Analgetika I: Opioid Analgetika, Schmerz Flashcards
Schmerztypen - Ätiologie und Pathogenese
- Beschreibe den physiologische Nozizeptor-Schmerz!
- Pysiologischer Nozizeptor-Schmerz:
Ist ein Warnsignal bei Einwirkung stärkerer Reize auf gesundes
Gewebe, welche i.d.R. zu sofortiger motorischer Reaktion führt,
um Gewebeschäden zu vermeiden
Der Schmerz ist Kurz
Schmerz - Definition und Entstehung
- Nenne die zwei Wege wie Schmerzimpulse kreiert und
weitergeleitet werden!
1.
a) Gewebeschädigung mit nachfolgender Entzündung.
Die Gewebeschädigung führt zu Freisetzung verschiedener
Schmerzmediatoren, die auf die Nozizeptoren einwirken
So entsteht ein Schmerzimpuls, der ins ZNS weitergeleitet wird
b) Schmerz kann aber auch direkt durch Stimulation
schmerzvermittelnder Nerven ohne Gewebeschädigung
entstehen
Schmerztypen - Ätiologie und Pathogenese
- Beschreibe den pathologischen Nozizeptorschmerz!
- Pathologischer Nozizeptorschmerz
Dieser entsteht in Folge von Gewebeschädigung und
Entzündungen.
Er äußert sich entweder als Ruheschmerz, Allodynie
(Schmerzreize, die normalerweise nicht bemerkt werden,
führen zu Schmerzen) oder Hyperalgesie
Der Schmerz ist persistierend
Schmerztypen - Ätiologie und Pathogenese
- Was ist neuropathischer Schmerz?
- Neuropathischer Schmerz:
Dieser Schmerz entsteht durch direkte Schädigung eines Nervs
Diese kann entweder mechanisch, entzündungsbedingt oder
durch metabolische Störung (Diabetes Mellitus) verursacht
werdenDer Schmerz ist abnormal
Schmerz-Afferenz
- Wenn Nozizeptoren Schmerz registrieren, wohin leiten sie die
Schmerzinformation und wohin leiten sie diese?
Beschreibe den Weg bis ins ZNS!
Der Schmerzimpuls wird von den Nozizeptoren via
schnelle markhaltige A-Delta-Fasern und langsame marklose C-Fasern zum Hinterhorn des Rückenmarks weitergeleitet.
Hier werden sie entweder direkt oder über Interneurone auf ein weiteres Neuron umgeschaltet, dessen Axon im Rückenmark aufwärts zieht (Tractus spinothalamicus)
Eine letzte Umschaltung findet im Thalamus statt, von wo Impulse
zu sensorischen Projektionsfeldern im Kortex gelangen.
Zwischendurch zweigen Kollaterale ab, die das ARAS (aufsteigende retikuläre Aktivierungs-System) stimulieren
Weiterhin weder Schmerzsignale zum Hypothalamus und zum limbischen System weitergeleitet
Schmerz - Afferenz
- Was ist der Qualitätsunterschied zwischen A-Delta-Fasern
und C-Fasern?
A-Delta-Fasern: schnell-markhaltig
heller, stechender Schmerz
C-Fasern: langsam-marklos
dumpfer Schmerz
Schmerz- Verarbeitung und Wahrnehmung
- Was entsteht durch die Aktivierung des ARAS?
- Es erhöht den Grad der Wachheit (Alarmreaktion)
Schmerz- Verarbeitung und Wahrnehmung
- Wie reagiert der Hypothalamus auf den Schmerzimpuls?
1.
Der Hypothalamus steuert durch den Schmerzreiz, die ausgelösten vegetativen Reaktionen, wie z.B. die Steigerung
des Blutdrucks und der Herzfrequenz
Schmerzsysteme
- Welches System unterdrückt den Schmerz?
- Das antinozizeptive System, welches aus verschiedenen
Ebenen des ZNS entspringt und beispielsweise bei Unfällen
vorübergehend den Schmerz hemmt
Schmerz-Chronifizierung und Schmerz-Gedächtnis
- Was muss gegeben sein, damit ein Schmerz pathologisch
werden kann? - Wie wird dieser Vorgang noch bezeichnet und was muss im
Gewebe passieren damit dieser Vorgang entsteht
- Der Schmerz muss über einen längeren Zeitraum andauern,
damit er seinen Alarmcharakter verliert und chronifizieren kann.Die wiederholte Reizung von Nozizeptoren führt zu deren
Sensibilisierung, sodass deren Reizschwelle sinkt - Dieser Vorgang heißt “periphere Sensibilisierung”
Hier kommt es zur verstärkten Bildung von
Schmerzmediatoren in dem betroffenen Gewebe.
Wichtig hier ist die induzierte Synthese von Prostaglandinen
insbesondere von PGE2.
PGE2 stimmuliert keine Nozizeptoren, sensibilisiert diese für
leichtere Reize
Schmerz-Chronifizierung und Schmerz-Gedächtnis
- Was richtet länger wirkender Schmerz im ZNS an?
- Wie nennt man diesen Vorgang?
1.
Es kommt zu funktionellen und morphologischen neuroplastischen Veränderungen im ZNS.
2.
Dieser Vorgang nennt man zentrale Sensibilisierung oder Schmerzgedächtnis
Schmerz-Chronifizierung und Schmerz-Gedächtnis
- Was bewirkt ein entstandenes Schmerzgedächtnis am
Rückenmark?
- Die Zentralnervösen Veränderungen nach der zentralen Sensibilisierung betreffen die Schmerzimpulse leitenden Nerven im Rückenmark:
Hier aktivieren sich nun Ionenkanäle, welche zur Erhöhung der intrazellulären Ca-Konzentration führt.
Zusätzlich werden bestimmte Gene induziert, die für Rezeptor-Proteine kodieren.
An den Sensibiliserungsprozessen im RM sind wahrscheinlich auch Prostaglandine und Stickstoffmonoxid (NO) beteiligt
Schmerz-Chronifizierung und Schmerz-Gedächtnis
- Was verändern persistierende Schmerzen im ZNS?
- Im ZNS führen persistierende Schmerzen im Bereich der
sensorischen Projektionsfeldern des Cortex zu
neuroplastischen Veränderungen, die ebenfalls zur Ausbildung
eines Schmerzgedächtnis beitragen
Schmerz-Chronifizierung und Schmerz-Gedächtnis
- Sollte man Schmerz möglich früh behandeln?
- Ja, denn die Mechanismen, die zur zentralen Sensibiliserung
führen, sind nur langsam reversibel oder gar irreversibel und so
pharmakologisch schlecht zu behandeln.Deshalb sollte man Schmerzen mit Chronifikationsgefahr
möglichst früh und ausreichend behandeln.
Sonst bildet sie sich unabhängig von der eigentlichen Störung
ein eigenständiges Krankheitsbild
Endogene Opioide
- Das schmerzhemmende System im Körper, das antinozizpetive
System wird über endogene Opioid-Peptide vermittelt.
Wie heißen diese auch?
- die Opioide-Peptide werden auch als endogene Morphine
bezeichnet.
Es sind körpereigene Agonisten an den Opioid-Rezeptoren
Endogene Opioide
- Was ist das besondere an der endständige Sequenz der
Opioide?
1.
Es gibt mehrere verschiedene längerkettige opioide Poly- und Oligopeptide. Diese besitzen aber alle als endständige Sequenz die fünf AS des Leucin-Enkephalin oder des Methionin-Enkephalin
Endogene Opioide
Wo werden Opioide vom Körper produziert?
Die Synthese erfolgt im Gehirn - vorwiegend in der Hypophyse
Sowie im Nebennierenmark aus nur drei verschiedenen Vorläufer-Proteinen
Endogene Opioide
Was passiert, wenn man endogene Opioide ins Plasma appliziert?
Sie werden schnell durch Proteasen hydrolysiert.
Nur eine intraventrikuläre Applikation ist hierbei analgetisch wirksam
Endogene Opioide
Nenne die drei Gruppen der endogenen Opioide?
- Enkephaline (LEU- und MET-Enkephaline)
- Endorphine
- Dynorphine
Endogene Opioide
Was ist der Vorläufer der Enkephaline?
Wie sind Enkephaline aufgebaut?
Proenkephalin-> Enkephalin
MET-Enkephalin: Thr-Gly-Gly-Phe-Met
LEU-Enkephalin: Thr-Gly-Gly-Phe-Leu
Endogene Opioide
Was ist der Vorläufer von den Endorphinen?
Wie sind Endorphine aufgebaut?
Was ist das wichtigste Endorphin?
POMC (Proopiomelanocortin) -> Endorphine
Endorphine haben 16-31 AS
Behalten die Frequenz des MET-Enkephalins
Das wichtigste Endorphin ist dass Beta-Endorphin
Endogene Opioide
Was ist der Vorgänger des Dynorphins?
Wie ist ein Dynorphin aufgebaut?
Prodynorphin -> Dynorphin
Polypeptide mit 8-17 As
Beinhalten die Frequenz des LEU-Enkephalins
Opioid-Rezeptoren - Funktion und Lokalisation
- Wo liegen die Opioid-Rezeptoren?
- Wo gibt es die meisten Opioid-Rezeptoren im ZNS und PNS?
1.
Opioid-Rezeptoren liegen präsynaptisch und postsynaptisch in der Membran
Sie befinden sich im ZNS und im PNS!
- Die größte Dichte an Opioide-Rezeptoren im ZNS findet man im limbischen System, Thalamus, Hyothalamus und Striatum, sowie der Formatio reticularis und der Substantia gelantinosa des RM
In der Peripherie befinden sich Opioidrezeptoren u.a. im GI-Trakt,
in den Schließmuskeln der Harnblase und den Ausführungsgängen der Gallenblase
Opioid-Rezeptoren - Wirkmechanismus
Was passiert (Biochemie) wenn Opioidrezeptoren aktiviert werden?
Opioidrezeptoren sind G-Protein-gekoppelte Rezeptoren
Wenn sie Stimuliert werden, hemmen sie über inhibitorische G-Proteine - Adenylatcylasen und verringern so die intrazelluläre cAMP-Konzentration
Durch die Verringerung der [cAMP] kommt es präsynaptisch zu einer Erniedrigung der Öffnungswahrscheinlichkeit von Calcium-Kanälen, was zu verringerter Transmitterfreisetzung der Präsynapse führt
Postsynaptisch kommt es durch die erniedrigte [cAMP] zu einer Hyperpolarisation der Neurone, sodass die Erregbarkeit verringert wird. Dies wird hauptsächlich durch eine Erhöhung der Öffnungswahrscheinlichkeit von Kalium-Kanälen verursacht
Opioid-Rezeptoren- Klassifizierung
- Nenne die Opioidrezeptor-Typen!
- DOR
- KOR
- MOR
(4. ORL)
Opioid-Rezeptoren - funktionale Wirkung
Beschreibe die Eigenschaften für den u-Rezeptor (MOR)
U-Rezeptoren vermitteln die klassische Opioidwirkung. Dies gilt besonders für die starke (supra-)spinale Analgesie. Die u-Rezeptoren sind daher für die medikamentöse Schmerztherapie von besonderer Bedeutung.
Es wirkt: Supraspinal, Spinal, Peripher
Es bewirkt folgendes: Atemdepression Miosis Obstipation Euphorie Sedation
Es hemmt:
Dysphorie
Opioid-Rezeptoren - funktionale Wirkung
Beschreibe den Delta-Rezeptor (DOR)!
Es Wirkt nur auf spinaler Ebene
Es verursacht:
Atemdepression
Obstipation
Opioide-Rezeptoren - funktionale Wirkung
Beschreibe KOR (K-Rezeptor)
Es wirkt spinal und besonders peripher
Es verursacht: Miosis Obstipation Dysphorie!!! Sedation!
Analgetika - Allgemein
- Was machen Analgetika?
- Was machen Analgetika nicht?
- Analgetika sind schmerzlindernd/ schmerzstillend
2. Sie besitzen keine allgemeine Narkotische Wirkung
Analgetika - Allgemein
- Wo im ZNS wirken die primär zentral wirkenden Analgetika?
- Sie wirken im ZNS aber auch in der Peripherie
- Umgekehrt wirken auch viele primär peripher wirkenden
Analgetika auch zentral
Analgetika - Allgemein
- Wie unterscheidet man Analgetika?
1.
Es gibt zwei Klassen:
- Opioide Analgetika: welche vorwiegend zentral wirken, aber
auch peripher Wirkung zeigen, welche über Opioid-R vermittelt
werden
- Nicht-Opioid-Analgetika: Wirkt peripher und zentral, sowie
Zusätzlich antipyretisch und oft auch
antiphlogistisch/ antirheumatisch
Schmerztherapie - Allgemein
- Nach welchen drei Attributen richtet sich die Schmerztherapie?
Die medikamentöse Therapie des Schmerzes erfolgt nach dessen Ursache, Symptomatik und Dauer.
Medikamentöse Schmerztherapie - Allgemeines
Für welche Schmerztherapien(Erkrankungen) benützt man
Opioid-Analgetika?
Opioid-Analgetika werden bevorzugt zur Behandlung von
- Starken traumatischen Schmerzen
- postoperativen Schmerzen
- tumorbedingten Schmerzen
benutzt
Medikamentöse Schmerztherapie - Allgemeines
- Wann benutzt man eher Nicht-Opioide-Analgetika?
- Nicht-Opioide-Analgetika mit antiphlogistischer Wirkung
werden zur Behandlung von Pathophysiologischen Schmerz,
welcher auf einer Entzündung beruht, eingesetzt.
Medikamentöse Schmerztherapie - Allgemeines
- Wie behandelt man neuropathische Schmerzen?
1.
- Opioid-Analgetika
- Antikonvulsiva
- Antidepressiva
Medikamentöse Schmerztherapie - Allgemeines
Vervollständige den Text
Der zentrale Ansatzpunkt jeder Schmerz-Therapie sollte nach Möglichkeit die Behandlung und/oder Beseitigung der XXX sein.
Weiterhin ist eine XXX besser als eine reaktive Schmerz-Therapie: bei Operationen sollte man also bereits vor dem Auftreten von Schmerzen ausreichend Schmerzmittel verabreichen.
Der zentrale Ansatzpunkt jeder Schmerz-Therapie sollte nach Möglichkeit die Behandlung und/oder Beseitigung der Schmerz-Ursache sein.
Weiterhin ist eine Schmerz-Prophylaxe besser als eine reaktive Schmerz-Therapie: bei Operationen sollte man also bereits vor dem Auftreten von Schmerzen ausreichend Schmerzmittel verabreichen.
Medikamentöse Schmerztherapie - Allgemeines
Akuter Schmerz:
- Therapiedauer des akuten Schmerzes?
- Applikationsform des Analgetikums?
- Dosis-Intervalls des Analgetikums?
- Wirkungsdauer des Analgetikums?
- Dosis-Besonderheiten?
- Gibt es einen WHO-Stufenplan?
- Ist Komedikation erforderlich?
- kurz
- i.v/ i.m
- nach Bedarf
- kurz
- Standard - Titration
- Nein
- selten
Medikamentöse Schmerztherapie - Allgemeines
Chronischer Schmerz:
- Therapiedauer des akuten Schmerzes?
- Applikationsform des Analgetikums?
- Dosis-Intervalls des Analgetikums?
- Wirkungsdauer des Analgetikums?
- Dosis-Besonderheiten?
- Gibt es einen WHO-Stufenplan?
- Ist Komedikation erforderlich?
- lang
- oral
- nach Zeitplan
- lang
- Individuelle Anpassung
- ja
- häufig
Medikamentöse Schmerztherapie
Chronischer Schmerz
Es gibt vier Grundsätze bei der Behandlung des chronischen Schmerzes! Nenne sie!
- Therapie nach der Uhr: Zur Aufrechterhaltung eines
gleichmäßigen Blutspiegels - Applikation nach Möglichkeiten oral
- Zur initialen Dosisfindung sind Nichtretardierte Analgetika
besser geeignet. Ist die benötigte Dosis bekannt, so kann man
auf retardierte Analgetika zurückgreifen - Die Art und Reihenfolge der gegebenen Analgetika sollte sich
am Stufenschema der WHO orientieren
Medikamentöse Schmerztherapie - WHO Stufenschema
- Wieviele Stufen gibt es im WHO-Stufenschema?
- Von welchen Faktoren sind die Stufen abhängig?
- Wie verwendet man diese Stufen?
- Kann man zusätzlich Medikamente verabreichen?
- Es gibt drei Stufen
- Die Stufen sind abhängig von Intensität, Qualität und
Lokalisation des Schmerzes - Immer wenn die Medikation einer Stufe nicht ausreicht,
wird die nächsthöhere Stufe verwendet - Ja kann man: Adjuvantien (Hilfsstoff das Wirkung verstärkt)
und Komedikation
Medikamentöse Schmerztherapie - WHO-Stufenschema
- Darf man auch vom WHO-Schema abweichen?
- Was ist die Grundlage der Schmerztherapie?
- Warum benötigt man bei einer Komedikation von
NSAIDs der Stufe I eine genaue Indikation zur Verabreichung?
- Ja
- Eine Exakte und Individuelle Schmerzanalyse muss immer
Grundlage der Schmerztherapie sein- So ist es bei Starken Schmerz oft sinnvoll sofort mit
Opioiden zu therapieren
- So ist es bei Starken Schmerz oft sinnvoll sofort mit
- Da NSAIDs nur bei Schmerzen mit einer entzündlichen Genese
sinnvoll sind
Adjuvantien und Koanalgetika
- Nenne die drei grundlegenden Merkmale von Adjuvantien und
Koanalgetika!
1.
Adjuvantien und Koanalgetika
- verbessern den Analgetischen Effekt der klassischen Analgetika
- verringern die durch Analgetika hervorgerufenen NW
- lindern sonstige Symptome bei Schmerzpatienten