Qualitative Forschung (12) Flashcards

1
Q

Methoden qualitativ quantitativ

A

Alle Methoden (IA, Befragung, Beobachtung) können sowohl quantitativ als auch qualitativ durchgeführt werden

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2
Q

Erkenntnisinteresse

A
  • Phänomene aus Sicht der Forschungsteilnehmenden verstehen
  • interpretative Wissenschaft
  • Suche nach dem Sinn
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3
Q

Großfragerichtungen

A
  • description sozialen Handelns
  • Frage nach dem subjektiven Sinn von Handlungen
  • Rekonstruktion deutungs- und handlungsgenerierender Strukturen(Welche latenten Strukturen determinieren das Handeln der Subjekte?)
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4
Q

Verbreitung

A
  • USA & GB: viel qualitative Forschung in KoWi
  • dt.-sprachiger Raum, Kontinentaleuropa: starker Fokus auf quantitativen Methoden
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5
Q

Merkmale quantitativer Forschung

A
  • Reduzierung auf Zahlen essentiell, Fokus auf statistischen Analysen
  • Reduktion von komplexen Zusammenhängen auf wenige Aussagen (Breite)
  • vollständige Objektivität des Forschenden
  • theorieprüfend
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6
Q

Merkmale qualitativer Forschung

A
  • “Worte und Handlungen lassen sich nicht auf Zahlen reduzieren”
  • Beschreibung komplexer Phänomene (Tiefe)
  • Forscher ist subjektiv, weil er Verhalten beobachtet, verstehet, interpretiert
  • theoriegenerierend
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7
Q

Verbindung beider Ansätze

A

sind keine Gegensätze, sondern kombinierbar

Mixed-Methods-Studie: Muster der Social Media Nutzung am Arbeitsplatz
- qualitativ: Interviews, online- und offline Beobachtung
- quantitativ: Inhaltsanalyse

qualitative Forschung in explorativer Phase
- als Vorbereitung quantitativer Forschung
- Wahl des Forschungsproblems
- Vorstudie

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8
Q

Keine “weiche Forschung”

A

→ Methodenwahl, Stichprobenziehung, Datenerhebung, Datenauswertung & Anbindung an Theorie auch hier wichtig

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9
Q

Zirkularität

A

(iterativer Forschungsprozess)

  • Forschungsfrage, Erhebung, Auswertung und Theoriebildung gleichzeitig
  • Fragestellungen, Konzepte und Instrumente werden in Interaktion mit Forschungsfeld immer wieder angepasst
    • macht man manchmal auch in quantitativer Forschung, jedoch ist es bei qualitativer Forschung explizit beabsichtigt
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9
Q

Zirkularität

A

(iterativer Forschungsprozess)

  • Forschungsfrage, Erhebung, Auswertung und Theoriebildung gleichzeitig
  • Fragestellungen, Konzepte und Instrumente werden in Interaktion mit Forschungsfeld immer wieder angepasst
    • macht man manchmal auch in quantitativer Forschung, jedoch ist es bei qualitativer Forschung explizit beabsichtigt
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10
Q

Sampling grundsätzlich

A
  • kein Abbild der Verteilung in der GG, sondern Erfassung der sozialen Vielfalt verschiedener Konstellationen
  • Sampling geschieht nicht in einem Schritt, sondern weiter EE werden oft im Laufe des Prozesses hinzugefügt

⇒ benötigt viel Zeit, Engagement und Kontaktfreude

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11
Q

Zufallsstichproben

A

(seltener)

z.B. zufällige Auswahl von Zeitungsartikeln für qualitative Analyse

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12
Q

nicht-probababilistische Stichprobenstrategien

A

(häufiger)

  • willkürliche Auswahl (convenience sampling) → Gelegenheitsstichproben (Passanten), selbstgenerierende Stichproben (Facebook-Posts)
  • Schneeballverfahren (Person A empfiehlt Person B)
  • Kriterien-geleitete Auswahl (basierend auf theoretischen Überlegungen)
  • bewusste Auswahl von Extremfällen oder typischen Fällen
  • theoretisches Sampling (sukzessive Präzisierung der Stichprobe (SP) im Verlauf des Forschungsprozesses
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13
Q

willkürliche Auswahl

A

(convenience sampling) → Gelegenheitsstichproben (Passanten), selbstgenerierende Stichproben (Facebook-Posts)

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14
Q

Schneeballverfahren

A

(Person A empfiehlt Person B)

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15
Q

Kriterien-geleitete Auswahl

A

(basierend auf theoretischen Überlegungen)

16
Q

bewusste Auswahl

A

von Extremfällen oder typischen Fällen

17
Q

theoretisches Sampling

A

sukzessive Präzisierung der Stichprobe (SP) im Verlauf des Forschungsprozesses

18
Q

theoretisches Sampling

A

sukzessive Präzisierung der Stichprobe (SP) im Verlauf des Forschungsprozesses

19
Q

SP-Größe

A

in qualitativer Forschung keine Vorgaben, Orientierung an

  • Feldzugang, Geld, Zeit etc.
  • Konventionen der Forschungspraxis
20
Q

Ansätze Definition

A

≠ Designs oder Methoden, sondern Paradigmen (s. Strukturalismus, Institutionalismus in PW)

21
Q

Forschungsansätze qualitativer Forschung Überblick

A

Grounded Theory
Ethnographie
Hermeneutik

22
Q

Grounded Theory (GT): 3 Verfahrensmodi

A

(weit verbreiteter) Forschungsstil, keine Theorie!

theoretisches Sampling
- sukzessive Konstruktion & Ausweitung der SP

Methode des ständigen Vergleichs
- jede neue Aussage oder Beobachtung wird anhand bereits entwickelter Kategorien geprüft
- Kategorien werden im Laufe der Datenanalyse kontinuierlich überarbeitet

Negative Fallanalyse
- Aktive Suche und kritische Auseinandersetzung mit abweichenden Fällen
→ advocatus diaboli spielen

23
Q

Methode des ständigen Vergleichs

A
  • jede neue Aussage oder Beobachtung wird anhand bereits entwickelter Kategorien geprüft
  • Kategorien werden im Laufe der Datenanalyse kontinuierlich überarbeitet
24
Q

offenes Codieren =

A

Variablen werden im Prozess der Auseinandersetzung mit Daten ergänzt (Analyse des Textes Satz für Satz)

25
Q

Negative Fallanalyse

A
  • Aktive Suche und kritische Auseinandersetzung mit abweichenden Fällen

→ advocatus diaboli spielen

26
Q

GT: Implikationen für Forschungsprozess

A
  • gleichzeitiges Involvement in Datensammlung und Datenanalyse
  • Theorie wird aus Daten entwickelt“ground up” → grounded theory
27
Q

Ethnographie Allgemein

A

> Handlungsweisen, Wissensformen & materielle Kulturen von mehr oder weniger bekannte Gruppen oder Gemeinschaften werden erforscht

i.d.R. Beobachtung → “Beschreibung des Volkes”

28
Q

Ethnographie: Erkenntnisinteresse & Ziele

A
  • Zugang zu sozialer Wirklichkeit anderer
  • Verstehen von Handlungen, Praktiken, Diskurse, Kultur der anderen
29
Q

Ethnographie: Verfahren

A
  • langfristige Beobachtung derselben Akteure an festen Orten
  • Anwendung verschiedener Methoden möglich
30
Q

Ethnographie: Beispiele

A
  • 1916: verdeckt-teilnehmende Beobachtung von seefahrenden Völkern
  • Beobachtung eines italienischen Flüchtlingslagers
  • Beobachtung der Social Media Nutzung
  • Beobachtung von Newsroom-Praktiken, gekoppelt mit Interviews und Inhaltsanalyse
31
Q

Qualitative Befragung

A
  • Leitfadeninterviews (halbstrukturiert)
  • Experteninterviews
  • Fokusgruppen-Interviews
  • Narrative Interviews (erzählen Lebensgeschichte)
  • ethnographische Interviews

Beispiel : Halbstrukturiertes Leitfadeninterview mit Experten aus Schweizer Medienorganisation

32
Q

qualitative IA: Besonderheiten

A

z.B. Transkripte von qualitativen Interviews, Zeitungsartikel, Beobachtungsprotokolle

Besonderheiten

  • nicht messend, sondern strukturierend und kategoriebildend
  • Vorgehen: Entwicklung von Kategoriensystemen während Auseinandersetzung mit Material
  • Schwerpunkt auf Deutung, latenten Sinnstrukturen, rhetorischen Mitteln

⇒ Geschichts-LK

33
Q

qualitative IA: Datenanalyse

A

unterschiedliche je nach Forschungsstil (Grounded Theory, Ethnographie, Hermeneutik)

  • früher: colours & cutting → Textausschnitte nach Farben zusammenpuzzeln
  • heute: computergestützt
    (CAQDAS = computer assisted qualitative data analysis software)
34
Q

CAQDAS =

A

computer assisted qualitative data analysis software

35
Q

Gütekriterien

A

Anwendung klassischer (quantitativer) Gütekriterien nicht einwandfrei möglich

36
Q

Modifikationen der Gütekriterien

A
  • Validierung der Ergebnisse durch Zurückspielen an Interviewpartner
  • Experten-Validierung
  • Daten-Triangulation (Daten aus verschiedenen Quellen vergleichen)
  • Investigator-Triangulation (verschiedene Forschende einsetzen → praktisch Intercoderreliabilität)
  • Dokumentation der Vorgehensweise (Transparenz)
    • MAXQDA, Atlas.ti dokumentieren automatisch mit
  • andere Qualitätskriterien: Ethik, Bedeutsamkeit der Ergebnisse, kritische Reflexion über Forschungsprozess
37
Q

Daten-Triangulation

A

Daten aus verschiedenen Quellen vergleichen

38
Q

Investigator-Triangulation

A

verschiedene Forschende einsetzen → praktisch Intercoderreliabilität