Beobachtung (9) Flashcards

1
Q

Beobachtung Definition

A

ursprünglichste Form der empirischen Erhebung

> systematische Erfassung und Protokollierung von sinnlichen (direkte Wahrnehmung) und apparativen (Messgerät) Aspekten

→ alles, was keine Befragung und keine Inhaltsanalyse ist

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2
Q

Unterschied zu IA & Befragung

A
  • IA: Untersuchung von Mitteilungen
  • Befragung: man bittet direkt um Auskunft
  • Beobachtung:
    • keine fixierten Inhalte
    • Auskunft wird nicht durch Forschende initiiert, sondern erfolgt aus eigenem Antrieb
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3
Q

Beispiele

A
  • Redaktionsforschung
  • Rezipientenforschung
  • Medienwirkungsforschung (oft experimentell → daher Experiment keine Methode)
  • Reichweitenforschung
    • “People Meter” → man muss nicht dabei sein, um zu beobachten
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4
Q

Beobachtungsfeld

A
  • räumliche & zeitliche Abgrenzung des beobachteten Verhaltens
  • z.B. Redaktionsbüro
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5
Q

Beobachtungsobjekt

A

(Merkmalsträger)

  • Personen
  • Gruppen
  • Gegenstände (als Resultate menschlichen Handelns)
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6
Q

Beobachtungsfall

A

(EE)

  • spezifische Handlung (z.B. eines Journalisten)
  • nicht immer identisch mit Merkmalsträger
    → ein Merkmalsträger kann mehrere Handlungen ausführen
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7
Q

Beobachtungsschema

A

(Beobachtungssystem)

  • enthält alle Regeln und Anweisungen zur Durchführung der Beobachtung
  • = Codebuch
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8
Q

Beobachtungsprotokoll

A

(Beobachtungsbogen)

  • Codierbogen der Beobachtung
  • auf Papier oder elektronisch
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9
Q

Klassifikation Überblick

A

nach Beobachter

nach Beobachtungssituation

nach Erhebungsverfahren

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10
Q

Klassifikation nach Beobachter

A
  • interne vs. extern beauftrage Beobachter
  • Selbst- vs. Fremdbeobachtung
  • teilnehmend vs. nicht-teilnehmend
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11
Q

Klassifikation nach Beobachtungssituation

A
  • offen vs. verdeckt (verdeckte Beobachtung heute ethisch schwierig)
  • Feld vs. Labor
  • Beobachtung mit vs. ohne Stimulus
    • auch Feldbeobachtungen können Intervention beinhalten
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12
Q

Klassifikation nach Erhebungsverfahren

A
  • standardisiert vs. unstandardisiert
    • feste Kategorien vs. Erfassung in eigenen Worte
  • direkt vs. indirekt
    • Bsp. indirekt: second-screen als Indikator für mangelnde Aufmerksamkeit
  • unvermittelt vs. aufgezeichnet
  • manuell vs. apparativ-automatisch (Messgerät)
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13
Q

Ablauf Forschungsprozess

A
  1. Formulierung einer Forschungsfrage
  2. Bestimmung der Untersuchungseinheiten
  3. Stichprobenziehung
    • oft bewusste Auswahl (typische Fälle)
    • oft kleine Stichproben
  4. Beobachtungsinstrument
  5. Schulung
  6. Pretest und Relitest
  7. Durchführung
  8. Auswertung
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14
Q

Beobachtungsschema enthält

A

(Protokollbogen)

= Instrument der Beobachtung

Aufbau: ähnlich Codebuch in IA
1. Anweisungen
2. inhaltliche Variablen

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15
Q

Anforderungen an Beobachtungsschema

A
  • Beobachtungsschulung & Relitest
    • läuft ab wie bei IA
  • Eindimensionalität
  • Trennscharfe (disjunkte) Ausprägungen
  • Vollständigkeit
    • alle möglichen Ausprägungen müssen erfassbar sein
    • inkl. Restkategorie
  • Begrenzung Anzahl an Kategorien
  • Einfachheit
    • Beobachtung wird erschwert durch zu viele / zu komplexe Beobachtungen
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16
Q

Reliabilität

A

Intercoderreliabilität

  • Codierung desselben Verhaltens wird bei Beobachtern verglichen
  • Reliabilitätskoeffizient: Krippendorffs Alpha, Fleiss Kappa, LOTUS…
17
Q

Fehler: Konsistenzeffekt

A

Tendenz, widerspruchsfrei urteilen zu wollen

18
Q

Fehler: Erwartungseffekt

A

conformation bias

  • Voreingenommenheit, Verzerrung der Wahrnehmung in Richtung Hypothese
19
Q

Fehler: zentrale Tendenz

A

Tendenz, Eckpunkte einer Skala bei Beurteilung zu meiden

Neigung zu milder Beurteilung

20
Q

Fehler: Erinnerungseffekte

A

Protokollierung erfolgt erst zu späterem Zeitpunkt → Verzerrung

21
Q

Fehler: Primacy- & Regency-Effekte

A

Erinnerung an Beginn und Ende der Beobachtung besser als Mittelteil

22
Q

Fehler: Halo-Effekte

A

Urteilsverzerrung aufgrund von Persönlichkeitsmerkmalen (z.B. Attraktivität)

23
Q

Vorteile Beobachtung

A
  • Selbstauskunft und Verhalten sind nicht immer identisch → Beobachtung besser darin, Verhalten zu ermitteln
  • Zugriff auf unbewusstes und routiniertes Verhalten
  • oft geringere Reaktivität als Befragung
  • bei Experimenten: Kontrolle von Störfaktoren
24
Q

Nachteile Beobachtung

A
  • hoher Aufwand
  • kleine Stichprobe
  • Flüchtigkeit von Verhalten
  • Reaktivität durch Anwesenheit des Beobachters
  • nur manifestes Verhalten beobachtbar
  • Beobachtungsfehler
  • in KoWi: Problem der Privatsphäre