Analgetika 2 - Nicht-Opioidale-Analgetika, Entzündungen Flashcards

0
Q

Nicht-Opioide-Analgetika

Nenne die Gruppen der Nicht-Opioide-Analgetika!

A
  1. nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAIDs)
  2. nicht-antiphlogistische bzw. nicht-saure antipyretische
    Analgetika
  3. sonstige Analgetika
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1
Q

Allgemeines

  1. Wirken Nicht-Opioide-Analgetika eher zentral oder peripher?
  2. Wie wirken Nicht-Opioide-Analgetika meist noch?
A
  1. nicht-Opioid-Analgetika wirken zentral und peripher
    Während Opioide eher zentral wirken, aber auch peripher
  2. antipyretischen und häufig auch antiphlogistischen/
    antirheumatischen Eigenschaften
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2
Q

Die nicht-steroidalen Antiphlogistika

Wie wirken (welche Effekte haben) die nicht-steroidalen Antiphlogistika?

A
  • analgetisch
  • antipyretisch
  • antiphlogistisch/antirheumatisch
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3
Q

Die nicht-steroidalen Antiphlogistika

Wie heißen die nicht-steroidalen Antiphlogistika noch (krzl)?

A

NSAIDs

Hierzu zählen die klassischen sauren Analgetika sowie die neueren selektiven COX-2-Inhibitoren.

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4
Q

Nicht-sauren nicht-Opioid-Analgetika

Wie wirken (welche Effekte haben) die nicht-sauren nicht-Opioid-Analgetika

A

Die nicht-antiphlogistischen (nicht-sauren) nicht-Opioid-Analgetika wirken ebenfalls analgetisch und antipyretisch, sie besitzen aber keine nennenswerte antiphlogistische Wirkung.

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5
Q

Nicht-Opioid-Analgetika

Welche Gemeinsamkeiten haben sauere und nicht-sauere Nicht-Opioid-Analgetika?

A

Beide genannten Gruppen fasst man auch als antipyretische Analgetika zusammen, da die fiebersenkende Wirkung ein gemeinsames Merkmal ist.

Die sonstigen nicht-Opioid-Analgetika haben weder antipyretische noch antiphlogistische Eigenschaften. Ihre analgetische Wirkung wird zentral vermittelt, dies jedoch unabhängig von den Opioid-Rezeptoren. Der genaue Wirkmechanismus dieser Untergruppe ist noch weitgehend unbekannt.

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6
Q

Entzündung

Was macht das Gewebe bei einer Entzündung? Vier Punkte

A

1.
Freisetzung von Entzündungs-Mediatoren (z.B. H+, K+, Prostaglandine, Leukotriene, Histamin, Bradykinin, Cytokine)

2.
erhöhter Blutfluss durch eine Histamin-induzierte Gefäßerweiterung; dies bringt verstärkt Leukocyten und Serum-Bestandteile zur betroffenen Stelle

3.
erhöhte kapillare Permeabilität, ebenfalls induziert durch Histamin; dies ermöglicht den Austritt von Plasma-Bestandteilen (z.B. Antikörper, Komplement-Faktoren) in das Interstitium (Exsudation)

4.
verstärkte Auswanderung von Leukocyten aus dem Blutgefäßsystem und Einwanderung in das Gewebe

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7
Q

Prostaglandine

Bei den im Verlauf einer Entzündung ablaufenden Prozessen und der damit verbundenen Schmerz-Empfindung spielen Prostaglandine eine zentrale Rolle. Im geschädigten Gewebe werden insbesondere welche Prostaglandine ausgeschüttet?

A

Prostaglandin E2 (PGE2)

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8
Q

Prostaglandine

Was macht Prostaglandin E2 (PGE2) bezüglich des Schmerzes?

A

Das PGE2 löst zwar nicht selbst eine Schmerz-Empfindung aus, da es die peripheren Nozizeptoren nicht direkt aktiviert.

Es sensibilisiert diese aber für die Aktivierung durch andere Entzündungs-Mediatoren (wie beispielsweise H+, K+, Histamin und Bradykinin) und ist daher indirekt an der Entstehung von Schmerzen bei Entzündungs-Reaktionen beteiligt.

  • > Hyperalgesie
  • > Allodynie
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9
Q

Prostaglandin-Biosynthese

  1. Was ist Ausgangspunkt der Prostaglandin-Biosynthese?
  2. Was ist das zentrale Enzym dieses Synthesewegs?
A

1.
Ausgangspunkt der Prostaglandin-Biosynthese sind Membran-Phospholipide.

Diese werden durch das Enzym Phospholipase A2 (PLA2) in die
Arachidonsäure
umgewandelt, aus der wiederum über einige Zwischenstufen unter anderem die Prostaglandine gebildet werden

2.
Cyclooxygenase (COX) = -Prostaglandin-H-Synthase-

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10
Q

Prostaglandine

Beschreibe COX-1 und COX-2!

A

Die COX-1 wird konstitutiv exprimiert und sorgt für die physiologische Synthese von Prostaglandinen in einer Vielzahl von Organen und Zellsystemen, so beispielsweise im Magen, in Thrombocyten und in der Niere. Die COX-1 ist also ein “housekeeping enzyme”. Sie ist aber wahrscheinlich auch bei der Empfindung akuter Schmerzen beteiligt.

Die COX-2 ist dagegen durch verschiedene Faktoren (wie z.B. Cytokine) schnell induzierbar und wird u.a. bei Entzündungen und Schmerz-Reaktionen in verstärktem Maße exprimiert. Außerdem ist sie bei der Entstehung von Fieber beteiligt.

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11
Q

Prostaglandine

Wie,lange dauert es bis COX-2 induziert wird?

A

COX-2-Induktion

Die rasche COX-2-Induktion beruht darauf, dass das COX-2-Gen ein sog. “immediate early gene” ist, dessen Transkription sehr schnell innerhalb von Minuten aktiviert werden kann.

Neuere Forschungsergebnisse haben aber gezeigt, dass die COX-2 in einigen Organen, beispielsweise im Zentralnervensystem, Niere und Uterus, auch konstitutiv exprimiert wird und dort ebenfalls eine housekeeping-Funktion ausübt

!!!!!!
Darüber hinaus wird ihre Expression bei einer Reihe physiologischer Adaptionsprozesse, wie z.B. bei der Wund- und Ulkusheilung oder im Uterus bei der Nidation, hochreguliert

Auch bei der Genese einiger Tumorarten (z.B. Kolonkarzinom) und neurodegenerativer Erkrankungen (z.B. Alzheimer) scheint die COX-2 beteiligt zu sein.

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12
Q

Prostaglandine

Wie hemmt NSAIDs COX

A

Die NSAIDs inhibieren relativ unspezifisch alle Isoformen und wirken daher analgetisch, antiphlogistisch und antipyretisch. Durch die COX-1-Hemmung besitzen sie aber auch eine Reihe unerwünschter Wirkungen

–>Die selektiven COX-2-Inhibitoren hemmen dagegen spezifisch
nur die COX-2.

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13
Q

Fieber

Wenn ein exogenes Pyrogen (Bakterium, Virus) in den Körper gelangt, sorgt es dafür das endogene Pyrogene freigeschüttet werden, welche Fieber auslösen.
Nenne die wichtigsten endogenen Pyrogene!

A

endogene Pyrogene-die wichtigsten sind:

  • Interleukin-1 (IL-1)
  • Interleukin-6 (IL-6)
  • Tumor-Nekrose-Faktor-a (TNF-a)
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14
Q

Nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAIDs)

  1. Wie ist der Wirkungsmechanismus der NSAIDs?
A
  1. Die NSAIDs unterdrücken die Prostaglandin-Synthese, indem sie die Cyclooxygenase (COX) hemmen.

-> Dies erklärt ihre analgetische, antipyretische und
antiphlogistische Wirkung, da die Prostaglandine bei der
Schmerz-Entstehung, bei Entzündungs-Prozessen und bei der
Vermittlung der Fieberreaktion eine Schlüsselrolle spielen.

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15
Q

NSAIDs

Da mit Ausnahme der COX-2-selektiven Inhibitoren alle therapeutisch verwendeten NSAIDs beide COX-Isoformen hemmen und somit auch die von der COX-1 vermittelte physiologische Prostaglandin-Synthese beeinträchtigen, besitzen die NSAIDs neben den vielen erwünschten auch zahlreiche unerwünschte Wirkungen.

  1. Was sind die häufigsten NW?
A

1.
- Diese betreffen hauptsächlich den Gastrointestinaltrakt, da die
NSAIDs die Magensaft-Sekretion anregen und die protektiven
Mechanismen der Magenschleimhaut stören.

  • Weiterhin beeinträchtigen sie die Nierenfunktion und bewirken
    eine Natrium-, Wasser- und Harnsäure-Retention.
  • Die NSAIDs wirken zudem hemmend auf die Thrombocyten-
    Aggregation, was man aber auch therapeutisch ausnutzt.
16
Q

NSAIDs

Bei welchem Schmerz werden NSAIDs eingesetzt?

A

1.
NSAIDs werden bei leichten bis mittelschweren Schmerzen eingesetzt(z.B. Kopf- und Zahnschmerzen, Menstruations-Beschwerden)

2.
Migräne, Fieber und vor allem bei pathophysiologischen Nozizeptorschmerzen (z.B. bei Entzündungen) einschließlich der des rheumatischen Formenkreises.

3.
Sie haben sich außerdem zur Schmerz-Therapie bei Knochen-Metastasen bewährt

17
Q

NSAIDs

Man kann NSAIDs auch für etwas abgefahrenes einsetzt.
Für was?

A

Als Prostaglandin-Synthese-Inhibitoren kann man die NSAIDs weiterhin verwenden, um einen nach der Geburt offen bleibenden (persistierenden) Ductus arteriosus Botalli (Kurzschlussverbindung zwischen Arteria pulmonalis und Aorta) medikamentös zu schliessen, da hierbei Prostaglandine beteiligt sind.

18
Q

Salicylate

Hauptvertreter der Salicylate ist ASS (Acetylsalicylsäure)

  1. In was wird ASS im Körper umgewandelt!
A
  1. Diese wird im Organismus schnell zu Salicylsäure hydrolysiert,
    so dass wohl die meisten beobachteten Wirkungen der ASS auf
    diesem Metaboliten beruhen.
19
Q

Salicylsäure

  1. Wie wirkt die Salicylsäure?
  2. Was macht ASS im Blut?
A
    • Durch reversible kompetitive Inhibition der Cyclooxygenase
  • Die ASS besitzt darüber hinaus eine substanzspezifische
    Wirkung, die auf der enzymatischen und nichtenzymatischen
    Übertragung ihres Acetylrestes auf Proteine beruht. Zu den
    Zielproteinen gehört wiederum die Cyclooxygenase, die durch
    Acetylierung eines Serin-Restes in der Nähe ihres aktiven
    Zentrums irreversibel inaktiviert wird (siehe Animation). Diese
    Reaktion ist aber wahrscheinlich nicht oder nur in geringem
    Maße an ihrer analgetischen, antipyretischen und
    antiphlogistischen Wirkung beteiligt.

2.
Die irreversible Inaktivierung der Cyclooxygenase ist jedoch der zugrunde liegende Mechanismus bei der inhibitorischen Wirkung der ASS auf die Thrombocyten-Aggregation: die ASS hemmt die Synthese von Thromboxan A2 (TxA2), dem Hauptprodukt der Cyclooxygenase-Aktivität in den Thrombocyten. Da reife Thrombocyten keinen Zellkern besitzen und daher das inaktivierte Cyclooxygenase-System nicht regenerieren können, hält dieser Effekt trotz der geringen Halbwertszeit der ASS mehrere Tage an.

20
Q

ASS

Wo reichert sich ASS besonders gerne an?

A

Im entzündlichen Gewebe!

21
Q

Essigsäurederivate

  1. Nenne die Essigsäurederivate!
  2. Wo wirken Essigsäurederivate besonders?
  3. Sollte man Essigsäurederivate als reines Analgetikum geben?
A

1.

  • Indometacin
  • Diclofenac

2.
Die Essigsäure-Verbindungen wirken vorwiegend antiphlogistisch/antirheumatisch. Auf Grund ihres sauren pH-Wertes reichern sie sich im entzündeten Gewebe an, so dass sie für die Anwendung bei schmerzhaften Entzündungen prädestiniert sind.

3.
Eine Gabe als “reines” Schmerzmittel sollte aber eher nicht erfolgen, weil für diese Anwendung andere Substanzen zur Verfügung stehen, die insbesondere für den Magen-Darm-Trakt verträglicher sind.

22
Q

Essigsäurederivate - Indometacin

  1. Hat Indometacin viele NW?
A

1.
Es ist ein starker COX-Hemmer mit geringer Präferenz für die COX-1, was der Grund für die verhältnismäßig hohe Nebenwirkungs-Rate (> 30 % !) von Indometacin ist.

Insbesondere gastrointestinale Nebenwirkungen treten nach Indometacin-Gabe häufiger auf als bei anderen NSAIDs.

Weiterhin können in seltenen Fällen nach Indometacin-Anwendung Seh- oder Hörstörungen sowie Schwindel auftreten.

Indometacin verwendet man aufgrund der erheblichen UAW nur noch selten.

23
Q

Essigsäure-Derivate: Diclofenac

  1. Welche NW ist bei Diclofenac geringer?
  2. Was sind die bedeuteten NW von Diclofenac?
A

1.
Diclofenac ist das am häufigsten verwendete Antirheumatikum aus der Gruppe der NSAIDs (Marktanteil in Deutschland 65 %). Es ist ein sehr potenter COX-Inhibitor mit etwa 10-facher Präferenz für die COX-2. Daher sind schwerwiegende gastrointestinale Komplikationen bei Diclofenac seltener als beispielsweise bei Indometacin.

2.
Allerdings bewirkt Diclofenac häufiger als andere NSAIDs eine Erhöhung der Leberenzym-Werte. Weiterhin besteht die Gefahr von Überempfindlichkeits-Reaktionen, die bei parenteraler Gabe bis zum anaphylaktischen Schock reichen können

24
Q

Essigsäure-Derivate: Diclofenac

  1. Wann gibt man Diclofenac besonders oft?
A

1.
Diclofenac verwendet man am häufigsten bei Schmerzen oder Entzündungen in Verbindung mit Verletzungen oder Erkrankungen des Bewegungs-Apparates, beispielsweise bei rheumatoider Arthritis.

25
Q

Fenamate (Anthranilsäure-Derivate)

  1. Nenne die Fenamate!
  2. Vergleiche die NW der Fenamate mit ASS!
A
  1. Mefenaminsäure und Flufenaminsäure

2.
Die Fenamate werden ebenfalls den auch als Analgetika verwendeten NSAIDs zugeordnet. Gegenüber ASS besitzen sie allerdings keinerlei Vorteile, dafür bei oraler Applikation zum Teil schwere Nebenwirkungen wie z.B. nephrotoxische Effekte, Knochenmark-Depression und gastrointestinale Komplikationen (in bis zu 25 % der Fälle) bis hin zu schweren Diarrhöen.
Aus diesem Grund sind diese Substanzen als Analgetika kaum noch von Bedeutung.