Literatur Gravitation ud Sozialisation Flashcards
Sozialisationseffekt
= Prozess der Vermittlung und des Erwerbs von Kenntnissen, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Überzeugungen, Werthaltungen und Normen, der eine Person dazu befähigt, die von der Organisation an sie gestellten Handlungsanforderungen zu erfüllen.
Gravitation
= Prozesse, die dazu führen, dass Organisationen bestimmte Menschen anziehen und diese bevorzugt für die Mitarbeit auswählen.
-> Führt zu groben Passung zwischen Wertorientierungen der Person und der Organisation, die durch Sozialisationsprozesse optimiert werden
Gravitation: Selbstselektion
Besonders hoch, wenn Arbeitsmarktlage den Suchenden die Wahl zwischen attraktiven Stellen ermöglicht -> Gravitation so hoch, dass Sozialisation kaum notwendig
Gravitation: Fremdselektion
Auswahl von Mitarbeitern, Beförderung, Versetzung, Zuteilung bestimmter Aufgaben, Entlassung
Attraction-Selection-Attrition-Modell“ (ASA-Modell)
- Anziehung
- Auswahl
- Zermürbung
-> haben alle Mitarbeiter einer Organisation gemeinsam
Karriereorientierte Typen
hohes Machtmotiv
-> arbeiten in Privatwirtschaft (Gravitationseffekt)
-> verändern kaum ihre Wertorientierungen (Sozialisationseffekt)
Freizeitorientierte Typen
geringes Machtmotiv
-> grösster Sozialisationsdruck (32% werden karriereorientiert, 43% alternativ engagiert)
Alternativ Engagierte Typen:
hoher Altruismus -> arbeiten im öffentlichen Dienst (Gravitationseffekt)
Phasen der Sozialisation
- Antizipatorische Sozialisation: umfasst alle Lernprozesse, die auf den Eintritt in Organisation vorbereiten
- Nach Eintritt: Neuling merkt, dass Erwartungen und Realität sich widersprechen können
-> Realitätsschock, Unterstützung in den ersten Tagen ist besonders wirksam um den zu verhindern - Metamorphose: Widersprüche zwischen Mitarbeiter und Organisation beseitigen
Sozialisationsinhalte
- Berufliche Fähigkeiten
- Personen: Besonders wichtig ist Führungskraft -> muss positive Emotionen bei Neuling auslösen
- Politik: notwendige Informationen über formale und informelle Arbeitsbeziehungen und Machtstrukturen
- Sprache
- Organisationale Ziele und Werte
- Geschichte
-> Höhe des Einkommens ist abhängig von Wissen über Politik
-> Zufriedenheit ist abhängig von Werten und Zielen Passung
Erschütternde Erfahrungen:
Anfangs Aufgaben geben, an denen Neuling scheitern wird -> Person orientiert sich verstärkt am Verhalten anderer Mitglieder der Organisation
Personalpolitische Instrumente:
realistische Tätigkeitsvorschau als Teil der ersten Phase der Sozialisation, Einarbeitungsprogramme und das in der letzten Zeit intensiver untersuchte Mentoring
zerrissene Gruppen verhindern indem:
- Einführende Veranstaltungen, auf denen Informationen über das Unternehmen, seine Struktur, die Produkte usw. vermittelt werden
- Schulungen, die häufig außerhalb des Unternehmens stattfinden
- Begrüßung und Einarbeitung durch den Vorgesetzten
- Soziale und sportliche Aktivitäten mit den Kollegen
- Traineeprogramme
- Zuweisung von Paten
Mentoring
Karrierefunktionen:
- Türen öffnen
- Feedback geben
- Schutz verschaffen
- Gelegenheiten zur Selbstdarstellung ermöglichen
- Herausfordernde Aufgaben vermitteln oder delegieren
Psychosoziale Funktionen:
- Vorbild sein
- Hilfestellung und Ratschläge geben
- Respekt ausdrücken
- Eine freundschaftliche Vertrauensbeziehung anbieten
Regeln des Mentoring
- den Stellenwert des Mentoring im Unternehmen klären
- Die Bedeutung einer guten Mentorenbeziehung für die Karriere verdeutlichen
- Möglichkeiten und Grenzen solcher Beziehungen klar machen
- Vorurteile gegen das Mentoring direkt ansprechen und ausräumen („Seilschaften“, „Protegé“ etc.)
- Für Probleme gegengeschlechtlicher MentoringBeziehungen sensibilisieren
- Schulung der kommunikativen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten