Regionalanästhesie Flashcards
Allgemeines
- Wo kann man theoretisch überall Regionalanästhesie
anwenden? - Warum ist bei einer Vielzahl von Operationen, besonders bei
intrathorakalen, abdominellen und laparoskopischen Eingriffen- meist eine Vollnarkose indiziert?
- Bei allen Operationen unterhalb des Halses
- Weil hier bei Regionalanästhesie die Atmung und Ventilation
stark behindert ist
Allgemeines
- Was ist der allgemeine große Vorteil der Regionalanäsesie?
- Bei der Auswahl der Regionalanästhesie, was sind die drei
wichtigsten Faktoren, die für die Auswahl entscheiden sind?
- Studien zeigen, dass bei Regionalanästhesie alleine, oder auch
in Kombination mit einer Vollnarkose, die postoperative
Morbidität(Erkrankung), und vielleicht sogar die Mortalität
sinkt!!!!! - Art der OP
- Dauer der OP
- Körperliche Gesundheitsstatus
Allgemein
- In welche zwei Gruppen können Regionalanästhesien eingeteilt
werden?
- periphere Verfahren
- Rückenmarksnahme Verfahren (neuroaxial)
Lokalanästhetika - Allgemein
- Nenne die beiden Anästhesieverfahren der
Lokalanästhesieverfahren - Beschreibe die beiden Verfahren
- Oberflächenanästhesie
- Infiltrationsanästhesie
2.
Oberflächenanästhesie:
- Hier handelt es sich nur um Oberflächliche Areale wie
z.B. Mund- und Rachenschleimhaut
- Das kann bei Diagnostischen Eingriffen im Halsbereich nötig
sein, wie bei der Halsspiegelung in der HNO
oder bei der primär fiberoptischen Intubation, um Husten-, oder
Würgereize zu verhindern.
Infiltrationsanästhesie:
- Lokalanästhetika wird nur oberflächlich, z.B. subkutan injiziert
- üblich ist diese Form bei kleinen chirurgischen Eingriffen, wie
z. B. Wundnaht
Lokalanästhetika - Allgemein
- Nenne die drei Verfahren der Regional-, und
Leitungsanästhesie? - Beschreibe diese drei Verfahren!
- Rückenmarksnahe Leitungsanästhesien
- Plexusanästhesie
- Nervenblockade
2.
Rückenmarksnahe Leitungsanästhesie:
- Spinalanästhesie
- Periduralanästhesie
Plexusanästhesie:
- Ein gesamtes Nervengeflecht (Plexus), oder mehrere Nerven
eines Plexus sollen betäubt werden.
Nervenblockade:
- Es wird nur ein bestimmter Nerv vorübergehend Blockiert
Lokalanästhetika - Allgemeines
- Wie schalten Lokalanästhetika Schmerzen aus (Definition)?
- Die Aufhebung der Schmerzempfindung kann auf zwei Wegen
erfolgen. Welche?
1.
Lokalanästhetika schalten örtlich begrenzt! und reversibel! die
Schmerzempfindung aus, ohne dabei das Bewusstsein zu beeinträchtigen
2.
- Zum einen durch hemmen der Erregbarkeit der Nozizeptoren,
was der primäre Wirkmechanismus bei Oberflächenanästhesie
und Infiltrationsanästhesie ist
- Zum anderen wird die Weiterleitung von Schmerzimpulsen
unterbrochen, der schmerzvermittelnden Afferenten Bahnen
im Rahmen der Leitungsanästhesie
Lokalanästhetika - Nervenfasern
Lokalanästhetika wirken nicht spezifisch ausschließlich auf die Nozizeptoren, sondern auf alle Arten sensorischer Nerven und auf Motoneurone. Die verschiedenen sensorischen und motorischen Systeme sind in unterschiedlichem Maße empfindlich.
- Nenne die drei empfindlichsten Nervenfasern und beginne
mit dem Empfindlichsten! - Welche Nervenfaser ist am unempfindlichsten?
- Wie lautet die Regel für die Empfindlichkeit der Fasern?
- Welche Konsequenz hat dies für die Anästhesie?
1.
a) Typ-C Fasern: Leiter Schmerz, sympathisch postganglionär
b) Typ-B Fasern: sympathisch präganglionär
c) Aδ-Fasern: dient der Leitung von Temperatur, Schmerz
- Aα-Fasern: Motoneurone
- Prinzipiell gilt: je größer der Durchmesser der Neurone ist,
desto unempfindlicher reagieren sie auf Lokalanästhetika. - Das die motorische Funktion erst verzögert abgeschaltet wird.
Erst werden die Schmerzen- und Temperatur vermittelten
Fasern ausgeschaltet.
Und erst bei höherer Dosierung werden auch die Empfindung
von Berührung und Druck und schließlich die motorischen
Funktionen beeinträchtigt.
Lokalanästhetika - Wirkmechanismus
- Wie ist der biochemische Wirkmechanismus der
Lokalanästhetika? - Wo wirkt das Lokalanästhetikum? Welche physikalischen
Eigenschaften muss das Medikament haben? - In welcher Form liegt das Lokalanästhetikum außerhalb des
Axons vor?
1.
- Lokalanästhetika blockieren die spannungsabhängigen
Natriumkanäle und verhindern eine Depolarisation, die durch
schnelle Natriumeinstrom ausgelöst würde.
So verhindern Lokalanästhetika das Aktionpotential
- Das Lokalanästhetikum kann nur intrazellulär wirken
- Es muss also erst in die Zelle gelangen und dementsprechend in
der lipophilen nicht-protonierten Form
- Außerhalb des Axons liegt das LA aber zum Großteil in der
protonierten hydrophilen Form vor
Lokalanästhetika - Wirkmechanismus
- Die protonierte und nicht-protonierte Form stehen im
Gleichgewicht zueinander. Welcher Wert beeinflusst, in welcher
Richtung dieses Gleichgewicht sich einstellt? - Was gibt dieser Wert genau an?
- Lage und damit auch das Penetrationsvermögen eines LA sind
vom pKa-Wert der jeweiligen Substanz abhängig. - Der pKa Wert gibt an , wann bei einem substanzspezifischen
pH - Wert 50% der Substanz als ungeladene Base (B) und 50%
als Kation (BH+ ) vorliegen
Lokalanästhetika - Wirkmechanismus
- Was ist der pKa der meisten LA? Wieviel Prozent der Substanz
ist im Körper Diffusionsfähig? - Wie verhält sich ein LA in entzündlichem Gewebe?
1.
Die pKa-Werte der meisten LA betragen zwischen 7,6 und 9, im physiologischem Milieu liegen daher nur 3-20 % der Substanz in der diffusionsfähigen nicht-protonierten Form vor.
-> Der pH-Wert des Gewebes beeinflusst also die LA-Wirkung
2.
In entzündetem Gewebe sinkt daher das Penetrationsvermögen der LA, und deren Wirksamkeit wird dadurch geringer.
(Entzündetes Gewebe weist einen niedrigeren pH-Wert auf als normales Gewebe. Unter diesen Umständen hat das Lokalanästhetikum eine höhere Bindung zum Na+ Kanal (Wirkverstärkung) und das Gleichgewicht zwischen den beiden Formen des LA verschiebt sich zur protonierten Form hin )
- Welche zwei Merkmale hat die Grundstruktur aller LA?
- In Abhängigkeit von welchem Unterschied der Grundstruktur
unterteilt man Lokalanästhetika? - Welche Eigenschaft hat ein Lokalanästhetikum, wenn es sehr
lipophil ist?
- Eine lipophile aromatische Gruppe, die über eine Zwischenkette
mit einer hydrophilen Gruppe verbunden ist.
der hydrophile Rest ist fast immer eine sekundäre oder tertiäre
Aminogruppe - In Abhängigkeit von der Art der verknüpfenden Zwischenkette
unterscheidet man zwischen Lokalanästhetika:
- Ester-Typ
- Amid-Typ - Je lipophiler ein LA, desto…
- größer ist seine Wirksamkeit
- größer ist seine Wirkdauer
- umso toxischer kann es aber auch sein
Lokalanästhetika - Eliminationswege
Ester-Typ
- Wie lange dauert es bis das LA vom Ester-Typ Eliminiert wird?
- Wie wird der Estertyp eliminiert?
- Welche Metaboliten entstehen durch die Spaltung eines
Estertyp LA? Wieso sind diese relevant?
- innerhalb von Minuten
- Im Blut durch plasmatische Cholinesterasen
(Der Abbau in der Leber spielt bei den Estern mit Ausnahme
des Cocains keine Rolle) - Durch die Esterspaltung und weitere Metabolisierung entstehen
- Para-Benzoesäure-Derivate
–> diese haben hohes allergisches Potential und können
einen anaphylaktischen Schock auslösen
- Para-Benzoesäure-Derivate
Lokalanästhetika - Eliminationsweg
Amid-Typ
- Wo werden LA vom Aimd-Typ Eliminiert?
- Wodurch werden sie abgebaut?
- Wie hoch ist die Wirkdauer und HWZ von LA des Amid-
Typs? - Wie werden die Metabolite letztendlich eliminiert?
- Bei wem, muss man vorsichtig sein, bei der Gabe von
Amid-LA?
- In der Leber
- Abgebaut durch Monooxygenasen des Cytochrom-P450-
Systems!!! und Carboxyl-Esterasen - Die hepatische Metabolisierung führt zu einer deutlich längeren
Halbwertszeit und somit auch Wirkdauer von einer bis mehreren
Stunden - Renal
- Durch die ausschließlich hepatische Metabolisierung der Amid-
Lokalanästhetika ist bei eingeschränkter Leberfunktion Vorsicht
geboten.
Lokalanästhetika - Eliminationswege
Die Zeit bis zur kompletten Elimination eines Lokalanästhetikums vom Wirkort und damit auch seine Wirkdauer sind aber nur bedingt von seinem Metabolisierungsweg abhängig. Weitere wichtige die Wirkdauer beeinflussende Faktoren sind????
- Lipophilie
- Ausmaß an Proteinbindung
- das Ausmaß der lokalen Durchblutung und ein evtl.
Vasokonstriktor-Zusatz
Lokalanästhetika - vasokonstriktorische Zusätze
- Wie wirken die meisten LA auf Gefäße?
- Womit kombiniert man LA? Warum macht man das?
- Wo gilt diese Kombinationsregel nicht?
- Die meisten LA sind Gefäßerweiternd
- Daher kombiniert man sie mit oft mit vasokonstriktorischen
Zusätzen - Durch die Vasokonstriktion verzögert sich der Abtransport des
Lokalanästhetikums, was seine Wirkdauer erhöht und die
systemische Toxizität verringert - Zusätzlich blutet es weniger, was die OP einfacher macht
- Daher kombiniert man sie mit oft mit vasokonstriktorischen
- Dies gilt aber nicht für stark durchblutete Körperregionen wie
beispielsweise den Kopf, Hals und den Urogenital- und
Analbereich, da dort das Lokalanästhetikum und der
Vasokonstriktor rasch resorbiert werden, was eine erhöhte
Gesamt-Toxizität zur Folge hat.