Forschungsdesign & Untersuchungsfragen (5) Flashcards
Untersuchungsanlagen
Synonyme: Untersuchungsanordnung, Forschungsdesign, Design
Entscheidung darüber, wann, wo wie und wie oft Daten erhoben werden sollen
ACHTUNG: keine Erhebungsmethode
Design gibt Auskunft über Verwendung der erhobenen Daten
kann auf Befragung, Inhaltsanalyse, Experiment etc. aufbauen
Experimentelles Design Definition
- Eingriff in ein System durch Treatment (Stimulus, Reiz, Ursachengröße)
- randomisierte Zuordnung von Versuchspersonen zu Experimentalgruppen und Kontrollgruppen
experimentelles Design Einsatz
Kausalhypothesen unter Ausschluss von Störfaktoren prüfen
Experimentelles Design Vorgehen
- Antrag bei Ethikkommission
- Versuchspersonen rekrutieren
- Versuchspersonen randomisieren → Experimental- oder Kontrollgruppe
- Stimuli erstellen (mono- oder multifaktoriell)
- Experimentalgruppe → Stimulus, Kontrollgruppe → neutraler Vergleichsreiz
- Analyse der Wirkung von X
- “Debriefing”: Aufklärung der Probanden über Experiment
experimentelles Design Schreibweise
R: 0 X 0 (für Experimentalgruppe)
R: 0 0 (für Kontrollgruppe)
t1 t2 t3
experimentelles Design Störfaktoren
alles, was neben eigentlichem Wirkungszusammenhang einen Einfluss auf X oder Y haben könnte
Kontrolle
- Elimination (nur im Labor möglich)
- Konstanthaltung (möglichst alles außer X unverändert)
Interne Validität
Unterschiede in Gruppen können eindeutig auf Stimulus zurückgeführt werden
Störfaktoren ausgeschlossen
Beeinflussung:
- zwischenzeitliches Geschehen: beeinflussende Ereignisse zusätzlich zu Stimulus
- Reifungsprozess: Hunger, Müde, Langeweile etc. (intrapersonaler Prozess)
- Messeffekte: Lerneffekt durch wiederholte Messungen
- Veränderung im Messinstrument
- verzerrte Auswahl der Gruppen
Externe Validität
Übertragbarkeit von Ergebnissen auf Realität
in Sozialwissenschaften oft schwierig
Beeinflussung:
- Reaktivität des Messens: Vorhermessung könnte Einfluss auf Stimulus haben
- Reaktivität der experimentellen Situation: weicht zu stark von Alltag ab; Proband versucht Untersuchungszweck zu ergründen
Techniken zur Bildung von Gruppen
Matching
manuelle Gleichverteilung von Merkmalskombinationen in Gruppen
Randomisierung
zufällig → Anwendung häufiger
faktorielles Design Schreibweise
- X = Faktoren
- AxBxC
- 3x2x4 (Menge der Ausprägungen werden Faktoren zugeordnet)
Dartstellung auch als Tabelle
Kategorien von Experimenten
Laborexperiment
(echtes Experiment)
Feldexperiment
(natürliches Experiment)
Forschende können X nicht kontrollieren
Quasi-Experiment
- Kontroll- und Versuchsgruppen unterscheiden sich in Stimulus-Setzung
- keine randomisierte Zuordnung, sondern Selbstselektion
→ Individuen weisen sich aufgrund von Merkmalen den Gruppen zu
(Bsp. Schüler können für Untersuchung nicht zufällig einer Schulform zugewiesen werden)
Explanans
Ursache: Explanans
- unabhängige Variable (UV)
- X
- multivariat: X1, X2, X3 etc.
Explanandum
Wirkung: Explanandum
- abhängige Variable (AV)
- Y
- können auch gestaffelt sein, erst im Master relevant
Bedingungen für Kausalität
- inhaltlicher, theoretischer Zusammenhang zwischen X und Y ist plausibel
- Korrelation zwischen X und Y
- eindeutige Kausalrichtung (X geht Y voraus)
- Ausschluss von Drittvariblen / Störgrößen (Z)
- haben keinen Einfluss
- alle Störfaktoren werden kontrolliert
Ex-ante
Zuweisung vor Datenerhebung
- Stimulus wird von Forschenden gesetzt
- Zuweisung in Gruppen wird von Forschenden vorgenommen
- Vorher-Nachher-Messung