Berufswahl Flashcards
Interessensbildung
ab ca. 10 Jahren
- Herausbilden deutlicher geschlechtsspezifischer Interessenschwerpunkte
- Jungen fragen nach dem Prestige
- Mädchen nach der sozialen Relevanz von Aktivitäten
Interesensbildung
bis ca. 15 Jahre
- Interessen werden zunehmend konkreter
- Begrenzung der Stärke und der Streubreite von Interessen (Prinzip progressiver Differenzierung)
→ Interessenschwerpunkte beginnen allmählich, sich herauszubilden
Interessenbildung
ab ca. 15 Jahren
Neue Interessen werden bewusst und exploriert (z.B. „soziale Fragen“, „Psychologie“)
Indikatoren der erfolgreichen Berufswahl
- Realisierung des Ausbildungswunsches
- Zufriedenheit mit gewähltem Beruf
- Beruflicher Erfolg
- berufliche Stabilität (vs. Wechsel)
RIASEC-Modell (Holland)
= hexagones Modell, Kongruenztheorie
- Realistisch
- Investigativ
- Künstlerisch
- Sozial
- Unternehmerisch
- Konventionell
Typen im RIASEC
Realistic
praktisch-technische Orientierung
bevorzugen Tätigkeiten, die Kraft, Koordination und Handgeschicklichkeit erfordern und zu konkreten, sichtbaren Ergebnissen führen.
Beruf: z.B. Maurer
Typen im RIASEC
Investigative
intellektuell-forschende Orientierung
bevorzugen Tätigkeiten, bei denen die Auseinandersetzung mit physikalischen, biologischen oder kulturellen Phänomenen mit Hilfe systematischer Beobachtung und Forschung im Mittelpunkt steht.
Beruf: z.B. Mikrobiologe
Typen im RIASEC
Artistic
künstlerisch-sprachliche Orientierung
bevorzugen offene, unstrukturierte Aktivitäten, die eine künstlerische Selbstdarstellung oder die Schaffung kreativer Produkte ermöglichen.
Beruf: z.B. Innenausstatter
Typen im RIASEC
Social
soziale Orientierung
bevorzugen Tätigkeiten, bei denen sie sich mit anderen in Form von Unterrichten, Ausbilden, Versorgen oder Pflegen befassen können.
Beruf: z.B. Sozialarbeiter
Typen im RIASEC
Enterprising
unternehmerische Orientierung
bevorzugen Tätigkeiten und Situationen, bei denen sie andere mit Hilfe der Sprache oder anderer Mittel beeinflussen, zu etwas bringen, führen, auch manipulieren können.
Beruf: z.B. Autoverkäufer
Typen im RIASEC
Conventional
konventionelle Orientierung
bevorzugen Tätigkeiten, bei denen der strukturierte und regelhafte Umgang mit Daten im Vordergrund steht, z.B. Aufzeichnungen führen, Daten speichern, Dokumentationen führen, mit Büromaschinen arbeiten (ordnend-verwaltende Tätigkeiten).
Beruf: z.B. Buchhalter
Forschung zur Relevanz der beruflichen Interessen
- Personen wählen Berufe nach Interesse und bleiben in ihnen
- Interessensverfahren sind geeignete Mittel zu Vorhersage der Berufswahl
- Korrelationen von Interessen mit berufliche Leistung und Fluktuation
Ansätze zur Erklärung der Berufswahl
allokationstheoretischer Ansatz
Berufswahl ist stark durch Allokation/Zuweisung beruflicher Möglichkeiten durch Umgebung bestimmt (von Eltern).
va. ökonomische & soziale Faktoren haben Einfluss:
- allgemeine Wirtschaftslage
- Arbeitsmarktlage
- Verdienstmöglichkeiten
- Sozio-ökonomische Schichtzugehörigkeit
- Familie
- Schule
- Peer-Group
Bedeutung von SES auf Berufswahl
SES beeinflusst berufliche Entwicklung stärker als Intelligenz und Lesefertigkeit
Relevanz von organisationaler Sozialisation
- Bei effektiver organisationaler Sozialisation mehr Profitzuwachs bei Firmen
- Sozialisation verringert Fluktuation und erhöht Chancen, dass neue Mitarbeiter Leistungsziele im ersten Jahr erreichen
Definition organisationale Sozialisation
= Ausmass, in dem Newcomer (= neue Organisationsmitglieder) Wissen, Fertigkeiten und funktionales Verständnis ihres neuen Jobs erwerben, Verbindungen zu anderen in der Organisation entwickeln, und Einblicke in die Kultur, Prozesse und Menschen in der neuen Organisation gewinnen.
Modell Antezedenzien und Auswirkungen der Newcomeranpassung während der organisationalen Sozialisation
1. Informationssuche durch Newcomer
2. Anpassung des Newcomers
- Rollenklarheit
- Selbstwirksamkeit
- soziale Akzeptanz
3. Ergebnisse der Anpassung:
- Leistung
- Arbeitszufriedenheit
- organisationales Commitment
- Verbleibeabsichten
- Fluktuation
Indikatoren der Anpassung
- Rollenklarheit = Verständnis bezüglich der Rolle und Aufgaben in der Tätigkeit
- Selbstwirksamkeit = Glaube an die eigenen Fähigkeiten, um spezifische Outcomes zu erreichen
- Soziale Akzeptanz = Ausmass, in dem sich ein Mitarbeiter in die Arbeitsgruppe integriert und akzeptiert fühlt
Organisationales Commitment
= Gefühl der Verbundenheit mit bzw. der Verpflichtung gegenüber der Organisation und ihren Zielen
- Affektives Commitment: «Ich bin stolz darauf, dieser Organisation anzugehören.»
- Normatives Commitment: «Selbst wenn es für mich vorteilhaft wäre, fände ich es nicht richtig, die Organisation zu wechseln.»
- Fortsetzungsbezogenes/Kalkulatorisches Commitment: «Es wäre mit vielen Nachteilen für mich verbunden, wenn ich momentan die Organisation wechseln würde
Indikator für Misslungene Sozialisation
Fluktuation
- freiwillige Fluktuation (= Kündigung durch Mitarbeiter)
- unfreiwillige Fluktuation (= Kündigung durch Unternehmen)
Sozialisationsinhalte
was wird während Sozialisation vermittelt?
- Berufliche Fähigkeiten: noch benötigtes Wissen und Fertigkeiten
- Personen: Aufbau befriedigender Beziehungen zu anderen Organisationsmitgliedern
- Politik: Informationen über formale und informelle Arbeitsbeziehungen und Machtstrukturen der Organisation
- Sprache: Spezifischer Jargon der Organisation
- Organisationale Ziele und Werte: Übernahme der Ziele und Werte einer Organisation ist zentral für erfolgreiche Integration neuer Mitarbeiter
- Geschichte: Wissen über Organisation und zentrale Mitglieder
Sozialisationsmassnahmen
- Formale Orientierungsveranstaltungen (Informationen über das Unternehmen, die Produkte usw.)
- Seminare für neue Mitarbeiter
- Mentorensysteme
- Einarbeitung durch den Vorgesetzten
- Soziale und sportliche Aktivitäten im Kollegenkreis
- Traineeprogramme
Mentoring
Funktionen des Mentoring:
- Karrierebezogen: Türen öffnen, Feedback geben, Schutz, Vermittlung herausfordernder Aufgaben, Ermöglichung von Gelegenheiten zur Selbstdarstellung
- Psychosozial: Vorbild sein, Hilfestellung und Ratschläge, Anbieten einer freundschaftlichen Vertrauensbeziehung
Erhaltenes Mentoring beeinflusst Einkommen nach 3 Jahren positiv
beidseitige Seleektion
- Menschen mit ähnlichen Wertorientierungen werden von Organisationen mit passenden Werten angezogen
- Organisationen suchen Bewerber, die zu ihren
Wertvorstellungen passen
=> Gravitation (= Prozesse, die dazu führen, dass Organisationen bestimmte Menschen anziehen und
für die Mitarbeit auswählen)
-> Sozialisation ist nicht alles