Psychologie als Wissenschaft II Flashcards
Messen Definition
Messen ist das Zuordnen von Zahlen zu den Ausprägungen eines kontinuierlichen Merkmals – und zwar so, dass die Beziehungen zwischen den Zahlen die Beziehungen dieser Ausprägungen wiedergeben.
Oder auch: isomorphe Abbildung des empirischen Relativs in ein numerisches Relativ Messen setzt also eine Standard-Einheit voraus (z. B. den Meter bei der Länge)
Skalenniveaus
Nominal, Ordinal, Intervall, Verhältnis, Absolut
vereinfachte Einteilung: Nominal, Ordinal, Metrisch (manchmal auch kardinal; Intervall-, Verhältnis- und Absolutskala)
Nominalskala (Qualitative Variablen)
Eigenschaft: Aussagen über Gleichheit oder Ungleichheit.
Beispiel: Studiengang.
Besonderheit: Codierung der Zahlen ist beliebig.
Rechenoperationen: Mittelwert, Summe etc. sind nicht sinnvoll.
Qualitative Variablen Skalen
Nominalskala
Ordinalskala
Quantitative Variablen Skalen
Intervall-, Verhältnis- und Absolutskala
Ordinalskala (Qualitative Variablen)
Eigenschaft: Aussagen über Rangfolge (größer/kleiner).
Beispiel: Rankings, Schulnoten.
Besonderheit: Zahlenzuordnung ist beliebig, solange die Rangfolge erhalten bleibt.
Rechenoperationen: Mittelwert, Summe etc. sind nicht sinnvoll.
Intervallskala (Quantitative Variablen)
Eigenschaft: Aussagen über Gleichheit von Differenzen (Äquidistanz).
Beispiel: IQ-Werte.
Besonderheit: Nullpunkt der Skala ist willkürlich.
Rechenoperationen: Mathematische Berechnungen sind sinnvoll.
Verhältnisskala (Quantitative Variablen)
Eigenschaft: Aussagen über Verhältnisse möglich, hat einen natürlichen Nullpunkt.
Beispiel: Einkommen.
Besonderheit: Ermöglicht Aussagen wie “doppelt so viel”.
Rechenoperationen: Geeignet für alle mathematischen Berechnungen.
Absolutskala (Quantitative Variablen)
Eigenschaft: Zählbare Einheiten, natürliche Maßeinheiten.
Beispiel: Anzahl von Fehlern in einem Test.
Besonderheit: Ideal für quantitative Messungen, zählt die tatsächlichen Vorkommen.
Unterschied zwischen Ordinal- und Intervallskala
Ordinalskala: Wird verwendet bei subjektiven Urteilen, z.B. Schulnoten oder Rankings.
Intervallskala: Nutzt metrische Daten, vermeidet Informationsverlust.
Hinweis: Metrische Daten sind vorzuziehen, wenn möglich, um genaue Informationen zu erhalten.
Konstrukte in der Psychologie
Definition: Konstrukte sind latente Variablen, die psychische, soziale oder kulturelle Zustände repräsentieren.
Beispiele: Intelligenz, Aggressivität, Empathie.
Herausforderung: Konstrukte existieren nicht physisch, daher schwierig zu messen; meist nur Ordinaldaten.
Wege zu Metrischen Daten
Möglichkeit 1: Verzicht auf Konstrukte, Nutzung echter Messungen.
Möglichkeit 2: Entwicklung von Fragen, die Intervalldaten produzieren (z.B. Ratingskalen mit Äquidistanz).
Möglichkeit 3: Verwendung mehrerer ordinaler Fragen zur Annäherung an das zugrunde liegende Konstrukt.
Likert-Skala
Ziel: Messung von Einstellungen durch Zustimmung oder Ablehnung von Aussagen.
Struktur: Kombination von Items (mindestens 6-8) ergibt eine intervallskalierte Skala.
Niveau: Einzeln liefern die Items Ordinaldaten, kombiniert als Skala oft intervallskaliert.
Antwortskala vs. Skala
Antwortskala: Bezieht sich auf ein einzelnes Item (z.B. eine Frage).
Skala: Bezieht sich auf ein Messinstrument, das aus mehreren Items besteht.
Wichtigkeit: Ein Messinstrument kann intervallskalierte Daten liefern, auch wenn einzelne Antwortskalen dies nicht tun.
Gütekriterien beim Messen
Objektivität: Unabhängigkeit der Messung von der Person, die sie durchführt.
Reliabilität: Messgenauigkeit – misst, was gemessen werden soll.
Validität: Gültigkeit – misst das, was gemessen werden soll, nicht etwas anderes.