SD) Wie Kinder eigene Texte (richtig) schreiben Flashcards
Zweiteilung: Wie Kinder Texte schreiben & Wie Kinder orthographisch richtig schreiben
Im neuen Lehrplan ist von „Strategien“ die Rede (Strategiebegriff)
- Gedanke dahinter: Kinder schreiben nur richtig/gut, wenn sie best. Strategien/Werkzeuge an die Hand bekommen —> damit sie selbst entscheiden können wie sie ihre Texte verbessern können etc.
- Strategien = mentale Werkzeuge, die Kinder an Hand bekommen
- Texte verfassen ist eine Anforderung (Text/Schreibprodukt entwerfen) & dabei integriert ist Rechtschreibung (muss man auch drauf achten) —> Kind hat also 2 Anforderungen
“Translanguaging”
Anforderung für das Nutzen des ganzen Sprach(en)repertoires
Als pädagogische Strategie ermöglicht translanguaging zwei- oder mehrsprachigen Kindern, bei ihren Lernprozessen möglichst große Teile ihres sprachlichen Repertoires zu nutzen, und dabei die curricularen Vorgaben im Blick zu behalten. Ziel ist es, das gesamte sprachliche Repertoire von mehrsprachig aufwachsenden SchülerInnen flexibel im Unterricht einzusetzen und von den SchülerInnen einsetzen zu lassen, um sowohl den Inhalt des Unterrichts als auch
die Sprache des Unterrichts zu lehren.
Nennen Sie die Schreibprozesse des Schreibprozessmodell von Hayes/Flower (1980)
Planen (Generieren; Strukturieren, Ziele setzen), Formulieren und Überarbeiten (Lesen, Revidieren) — Kontroll-/Steuerunginstanz
Wie ist das Schreibprozessmodell von Hayes/Flower (1980) in die Bildungsstandards eingeflossen?
Planen, Formulieren & Überarbeiten haben Eingang in die Bildungsstandards gefunden!
> die Abfolge der Teilprozesse ist als Gerüst möglicher Unterrichtsplanungen zu begreifen
> bei den Kompetenzaspekten lässt sich erst am fertigen Schreibprodukt (erstellter Text) ablesen, ob SuS über entsprechende Fähigkeiten verfügen
> Viertklässler sollte grundlegende Einsicht erworben haben:
- dass Texte überhaupt Leser haben
- Bewusstsein dafür, dass Texte von Lesern miss- oder anders verstanden werden können
- dass der Schreibende Verstehensprozess & Wirkungsweise durch Textgestaltung beeinflussen kann
Organon-Modell von Karl Bühler (1934)
Dreieck! von links im Uhrzeigersinn:
Ausdrucksfunktion (Sender)
Darstellungsfunktion (Gegenstände und Sachverhalte)
Appellfunktion (Empfänger)
Da Bildungsstandards explizit keine konkreten Textsorten vorschlagen, wurden sie ergänzt
Textsorte und Schreibanlässen bei Ausdrucksfunktion im Organon-Modell von Karl Bühler (1934)
Erzählung:
- Erlebniserzählung
- Nacherzählung
- Reizwortgeschichte
- Fantasiegeschichte usw.
Textsorte und Schreibanlässen bei Darstellungsfunktion im Organon-Modell von Karl Bühler (1934)
Beschreibung:
- Personen-, Orts-, Beildbeschreibung usw.
Anleitung:
- Spiel-, Bastel-, Gebrauchsanleitung, Kuchenrezept usw.
Bericht:
- Ereignisbericht, Protokoll usw.
Textsorte und Schreibanlässen bei Appellfunktion im Organon-Modell von Karl Bühler (1934)
Argumentation:
- z.B. in Briefform: Bitten, ünsche, Übereinkünfte, Meinungsäußerung mit ansatzweise begründender Struktur usw.
Unterrichtsrelevante Begriffe (das Können/Wissen Kinder in der Grundschule)
Text:
- Textformen: Geschichte, Beschreibung, Sachtext, Gedicht, Comic, Märchen, Lexikonartikel, Hypertext, E-Mail/Brief
- Textteile: Überschrift, Kapitel, Abschnitt/Absatz, Spalte, Zeile, Reim, Strophe, Link
- Buch: Kinderbuch, Hörbuch, Lexikon, Autorin/Autor, Verlag, Titel, Inhalstverzeichnis, Glossar
Mediales:
- Video, Internet, Homepage, App, Suchmaschine, Quelle, Datei, Datenschutz
Lesetagebücher
Entwicklungsphasen nach Baumann/Pohl 2011
Erster Orientierungsrahmen
Nicht immer eindeutig, Momentaufnahme
Nicht Kind sondern Text einer Stufe zuordnen (abhängig von Aufgabenstellung, Tetsorte, Bildern etc.)
- Entwicklungsphase: Assoziative Texte
- erste Schreibversuche der Kinder sind sehr stark von ihrem persönlichen Zugang zum Schreibgegenstand geprägt
- „knowledge telling“ —> SuS bringen assoziativ unmittelbar das zu Papier, was ihnen durch den Kopf schießt
- inhaltliche Brüche, für Außenstehende nicht unbedingt nachvollziehbar
- oftmals emotionale Qualität (mit derAutoren Begeisterung für Thema zum Ausdruck bringen)
- Entwicklungsphase: Verkettende Texte
- Kinder versuchen sich an einer für den Schreibgegenstand zentralen Sachverhaltsbeziehung zu orientieren & an dieser entlang zu schreiben (z.B. in chronologischer Folge beim Erzählen)
- Autoren verknüpfen jetzt ihre Texte an der sprachlichen Oberfläche mit Bindewörtern („und dann“ oder „und daneben“)
- zeigt: mit dieser Strategie der Textproduktion gelingt es Autoren besser beim Thema zu bleiben & für Schreibauftrag angemessene Inhaltselemente auszuwählen
- Verkettungstexte scheinen deutlich geordneter & dadurch verständlicher
- trotzdem: wirkt monoton durch wiederkehrende Bindewörter (hier: „und dann“)
- Entwicklungsphase: Gegliederte Texte
- Autoren versuchen in einzelne Textteile in besonderer Weise einzuleiten & diese explizit sprachlich zu gestalten
- z.B. Gliederung beim Anleiten: Spielvorbereitungsteil wird vom Regelteil abgetrennt
—> Gliederung der Erzählung: friedlicher Normalzustand („Spaziergang“) wird von ungewöhnlichen Ereignis („pfeifendes Geräusch“) geschieden, schließlich tritt mit „plötzlich ein unerwartetes Ereignis ein => durch Gliederung wird narrative Spannung erzeugt
- Entwicklungsphase: Textsortenfunktionale Texte
- Eigenschaften der versch. Textsorten werden realisiert
- hier gelingt es Texte derart zu gestalten, dass sie betreffende Textfunktionen tatsächlich einlösen (z.B. beim Anleiten den Leser vollständig über Spielutensilien, Spielaufbau, Regeln etc. zu orientieren, dass Leser Spiel spielen kann)
- Einlösen einer der Textsorten adäquaten Funktion stellt an Autoren bzgl. Planungsaktivität gestiegene Anforderungen
- Text muss von einem funktionalen Ziel aus geplant werden