SD) Wie Kinder sprachlich lernen können Flashcards

1
Q

Welche Rolle nimmt der Bereich “Sprache & Sprachgebrauch untersuchen” in den KMK Bildungsstandards ein?

A

Eine Sonderrolle, da integraler Bestandteil des Deutschunterriccht. Sie sind zentrale Gegenstände, bei denen verschiedene Sprach(en)repertoires der SUS beachtet werden sollten

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2
Q

Die Vorläuferfähigkeiten aus dem NRW Lehrplan

A

pragmatische Bewusstheit
syntaktische Bewusstheit
Wortbewusstheit
phonologische Bewusstheit

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3
Q

Kurzdefinition: Pragmatische Bewusstheit

A

Die Fähigkeit, den eigenen Sprachgebrauch in der Kommunikation mit anderen bewusst zu gestalten, z.B. auf die Verständlichkeit einer Mitteilung zu achten

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4
Q

Kurzdefinition: Syntaktische Bewusstheit

A

Die Fähigkeit, grammatische Mittel in der gesprochenen Sprache bewusst zu nutzen, z. B. die Umstellung von Sätzen, das Erfinden von Sätzen

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5
Q

Kurzdefinition: Wortbewusstheit

A

Die Fähigkeit, Wörter als Segmente der gesprochenen Sprache zu erkennen, z. B. einzelne Wörter aus einem Satz herauslösen

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6
Q

Kurzdefinition: Phonologische Bewusstheit

A

Die Fähigkeit, die lautliche Struktur der gesprochenen Sprache wahrzunehmen, z. B. Reimen, Lautanalyse „Kommt ein f in Affe vor?“, Lautmanipulation wie etwa im Lied „Auf der Mauer, auf der Lauer“

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7
Q

Was ist bei “Kommt ein f in Affe vor?” zu beachten?

A

Keine Vorläuferfähigkeit, sondern in der Schule erlernt

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8
Q

Phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne

A

Reime, Sprachspiele, Abzählverse, Lieder etc.

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9
Q

Phonologische Bewusstheit im engeren Sinne

A

Einsicht in die Lautstruktur von Sprache, Laut-Buchstaben-Zuordnung

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10
Q

Phonologisches Arbeitsgedächtnis

A

Bereithalten von Lautfolgen im Arbeitsgedächtnis

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11
Q

Zugriff auf Langzeitgedächtnis

A

Zugang zum inneren/mentalen Lexikon

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12
Q

Abstraktion vom Bedeutungszusammenhang - Valtin (2010)

A

Inhalt vs. Form

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13
Q

Vorbereitung auf schulisches Lernen und Schulbeginn (pädagogische und sprachdidaktische Empfehlungen laut Valtin 2010)

A

Sprachbildungsprozesse:
- Sprachförderung: Erweiterung des Wortschatzes und der grammatischen Kenntnisse
- Förderung metasprachlichen Verhaltens: Nutzung aller Möglichkeiten, in denen die sprachlichen Ausdrucksmittel zunehmend auch von der konkreten Verwendungssituation abgelöst verfügbar werden, zum Beispiel durch kindliche Phantasiespiele und Rollenspiele
- Anleitung zu Vergegenständlichung von Sprache durch spielerische Übungen: Lenkung der Aufmerksamkeit auf die Lautung durch Zungebrecher, Silbenklatschen, Reime bilden, Anlauterkennen: “Ich sehe was, was du nicht siehst, und das beginnt mit R”
- Begegnungen mit konzeptioneller Schriftlichkeit durch Vorlesen und den Umgang mit Büchern, was auch die Motivation zum Lesenlernen fördert
- Malen, Zeichnen und Schreiben, Umgang mit Schreibmaterialien

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14
Q

Vorschulischer Spracherwerb Ebenen

A

6 Verschiedene Ebenen, die zu 3 Kategorien zusammengefasst werden können

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15
Q

3 Kategorien

A
  • Buchstabenweises Schreiben
  • Logographisches Schreiben
  • Alphabetisches Schreiben
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16
Q

Was fällt unter die Kategorie “Buchstabenweises Schreiben”?

A
  • Gegenständliches Malen
  • Buchstaben/Zahlen/Zeichen
17
Q

Was fällt unter die Kategorie “Logographisches Schreiben”?

A
  • Buchstaben/Zahlen/Zeichen und Namen/Verwandschaftsbezeichnungen
  • Mehrheitliche Namen und/oder Verwandschaftsbezeichnungen
18
Q

Was fällt unter die Kategorie “Alphabetisches Schreiben”?

A
  • Zusätzlich zahlreiche Wörter aus dem Alltag (Hobbies/Interessen)
  • Mehrere Sätze
19
Q

[Gedächtnisstütze] Schreibungen von Kindern am Wort “sehen” zuordnen

A

<SEN> (eigenständig; alphabetisches/phonographisches Schreiben: das Kind ordnet jedem Laut einen Buchstaben zu)

<SEEN> (eigenständig; orthographisches Schreiben, weil auch der Silbenkern in der unbetonten Silbe bzw. Reduktionssilbe realisiert wird)

<SEHEN> (wenn von einer Karte abgeschrieben, also nicht eigenständig geschrieben, dann ist es logographisches Schreiben; andernfalls wäre es orthographisches Schreiben)
</SEHEN></SEEN></SEN>

20
Q

[Gedächtnisstütze] Wie erreicht man Zugang zur konzeptionellen Schriftlichkeit im Medium der Mündlichkeit am Beispiel von “Oh, wie schön ist Panama”?

A
  • Leerzeichen (Wörter sind nicht aneinander) -> Kinder können erstes Wrtverständnis aufbauen, man kann Einheiten erkennen
  • Satzzeichen
  • Anführungszeichen -> Kind erkennt wörtliche Rede, andere Betonung, Prosodie, Sprache hat anderen Rhythmus –> man gibt der Figur eine Stimme, Figurenrede (Kind erkennt: Striche stehen immer so, wo Figur soricht)
  • andere Zeitformen -> z.B. Plusquamperfekt, Präteritum –> diese Zeitformen verwenden wir weniger im Mündlichen
  • auf Buchstabenebene -> Kinder erkennen Muster von doppelten Buchstaben (z.B. Fluss)
  • auf Wortebene -> Wiederholung des Wortes “Bär” -> Kinder nehmen Wort ins Sichtfeld mit auf (auch wenn sie noch nicht lesen können)
21
Q

[Gedächtnisstütze] Wie erreicht man Zugang zur konzeptionellen Schriftlichkeit im Medium der Mündlichkeit am Beispiel von “Die Torte ist weg”?

A

(Bildimpulse, textloses Bilderbuch)
- Kinder konnten dazu Geschichte schreiben und haben eher Präteritum und ausschmückende Adjektive genutzt
- Durch Anschauen der Bilder wird verbunden:
- Visual Literacy
- Literary Literacy
- Verbal Literacy
(Sprachliches Lernen)

22
Q

Heterogenität und Adaptivität

A

Von Lernausgangslagen zu Lernangeboten

23
Q

[FP] Welche Relevanz hat die phonologische Bewusstheit im NRW-Lehrplan für das Fach Deutsch?

A

Vorläuferfähigkeit

24
Q

[FP] Wie kann phonologische Bewusstheit ausdifferenziert werden? Und welche phonologische Bewusstheit erscheint zu Beginn des Schriftspracherwerbs besonders relevant zu sein?

A

Phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne
Phonologische Bewusstheit im engeren Sinne
Phonologisches Arbeitsgedächtnis
Zugriff aufs Langzeitgedächtnis

Das Wiedererkennen von Wortbildern

25
Q

[FP] Was konnte in Studien zur phonologischen Bewusstheit im Hinblick auf Inhalt und Form bei Kindern im Vorschulalter beobachtet werden?

A

Beim Schrift-Sprach-Erwerb bildet die phonologische Bewusstheit einen Prediktor.

26
Q

[FP] Was genau empfiehlt Valtin (2010) aus pädagogischer und sprachdidaktischer Sicht? Nennen Sie mindestens zwei Positionen.

A

Aus pädagogischer und sprachdidaktischer Sicht ist als Vorbereitung auf das schulische Lernen bei Kindern im Vorschulbereich eine umfassende Förderung zu empfehlen, die viele Elemente enthalten muss:
- Sprachförderung: Erweiterung des Wortschatzes und der grammatischen Kenntnisse
- Förderung metasprachlichen Verhaltens: Nutzung aller Möglichkeiten, in denen die sprachlichen Ausdrucksmittel zunehmend auch von der konkreten Verwendungssituation abgelöst verfügbar werden, zum Beispiel durch kindliche Phantasiespiele und Rollenspiele (vgl. Andresen, 2005).
- Anleitung zur Vergegenständlichung von Sprache durch spielerische Übungen: Lenkung der Aufmerksamkeit auf die Lautung durch Zungenbrecher, Silbenklatschen, Reime bilden, Anlauterkennen: „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das beginnt mit R“
- Begegnungen mit konzeptioneller Schriftlichkeit durch Vorlesen und den Umgang mit Büchern, was auch die Motivation zum Lesenlernen fördert
- Malen, Zeichnen und Schreiben, Umgang mit Schreibmaterialien

27
Q

[FP] Wie schreiben Kinder zu Beginn ihrer Einschulung? Wie heterogen sind ihre vorschulischen Literacy-Erfahrungen?

A

sehr C:

28
Q

[FP] Erklären Sie anhand des Nähe-Distanz-Modells (Topalović/Drepper 2019, 329) Garbes (2010, 181) Aussage, dass Kinder durch Vorlesen „einen (emotionalen, motivationalen und kognitiven) Zugang zur konzeptionellen Schriftlichkeit im Medium der Mündlichkeit“ bekommen.

A

Durchs Geschichtenerzählen bekommen die Kinder einen emotionalen, motivationalen und kognitiven Zugang zur konzeptionellen Schriftlichkeit, da sich das Geschichten erzählen vom einfachen Gespräch in der Erzählart unterscheidet. Sie ist somit konzeptionell schriftlicher, als normale Alltagsgespräche. Dennoch finden sie im Medium der Mündlichkeit statt, da man die Geschichte erzählt

29
Q

[FP] Wie lassen sich anhand des Modells nach Koch/Oesterreicher die heterogenen Literacy- Erfahrungen der Kinder erklären? In welchem Zusammenhang können dabei Literalität und Literarität stehen?

A

Je nachdem wie viel Kontakt und Erfahrungen die Kinder schon mit gewissen lit. Texten hatten, also ob ihnen z.B. viel vorgelesen wurde, ist der Weg zur konzeptionellen Schriftlichkeit unterschiedlich lang. Es herrschen also heterogene Literacy-Erfahrungen. Dabei setzen sich die gesamten Literacy-Erfahrungen aus der Literalität und Literarität zusammen.

30
Q

[FP] Welche adaptiven Angebote sind bereits zu Beginn der Einschulung möglich?

A

Bilderbücher, Vorlesen von Büchern

31
Q

[FP] Erläutern Sie die Aussage „Mit ‚Sprache‘ ist nicht nur Deutsch gemeint, sondern die Vielfalt der Sprachen, die von den Kindern in den Unterricht mitgebracht werden“ (Bremerich-Vos 2011, 16) anhand Ihres Wissens über die innere und äußere Mehrsprachigkeit.

A

Jeder Mensch ist nach den Definitionen der inneren und äußeren Mehrsprachigkeit mehrsprachig, da jeder mindestens die innere Mehrsprachigkeit besitzt. Zudem haben viele Kinder auch eine äußere Mehrsprachigkeit, wenn beispielsweise die Eltern eine andere Muttersprache haben und die Kinder diese auch in der Familie lernen. Es ist wichtig, dass im Unterricht auf die Vielfalt der Sprachen eingegangen wird, da die sprachliche Varietät eng mit der Identität zusammenhängt. Diese kann auch im Unterricht aufgegriffen werden, um diesen zu bereichern, indem die Sprachen miteinander verglichen werden.

32
Q

[FP] Nennen Sie die vier Lehr-/Lern-/Kompetenzbereiche, die in den Bildungsstandards für das Fach Deutsch modelliert werden. Welchem Lernbereich wird eine „Sonderrolle“ zugewiesen? Und was müssten wir aus inklusiver Perspektive beachten?

A

Sprechen und Zuhören
Schreiben
Lesen - mit Texten und Medien umgehen
Sprache und Sprachgebrauch untersuchen → Sonderrolle, da dieser Bereich ein “integraler Bestandteil des Deutschunterrichts” darstellt; dieser liegt quer zu den anderen und hängt meist mit den Grundfertigkeiten zusammen
Aus inklusiver Perspektive muss beachtet werden, dass alle die unterschiedlichen Sprachen der Kinder im Unterricht berücksichtigt werden und niemand dadurch ausgeschlossen wird. Komplexe Aufgabenstellungen sollten vermieden werden.

33
Q

[FP] Wie fängt Helmkes Modell a) die individuellen Lernprozesse und b) die heterogenen Lernausgangslagen von Schüler*innen ein?

A

a. Individuellen Lernprozesse → Lernpotenzial. Vorkenntnisse, Sprachen, Intelligenz, Lern- und Gedächtnisstrategien, Lernmotivation, Anstrengungsbereitschaft, Ausdauer, Selbstvertrauen Lernaktivität, Wirkung
b. Heterogenen Lernausgangslagen → entstehen durch die Familie und die strukturellen Merkmale, wie die Schicht, Sprache, Kultur, Bildungsnähe); sie sind Prozessmerkmale der Erziehung und Sozialisation

34
Q

[FP] Welche Form der Lernstandserfassung ist die Methode des ,,Leeren Blattes‘‘? Warum wurde diese Methode für die Längsschnittstudie „Entwicklung des (Recht-)Schreibens von der Primar-zur Sekundarstufe“ (ESPS) in drei Punkten modifiziert?

A

Leere Blatt → Informelle Erhebung
1. Aufgabenstellung: statt “möchten” → “können”; danach auch malen → Könnensperspektive
2. Sitzanordnung: nicht mehr nebeneinander, sondern gegenüber → können nicht abschreiben
3. Blattgestaltung: gewellte Linie als Abtrennung → eindeutige Zuordnung des Geschriebenen/Gemalten zum Kind; Symbole wurden ergänzt (Schreiben,Malen)

35
Q

[FP] Kinder kommen laut Topalović/Drepper (2019) mit unterschiedlichen Literacy-Erfahrungen in die Schule. Kind A schreibt eigenständig SEN, Kind B schreibt eigenständig SEEN, Kind C schreibt SEHEN von einer Karte ab. Ordnen Sie den Schreibungen die Schreibweise a) orthographisch, b) logographisch und c) alphabetisch (phonographisch) zu und begründen Sie Ihre Zuordnung.

A

Kind A (eigenständig) → c) alphabetisch bsp. <SEN> → schreibe, wie du sprichst
Kind B (eigenständig) → a) orthografisch bsp. <SEEN>
Kind C (abschreiben) → b) logografisch bsp. <SEHEN> → abgeschrieben</SEHEN></SEEN></SEN>

36
Q

[FP] Nennen Sie die vier Analysekategorien, die Topalović/Drepper (2019) nutzen. Welche dieser Kategorien ist in besonderer Weise schriftkulturell geprägt und warum?

A
  • Sequenzialität (normengerechte Reihung ABCD)
  • Direktionalität (Spiegelschrift) → ist in besonderer Weise schriftkulturell geprägt, da man in anderen Sprachkulturen beispielsweise von rechts nach links schreibt und nicht wie im Deutschen von links nach rechts
  • Linearität (auf einer Linie)
  • Segmentalität (Abgrenzung der Wörter)