Suizidalität Flashcards

1
Q

Wie viele Suizide gibt es in D jährlich?

A

11.000 - 13.000

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2
Q

Wie ist das Geschlechterverhältnis bei Suiziden?

A

> Männer suizidieren sich 3,6x häufiger als Frauen

-> knapp 4:1

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3
Q

Was ist die führende harte Methode zum Suizid in D?

A

Erhängen

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4
Q

Wie entwickelt sich die Suizidrate im Altersverlauf

A

> starker Anstieg im hohen Alter (v.A. bei Männern)

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5
Q

Welche Krankheit steht unter allen Krankheiten, die ein suizidales Risiko mit sich bringen mit Abstand an der Spitze?

A

> Depression (> 50%)

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6
Q

Was sind Risikofaktoren für einen Suizid?

A
  1. Alkohol-/Drogenkonsum
  2. pos. Familienanamnese bzgl. Suizid
  3. körperliche & sex. Missbrauchserfahrungen
  4. soziale Isolation/Leben in Armut
  5. Beziehungs-/Jobverlust
  6. Chronische Schmerzen/Erkrankungen
  7. Flüchtlingsstatus
  8. Psychische Erkrankungen (90% hatten zuvor psych. Stör, 43% davon affektive St., 26% Substanz)
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7
Q

Was sind Protektivfaktoren bzgl. eines Suizids?

A
  1. bestehende Beziehung
  2. kleine, zu versorgende Kinder
  3. Religion
  4. soziale Eingebundenheit
  5. Lebenszufriedenheit
  6. Hoffnung
  7. Problemlösekompetenz
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8
Q

Was sind biologische Faktoren die bei der Ätiologie von Suizid eine Rolle spielen?

A
  • erhöhte Konkordanzrate + familiäre Aggregation
  • > Genetischer Einfluss
  • Dysfunktionen im serotonergen System (niedriger 5-HIAA - Spiegel)
  • nicht erklärbar durch Depressivität sondern vermutlich serotoninabhängige Zunahme aggr., impulsiv. Verhaltenstendenzen
  • Dysregulation der HHNA - Achse (HPA)
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9
Q

Welche Faktoren beinhaltet das Kognitive Modell suizidalen Verhaltens?

A

a) Dispositionelle Vulnerabilitätsfaktoren (durch externe Stressoren beeinflusst)
b) Prozesse Psychischer Störungen

a) -> wirken auf
b) (wechselseitige Beeinflussung)

  1. SUIZIDSCHEMATA (Hoffnungslosigkeit [trait], Unaushaltbarkeit)

(wechselseitige Beeinflussung

  1. HOFFNUNGSLOSIGKEIT (state) (durch ext. Stressoren beeinflusst)
    - > Prozesse selektiver Aufm., attentionale Fixation
    - > führt zu
  2. SUIZIDGEDANKEN
    - > führt zu
  3. SUIZIDVERSUCH
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10
Q

Depression & Suizidalität

-> Beim Vorliegen welcher depr. Symptome besteht eine erhöhte Gefahr für einen Suizid?

A

> Hoffnungslosigkeit
fehlende Antriebshemmung (auch Schlaflosigkeit)
Wahn

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11
Q

Was erhöht das Suizidrisiko extrem?

A

> ein bereits vorheriger Suizidversuch

> außerdem: Ankündigung, Suizidplan mit harten Methoden, Abschiedssignale

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12
Q

Wie viel Prozent der depressiven Patienten zeigt Suidzidgedanken (>2 Wochen)?

A
  • ca. 20%
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13
Q

Wann sollten Suizidgedanken erfragt werden?

A
> Routinemäßig!
> unter folgenden Umständen
... Erstkontakt
... Veränderung d. Behandlungssettings
... Abrupter Wechsel d. klin. Zustandsbildes (auch bei Verbesserung!)
... Ausbleibende Verbesserung
... Psychosozialer Belastungsfaktor (drohend/eingetreten)
... Ausbruch körperlicher Erkrankung
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14
Q

Welche Fragen helfen zur Einschätzung von Suizidalität?

A
  • Suizidalität vorhanden?
  • Wie konkret?
  • Akuter Handlungsdruck? (Jetzt? Nächster Tag/Monat?)
  • Frühere Suizidversuche?
  • Faktoren, die das Risiko steigern?
  • Faktoren, die am Leben halten?
  • Zukunfsperspektiven?
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15
Q

Wann würde man zu der Einschätzung eines leichten Suizidrisikos kommen?

A
  • geringe Häufigkeit von Suizidgedanken
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16
Q

Wann würde man bzgl. der Einschätzung des Suizidrisikos zu einem moderaten Risiko kommen?

A
  • regelmäßige Suizidgedanken
  • Vorhandensein Protektiver FAktoren
  • geringe Planung
  • keine Absicht
17
Q

Welche Faktoren kennzeichnen ein starkes Suizidrisiko?

A
  • regelmäßige intensive und andauernde Suizidgedanken
  • Hinweise auf eingeschränkte Selbstkontrolle
  • hohe Symptombelastung
  • wenig Protektivfaktoren vorhanden
18
Q

Wodurch zeichnet sich ein extremes Suizidrisiko aus?

A
  • viele Risiko-, keine Protektivfaktoren
  • regelmäßige, intensive Suizidgedanken
  • subjektive und objektive Absicht
  • eingeschränkte Selbstkontrolle
19
Q

Welche Strategien der Krisenintervention bei akuter Suizidalität gibt es?

A
  1. Beziehung herstellen
  2. Risikoabschätzung, klinisches Urteil
  3. Zeit gewinnen - Reflexion anregen
  4. Selbstkontrolle fördern
  5. Konfrontation
  6. Setting bestimmen
20
Q

Was versteht man unter der Strategie “Reflexion anregen” und wie wird dies beispielsweise umgesetzt?

A
  • Ambivalenz fördern
  • vorsichtig kognitive Dissonanz anregen
  • Einsichtsförderung
  • stellvertretende Zuversicht
  • > Prinzipien des Disputierens
  • > Pro - Contra - Listen
21
Q

Wie lässt sich die Selbstkontrolle erhöhen?

A

> Notfallplan (“Was tun, wenn Gedanken auftauchen, diese länger als 10 Min dauern, ich sie nicht mehr bekämpfen kann etc.)

> Nonsuizidvertrag (schließt der Pat. mit sich selbst)

22
Q

Was versteht man unter der Strategie der Konfrontation?

A

> Verdeutlichung der Konsequenzen des Handelns durch Exploration

  • > Wer auf welche Weise vom Tod des Pat. betroffen wäre
  • > Bsp. Kind: “Sprechen Sie es bitte mal laut aus, was sie formuliert haben: Für meinen Sohn wäre es das beste, wenn Papa tot ist. Wenn er ohne mich aufwächst.”
  • > Einbeziehung von Angehörigen (auch deren Belastung im Blick behalten)
23
Q

Was ist mit der Strategie “Setting bestimmen” gemeint?

A

> i.d.R. wird versucht, die ambulante Therapie fortzuführen
bei moderaten bis starkem Risiko: Patienten zu freiwilliger stationärer Unterbringung motivieren
Falls sofortige Unterbringung gegen den Willen des Pat. notwendig ist -> rechtliche Sachlage beachten!

24
Q

Rechtliche Aspekte bzgl. der Behandlung von suizidalen Patienten

A
  1. ) ausreichend Schutz- bzw. Sicherungsmaßnahmen zur Verhinderung eines Suizids treffen (“Garantenpflicht” §13 StGb -> Suizid: kein Strafbestand)
  2. ) Nicht - Eingreifen in Suizidhandlung ist unterlassene Hilfeleistung (§ 323c StGB) da bei psychisch erkrankten generell von “eingeschränkter Freiverantwortlichkeit” ausgegangen wird
  3. ) Dementsprechend kann Psychotherapeut für “Tötung durch Unterlassen” (§§ 221, 222 StGB) verantwortlich gemacht werden (-> Freiheitsentzug bis zu 10 Jahre)
25
Q

Wann und wie veranlasst man eine stationäre Unterbringung gegen den Willen des Patienten?

A
  • > bei akuter Eigengefährdung: Gesetz zur Hilfe und Unterbringung psychisch kranker Menschen (Psychisch - Kranken - Gesetz, PsychKG)
  • > ANTRAG durch Psychiater/Amtsarzt bzw. Einweisung durch Notarzt
  • > BESCHLUSS durch Gericht (Überprüfung bis zum Ablauf des Folgetages)
26
Q

Fazit: Therapeutische Strategien bei Suizidaliät

A

> Beziehung im Zentrum
direktes Ansprechen/Benennen/Erfragen
bei akuter Suizidalität & nicht vorhandener Distanzierungsfähigkeit: stationäre Aufnahme

-> Suizidalität muss immer erhoben & dokumentiert werden

27
Q

Suizidprävention: Welche Ansatzpunkte gibt es?

A
  1. Patient
  2. Angehörige
  3. “Hot Spots”
28
Q

Wo kann man bei der Suizidprävention beim Patienten ansetzen?

A

1) Verhütung der Umsetzung
2) Zeitgewinn
3) Beziehungsarbeit

-> Suizidideen nicht “austreiben”, menschlicher Wesenszug

29
Q

Wo kann man bei den Angehörigen ansetzen bzgl. der Suizidprävention?

A

> z.B. Selbsthilfegruppe

> ZIel: Verhinderung von Nachfolge - Suiziden

30
Q

Was heißt der Ansatzpunkt “Hot Spots” bzgl. der Suizidprävention?

A

> Einhausen von Gleisen in der Nähe von Kliniken
Entgiftung von Autoabgasen