Begriffe, Theorien, Hypothesen (2) Flashcards

1
Q

Begriff Definition

A

sprachliches Zeichen für eine gedankliche Vorstellung

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2
Q

Wann sind Konzeptdefinitionen notwendig?

A

logische Begriffe & Verknüpfungen → und, oder, nicht etc.
keine Definition notwendig

empirische Begriffe → z.B. Mediengewalt, Ausländerfeindlichkeit
müssen definiert werden

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3
Q

Nominaldefinition

A
  • Festlegung der Bedeutung durch andere Begriffe
  • nicht richtig oder falsch, sondern zweckmäßig oder nicht zweckmäßig
  • z.B. Der Mensch ist eine Art der Gattung der Homo Sapiens, gehört zu den Menschenaffen und damit Säugetieren.

KoWi/Sozialwissenschaften

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4
Q

Realdefinitionen

A
  • das “Objektive, Wahre” erfassen (Wesen einer Sache)
  • richtig oder falsch
  • z.B. Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen.

nicht in Sozialwissenschaften verwendet, eher philosophisch

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5
Q

Definiendum

A

Der Begriff, der definiert werden soll

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6
Q

Definiens

A

Die Begriffe bzw. Erläuterungen, die zur Definition des Definiendum genutzt werden

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7
Q

definitorischer Regress

A
  • auch die Begriffe, die für das Definiens genutzt werden, sind definitionsbedürftig → ewige Spirale
  • Lösung
    • möglichst klare, eindeutige, empirisch beobachtbare Begriffe
    —> Indikatoren
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8
Q

Hypothesen Definition

A

Vermutungen über Zusammenhänge zwischen (mind.) zwei beobachtbaren Phänomenen

→ Grundform theoretischer Aussagen

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9
Q

Theorien Definition

A

bestehen aus Axiomen (werden nicht infrage gestellt) und abgeleiteten Hypothesen

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10
Q

Gesetze Definition

A

Theorien & Hypothesen, die sich immer wieder bewährt haben

→ sehr selten in Sozialwissenschaften

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11
Q

Hypothesen

A
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12
Q

Hypothesen Kernmerkmale

A
  • Allaussagen
  • beanspruchen universelle Gültigkeit
  • nur falsifizierbar, nicht verifizierbar
  • “Alle Schwäne sind weiß”
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13
Q

Existenzbehauptungen Kernmerkmale

A
  • Es-gibt-Aussagen
  • nur verifizierbar, nicht falsifizierbar→ keine Theorie nach Popper
  • “Es gibt keine schwarzen Schwäne”
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14
Q

Asymmetrie der Prüfbarkeit (Hypothesen vs Existenzbehauptungen)

A
  • Allaussagen können nicht verifiziert werden
  • Existenzaussagen können nicht falsifiziert werden
  • logischer Widerspruch zwischen beiden Typen
    • Bsp. “Alle Schwäne sind weiß” wird widerlegt durch “Es gibt mindestens einen schwarzen Schwan”
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15
Q

Wenn-dann-Hypothesen Beispiel

A

Schweigespirale-Theorie (Wenn die Mehrheitsmeinung der eigenen Meinung entsprich, dann äußert man sie eher)

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16
Q

Je-desto-Hypothesen Beispiel

A

Agenda-Setting-Modell (Je präsenter ein Thema in den Medien ist, desto wichtiger empfinden die Menschen es)

17
Q

probabilistische vs deterministische Hypothesen

A

Sozialwissenschaften

nur probabilistische Hypothesen, da nie 100% verallgemeinerbare Aussagen getroffen werden können

18
Q

Falsifikation im probabilistischen Kontext:

A
  • bewährt, nicht wahr
  • belastet, nicht falsifiziert (Theorie wird dann umgeändert, nicht verworfen)

→ “Aufweichung” von Popper für Sozialwissenschaften

19
Q

gerichtete Hypothesen

A

“Wenn mehr A, dann weniger/mehr B”

→ postulieren bestimmte Kausalrichtung

20
Q

ungerichtete Hypothesen

A

“Zusammenhang zwischen A und B vorhanden”

→ keine Richtung des Zusammenhangs

21
Q

spezifische Hypothesen

A

“Je häufiger man die LEFs macht, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Note um mindestens 2 Notenpunkte steigt.”

22
Q

unspezifische Hypothesen

A

“Je häufiger man die LEFs macht, desto besser wird die Prüfungsnote ausfallen”

23
Q

hoher Informationsgehalt einer Hypothese

A
  • schließt viele Möglichkeiten aus
    • viele Falsifikatoren
      (mit deren Hilfe Hypothese widerlegt werden kann)
  • spezifische > unspezifische
  • spezifische > gerichtete
  • gerichtete > ungerichtete

→ am besten: spezifisch gerichtete Hypothesen

24
Q

Realismus

A
  • objektive Realität existiert, wird aber von Menschen verzerrt
  • wissenschaftliche Aussagen werden an Realität geprüft
  • empirische Wissenschaft nähert sich Realität möglichst weit an

→ für KoWi relevant

25
Q

Konstruktivismus

A
  • Realität kann nicht erfasst werden
  • Wahrnehmung ist subjektive Konstruktion
  • Subjekt und Objekt der Forschung sind untrennbar
  • Theorie kann nicht wahr oder falsch sein

→ für KoWi unbrauchbar

26
Q

Wissenschaftstheoretische Strömungen

A

Wissenschaftstheorie ist eine Metawissenschaft (Wissenschaft über die Wissenschaft)

  • Analytisch-nomologisch → kritischer Rationalismus
  • Hermeneutisch-dialektisch
  • Dialektisch-materialistisch → marxistisch-leninistisch
  • Qualitativ → Phänomenologie
27
Q

Kritischer Rationalismus (Popper) Kernaussagen

A
  1. Deduktion
  2. Falsifikation
  3. Evolutionstheorie der Erkenntnis
  4. Kritikfähigkeit durch wissenschaftliche Standards
28
Q

Deduktion

A

vom Allgemeinen zum Spezifischen

29
Q

Induktion

A

vom Spezifischen auf das Allgemeine

Kritik (Popper):

  • aus einzelnen Beobachtungen lassen sich keine Theorien ableiten
  • Beobachtungen sind von Vorannahmen geprägt
30
Q

Falsifikation

A
  • Theorien können nicht verifiziert werden, da sie in Zukunft widerlegt werden können
    • können nur Falsifikationsversuchen standhalten
  • auch bewährte Hypothesen und Theorien haben vorläufigen Charakter
31
Q

Basissatzproblem Definition & Lösung

A

Basissätze: singuläre, räumlich bzw. zeitlich begrenzte Erscheinungen, die Theorie widersprechen (kann u.U. an falscher Messung liegen)

Wie verfahren mit Problem?

  • man muss annehmen, dass sie stimmen, sonst geht die Forschung überhaupt nicht weiter
  • man prüft, nach welchen methodologischen Standards die Daten generiert wurden und kann so abschätzen, wie valide sie sind (ob sie berücksichtigt werden)
  • aber: keine “sichere” Lösung
32
Q

Evolutionstheorie der Erkenntnis

A

“Survival of the fittest theory”

Wissenschaft ist konstanter Ausleseprozess, bei dem schlechte Theorien “auf der Strecke bleiben” und die guten übrig bleiben.

→ elementar hierfür: ständiges kritisches Hinterfragen