Effekte und Effektgrößen Flashcards
Übersicht nach Kirk (2006)
Effektgrößen für Mittelwertsunterschiede bei unabhängigen Messungen
generelles Prinzip: Mittelwertsunterschied an der Streuung innerhalb der Gruppen
relativieren:
Effektgrößen für Mittelwertsunterschiede bei unabhängigen Messungen - generelles Maß & allgemeine Form
generelles Maß: Cohens d
Effektgrößen für Mittelwertsunterschiede bei unabhängigen Messungen - Streuung Variante 1
gemittelte (gepoolte) Streuung der Stichprobendaten der beiden Gruppen
verwenden
–>diese Effektgröße würde sich nur auf die Stichprobe selbst beziehen
Effektgrößen für Mittelwertsunterschiede bei unabhängigen Messungen - Streuung Variante 2
gemittelte (gepoolte) geschätzte Populations-Streuung der beiden Gruppen
verwenden
–>dabei wird bei der Berechnung der Streuungen durch N-1 statt durch N geteilt
–>liefert eine Schätzung der Effektgröße in der Population!
–>manchmal als Hedges g bezeichnet
Effektgrößen für Mittelwertsunterschiede bei unabhängigen Messungen - Streuung Variante 3
nur die Populations-Streuung von einer Gruppe (meist Kontrollgruppe)
verwenden
–>meist in klinischen Studien, wenn die Vermutung besteht, dass sich das Treatment
auf die Streuung auswirken könnte
–>manchmal als Glass’Δ (Delta) bezeichnet
Effektgrößen für Mittelwertsunterschiede bei abhängigen Messungen - generelles Prinzip
Mittelwert aller Messwerteunterschiede an der Streuung der
Messwerteunterschiede pro Person relativieren:
Effektgrößen für Mittelwertsunterschiede bei abhängigen Messungen - Variante 1
Streuung der Stichprobendaten verwenden
Effektgrößen für Mittelwertsunterschiede bei abhängigen Messungen - Variante 2
geschätzte Streuung in der Population verwenden
Effektgrößen für Unterschiede – mehr als 2 Messungen: Effektgröße Eta-Quadrat η2
Verhältnis zweier Streuungen
bestimmt, nämlich zwischen der Streuung der Mittelwerte und der Gesamtstreuung
Effektgröße Eta-Quadrat η2: Maß für Streuung
als Maß für die Streuung wird hier nicht die Varianz selbst verwendet, sondern ihre Vorstufe, die Quadratsummen (QS)
Effektgrößen für Mittelwertsunterschiede bei (un)abhängigen Messungen (mehr als 2)
–>Eta-Quadrat gibt die aufgeklärte Varianz wieder
–>kann also zwischen 0 und 1 liegen
Effektgrößen für Zusammenhänge: Korrelationen
Korrelationskoeffizienten sind bereits Effektgrößen, weil der Effekt hier bereits an der
Streuung relativiert ist:
–>alle Korrelationskoeffizienten (r, Rho ρ, Tau τ, Phi φ) sind Effektgrößen
–>die unstandardisierte Form ist die Kovarianz (selten verwendet)
Effektgrößen für Zusammenhänge: Lineare Regression
hier sollte das unstandardierte b immer interpretiert werden, optional zusätzlich das standardisierte β
Effektgrößen für Zusammenhänge: Logistische Regression
der Effekt wird immer durch das Odds Ratio ausgedrückt – eine Standardisierung entfällt, weil das Kriterium nur zwei Ausprägungen hat
Absolute Risiko-Reduktion (ARR)
Eine positive ARR weist auf die Überlegenheit des Treatments hin
Number Needed to Treat (NNT)
- sie gibt die Anzahl von Personen an, die zusätzlich „behandelt“ werden müssen, damit eine weitere Person einen Nutzen hat
- da es um Personen geht, wird die NNT immer aufgerundet
Beispiel NNT
NNT= 1/ARR –>1/0,4
3 Personen müssten mehr in die VL kommen, damit insgesamt eine Person mehr die Prüfung besteht
Effektgrößen Zusammenfassung
Effektgrößen Berechnungsmöglichkeiten
Effektinterpretation: bei konfirmatorischen Studien
Bei konfirmatorischen Studien (es gibt eine Theorie mit einer präzisen Punktprognose)
- Vergleich des empirischen Effekts mit der Prognose – stimmen die beiden im Rahmen des Messfehlers miteinander überein?
- falls ja, gilt die Theorie als bestätigt / falls nein, muss sie überarbeitet werden
Effektinterpretation: bei explorativen Studien
bei explorativen Studien (es gibt keine präzise Erwartung)
- Interpretation der theoretischen/praktischen Bedeutsamkeit des unstandardisierten Effekts – das verlangt eine gute Kenntnis des Forschungsgebietes, inhaltliche Überzeugungskraft sowie eine angemessene Diskussion der Ungenauigkeit von Effekten (siehe Vorlesung Vertrauenswürdigkeit)
- bei latenten Merkmalen: eventuell zusätzlich Effektgrößen verwenden um die relative Größe des Effektes zu verdeutlichen
Cohens Konventionen