaturenmaßstabs

A

• so groß, dass die visuelle Wahrnehmung der Größenunterschiede gewährleistet ist
• so klein, dass die Ausdehnung der Signatur die Lesbarkeit nicht beeinträchtigt
• Überlagerungen sind möglich – kleinere Signaturen sollten aber immer im Vordergrund
stehen
• Grenze der Lesbarkeit:
◦ wenn die einzelne Signatur nicht mehr spontan erkennbar ist
◦ Häufung von Mehrfachüberlappungen

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7
Q

Darstellungsmöglichkeiten…

proportional:

A

• grundsätzlich ist eine proportional Darstellung anzustreben
• nicht jedoch wenn die einzelnen Zahlenwerte stark divergieren
kann zu unübersichtlichen Karten führen → Extremwerte verdecken die Karte oder Minimalwerte
sind nicht mehr erkennbar → dafür die willkürliche Darstellung wählen

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8
Q

Darstellungsmöglichkeiten…

willkürlich:

A

• geeignet bei stark divergierendem Wertebereich (Extremwerte)
• bei willkürlicher Darstellung jedoch aufpassen, dass Extremwerte immer noch als solche
erkennbar sind
• für sehr kleine Werte besteht die Möglichkeit der Verwendung nichtmaßstäblicher Minimal-
Signaturen
(gilt auch für 1.) Wertintervalldarstellung = gestufte Darstellung und 2.) Individualwertdarstellung = kontinuierliche Darstellung.)

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9
Q

Größen/Flächen

A

Bei flächenhaften Punkt-Signaturen (Kreis, Quadrat, Rechteck, Dreieck etc.) wird die Fläche der Signatur als zu assozierende Größe wahrgenommen

doppelter Sachwert → doppelte Signaturenfläche
• intuitiver
• platzsparend
• tatsächliche Werte schwerer ablesbar
• nicht-linearer Maßstab

doppelter Sachwert → doppelte Signaturhöhe
• falscher Eindruck (z.B. Quadrat: vierfache Fläche)
• tatsächliche Werte einfacher abzulesen
• linearer Maßstab

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10
Q

Lesbarkeit

Mindestgrößen

A

Damit die Informationen in einem Diagramm gelesen werden können, müssen Minimalgrößen eingehalten werden (= kartographisches Dogma)
Fallen Werte unter einen anzugebenden Minimalwert können Diagramme durch neue Signaturen dargestellt werden (Generalisierung):

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11
Q

Lesbarkeit

Teilmengen

A

Werden Teilmengen der Diagramme zu klein → inhaltliche Zusammenfassung von Teilmengen

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12
Q

Lesbarkeit

Platzierung und Optimierung

A

Bei der computergestützten Platzierung werden meist alle Diagramme am selben Bezugspunkt ausgerichtet.
Das Resultat muss in der Regel nach kartographischen Gesichtspunkten angepasst werden
→ Optimierung durch manuelles Verschieben und Anpassen

Beispiele:
Problem: Diagramme berühren sich; das kleine Diagramm geht im großen unter
→ Lösung: Entweder überlagern oder Abstand; außerdem: Konturlinien zur Abhebung der einzelnen Diagramme
Problem: Überdeckung der Basiskarte
→ Lösung: ist das Verdeckte wichtig, sollte das Diagramm verschoben werden; wenn nicht, dann kann es durch das Diagramm ersetzt werden.

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13
Q

Orts- und Gebietsdiagrammkarten → lokale Diagramme

A

• Allgemein: Orts- und Gebietskartogramme, Diakartogramme, Kartodiagramme
• Ziel: Darstellung von statistischen Werten durch Diagramme oder lokale Signaturen (je nach Thema
• und Datenstreuung mit gestufter bzw. kontinuierlicher Mengendarstellung)
• Geeignet für: mehrere metrisch skalierte Merkmale, absolute und relative Werte
• Legenden sind unerlässlich, um den LeserInnen die Karte verständlich zu machen (teilweise auch zusätzliche textuelle Interpretationshilfen)
→ Karten, wo Diagramme drauf sind, entweder bezogen auf einen Ort oder ein Gebiet. :D

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14
Q

Objektbezug:

A

Ortsdiagrammkarten:
Bsp. Diagrammbezug auf Rathaus/Magistrat → Ortsdiagrammkarte

Gebietsdiagrammkarten:
Bsp. Diagrammbezug auf Gemeindefläche → Gebietsdiagrammkarte

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15
Q

Ortdiagrammkarten

A

Diagramme beziehen sich immer auf eine bestimmte Punktlage (z.B. Krankenhaus, Magistrat)
→ Es muss klar ersichtlich ist, auf welchen Punkt sich das Diagramm oder die Punktsignatur
bezieht
• Diagramm dicht neben oder über dem topographischen Ortspositionszeichen platziert
• Zur besseren Orientierung ist die Basiskarte für Ortsdiagramme eher detailliert
• Zumeist begrenzter Platz→ eher kleine, einfache und gut zentrier- bzw. ausrichtbare
Diagramme
• Große und komplexe Diagramme: Lagezuordnung wird ungenau, gegenseitige Störung der Diagramme

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16
Q

Bezugspunkte von Diagrammen

A

Bezugspunkt: Punkt, anhand dessen ein Diagramm in der Karte ausgerichtet werden kann
Jedes Diagramm hat mindestens einen Bezugspunk

Zählrahmendiagramm:

  • sehr präzise Darstellung absoluter Werte
  • Für Ortsdiagramme nicht immer geeignet, da sehr hoher Platzbedarf und schwierig zentrierbar.

Kleingeldmethode:

  • platzsparender als die Zähldiagrammmethode, ebenfalls sehr genaue Darstellung absoluter Werte
  • allerdings schlechte Zentrierbarkeit

Kreisdiagramme

  • können genau auf die Punkte zentriert werden, auf die sie sich beziehen
  • Ungenaue Darstellung der Zahlenwerte, dafür Wertunterschiede gut erkennbar
  • Alternativen: Kreissektor- oder Flügeldiagramme, quadratische oder andere einfache zentrische Diagrammformen

Stabdiagramme:

  • Nachteil der fehlenden Zentrierung
  • Diagramme können jedoch auf einfache Weise an einen Punkt ausgerichtet werden
  • Beachten, dass die Diagramme nicht zu lang werden und Kartenrahmen sprengen → Wahl eines angemessenen Diagrammmassstabs

Diagrammkombinationen:
→ wenn einem Bezugspunkt zwei Wertgattungen zugeordnet werden sollen
zB. absolute Einwohnerzahl anhand von Signaturen für Wertintervalle, zusätzliche Information mit weiterem Diagrammtyp, der an den Bezugspunkten ausgerichtet ist

17
Q

Gebietsdiagrammkarten

A

beziehen sich auf abgegrenzte Areale (z.B. Bezirke oder Gemeinden)
die Diagramme werden zentral innerhalb der Grenzen des betreffenden Areals oder im
Siedlungsschwerpunkt platziert
• mehr Platz für die Diagramme zur Verfügung → dürfen auch größer und komplexer sein
• Möglichkeit, mehr Informationen in die Karte zu bringen
• allerdings aufpassen: je nach Bezugsareal können auch kleinere Flächen auftreten
• Basiskarte kommt mit wenigen Elementen aus

18
Q

Konfliktlösungen in Diagrammkarten

A

Probleme: Diagrammüberlagerungen oder einzelne sehr große Diagramme
Genereller Hinweis: kleine Diagramme müssen immer im Vordergrund liegen – damit sind alle Diagramme zumindest teilweise sichtbar.

19
Q

Transparenz

A

alle Diagramme behalten ihre Größe und Lage;
die großen Diagramme werden transparent gezeichnet
+ Basiskarte bleibt erkennbar → gut für Lesbarkeit und Orientierung
+ kleine Diagramme erhalten mehr Gewicht und gehen nicht neben den großen unter

20
Q

Rahmen

A

von sehr großen Diagrammen werden lediglich die Umrisse, aber nicht die Füllung gezeichnet
Verwendung hauptsächlich bei einfachen Kreis- und Rechteckdiagrammen, die nicht unterteilt sind

21
Q

Deplatzierung

A

Einzelne Diagramme, die alle anderen überlagern würden, werden außerhalb der Karte platziert –
mit einem Hinweis auf ihre ursprüngliche, räumliche Lage (z.B. Pfeil)

22
Q

Verkleinerung

A

ersetzen sehr großer Diagramme durch kleinere, die sich jedoch immer noch deutlich von den kleineren abheben
Der Werte der Diagramme wird direkt in die Karte oder die Legende geschrieben
Kann zu manipulativen Zwecken missbraucht werden.
Diese Methode nur in Ausnahmefällen verwenden!

23
Q

Staffeln

A

Aufteilen von Extremwertdiagrammen in kleinere Diagramme → Staffelung in enger Überlagerung
+ Platz sparen
+ Karte wird übersichtlicher