LD) Paradigmen, Kontexte und Konzepte Flashcards

1
Q

Was ist/was meint Deutschdidaktik in der
Grundschule?

A

Wissenschaft vom Deutschunterricht (“Die Deutschdidaktik ist eine Didaktik des sprachlichen Handelns”)

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2
Q

Was ist die zentrale Aufgabe des Deutschunterrichts?

A

Die sprachliche Handlungsfähigkeit auszubilden/zu erwerben + zu erweitern (Bildungsauftrag!)

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3
Q

Was ist das Ziel bei jedem Konzept für Deutschunterricht der Grundschule?

A

Lernende zu sprachlich handlungsfähigen Subjekten zu machen –> sprachliche Handlungsfähigkeit als Zieldimension umfasst Unabhängigkeit, Subjektbezogenheit & Emanzipation von Eltern

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4
Q

Was bedeutet “binnenfachlicher Zusammenhang”

A

Binnenfachlich = innerfachlich, also hier innerhalb des Faches Deutsch

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5
Q

Konzept der Lernbereichsintegration

A

Lehr-Lernarrangements, die dem Konzept der Lernbereichsintegration folgen, beziehen die Lernbereiche aufeinander und verbinden mehrere Kompetenzdimensionen aus verschiedenen Kompetenzbereichen.

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6
Q

[[Lernkarte, Gedächtnisstütze]] Was versteht Ossner unter “Selbstverständliches” im Bereich “Lernbereichsintegration”

A

“Lernbereichsintegration” im Kontext von “Selbstverständliches” nach Ossner (2016, S. 61) bezieht sich auf die bewusste, reflexive Durchdringung unterschiedlicher Lernbereiche in Bildungskontexten. Der Begriff bedeutet, dass verschiedene Lernbereiche nicht isoliert voneinander betrachtet werden, sondern miteinander verknüpft werden, um ein tieferes Verständnis und eine ganzheitliche Perspektive auf den Lernprozess zu fördern.

In einem reflexiven Sinne geht es darum, sich aktiv darüber Gedanken zu machen, wie verschiedene Aspekte des Lernens miteinander in Beziehung stehen und wie sie gemeinsam genutzt werden können, um effektivere und bedeutungsvollere Lernerfahrungen zu schaffen. Dies impliziert eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den Inhalten, Methoden und Zielen der Bildung, um sicherzustellen, dass sie sich gegenseitig stärken und bereichern.

Ossner betont möglicherweise, dass das “Selbstverständliche” nicht einfach als gegeben angenommen werden sollte, sondern dass eine bewusste Reflexion darüber erforderlich ist. Dies könnte bedeuten, bestehende Annahmen und Praktiken zu hinterfragen, um sicherzustellen, dass die Integration von Lernbereichen auf einer fundierten Grundlage erfolgt und die Bildungserfahrung der Lernenden wirklich bereichert.

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7
Q

Was versteht man unter “Sprachliches lernen”

A

“Sprachliches Lernen verändert die Auseinandersetzung mit Welt, realer und fiktiver, mit sich selbst und mit anderen und erweitert somit die Handlungsmöglichkeiten. […]”

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8
Q

Nennen Sie die in den Bildungsstandards aufgeführten fünf Kompetenzbereiche für das Fach Deutsch in der Primarstufe. Unterscheiden Sie nach prozessbezogenen Bereichen und
domänenspezifischen bereichen.

A

Prozessbezogener Bereich: Sprechen/Zuhören, Lesen, Schreiben
Domänenspezifischer Bereich: Sich mit Texten und anderen Medien auseinandersetzen, Sprache und Sprachgebrauch untersuchen
–> in komplexer Weise miteinander verzahnt

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9
Q

Worauf beziehen sich domänenspezifische Kompetenzbereiche und prozessbezogene Kompetenzbereiche?

A

Domänenbezifische Kompetenzbereiche = fachspezifisch (hier das Fach Deutsch)
Prozessbezogene Bereiche sind für alle Fächer relevant

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10
Q

[[Lernkarte, vollständig auswendig lernen]] Kompetenzdefinition nach Weinert (2001)

A

“Kompetenzen sind die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in unterschiedlichen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.”

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11
Q

Kompetenzdefinition nach Weinert, kurz zusammengefasst

A

Kognitive Fähigkeiten + Fertigkeiten + Bereitschaft, diese in der Zivilgesellschaft auch einzusetzen

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12
Q

(Ritter 2019) “Sprache ist…”

A

…der Schlüssel zur Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit (die sich ihrer selbst bewusst ist)
…Zugang zu ihrer Umwelt hat( zu den Mitmenschen wie auch zur gemeinsam geteilten Kultur)
…und an den gemeinsamen sozialen und kulturellen Angeboten ihrer Umwelt partizipiert bzw. diese aktiv und selbstbestimmt mitgestaltet.”

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13
Q

Die drei Funktionsdimensionen der (Schrift-)Sprache als Gegenstand grundlegender Sprachbildung in der Grundschule nach Ritter (2019).

A

Spielraum, Technik, Kulturwerkzeug
–> sollten gleichermaßen erfahrbar sein

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14
Q

Was fällt unter den Bereich “Spielraum” nach Ritter?

A

Fantasie, Kreativität, Simulation, …

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15
Q

Was fällt unter den Bereich “Technik” nach Ritter?

A

Handschrift, Lesefertigkeit, Textgestaltung, …

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16
Q

Was fällt unter den Bereich “Kulturwerkzeug” nach Ritter?

A

Identität, kulturelles Gedächtnis, Kommunikation, Literatur, Religion, …

17
Q

Erläutern Sie die drei Funktionsdimensionen der (Schrift-)Sprache als Gegenstand grundlegender Sprachbildung in der Grundschule nach Ritter (2019)

A

Technik: Sprache meint den Erwerb technischer Fähigkeiten, um also die Sprache als Mittel richtig anwenden zu können.
Spielraum: Sprache hat die Funktion eines Spielraums für Fantasie und Kreativität. Wenn Kinder sich z.B. durch Sprache in etwas hineinversetzen und dies genau beschreiben, wird für sie zugänglich.
Kulturwerkzeug: Sprache als Kulturwerkzeug u.a. für die Entwicklung der eigenen Identität und für die Kommunikation. Unsere Kultur hat also ein Werkzeug, welches wir für solche Zwecke verwenden können und uns auf dieem Wege Dinge erschließen können.

18
Q

[[Lernkarte, Gedächtnisstütze]] Was bedeutet es für ein Kind, lesen und schreiben zu lernen/ Möglichkeiten des Selbstausdrucks und zur Beteiligung am Gespräch zu entwickeln?

A

Das Erlernen von Lesen und Schreiben öffnet für Kinder bedeutende Türen zu persönlicher Entfaltung und gesellschaftlicher Teilhabe. Diese Fähigkeiten fungieren als kulturelles Werkzeug, ermöglichen Identitätsbildung und den Zugang zum kulturellen Gedächtnis. Durch Literatur entdecken Kinder neue Welten und Perspektiven, erweitern ihr Verständnis für diverse Glaubenssysteme und kulturelle Vielfalt. Gleichzeitig fördert die Technik des Lesens und Schreibens die Entwicklung von kritischem Denken und klaren Kommunikationsfähigkeiten. Die Handschrift ermöglicht individuellen Ausdruck, während die Textgestaltung strukturierte Präsentation von Informationen ermöglicht. Die erworbenen Fertigkeiten eröffnen nicht nur den Zugang zu Wissen, sondern auch die Teilnahme an unterschiedlichen Textformen.

Der spielerische Raum, den Lesen und Schreiben schaffen, ermutigt Kinder zur Fantasieentfaltung, kreativem Denken und der Simulation verschiedener Rollen in Geschichten. Dadurch werden nicht nur die soziale Intelligenz und Empathie gestärkt, sondern auch ein Raum für persönlichen Selbstausdruck geschaffen. Insgesamt ermöglicht das Beherrschen von Lesen und Schreiben Kindern nicht nur die Entfaltung ihrer inneren Welten, sondern befähigt sie auch aktiv zur Beteiligung am gesellschaftlichen Diskurs und fördert ihre vielseitige persönliche Entwicklung.

19
Q

[[Lernkarte, Gedächtnisstütze]] Inwiefern spiegelt die Kompetenzdimension nach Weinert (2001) die aus dem Modell von Ritter (2019) abzulesende Tatsache, dass es für grundlegende Sprachbildung und umfassende sprachl. Kompetenz um mehr geht als um den Erwerb technischer Fähigkeiten beim Sprechen, Zuhören, Schreiben und Lesen?

A

Kompetenzen werden zwar auch als “erlernbare Fähigkeiten und Fertigkeiten” definiert, was bei Ritter in der Funktion Technik wiederzufinden ist, aber Weinert bezieht auch andere Aspekte wie z.B. Motivation mit ein. Motivation spiegelt sich z.B. in der Funktionsdimension Kulturwerkzeug wieder, denn man sollte Sprache auch anwenden wollen.

20
Q

Wie ist das Zitat “Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt.” von Ludwig Wittgenstein (1912) zu verstehen?

A
  • Sprachliche Beschränkungen begrenzen das Verständnis und die Wahrnehmung der Welt.
  • Die Fähigkeit, Gedanken und Erfahrungen in Worte zu fassen, erweitert das Verständnis und den Horizont.
  • Sprache als Schlüssel zur Erkenntnis und zur Erweiterung des eigenen Denkens.
  • Betonung der Verbindung zwischen Sprache und Welterfahrung.
21
Q

Die fünf Prinzipien, die ein Deutschunterricht nach Bartnitzky 2008/2011 im Rahmen einer Didaktik des sprachlichen Handelns einhalten muss.

A

Kompetenzentwicklung, Situationsbezug, Sozialbezug, Bedeutsamkeit der Inhalte, Sprachbewusstheit

22
Q

Was versteht man unter einer “Gelebten Hör-Lese-Seh-Schreib-Gesprächskultur”?

A

Die Verknüpfung von allen Fähigkeiten und Fertigkeiten, kulturell eingebunden

23
Q

Reflektieren Sie den im deutschdidaktischen Diskurs üblichen Begriff „sprachlicher Anfangsunterricht“. Beziehen Sie in Ihre Reflexionen das erste der Bartnitzky-Prinzipien (Kompetenzentwicklung) mit ein und hinterfragen Sie, inwiefern es stimmig ist, für den Beginn institutionellen sprachlichen Lernens von sprachlichem Anfangsunterricht zu sprechen.

A

Es werden Kompetenzen (Vorwissen) aus dem außerschulischen Alltag mitgebracht. Insofern gibt es den “Anfang” schon weit vor dem genannten “Anfangsunterricht”.