SD) Wie Kinder ihre Sprache(n) nutzen Flashcards

1
Q

Was ist die Konsequenz daraus, dass die Mediendidaktik sich noch nicht als einzelne Disziplin ausdifferenziert hat?

A

Man versucht sie in die anderen beiden Teildisziplinen einzuordnen

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2
Q

Sprachliche Bildung in der Schule umfasst vor allem den Erwerb von

A

CALP (Cognitive Academic Language Proficiency; aus der Pädagogik), bildungssprachlichen Paraktiken

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3
Q

Unterschied Literalität und Literarität

A

Literalität: Wissen über (Schrift-) kulturen und damit über Lese-&Schreibkulturen
Literarität: Erfahrung mit/Kenntnis von literarischen Stoffen & Werken

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4
Q

Was ergibt Literalität und Literarität zusammen?

A

= Literacy
Außerdem: Kinder können auch Erfahrungen im Bereich der Literarität machen, ohne konrete Erfahrungen mit der Literalität zu machen

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5
Q

Wie unterscheiden sich die Medien im Nähe-Distanz-Modell

A

schreiben -> graphisches Medium
sprechen -> phonisches Medium
(Dichotomy)

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6
Q

Beispiel für Konzeptionell mündliches

A

Mit Freunden sprechen, Alltagssprache nutzen

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7
Q

Was ist das Entwicklungsziel im Nähe-Distanz-Modell

A

Sprachliche Distanz, d.h. die Konzeptionelle Schriftlichkeit

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8
Q

Was haben literarische Texte idR. immer?

A

Konzeptionelle Schriftlichkeit, d.h. ein Hörbuch ist zB. Konzeptionell schriftlich und phonisch

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9
Q

Die 3 grundlegenden Ambivalenzen (Zwiespaltigkeit, Spannungszustand) des Konzepts des Nähe-Distanz-Modells

A

Entwicklungsbezogenheit, Normativität, Schriftlichkeitsbezug

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10
Q

Erläuterung der Ambivalenz “Entwicklungsbezogenheit” im Bezug auf das Nähe-Distanz-Modell

A

Lernende entwickeln ihre mitgebrachten Sprachfähigkeiten weiter: von einer situationsgebundenen Nähesprachlichkeit zu situationsentbundenen Distanzsprachlihkeit

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11
Q

Erläuterung der Abivalenz “Normativität” im Bezug auf das Nähe-Distanz-Modell

A

konzeptionelle Schriftlichkeit hat höhere Norm als konzeptionelle Mündlichkeit -> konzeptionelle Schriftlichkeit als Zieldimension

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12
Q

Erläuterung der Ambivalenz “Schriftlichkeitsbezug” im Bezug auf das Nähe-Distanz-Modell

A

der schriftliche Sprachgebrauch stellt die prototypische Distanzsprachlichkeit dar, graphische Schriftlichkeit wird höher gesehen als phonische Mündlichkeit (hier ist die Unterrichtbeteiligung gemeint)

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13
Q

Welche Aktion steht konzeptioneller Schriftlickeit + graphisches Medium am nächsten?

A

Das Vorlesen von Bilderbüchern

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14
Q

Wie kann die Chancengleichheit gewährt werden/Ungleichheit minimiert werden?

A

Adaptives Handeln

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15
Q

Um was müssten die Bildungsstandards ergänzt werden, damit sie inklusiv wären?

A

Gebärden verstehen (rezeptiv) und selbst Gebärden nutzen

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16
Q

Was beinhaltet das Modell der durchgängigen Sprachbildung für alle Lernenden nach Gogolin (2018)

A

Sprachvarietäten, verschiedene Erwerbskontexte (DaE, DaZ, DaF, Deutsch als Sprache(n)), sowie Schul-, Fremd- & Heritage-Sprache

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17
Q

Womit wird sprachliche Bildung gleichgesetzt?

A

Mit Erwerb von Bildungssprache, konzeptioneller Schriftlichkeit, literaler Sprachstrukturen, CALP (Cognitive Academic Language Proficiency, sprach-kulturellem Kapital

18
Q

Was ist Sprache nach Topalovic/Settinieri (2023)

A

Für Gattung Mensch spezifisches Kommunikationssystem (erwerben Kinder in kultureller Rahmung)

19
Q

Was ist Bildung nach Topalovic/Settinieri (2023)

A

Wird in literalen Gesellschaften in Familien und institutionellen Bildungseinrichtungen erworben (Lebensslang)

20
Q

Was versteht man unter Heterogenen Literacy-Erfahrungen?

A

Mehrsprachigkeit in der Sprachdidaktik Deutsch

21
Q

Was fällt unter die innere Mehrsprachigkeit

A

(“Sprachen in der Sprache”)
- Standardsprachen
- Umgangssprachen
- Dialekte
- Soziolekte
- Ethnolekte (z.B. Kiezdeutsch)
- Funktiolekte (z.b. Pressesprache, Fachssprache etc)

22
Q

Was fällt unter die äußere Mehrsprachigkeit

A

(sprachenübergreifend)
- historisch bedingte Mehrsprachigkeit in Grenzgebieten
- gesellschaftlich bedingte M. durch Migration
- institutionell bedingte M. durch Fremdsprachenunterricht
- Gebärdensprache(n)

23
Q

Sprach(en)repertoires als Oberbegriff

A

Gesamtheit der sprachlichen Möglichkeiten, die einem Sprecher in spezifischen Situationskontexten zur Verfügung stehen

24
Q

Was sind die zwei Dimensionen von Multiliteracies?

A

Multimodalität und Multilingualität
In der Multimodalität ist auch das digitale miteinbezogen

25
Q

Was eignet sich, um Sprach(en)repertoires sichtbar zu machen?

A

Sprachenportraits, da diese auch im inklusiven Setting gut eingesetzt werden können und auch Multiliteracies abdecken

26
Q

Was versteht man unter adaptiven Lernangeboten nach Brühwiller (2014)

A

„Adaptive Lehrkompetenz bezeichnet die Fähigkeit einer Lehrperson, ihren Unterricht so auf die individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler auszurichten und während des Unterrichts laufend anzupassen, dass für möglichst viele Schülerinnen und Schüler günstige Bedingungen für das Erreichen der Lernziele geschaffen werden. […] Eine Lehrperson mit hoher adaptiver Lehrkompetenz nimmt diese unterrichtsbezogenen Anpassungsleistungen bei der Unterrichtsplanung vor und realisiert diese während des Unterrichts. Dabei kann es durchaus vorkommen oder erforderlich sein, dass Handlungsanpassungen an situative Gegebenheiten vorgenommen werden müssen.“

27
Q

Ziel des inklusiven Unterrichts nach Setinieri/Topalovic 2023

A

„Ziel des inklusiven Deutsch- bzw. Schulunterrichts sollte es deshalb sein, ausgehend von den je individuellen multimodalen Sprach(en)repertoires– im Idealfall der inneren wie äußeren Mehrsprachigkeit – adaptive Lernangebote zu machen, die die Sprachbildungsprozesse aller Lernenden anregen und unterstützen. Entscheidend ist, dass alle Schüler:innen Fortschritte im Lernen machen und wir ihnen das auch zutrauen.“

28
Q

(FP) Welche drei großen Teildisziplinen können innerhalb der Deutschdidaktik unterschieden werden?

A

Sprachdidaktik, Literaturdidaktik, Mediendidaktik

29
Q

(FP) Welche Querschnittsaufgaben bzw. Querschnittsthemen beschäftigen den deutschdidaktischen Forschungsdiskurs in besonderem Maße laut Ritter/Topalović (2023)

A

Inklusion/Diversität, Digitalisierung/Digitalität, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

30
Q

(FP) Wie differenziert Kümmerling-Meibauer (2012) den Terminus Literacy aus?

A

Verbal Literacy/Sprachkompetenz
Literary Literacy/Literaturkompetenz
Media Literacy/Medienkompetenz
Visual Literacy/Bildkompetenz

31
Q

(FP) Welche Bezeichnungen werden häufig synonym zur konzeptionellen Schriftlichkeit gebraucht? Nennen Sie mindestens zwei.

A

Bildungssprache, wissenschaftliche Ausdrucksweise

32
Q

(FP) Erläutern Sie, was damit gemeint ist, dass Sprachhandlungen wie BESCHREIBEN und ERKLÄREN sprachlich variabel realisiert werden können? Welche Varietät des Deutschen kann dabei als Ziel des Deutschunterrichts herausgestellt werden?

A

Man kann anhand von vielen unterschiedlichen Kontexten die Sprachhandlungen “beschreiben” und “erklären” ausführen und erproben. Die Standardvarietät kann als Ziel des Deutschunterrichts herausgestellt werden.

33
Q

(FP) Wie kann die Unterscheidung von innerer und äußerer Mehrsprachigkeit genutzt werden, um die unterschiedlichen sprachlichen Erfahrungen von Kindern zu beschreiben?

A

Durch die innere Mehrsprachigkeit kann man herausfinden, ob die Kinder über sprachstrukturelle Subsysteme verfügen, d.h. welche Art von Alltagssprache sie aufweisen. Durch unterschiedliche Alltagssprachen, z.B. Dialekte oder Ethnolekte, ist der Weg der SuS zur konzeptionellen Schriftlichkeit unterschiedlich lang.
Die Unterscheidung hilft aber auch im Bezug auf die äußere Mehrsprachigkeit, denn hier kann man die sprachlichen Erfahrungen anhand der Anzahl und der Art der veschiedenen Sprachsysteme, welche ein Kind beherrscht, beschreiben.

34
Q

(FP) Wie können Sprach(en)repertoires definiert werden?

A

Der Begriff “Sprach(en)repertoires” meint die Gesamtheit der sprachlichen Möglichkeiten, die einem Sprecher in spezifischen Situationenskontxten zur Verfügung stehen. Ein Repertoire schließt jene Sprachen, Dialkte, Stile, Register und Routinen ein, die typisch für die Interaktion im Alltag ist.

35
Q

(FP) Was genau versteht Brühwiler (2014) unter adaptiver Lehrkompetenz?

A

Die Fähigkeit der Lehrperson, Unterricht auf die individuelle Voraussetzungen der SuS laufend so anzupassen, dass günstigste Bedingungen zum erreichen der Lernziele entstehen.

36
Q

(FP) Sprachliche Bildung kann laut Topalovic/Settinieri (2022) unterschiedlich definiert werden. Erläutern Sie, wie sprachliche Bildung ausgehend von den sprachlichen Grundfertigkeiten beschrieben werden könnte. Was müsste dabei aus inklusiver Perspektive beachtet werden?

A

Sprachl. Bildung kann ausgehend von den sprachl. Grundfertigkeiten als (Zu)hören, Sprechen, Lesen und Schreiben beschrieben werden. Dies stellen die vier Kompetenzbereiche jeder Sprache dar, welche ebenfalls in den Bildungsstandards verankert sind. Aus inklusiver Perspektive muss dabei beachtet weden, dass um die Bereiche Gebärden (verstehen) erweitert werden muss.

37
Q

(FP) Was ist mit rezeptiven und was mit produktien Sprachfähigkeiten gemeint?

A

rezeptiv: vorwiegend zuhören und verstehen von Inhalten
produktiv: hauptsächlich schreiben, aber auch sprechen (man wird also selbst aktiv und es entsteht ein greifbares Produkt)

38
Q

(FP) Erklären Sie, warum Sprach(en)bewusstheit für alle Schulfächer bedeutsam ist und nicht nur für den Deutschunterricht.

A

Sprach(en)bewusstsein ist für alle Fächer bedeutsam , weil sie unter Anderem darauf abzielt , das menschliche Sprachvermögen besser zu verstehen (und sich der Macht und Kontrolle durch Sprache bewusst zu werden). In Fächern wie Geschichte z.B. kann eine Rede besser sprachlich analysiert werden, um die Tragweite zu erkennen (Sensibilitation von Manipulation durch Sprache)

39
Q

(FP) Welche Bedeutung haben die bereits gemachten multimodalen Literacy-Erfahrungen der Kinder für Ihr Professionswissen?

A

Von heterogenen Lernausgangslagen ist auszugehen. Sie weisen auch unterschiedliche Sprach(en)repertoires auf. Das heißt einige Kinder haben schon deutlich mehr Erfahrungen mit versch. Verbindungen von Sprache und Mitteln der Repräsentation gemacht als andere.
Für das Professionswissen heißt das, das man adaptive Lernangebote schaffen sollte , um so auf die individuell unterschiedlichen Voraussetzungen bzw. Erfahrungen einzugehen, und um viele günstige Bedingungen für d. Erreichen der Lernziele zu schaffen.

40
Q

(FP) Was genau ist im Modell von Koch/Oesterreicher (1994) mit dem “Medium” und was mit der “Konzeption” gemeint? Welche Rolle spielen sie bei der Unterscheidung von “Mündlichkeit” und “Schriftlichkeit”?

A

Medium = Dichotomie: graphisch (geschrieben) - phonisch (gesprochen)
Konzeption = Kontinuum: Konzeptionell mündlich - Konzeptionell schriftlich
Beim Medium ist die Mündlichkeit im phonischen wiederzufinden & die Schriftlichkeit im graphischem (gegensätzliche Pole des Kontinuums)

41
Q

(FP) Welche drei Aspekte haben nach Filke (2016) dazu geführt, dass das Nähe-Distanz-Modell in der Deutschdidaktik umfassend rezipiert wird? Erläutern Sie diese.

A
  • Entwicklungsbezogenheit: das Lernende mitgebrachte Sprachfähigkeiten weiter entwickeln (von situationsgebundener - Nähesprachlichkeit zu situationsentbundenen Distanzsprachlichkeit).
  • Normativität: Konzept. Schriftlichkeit als Zieldimension (höhere Norm).
  • Amtlichkeitsbezug: Schrift-Sprachgebrauch stellt prototypische Distanzsprachlichkeit dar