Teamarbeit Flashcards
Klassisches Modell der Gruppenentwicklung (Tuckman)
- Forming: Gruppe lernt sich kennen; hohe Unsicherheit
- Storming: erste Konflikte und Machtfragen; noch kein hohes Zusammengehörigkeitsgefühl
- Norming: Ruhe, Akzeptanz und Entwicklung von Teamgeist und Normen
- Performing: gemeinsame Aufgaben, Fokus auf Leistung
klassische Arbeitsgruppen
- funktions- und arbeitsteilig organisiert
- Mitglieder erhalten von Vorgesetzen Anweisungen zur Erfüllung der
gemeinsamen Arbeitsaufgabe
Fertigungsteams
- übernehmen im Ggs. zu klassischen Arbeitsgruppen weitere Funktionen wie Qualitätssicherung
- administrative und dispositive Aufgaben bleiben beim Vorgesetzten
Teilautonome Arbeitsgruppen
- übernehmen ganzheitliche Aufgaben eigenverantwortlich
- d. h. die Gruppe führt Steuerungsfunktionen innerhalb vorgegebener
Rahmenbedingungen selbst aus
Projektteams
- meist heterogen zusammengesetzte Gruppen
- eingesetzt für Entwicklung innovativer Produkte oder Lösungsfindung
- zeitlich befristet
Qualitätszirkel
- kleine Gruppen von Mitarbeitenden unterer Hierarchieebenen
- treffen sich freiwillig regelmässig zur Bearbeitung selbstgewählter
Probleme aus ihrem Arbeitsbereich
Teams für Extremsituationen
- aus hoch qualifizierten Mitarbeitern
- diese bearbeiten dringende, unvorhersehbare, voneinander abhängige und folgenschwere Aufgaben
- veränderbare Teamzusammensetzung (z. B. Krisenstäbe bei
Katastrophen)
Was zeichnet Teams aus?
- Interdependenz: enge zeitliche und inhaltliche Zusammenarbeit -> soziale Verpflichtung
- geteilte Ziele: mind 1 gemeinsames Ziel
- Reflexivität: systematischer Austausch und Anpassung von Zielen und Prozessen
- Beschränktheit: wer gehört uum Team und wer nicht?
Teams im virtuellen Kontext: Mitarbeitende
- Selbstmanagement
- Prokastination
- Introversion vs. Extraversion
- Abgrenzung von Berufs- und Privatsphäre
- Alter
- Häusliche Rahmenbedingungen
- Tag strukturieren
- Eine To-Do-Liste führen
- Geeigneten Arbeitsplatz einrichten
- Rituale finden: Arbeitsbeginn und -ende
- Pausen planen und machen
- Kontakte pflegen
Teams im virtuellen Kontext: Vorgesetzte
- Kommunikative Normen setzen
- Regeln etablieren
- Individueller Jour fix
- Zielvereinbarungen
- Raum für Informelles schaffen
- Wir-Zeiten und gemeinsame Rituale etablieren
- Abtauchen ansprechen
- Gerechtigkeitsaspekte thematisieren
- Medium mit Gesprächsinhalt synchronisieren
- Aktives Kalibrieren neuer Arbeitsformen
Input-Prozess-Output-Modell der Teameffektivität
- Input: organisationaler Kontext, Aufgabenstruktur, Gruppenzusammensetzung
- Prozess: Normen, Entscheidungsfindung, Kommunikation, Koordination, Kohärsion
-
Output: Leistung, Zufriedenheit
-> Rückkopplung
Input-Prozess-Output-Modell der Teameffektivität
Wichtige Aspekte im organisationaler Kontext -> Input
- Gestaltung der Umwelt
- Unterstützung durch Management
- Lohnsystem
- Personalentwicklung und Training
- Technologie
- Führung
- Aufgabenstruktur
gute Führungsansätze
- Transformationale Führung (Führung von oben)
- Empowerment (Führung von unten): Vermittlung von Selbstmanagement-Fähigkeiten
- partizipative Zielsetzung mit Feedback: Team und Führung legen gemeinsam Ziele fest
Aufgabenstruktur nach Steiner
- additiv; bestimmt durch Summe aller Mitglieder (z.B. Gewicht bewegen)
- konjunktiv; bestimmt durch schwächstes Mitglied (z.B. Fliessband)
- disjunktiv; bestimmt durch stärkstes Mitglied (z.B. Problemlösen)
- kompensatorisch; bestimmt durch Mittelwert aller Mitglieder (z.B. Schätzung eines unbekannten Werts)
Gruppenzusammensetzung und Effektivität
Positive Effekte auf Teameffektivität:
- Mittelwert der Intelligenz
- Persönlichkeit (Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, emotionale Stabilität, Offenheit)
- günstige Eigenschaften (Kollektivismus, Präferenz für Teamwork)
- psychologische Diversität
demografische Diversität
-> Oberflächenmerkmale: Alter, Geschlecht, ethnischer/kultureller Hintergrund
psychologische Diversität
- Betrifft Eigenschaften und Einstellungen
- KSAOs (knowledge skills ability and others), Persönlichkeit, Einstellungen, Werte, Überzeugungen…
- Oft auch bzgl. aufgabenbezogenen Merkmalen: Heterogenität bzgl. Wissen, Qualifikation und beruflichem Hintergrund
- Kann vor allem bei komplexen Problemen durch vertiefte Informationsverarbeitung zur Gruppenleistung beitragen
psychologische Effekte von Diversität
- geringere Einigkeit bei Werten und Zielen
- Uneinigkeit bei Projekten und Prioritäten
- unterschiedliche Analyse von Situationen -> unproduktive Kommunikation
- Uneinigkeit über geeignetes Verhalten
ABER: Metanalyse zeigt, dass es bei psychologischer (nicht aber demografischer) Diversität positiver Effekt auf Leistung gibt
Studie Harrison:
- anfängliche negative Effekte von demografischer Diversität werden schwächer
- positive Effekte von psychologischer Diversität werden stärker
-> Ausmass der Interaktionen ist relevant
Funktionen von Normen
- Orientierung
- Selektion
- Stabilisierung
- Koordination
- Prognose
Wichtige Prozesse bei Entscheidungsfindung
- Analyse der Aufgabe: Randbedingungen, Ressourcen, Schwierigkeiten
- Zielfestlegung: Identifikation relevanter Ziele, Prioritäten setzen
- Strategieentwicklung und Umsetzung: Handlungsplanung, Anpassung von Plänen bei Änderungen
-> bei guter Umsetzung positive Effekte auf Teamleistung und Zufriedenheit der Teammitglieder
Relevantes sozialpsychologisches Phänomen bei Entscheidungsfindung
Groupthink
Konsens in Gruppe mit hoher Kohäsion ist wichtiger als Finden der besten Lösung
Relevantes sozialpsychologisches Phänomen bei Entscheidungsfindung
Gruppenpolarisation
Einstellungen werden innerhalb der Gruppe extremer
Relevantes sozialpsychologisches Phänomen bei Entscheidungsfindung
Risky-Shift Phänomen
Riskantere Gruppenentscheidungen als Einzelentscheidungen
Mögliche negative Effekte auf Leistung
- Motivationsverluste
- Koordinationsverluste
- ineffiziente Kommunikation