LD) Wozu Kinderliteratur in der Schule? Flashcards

1
Q

Potenziale literarischer Texte

A

Literarische Texte fordern durch ihren je spezifischen Inhalt und ihre je spezifische Form die Aspekte literarischen Lernens in jeweils eigener Weise heraus.

Dabei gibt es Dominanzen, die dazu führen, dass ein Text für diesen oder jenen Aspekt besonders viel ‘zu leisten’ vermag.

Dieser Aspekt kann dann im Lehr-Lernarrangement bewusst
hervorgehoben werden (explizites Lernen) oder aber es wird auf die implizite Wirkung gesetzt.

Gut ist es in jedem Fall, wenn Lehrende über eine Analysekompetenz verfügen, die ihnen ermöglicht, Potenziale literarischer Texte für bestimmte Aspekte des literarischen Lernens zu erkennen.

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2
Q

Für welche Aspekte literarischen Lernens leistet Der Grüffelo in Text und Bild besonders viel.

A
  • Sprachliche Gestaltung aufmerksam wahrnehmen
  • Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen
  • Narrative und dramaturgische Handlungslogik verstehen
  • Mit Fiktionalität bewusst umgehen
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3
Q

Was versteht man unter institutioneller Literaturvermittlung?

A

Lehrerin

…wählt Literatur aus
…bereitet Literatur auf
…trägt Literatur an

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4
Q

Weitere Bildungsziele Rupp / Heyer / Bonholt 2004

A

im Literaturunterricht nicht nur das Verstehen von Texten wichtig

Manchmal vergessen wir das, weil wir uns zu sehr auf spezielle Fähigkeiten beim Lesen konzentrieren.

Es geht auch darum, dass wir durch das Lesen von Geschichten noch mehr lernen können.

Diese zusätzlichen Lernprozesse, die über das Verstehen des Textes hinausgehen, sind wichtig, um zu erklären, warum es sinnvoll ist, sich in der Schule mit Literatur zu beschäftigen.

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5
Q

Warum will die Gesellschaft, dass Kinder sich mit Literatur beschäftigen?

A

Frage nach kulturellen Richtschnüren und gültigen Bildungsnormen

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6
Q

Tradierte lesebezogene Bildungsnormen:

A
  1. Lesen, um zu lernen (Erwerb sachbezogener und moralischer Einsichten)
  2. Lesen, um sich zu bilden (Erwerb ganzheitlicher Bildung, in der kognitive und moralische Momente integriert sind)
  3. Lesen zur Unterhaltung (Befriedigung emotionaler Erlebnisbedürfnisse)
    “breite Persönlichkeitsbildung” im Sinne des gesellschaftlichen Bildungsauftrags von Schule.
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7
Q

Welches Ziel verfolgt der Literaturunterricht in der Schule der Demokratie?

A

Umfassende gesellschaftliche Handlungsfähigkeit in sozialer Verantwortung

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8
Q

Bildung und Demokratie: eine Einführung

A

Der demokratische Staat möchte, dass die Bevölkerung gut gebildet ist.

Warum?
Weil es wichtig ist, dass die Menschen verstehen, was um sie herum passiert, politische Dinge durchschauen und sich selbstständig eine Meinung zu komplizierten Fragen bilden können.

  • nur Wissen reicht nicht aus, um ein guter Demokrat zu sein.
  • Es ist genauso wichtig, demokratische Einstellungen zu haben und die Motivation und Fähigkeit zu besitzen, sich für die Gemeinschaft und die Demokratie einzusetzen.
  • Was genau man benötigt, um in der heutigen Demokratie handlungsfähig zu sein, und wie Bildungseinrichtungen dazu beitragen können, das zu erreichen, wird erforscht und diskutiert.
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9
Q

“Lesesozialisation in der Mediengesellschaft” (1998-2004)

A

Innerhalb des interdisziplinären Forschungszusammenschlusses “Lesesozialisation in der Mediengesellschaft” (1998-2004) werden

drei Dimensionen des Handelns
mit Bezug auf die Habermas’sche Theorie des kommunikativen Handelns unterschieden

(Warum? …um einen von diesem Modell geleiteten Blick auf die gesellschaftliche Bedeutung des Lesens in Schulen zu bekommen)

  1. Instrumentelles Handeln - Bezug: Objektive Welt / “Zwecke & Dinge”
  2. Normengeleitetes Handeln - Bezug: Soziale Welt / “Miteinander’
  3. Expressives Handeln - Bezug: Je eigene, subjektive Welt / “Selbstausdruck”
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10
Q

Wie hängen die drei Dimensionen von Habermas mit der Bedeutung der Literaturvermittlung in Schulen zusammen?

A

Literatur erzählt Geschichten vom Umgang miteinander.

Diese Geschichten in Büchern, Filmen, Hörspielen…

  • zeigen Denk- und Verhaltensweisen auf,
  • eröffnen Vorschläge für den Umgang mit Konflikten,
  • machen Lösungen sichtbar und vermitteln Werte und Normen.

Beispiele für Normengeleitetes Handeln (soziale Welt):
In einer Geschichte entschuldigt sich ein Charakter aufrichtig bei einem Freund nach einem Missverständnis, was das normengeleitete Handeln betont, indem zwischenmenschliche Normen und Werte eingehalten werden.

Beispiele für Instrumentelles Handeln (objektive Welt):
In einer Erzählung nutzt ein Protagonist sein Wissen und seine Fähigkeiten, um ein technisches Problem zu lösen. Dies verdeutlicht das instrumentelle Handeln, bei dem die objektive Welt durch konkrete Handlungen beeinflusst wird.

Beispiele für Expressives Handeln (subjektive Welt):
Ein Gedicht in einem Buch drückt die tiefen Gefühle und persönlichen Erfahrungen des Autors aus, wodurch die subjektive Welt durch expressives Handeln erlebbar wird.

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11
Q

Beziehung zwischen Sprache und Erfahrung

A
  1. Literatur vermag es, eine “besondere Beziehung zwischen Sprache und Erfahrung” (Scherer/Vach 2019, S. 16) herzustellen

→ Positive Auswirkungen auf den
Schrift-Sprach-Erwerb

  1. Für die Bildung der Person und der Ausprägung ihrer sozialen Verantwortung “kann die Literaturdidaktik mit ihren Gegenständen und Vermittlungsformen einen essenziellen Beitrag leisten und […] dem Bildungsauftrag von Schule und Unterricht nachkommen.
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12
Q

[Gedächtnisstütze] Zwischenfazit zur Literatur

A
  • Literatur gehört in die Schule.
  • Literatur bildet die ganze Person im Sinne umfassender gesellschaftlicher Handlungsfähigkeit.
  • Unterricht muss Literatur die Chance geben, in diesem ganzheitlichen Sinne zu bilden.
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13
Q

Sechs Ziele des Literaturunterrichts

A
  1. Lesefreude
  2. Identitätsfindung und Fremdverstehen
  3. Literarische Bildung
  4. Entwicklung von textanalytischen Fähigkeiten
  5. Förderung von Imagination und Kreativität
  6. Auseinandersetzung mit menschlichen Grundfragen
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14
Q

Die Ziele des Literaturunterrichts in Bezug auf die Aspekte literarischen Lernens

A

Lesefreude:
* Fördert die Vorstellungsentwicklung (Aspekt 1) und die subjektive Involviertheit (Aspekt 2) durch die Freude am Lesen.

Identitätsfindung und Fremdverstehen:
* Unterstützt das Nachvollziehen der Perspektiven literarischer Figuren (Aspekt 4) und die Auseinandersetzung mit menschlichen Grundfragen (Aspekt 11).

Literarische Bildung:
* Trägt zur Entwicklung von textanalytischen Fähigkeiten (Aspekt 9) und zum literaturhistorischen Bewusstsein (Aspekt 11) bei.

Entwicklung von textanalytischen Fähigkeiten:
* Verbindet sich direkt mit dem Ziel der textanalytischen Fähigkeiten (Aspekt 9).

Förderung von Imagination und Kreativität:
* Unterstützt die Entwicklung von Vorstellungen (Aspekt 1) und den bewussten Umgang mit Fiktionalität (Aspekt 6).

Auseinandersetzung mit menschlichen Grundfragen:
* Berührt die Auseinandersetzung mit menschlichen Grundfragen (Aspekt 11) und kann auch Aspekte wie metaphorisches Verständnis (Aspekt 7) einschließen.

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15
Q

Was sind die 3 wichtigsten Funktionen von Kinder- und Jugendliteratur (KJL) nach Rosebrock (1995)?

A

thematische Funktion: Unterrichtsgegenstand setzt bestimmtes Motiv
medien-ästhetisch bildende Funktion: bildet Kompetenzen zur Rezeption und befähigt zur Teilhabe am literarischen Leben
lesefördernde Funktion: Freude am Lesen vermitteln

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