LD) Lesen - Kultur und Kompetenz Flashcards
Was bedeutet „Lesenlernen”?
→ Einblick in das Verhältnis von Schrift und Sprache
→ Erwerb von Leseflüssigkeit
→ Ausbildung von Textverstehen
Der Lesevorgang fordert nicht eine einzige Leistung in einer einzigen mentalen Dimension, sondern umfasst ein ganzes Bündel von unterschiedlichen Teilfähigkeiten
Was versteht man unter dem Begriff Lesekompetenz?
Fähigkeit geschriebene Texte zu verstehen und zu nutzen um das eigenen Wissen und Potenzial weiterzuentwickeln
kulturelle Aneignungsprozesse:
Lesenlernen ist eingebettet in kulturelle Aneignungsprozesse:
Lesenlernen beginnt nicht erst mit der Kenntnis von Buchstaben und der Fähigkeit zur Synthese im Anfangsunterricht,
sondern beides ist in kulturelle Aneignungsprozesse lange vor der Schule, in die Kleinkind- und Kindergartenzeit, eingebettet:
* Zuhören beim Vorlesen
* Hantieren mit Schrift
* rhythmisches Sprechen
* Spielen mit Reimen und Versen …
→ frühkindliche Literacy Erfahrungen
Literale Sozialisation
Die literale Sozialisation beginnt lange vor der Schule und das Hineinwachsen in Literalität durchzieht die gesamte Schulzeit und reicht noch weit darüber hinaus
Bildungsziel des Deutschunterrichts
Literale Eigenständigkeit
in allen Teilfähigkeiten entfaltete Lesekompetenz und habituelle Lesepraxis
Ein didaktisches Lesekompetenzmodell: Lesekompetenz als Bündel von Teilfähigkeiten (Mehrebenenmodell Rosebrock, Nix)
Nenne Ebenen
Prozessebene (Wort und Satz Identifikation, lokale Kohärenz, globale Kohärenz, Superstrukturen erkennen, Darstellungstrategien identifizieren)
Subjektebene (Wissen, Beteiligung, Motivation, Reflektionen, Selbstkonzept als ist (nicht-)-Lesende)
Soziale Ebene (Familie, Schule, Peers, kulturelles Leben, Anschlusskommunikation)
Mehrebenenmodell des Lesens (Rosebrock, Nix et al. 2008): Prozessebene
Wort- und Satzidentifikation (Wo steht das Wort xy?)
lokale Kohärenz (Was meint hier trotzdem?)
globale Kohärenz (Wovon handelt der Text insgesamt?)
Superstrukturen erkennen (Wie ist der Text aufgebaut?)
Darstellungsstrategien (Umgang mit rhetorischen Mitteln)
Mehrebenenmodell des Lesens (Rosebrock, Nix et al. 2008): Subjektebene
Wissen (Was bedeutet das Wort xy in diesem Zusammenhang?)
Beteiligung (Wie fühlt sich Figur xy?)
Motivation (Ist der Text interessant, lustig, spannend..?)
Reflexion (Stimme ich der Aussage des Textes zu?)
Mehrebenenmodell des Lesens (Rosebrock, Nix et al. 2008): Soziale Ebene
Familie
Schule
Peers
Kulturelles Leben
Anschlusskommunikation
Wie lässt sich die Lesekompetenz auf der Prozessebene des Mehrebenenmodells hierarchisch modellieren?
Einsicht in Zeichenhaftigkeit -> Graphem-Phonem-Zuordnung -> Buchstabengefüge erkennen
Wörter -> Sätze > lokale Kohärenzbildung
globale Kohärenzbildung -> Struktur-Muster-Wissen (Superstrukturen) -> Reflexion über das Gelesene (Darstellungsstrategien)
didaktisch elementare Notwendigkeiten Lesen:
Die Lesenden müssen Wörter erkennen, Sätze verknüpfen, Kohärenzen herstellen
Die Lesenden müssen sich affektiv und intellektuell am Text beteiligen
Das Umfeld muss die Leseaktivitäten der Lesenden kulturell anfordern, belohnen und unterstützen
Wechselwirkung der Ebenen als Einfluss auf den Erwerb von Lesekompetenzen
Augenblick des Entzifferns / Die Aufnahme der Schriftzeichen in einem gegebenen Moment und die verschiedenen kognitiven Schritte ihrer Verarbeitung
…, die eine mitschaffende Verarbeitung durch das sich beteiligende lesende Subjekt ist
…, das in einer bestimmten Lesesituation liest, die sozial formatiert ist.
Didaktische Inspiration
Die didaktische Inspiration durch die abbildhafte Umkehrung des Modells “Ein didaktisches Lesekompetenzmodell: Lesekompetenz als Bündel von Teilfähigkeiten” betont eine ganzheitliche Betrachtung von Lesekompetenz.
Statt isolierte Teilfähigkeiten zu zerlegen, soll das Modell die komplexen Zusammenhänge des Lesens integrieren.
Die Inspiration fördert eine realistischere Abbildung der Lesefähigkeiten durch die Berücksichtigung von
- Kontexten
- Transferfähigkeiten
- reale Lesepraktiken
- Medienkompetenz
- emotionale Aspekte
- und die Entwicklung individueller Leseidentitäten.
Dieser Ansatz zielt darauf ab, die Lesekompetenzentwicklung besser an moderne Anforderungen und individuelle Bedürfnisse anzupassen.
Welche Ebenen sollten in einem Lehr-Lernarragement berücksichtigt werden?
Eine systematische und theoriegeleitete Leseförderung berücksichtigt in ihren Lehr-Lernarrangements alle drei Ebenen des Mehrebenenmodells
Fünf Felder Literale Kompetenzen
Lese kulturelle Fähigkeiten
Phonologische Bewusstheit + alphabetisches System
Wortschatz
Text verstehen
Leseflüssigkeit